Beiträge von Petronia Arria

    Arria blickte müde zu Iason und seufzte.


    "Iason? Was ist passiert?", fragte sie leise und geschafft. Wie gere würde sie sich jetzt einfach hinlegen und sich ausruhen, aber in ihrem Bett lag eine Sklavin (was hatte sie nur getan? Welche guten Geister hatten sie dazu geritten, eine Sklavin mit in ihr Zimmer zu nehmen?) und sie saß in einem Korbsessel.

    Arria schwankte einen Moment, dann trat sie in das Cubiculum und schloss die Tür.


    "Leg sie hin und säubere ihre Wunden, damit sie sich nicht entzünden", wies sie den Sklaven an und ließ sich auf einen Korbsessel nieder und hielt sich nun doch den Kopf.

    Arria nickte ihm zu und lächelte noch kurz, ehe sie aus dem Zimmer ging. Vor der Tür blieb sie erst einmal stehen und lehnte sich an die Wand, bis das Schwindelgefühl vergangen war, dann lief sie weiter ins Atrium.

    Arria straffte ihren Rücken wieder und blickte ihn geradewegs an, konzentrierte sich so gut es ging.


    "Ich bin nur müde, ich werde ein wenig schlafen, dann geht es wieder, mach dir bitte keine Sorgen, Vater. Du hast schon ohne mich genug zu tun, es ist wirklich nichts schlimmes", antwortete sie lächelnd.

    "Es geht mir gut, Vater, wirklich. Ich werde noch ein wenig arbeiten und die Schriftrollen weiter lesen. Mach dir keine Umstände meinetwegen", lächelte Arria und blickte ihren Vater aufmunternd an, konzentrierte sich direkt auf sein Gesicht, damit das Bild nicht wieder schwankte.

    Arria schwankte in den Raum und erblickte Iason, wie er dort entlang lief. Deutlich konnte sie auch Miriam auf dessen Arm sehen.


    "Iason! Miriam!", rief sie den beiden hinterher und folgte dem Sklaven, bis sie ihn endlich umrundet hatte. Miriam sah schrecklich aus, voller Wunden und scheinbar war sie in Ohnmacht gefallen. Vorsichtig legte Arria ihr zwei Finger an den Hals und fühlte nach dem Puls. Erleichtert atmete sie auf und lächelte Iason unsicher an. "Bring sie in mein Zimmer", meinte sie leise.



    Sim-Off:

    Die Szene spielt erst, wenn Arria und Marcia schon weg sind... Denk ich, sonst passt mein Post nicht ^^

    Arria schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Worte, versuchte, deren Sinn zu entschlüsseln. Als sie ihn endlich begriffen hatte - ihr Gehirn wollte einfach nicht richtig arbeiten - nickte sie vorsichtig.


    "Ich werde schon nicht krank, Vater, du kennst mich doch", versuchte sie, ihn aufzumuntern. Seine Worte machten ihr ein wenig Mut, aber dennoch hörte sie auch deutlich die Missbilligung für ihr Verhalten heraus. Er sagte zwar, er wolle sie nicht ändern und er wäre Schuld, aber es schien ihr nicht ehrlich, sondern nur leere Worte, die ihr Vater sagte, um sie nicht zu entmutigen. Nur vor Cinna und Marcia wie eine römische Dame? Sie würde die beste römische Dame werden, die ihr Vater je gesehen hatte. Seine Worte bestätigten ihren Entschluss nur noch einmal. "Ich werde mich bemühen, Vater, bitte verzeih mein unrühmliches Verhalten", antwortete sie deswegen fest und blickte ihn wieder an. Doch das Bild schwankte immer wieder, aber Arria widerstand dem Drang immer noch, sich an die Schläfe zu fassen.

    Arria blickte ihm entgegen, als er sie an sich zog und brauchte einen Moment, seine Worte zu verstehen. Kalt? Sie war kalt? Leicht schüttelte den Kopf, was wieder zu einem stechenden Kopfschmerz führte.


    "Mir ist nicht kalt, Vater, eher schwitze ich", antwortete sie, völlig vergessend, dass sie bis vor kurzem noch bibbernd in ihrem Zimmer gesessen und nicht gewusst hatte, wie sie sich aufwärmen sollte. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, überlegten, wie sie sich verhalten musste, damit ihr Vater sie akzeptierte, dass er sie wieder liebte. Aber irgendwo in ihrem Kopf wusste sie jedoch, dass sie ihm seinen größten Wunsch nicht erfüllen konnte: Einen Nachkommen von seinem Blute, der der nächste Pater Familias werden würde. [i]"Bitte verzeih, dass ich... eine Frau bin",[/b] murmelte sie leise, blieb aber aufrecht sitzen, obwohl ihr viel mehr danach war, sich irgendwohin zu legen und so klein wie eine Maus zu werden, um nichts mehr von der Außenwelt mitzubekommen. Sich einfach zu einer Kugel zusammen rollen und den Tränen freien Lauf lassen, einfach darauf warten, dass es vorbei ging. Anmerken ließ sie sich davon nichts, sondern saß mit fast schon steifem Rücken und fein vor sich gefalteten Händen auf der Kante des Sessels, blickte ihrem Vater entgegen und versuchte, die Kopfschmerzen, die mit jeder Minute stärker zu werden schienen, zu vergessen.

