Beiträge von Petronia Arria

    Arria blickte ihm stumm nach, als Imperiosus das Haus verließ. Wie die Unterredung mit ihrem Vater verlaufen war, würde sie wohl erst viel später irgendwann erfahren. Im Moment waren ihre Gedanken bei dem Mann, der eben das Haus verlassen hatte und so schnell würden sie auch zu nichts anderem zurückkehren, so dass es sinnlos gewesen wäre, wenn ihr Vater versucht hätte, ihr jetzt etwas mitzuteilen.
    Warum hatte er sie nicht noch kurz in den Arm genommen, sie an sich gedrückt oder ihr einen zärtlichen Kuss gegeben? Regnen sollte es... Als ob es in Rom oft regnete... Bestimmt wollte er nur möglichst schnell weg. Schnell weg von ihr, von ihrem Vater. Vielleicht sah sie ihn nie wieder, vielleicht hatte ihr Vater ihn völlig abgewiesen und kein Vertrauen zu ihm. Oder hatte Imperiosus etwa eingesehen, dass sie doch nicht die richtige war?


    Nein, das war das letzte, was es sein konnte, doch ein wenig hilflos war sie schon. Sie fühlte sich nicht unbedingt allein gelassen, aber ein wenig vor den Kopf gestoßen war sie schon. Vor wenigen Stunden hatte er ihr noch seine Liebe beteuert und sie gefragt, ob sie seine Frau werden wollte und nun bekam sie nichts weiter, als ein freudestrahlendes Lächeln und sonst Abweisung? Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte sich um, als sie bemerkte, dass ihr Vater noch im Raum war.


    "Ich... Ich lege mich ein wenig hin", meinte sie abwesend und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, an ihm vorbei in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie ließ sich auf das Bett sinken und starrte aus dem Fenster, ihre Gedanken schienen ausgesetzt zu haben. Sie wartete nur darauf, dass etwas geschah, was ihr einen Anlass gab, sich zu rühren. Doch es gab nichts. Die Sekunden vergingen wie Stunden, Zeit spielte aber sowieso keine Rolle mehr.


    Einige Zeit später - es mochten Minuten oder Stunden vergangen sein - erhob sich Arria. Sie wollte noch ein wenig ausreiten. Die Sonne hatte sich schon deutlich gen Horizont gesenkt, aber eine ganze Weile würde es noch schön sein. Die junge Frau suchte ihren Vater und teilte ihm, nachdem sie ihn gefunden hatte, mit, dass sie noch einmal aus dem Haus und ein wenig reiten gehen wollte, irgendwo vor den Toren Roms.

    Arria hörte plötzlich die Stimmen der beiden Männer und erhob sich, um aus ihrem Zimmer zu gehen. Sie trat zu ihnen, blieb jedoch einen Schritt zurück, da es sich nicht geziemte, in die Gespräche anderer einzugreifen. Sie lächelte Imperiosus liebevoll an und nickte ihrem Vater kurz zu, während sie wartete, ob der Priester noch bleiben oder sofort gehen wollte.

    Arria wartete ungeduldig vor der Tür. Sie hatte sich auf dem Boden niedergelassen und an die Wand gelehnt, was zugegebener Maßen nicht sonderlich fein war, aber sie wollte es unter keinen Umständen verpassen, wenn Imperiosus und ihr Vater das Zimmer verließen. Was hatten sie nur so lange zu besprechen? Was hatte ihr Vater gesagt?


    Ach, sie sollte doch besser wieder in ihr Zimmer gehen. Wie sah es denn aus, wenn sie hier saß, auf dem Boden... Das machte wohl wahrlich keinen guten Eindruck. Aber andererseits - wenn er ginge, ohne sie noch einmal zu sehen, das konnte sie sich auch nicht verzeihen.


    Das Leben war einfach ungerecht! Diese Entscheidungen treffen zu müssen, das war definitiv ungerecht!


    Arria schob sich an der Wand nach oben und stand eine Weile unschlüssig rum. Wollte sie lieber einen gesitteten Eindruck machen, den Eindruck dass sie tat, was sich gehörte, oder wollte sie doch lieber wie ein verliebtes, kleines Mädchen erscheinen? Seufzend blickte sie auf die Tür, dann entschied sie sich jedoch für ersteres. Nicht, um auf Imperiosus einen guten Eindruck zu machen, sondern viel mehr, um ihrem Vater keine Schande zu bereiten.


