Beiträge von Petronia Arria

    "Oh... Ich... Ja... nein...", stotterte sie und seufzte schließlich. "Ich habe mich mit Vater gestritten. Ich weiß nicht, ob es so gut, aber du kannst gerne hereinkommen", brachte sie schließlich doch noch einen kompletten Satz zustande und trat einen Schritt zur Seite, so dass er eintreten konnte, wenn er wollte. "Vielleicht kannst du ihn ja überzeugen", meinte sie leise und blickte noch immer ihre äußerst interessanten Füße an. Ihr war noch nie aufgefallen, dass sie eigentlich doch recht hübsch waren, jetzt allerdings wusste sie es umso besser.

    Arria kam die Unterbrechung ganz gelegen und sie wandte sich von ihrem Vater ab, nahm das Pergament und las es.


    "Politik! Das ist deine Sache, Vater", meinte sie geringschätzig und reichte das Schriftstück an ihren Vater weiter, als es auch schon klopfte. Sie blickte verwundert auf. "Ich gehe schon", meinte sie ruhig und ging zum Eingang.


    Sie richtete noch einmal ihre Kleidung, ehe sie die Schultern straffte und die Tür öffnete. "Wie...", begann sie, dann jedoch verschlug es ihr die Sprache und sie wurde rot. Detritus! Was machte er denn hier? Warum war er nicht in Ostia? Wie viel hatte er von dem Streit mitbekommen? Lauter Fragen schwirrten auf einmal in ihrem Kopf umher. "Was führt dich zu uns?", fragte sie schließlich leise und mit gesenktem Kopf.

    Wieder lachte Arria leise. "Wir werden sehen. Aber ich denke, ich werde mit ihm klar kommen, wenn schon eine so wichtige Beamte wie du sich mit mir anfreunden kann", grinste sie frech, wurde ihr langsam doch bewusst, dass sie die andere beständig mit Fragen gelöchert hatte.

    Arria hörte lächelnd zu und schüttelte dann kurz den Kopf.


    "Dazu bräuchte ich erstmal einen, der mich sitzen lässt", antwortete sie und tauchte schnell unter, um Aelias Kommentaren zu entgehen, die ihr bestimmt gleich wieder erzählen würde, dass sie es nicht erzwingen konnte.


    Erst, als sie kaum noch Luft hatte, tauchte sie wieder auf und schüttelte fröhlich die Haare, so dass die anderen beiden nass gespritzt wurden. "Na wir werden sehen, ob er mir gefällt. Und was bei meinem Besuch in Ostia rauskommt"

    Arria blickte sich um und wurde kurz darauf rot. "Ja gerne. Ich lerne sehr gerne neue Leute kennen", versicherte sie und lächelte dankbar, doch die Röte aus ihrem Gesicht will nicht so ganz verschwinden.


    Verlegen wendet sie sich an die andere Schwester. "Und wie hast du deinen Mann kennengelernt?"

    "Oh nein nein", wehrte Arria schnell ab. "Ich habe mich schon mit dem Praefectus verabredet", lächelte sie und versuchte dann verzweifelt auf ein anderes Thema zu kommen: "Wie hoch sind meine Chancen überhaupt, dass ich Scriba werde?"

    Arria schüttelte dennoch den Kopf. "Ich möchte irgendwann eine Pferdezucht aufmachen. Aber dazu muss ich ein bisschen wissen, wie ich so etwas verwalte. Und von Vater lerne ich es nicht", versuchte sie, Aemilia ihre Lage zu erklären. "Vielleicht finde ich in der Curie ja auch einen lieben Mann", lächelte sie träumend.

    Abrupt erhob sich Arria aus der Wanne und stieg hinaus, seufzte leicht. "Ich glaube nicht, dass ich als Priesterin geschaffen bin. Ich ehre die Götter, aber für mehr interessiere ich mich dann doch nicht. Was will man mit einer solchen Frau als Priesterin? Und ich will ja nicht auf ewig Scriba bleiben. Aber ich will einmal etwas anderes machen als nur die liebe Tochter sein."

    Arria seufzte mitleidserregend. "Ich will doch gar nicht in den Cursus Honorum. Wir haben uns darüber unterhalten, dass ich mich als Scriba in der Curie von Ostia bewerben möchte", antwortete sie mit einem verzweifelten Ausdruck auf dem Gesicht.

    "Ich werde versuchen, in Ostia Scriba zu werden. Dann kann mich Vater nicht mehr ständig kontrollieren, was er könnte, wenn ich in Rom bliebe. Und wenn er mich nicht lässt, dann gehe ich einfach oder gehe zu den Vestalinnen", meinte sie in einem Anflug von Trotz. Wohin sie dann gehen wollte, wusste sie natürlich nicht.

    "Nein, das nicht, aber er könnte mich nicht mehr überwachen. Er wird sich schon aufregen, dass ich alleine in die Thermen bin", seufzte sie abermals und tauchte noch einmal unter, blieb diesmal länger unter Wasser, ehe sie mit gerötetem Gesicht wieder auftauchte.