Beiträge von Petronia Arria

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Lucilla schiebt ein paar Papyri zu Seite und blickt die Tür erwartungsvoll an.


    "Herrein, bitte."


    Arria trat ein und überreichte Decima Lucilla die Pergementrolle.


    "Als Eilbrief nach Tarraco an die dortige Pontifex Helena Matinia bitte", meinte sie und überreichte auch gleich die 20 Sesterzen.



    An Helena Matinia, Pontifex Provincia Hispania
    Officium des Pontifex Hispania
    Provincia Hispania


    Salve Pontifex!
    Mein Name ist Petronia Arria und ich bin in den Cultus Deorum als Discipula Cerealis eingetreten. Meinen Eid habe ich bereits geleistet, doch da mein Vater und ich in einigen Tagen nach Hispania ziehen, teilte mich Tiberia Claudia dir als Schülerin zu.
    Ich werde mich sobald ich in Hispania bin bei dir melden und kann den Beginn der Ausbildung kaum noch erwarten!


    Vale bene
    Petronia Arria

    Arria war aufgewacht, als Imperiosus eingetreten war, doch sie hatte sich nicht gerührt. Zu traurig klang seine Stimme und sie konnte ihm nichts antworten. Ihr Vater war der Pater Familias, sich ihm zu widersetzen konnte nichts gutes bedeuten. Schweigend und mit geschlossenen Augen genoss sie die sanften Liebkosungen, bis die Atemzüge ihres Geliebten lang und gleichmäßig wurden.


    Vorsichtig drehte sie sich in seinem Arm um und begann, sein Gesicht zu liebkosen und mit Küssen zu überziehen. Sie wollte sich ja nicht von ihm trennen, aber ihr Vater hatte irgendetwas angedeutet, dass sich eine Lösung finden würde, vielleicht hatte er ja gar eine. Sie seufzte leicht, ehe sie sich wieder ganz eng in Imperiosus' beschützende Arme kuschelte.


    ~~~~ Früh am nächsten Morgen ~~~~


    erwachte Arria und blickte in das Gesicht Imperiosus'. Irgendwie sah es so gar nicht friedlich aus, sondern angespannt und sorgebelastet. Sie seufzte leicht und entschwand aus seinen Armen, erhob sich und zog sich eine einfache Tunika von ihm über, die ihr natürlich viel zu groß war. Dann machte sie sich auf den Weg in die Küche und nahm eine bereits bereitgestellte Schüssel mit Trauben sowie einen Krug verdünnten Wein sowie zwei Becher und begab sich damit zurück in das Zimmer. Sie stellte alles auf den Tisch und setzte sich in einen Korbsessel, ehe sie wieder einmal die mitleidsvolle Aufgabe in Angriff nahm, ihre Haare zu ordnen, was in Ermangelung eines Kamms nur schwerlich gelang. Die ganze Zeit beobachtete sie Imperiosus, ehe sie sich an den Bettrand setzte und ihm sanft durch die Haare fuhr.


    "Wach auf, mein Geliebter", hauchte sie in sein Ohr und drückte einen Kuss direkt daneben auf die Wange.

    Arria trat an die Tür des Officium und klopfte an. Im "Schlepptau" hatte sie einen Brief an Helena Matinia, ihre neue Lehrerin, die in Hispania auf sie wartete - obwohl sie noch nicht einmal etwas von ihrer römischen Schülerin wusste.

    Arria nickte ihm dankbar zu und ließ die Tunika von ihrem Körper kleiden. Besonders sorgsam legte sie sie zusammen und dann auf den kleinen Tisch. Sie war das einzige, was sie von ihrer Mutter besaß und so würde sie besonders darauf achtgeben. Dann legte sie sich ins Bett und zog die Decke über ihren Körper. Leise kicherte sie noch kurz, als sie an Imperiosus' Gesicht dachte, wenn er hereinkam, dann jedoch schlummerte sie ein.

    Arria blickte das Mädchen mit zwiespältigen Gefühlen an. Irgendwas stimmte nicht mit ihr und noch dazu war sie so traurig. Sie wollte etwas für sie tun, nur was, war die Frage.


    "Du drängst dich doch nicht auf, Iustina! Ich habe dich doch eingeladen und es ist unhöflich eine Einladung abzuweisen", zwinkerte sie und musste gleichzeitig an Detritus denken - der hatte dieselben Worte gebraucht, um sie bei sich fest zu halten.

    Arria nickte leicht. Es musste schrecklich sein, nicht zu wissen, zu wem man gehörte.


    "Hast du nicht Lust, mir eine Zeitlang in der Casa meines Vaters Gesellschaft zu leisten? Ich werde bald nach Hispania ziehen, aber bis dahin bin ich noch einige Tage in Rom. Dann könnte ich dir auch helfen, Hinweise auf deinen Vater zu finden", bot Arria an.

    "Nein, nein, da hast du mich falsch verstanden. Ich liebe ihn, nur Vater möchte ihn erst kennenlernen. Mir tut nur mein Vater leid, weil er dann völlig allein ist", antwortete sie. "Und du? Wie planst du deine Zukunft?"

    Arria nickte nachdenklich. Es war seltsam, dass ein so junges Mädchen alleine reiste, aber sie wollte wohl nicht näher darüber reden.


    "Die Gens Petronia ist sehr klein, eigentlich nur mein Vater und ich. Und ich werde vielleicht bald heiraten und dann ist Vater alleine", antwortete sie und seufzte leicht, doch gleich hellte sich ihr Gesicht wieder auf. Dass ihr Vater Imperiosus kennenlernen wollte, hieß ja nicht, dass er letztendlich wirklich in die Hochzeit einwilligen würde.

    Arria blickte sie von der Seite an. "Ich führe dich gerne herum", meinte die junge Frau und sah sich noch einmal um, steuerte dann auf die verschiedenen Stände zu. "Du gehörst zur Gens Artoria? Da muss es dir sicherlich sehr gut gehen. Bist du ganz alleine nach Rom gekommen?"

    Arria lächelte sie an.


    "Petronia Arria heiße ich, aber nenn mich einfach nur Arria", antwortete sie. "Und wie heißt du? Und wo willst du hin? Etwas essen, etwas trinken, ganz etwas anderes?"