Arria überlegte auch diesmal wieder, nachdem sie ihr Angebot noch einmal mit einem Lächeln bestätigt hatte.
"Nein, tut mir leid. Das genaue Datum kann ich mir nie merken", lächelte ich verlegen. "Aber ich werde es mir einprägen."
Arria überlegte auch diesmal wieder, nachdem sie ihr Angebot noch einmal mit einem Lächeln bestätigt hatte.
"Nein, tut mir leid. Das genaue Datum kann ich mir nie merken", lächelte ich verlegen. "Aber ich werde es mir einprägen."
Arria nickte lächelnd. "Ich würde dir gerne helfen, wenn du Hilfe benötigst. Ablenkung wird mir gut tun, wenn Imperiosus zurück nach Rom fährt", antwortete sie sofort, ehe sie sich der Frage zuwandte.
"Die Cerealia ist das Fest zu Ehren Ceres. Ihr werden glaube ich verscheidene Feldfrüchte dargebracht und es wird um eine gute Ernte gebeten."
Arria schloss die Augen und wiederholte noch einmal alles: Das eine Göttertrias aus Iuppiter, Iuno und Minerva, das andere aus Liber, Libera und Ceres, das die Plebejer verehrten. Und Ceres war für den Ackerbau ebenso wie für die Ehe zuständig und da sie Erdgöttin war, hatte sie auch Umgang mit den Verstorben... Mit den verstorbenen! Vielleicht konnte sie mit ihrer Mutter... Nein - das durfte sie nicht. Ihre Mutter war bereits im Reich der Manen, sie konnte gar nicht hin, nein, das ging nicht.
Arria sah Helena wieder an und lächelte. "Ich hoffe, ich weiß es morgen auch noch."
Arria lächelte unsicher. Sie sollte sich nicht grämen, tat es aber dennoch. Fast glaubte sie, einen Verrat an Ceres getan zu haben.
Ihre nächste Frage überforderte sie allerdings. Sie verstand sie nämlich schlichtweg nicht.
"Welche Aufgaben sie erfüllt? Nunja, sie ist die Schutzgöttin der Ehe? Und... Und eben der Ernte...", antwortete sie unsicher.
Arria blickte Helena einen Moment verständnislos an. In ihrem Gehirn ratterte es. Göttertrias. Sie hatte davon gelesen und gehört, aber was genau war es gewesen... Iuppiter bestimmt, aber sonst? Sie kaute auf ihren Lippen herum.
"Ich weiß nicht genau, aber ich glaube, Iuppiter und Iuno", antwortete sie schließlich und wartete nur darauf, geschimpft zu werden, weil sie etwas falsch gemacht hatte.
Arria schloss die Augen. Sie dachte an das Bildnis in Rom, wie sie dafür gesessen war.
"Ceres is die Göttin des Ackerbaus und der Ehe. Sie sorgt dafür, dass der Boden fruchtbar ist und die Saat aufgeht. Ihr zur Seite sind 10 Untergötter gestellt, die einzelne Bereiche der Feldarbeit übernehmen, etwa das erste Pflügen. Für die Ehe ist sie ebenfalls Schutzgöttin. Sie bestraft Männer, die ihre Frauen grundlos aus der Ehe entlassen. Ihr Tempel war früher eine Art Feldspalte, erst später wurde ihr ein wirkliches Gebäude errichtet. Imperiosus meinte außerdem, dass Ceres und Mercurius eine Art Liebespaar wären", antwortete sie zuerst zögerlich, dann immer fester.
Arria schüttelte schnell den Kopf. Nein, Fragen hatte sie vorerst keine mehr oder sie fielen ihr momentan nicht ein.
"Was soll ich denn Erzählen? Über Ceres?"
Arria überlegte.
"Muss ich es sofort entscheiden oder kann ich noch ein wenig überlegen?", fragte sie schließlich, da beides seinen eindeutigen Reiz hatte.
Arria nickte leicht, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte.
"Was ist der genaue Unterschied zwischen Comentarius und Popa? Imperiosus war Popa, bevor er vor kurzem zum Sacerdos befördert wurde."
Arria lächelte leicht und nickte. "Du hast doch sicherlich auch jemanden, den du liebst", antwortete sie ruhig, versuchte dann aber sich wieder dem zuzuwenden, weswegen sie hier war.
"Erzähl mir ein wenig von meiner Ausbildung. Ich weiß nicht wirklich etwas davon."
"Die gemeinsame Zeit? Nein", antwortete Arria mit einem Schulternzucken. "Es reicht mir völlig, wenn er bei mir ist, mich anlächelt oder mich in den arm nimmt." Achja, es machte ja so Spaß, über Imperiosus zu schwärmen, er war aber auch ein einzigartiger, genialer Mann. "Er ist wirklich einmalig! So liebevoll und zärtlich. Er scheint mir meine Wünsche von den Augen abzulesen und... naja... er ist ein Mann und dennoch... er bedrängt mich nicht!"
