Arria blickte ihm stumm nach, als Imperiosus das Haus verließ. Wie die Unterredung mit ihrem Vater verlaufen war, würde sie wohl erst viel später irgendwann erfahren. Im Moment waren ihre Gedanken bei dem Mann, der eben das Haus verlassen hatte und so schnell würden sie auch zu nichts anderem zurückkehren, so dass es sinnlos gewesen wäre, wenn ihr Vater versucht hätte, ihr jetzt etwas mitzuteilen.
Warum hatte er sie nicht noch kurz in den Arm genommen, sie an sich gedrückt oder ihr einen zärtlichen Kuss gegeben? Regnen sollte es... Als ob es in Rom oft regnete... Bestimmt wollte er nur möglichst schnell weg. Schnell weg von ihr, von ihrem Vater. Vielleicht sah sie ihn nie wieder, vielleicht hatte ihr Vater ihn völlig abgewiesen und kein Vertrauen zu ihm. Oder hatte Imperiosus etwa eingesehen, dass sie doch nicht die richtige war?
Nein, das war das letzte, was es sein konnte, doch ein wenig hilflos war sie schon. Sie fühlte sich nicht unbedingt allein gelassen, aber ein wenig vor den Kopf gestoßen war sie schon. Vor wenigen Stunden hatte er ihr noch seine Liebe beteuert und sie gefragt, ob sie seine Frau werden wollte und nun bekam sie nichts weiter, als ein freudestrahlendes Lächeln und sonst Abweisung? Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte sich um, als sie bemerkte, dass ihr Vater noch im Raum war.
"Ich... Ich lege mich ein wenig hin", meinte sie abwesend und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, an ihm vorbei in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie ließ sich auf das Bett sinken und starrte aus dem Fenster, ihre Gedanken schienen ausgesetzt zu haben. Sie wartete nur darauf, dass etwas geschah, was ihr einen Anlass gab, sich zu rühren. Doch es gab nichts. Die Sekunden vergingen wie Stunden, Zeit spielte aber sowieso keine Rolle mehr.
Einige Zeit später - es mochten Minuten oder Stunden vergangen sein - erhob sich Arria. Sie wollte noch ein wenig ausreiten. Die Sonne hatte sich schon deutlich gen Horizont gesenkt, aber eine ganze Weile würde es noch schön sein. Die junge Frau suchte ihren Vater und teilte ihm, nachdem sie ihn gefunden hatte, mit, dass sie noch einmal aus dem Haus und ein wenig reiten gehen wollte, irgendwo vor den Toren Roms.