    "Du warst krank? Ich hoffe, es war nichts ernstes", antwortete Arria, denn von Krankheiten, die immer wieder kehrten, wusste selbst sie. Einen Moment blickte sie nachdenklich in den Himmel und seufzte dann. "Ich vermisse Imperiosus. Plötzlich taucht die ganze Verwandtschaft auf, die zuvor kaum bei uns war und..." Arria stockte, sie wusste nicht recht, wie sie das sagen sollte...

    Arria kniff die Augen leicht zusammen und ordnete ihre Gedanken. Es war so schwer den Worten ihres Vaters zu folgen.


    "Cinna meinte, er vermisse das kleine Mädchen, das im Garten Schmetterlinge gefangen hat", meinte sie leise und mit einem Lächeln. "Ich war viel zu lange dieses Mädchen und werde nun endlich zu der jungen Frau, die ich bin und die du dir zu wünschen scheinst, um der Familia Ehre zu bereiten und bald Nachkommen zu schenken", sprach sie leise weiter, doch die Worte kamen nur schwer über ihre Lippen.

    Arria ließ sich auf der Sesselkante nieder und blickte ihn scheinbar aufmerksam an. In ihrem Kopf dröhnte es und immer wieder schwankte das Bild vor ihren Augen, um sich dann wieder einzurichten. Langsam schüttelte sie den Kopf - keine gute Idee, denn die pochenden Kopfschmerzen wurden nur noch schlimmer.


    "Ich habe keinen Appetit", meinte sie erklärend.

    Arria öffnete die Tür zum Cubiculum und trat hoch aufgerichtet ein. Ihre Augen schienen leicht geschwollen zu sein und die Atemzüge bei weitem nicht so tief wie sonst, doch anderweitig ließ sie sich die anbahnende Erkrankung nicht anmerken. Sie schloss so leise wie möglich die Tür und trat näher zu ihrem Vater, blieb aber in gebürlichem Abstand stehen.

    Arria hatte es ans Zimmer ihres Vaters geschafft und obwohl der Weg nicht sonderlich weit war, hatte sie eine Pause einlegen müssen, bis das Schwindelgefühl vorbei war. Sie holte tief Luft und straffte sich, hoffte, nicht all zu geschafft und krank zu wirken, als sie anklopfte.

    Arria rutschte zum Rand des Bettes und erhob sich. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel, dann begann sie, sich die Haare auf dem Kopf zusammen zu stecken, so dass sie wenigstens einigermaßen ordentlich aussah. Bei ihrer Tunika sah das anders aus, sie war völlig zerknittert, doch um sich jetzt noch umzuziehen fehlten ihr eigentlich die Nerven. Doch sich mit ihrem Vater ihres Aussehens wegen zu streiten, war ihr noch unangenehmer, allein der Gedanke daran genügte, eine frische Tunika aus dem Schrank zu holen. Sie blickte auf, während sie wieder zum Bett schlich und sah Iason. Ein gequältes Lächeln zierte kurz darauf ihre Lippen.


    "Danke, Iason, ich werde gleich gehen, nur lass mich zum Umziehen bitte allein", meinte sie sanft und ohne ihm wirklich einen Befehl zu erteilen. Sklaven, die man gut behandelte, arbeiteten auch gut. Zumindest hatte das einmal irgendjemand gesagt oder sie hatte etwas dergleichen gelesen.


    Als Iason verschwunden war, zog sie die alte Tunika aus und hüllte sich in eine neue. Auf die Farbe hatte sie nicht im Geringsten geachtet, es schien ihr völlig banal zu sein. Nur ihr Kopf, der kurz davor war, zu platzen, und das leichte Schwindelgefühl machten ihr zu schaffen. Davon abgesehen schwitzte sie gerade, obwohl sie vor kurzem noch bibbernd auf dem Bett gesessen war.


    Nichts desto trotz machte sie sich nun auf dem Weg zum Zimmer ihres Vaters.

    Arria kam aus dem Garten herein und setzte sich auf das Bett, schlang die dünne Decke um sich und bibberte weiter.


    Nachdem sie aufgehört hatte, wie Espenlaub zu zittern, setzte sie sich an den Tisch und begann, eine Schriftrolle zu lesen, doch nach dem sie die erste Zeile zum fünften Mal wiederholt hatte, gab sie dieses Unterfangen auf und setzte sich wieder auf das Bett, die Beine angezogen und den Rücken an die Wand. Stumm starrte sie vor sich hin und wartete ab, bis ihr Vater sie holen lassen würde, was sicherlich kam, wenn er wieder zu Hause war.