    In ihrem Zimmer angekommen ließ sie die Tür offen und setzte sich in einen Korbsessel, mit dem sie unruhig hin und her wippte, bald aufstand und aus dem Fenster sah, sich bald aufs Bett setzte, um dann wieder zu ihrem Tisch zu gehen, eine Pergamentrolle zu nehmen, Feder und Tinte her zu richten und alles gleich wieder zu verstaue.


    Warten war etwas schreckliches! Vor allem in einer solchen Situation!

    "Natürlich, du hast ja recht", antwortete Arria lächelnd und trieb ihre Stute zu einem leichten Trab an, dem auch Imperiosus ohne Probleme folgen konnte.


    Die beiden kamen wieder nach Rom und gaben die Pferde ab, ehe sie sich trennten.


    "Wir sehen uns später", meinte sie leise, ehe sie ihres Weges ging.

    "Vielleicht hatte er sich ja eine wohlhabendere Frau für dich vorgestellt?", spekulierte sie leise und schloss die Augen, als sie sich nahe an ihn kuschelte. Seine Wärme und seine Nähe gaben ihr Halt und Geborgenheit, wo doch eine so unsichere Zukunft vor ihr lag bei den Gedanken an die Hochzeit.

    "Ich werde den Strand besuchen und dir davon berichten. Ich bin mir sicher, dass die Sonnenuntergänge wunderschön sind", antwortete Arria und lächelte die andere Frau. "Bist du in Ostia geboren?"



    Edit:

    Sim-Off:

    Bin ab heute nacht in Hispania, sobald ich wieder da bin, poste ich erneut :)

    Arria hob eine Hand und strich ihm damit sanft über die Wangen, ließ seine Haare durch ihre Finger gleiten.


    "Wir werden bestimmt das glückichste Paar von ganz Italia werden", prophezeite sie und stemmte sich dann hinauf, um ihn zu küssen und mit ihren Lippen sein Gesicht zu liebkosen.

    Arria lächelte verträumt vor sich hin. Sie fing an, leise zu summen, denn schnurren wie ein Kätzchen konnte sie leider nicht. Langsam öffnete sie die Augen und strahlte ihn damit an.


    "Du bist etwas ganz besonderes, Imperiosus, du bist einzigartig und du wirst mein Mann", flüsterte sie ihm leise zu.

    Arria lächelte ihn verträumt an, ehe sie die Augen schloss um seine Liebkosungen zu genießen.


    "Du hast recht. Wir haben uns. Und uns wird so schnell nichts trennen können", antwortete sie leise und rückte näher zu ihm.

    Arria sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Nach Germania?


    "Ich weiß nicht... Mich zieht nichts nach Germania - außer dir natürlich - und ich glaube nicht, dass ich dort Ceres dienen könnte", antwortete sie zögernd und unsicher.

    Arria blickte ihn lächelnd an, doch sie antwortete nicht sofort.


    "Ja... Aber nicht sofort, soweit das überhaupt zu beeinflussen ist und die Götter nichts anderes mit mir vorhaben", antwortete sie leise.

    Arria fuhr sich mit der Hand über die Augen. Warum bei allen Göttern kamen ihr nun Tränen? Zusätzlich zu der sowieso schon vorhandenen Röte? Und schon waren da seine Lippen auf den ihren, raubten ihr das bisschen Atem, das sie trotz des Kloßes in ihrem Hals noch hatte. Ob seiner zärtlichen und dennoch fordernden Küsse und der sanften, vorsichtigen Berührungen, vergaß sie völlig zu atmen und zerschmolz regelrecht unter ihm.


    Mit einem leichten Keuchen löste sie sich von ihm und ließ sich zurück ins Gras sinken, nachdem sie sich mit einem Blick vergewissert hatte, dass die Pferde noch da waren.


    "Verzeih", meinte sie leise und zum Gras, während die Röte auf ihren Wangen an Intensität gewann.