"Vater hat ihn eingeladen, einige Tage bei uns zu bleiben und er hat angedeutet, dass er mit seinem Pater Familias reden will."
Arria wurde redselig. Egal, wie das erstmalige Auftreten gewesen war, sie vertraute dieser Pontifex aus unerfindlichen Gründen.
Arria seufzte leicht und schüttelte den Kopf.
"Er hat mir nicht genau verraten, warum, aber ich glaube, dass er nicht so nahe bei seiner Familie sein will. Aber ich weiß es wirklich nicht und ich möchte so schnell wie möglich zu ihm zurück. Nur... Vater vertraut ihm nicht wirklich", meinte sie mit einem schiefen Grinsen.
Ein sanftes Lächeln machte sich auf Arrias Lächeln breit, als sie auf Imperiosus angesprochen wurde.
"Ja. Titus Iulius Imperiosus ist sein Name, er ist Sacerdos Mercurialis in Rom und mit mir hierher gekommen. Er ist auf die Sponsalia einer Verwandten von sich eingeladen und will mich seinem Pater Familias vorstellen", antwortete sie schon wieder etwas besser gelaunt.
Arria blickte auf. Irgendwas in der Stimme der Frau erinnerte an sie selbst. Nunja, wenn sie nicht darüber reden wollte.. Unsicher nickte Arria.
"Zu eng, möchte ich fast meinen", antwortete sie, wurde sich dann aber bewusst, dass die Worte auch falsch gedeutet werden konnten. "Er ist sehr besorgt und würde mich am liebsten in Federn einpacken", fügte sie erklärend hinzu.
Arria senkte ihren Blick und ihr Blick wurde mehr als nur traurig.
"Mutter starb kurz nach meiner Geburt", antwortete sie leise und blickte zur Seite, als eine Träne in ihre Augen stieg. "Vater hat mich alleine aufgezogen", fügte sie erklärend hinzu und blinzelte einige Male, ehe sie sich aufrichtete und wieder ernst zu Helena sah, dennoch war die Trauer nicht aus ihrem Blick gewichen. Wie gerne hätte sie ihre Mutter kennengelernt und wie gerne wäre sie von ihr behütet aufgewachsen...
Arria hörte ihr still zu und nickte abermals.
"Er sollte sich nicht angewöhnen, mir Lektionen erteilen zu wollen", antwortete sie ruhig aber ohne wirklichen Vorwurf in der Stimme. Schnell griff sie das neue Thema auf.
"Du hast völlig recht, er ist mein Vater und ich möchte Priesterin der Ceres werden. Meine Mutter hat ihr bereits gedient und seit meiner frühesten Kindheit spüre ich schon eine tiefe Verbundenheit mit ihr, so dass ich nun endlich in ihren Dienst eintreten möchte", antwortete sie ruhig und blickte die Pontifex ernst an.
Arria war der Pontifex schweigend gefolgt und setzte sich nun auf den ihr zugewiesenen Stuhl. Ihre Entschuldigung nahm sie mit einem Nicken entgegen.
"Ich werde mich schon daran gewöhnen, von jedem unfreundlich empfangen zu werden", antwortete sie und machte eine wegwischende Handbewegung.
Arria blickte zwischen den beiden hin und her. Warum hatten sie sie überhaupt herein gerufen, wenn sie doch nicht mit ihr reden wollten? Und beinahe wäre ihr eine sarkastische Bemerkung herausgerutscht, dass nicht er ihr Lektionen zu erteilen hatte, sondern die Pontifex, sie verbiss es sich aber, drehte sich auf dem Absatz um und ging wieder aus dem Zimmer, schloss die Tür und setzte sich in den nächstbesten Stuhl. Na bestens! Das fing ja gut an!, grummelte sie, ein wenig verärgert, dass sie sich so beeilt hatte und dann so barsch abgewiesen wurde. Was konnte sie denn dafür, dass ihr Vater eine Stelle in Tarraco angenommen hatte und sie deswegen hier her musste?
Irgendwie fühlte sich Arria seltsam, wie sie da so vor den beiden stand, von der einen fast schon veräppelnd süß angelächelt wurde und vom anderen wie von einem wütenden Kläffer angebellt. Dennoch ließ sie sich ihr Unwohlsein so gut wie möglich nicht anmerken.
"Ich sagte bereits, dass ich wegen meinem Vater hier bin. Ich wäre sehr gerne bei meinem Künftigen in Rom geblieben", versicherte sie Metellus und nickte dann Helena zu. "Um die Götter zu ehren gibt es immer einen Weg, auch wenn es keine Tempel gibt."