Arria sah ihrem Vater schweigend nach und blieb noch eine Weile im Sessel sitzen. Sie musste sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen, was er gesagt hatte. Ihm war Detritus nicht geheuer und er wollte nicht, dass sie bei ihm wohnte. Aber wäre es mit einem anderen Mann anders gewesen? Oder war wirklich Detritus der, den er missachtete? Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie konnte nicht in den Kopf ihres Vaters sehen und sie wollte es eigentlich auch nicht. Er hatte bestimmt genug Sorgen, so dass sie sich keinen Gefallen täte, würde sie diese kennen.
Wie sollte sie sich dem Duumvir gegenüber verhalten, wenn sie wieder in seinem Officium stand, um ihre Arbeit zu beginnen. Was sollte sie machen, wenn er ihr näher kam und ihr Herz wieder zu schlagen begann? Wenn die Stimme in ihrem Kopf zu leise flüsterte?
Arria seufzte und erhob sich, wusch sich kurz das Gesicht und den Mund aus, ehe sie sich ihr Nachtgewand anzog und sich auf ihr Bett legte. Dort starrte sie an die Decke und grübelte noch eine ganze Weile, ehe sie einschlief.
~~~~~ Am nächsten Morgen ~~~~~~
... erwachte Arria mit dem ersten Sonnenstrahl, der in ihr Zimmer schien. Es war kühl, aber so wurde sie immerhin sofort wach, wobei sie eigentlich sowieso kein Morgenmuffel war. Ruhig kämmte sie ihre Haare und versuchte sie schließlich, mit einem Band zu bändigen, was aber nicht so recht gelingen wollte. Einige vorwitzige Strähnen kamen immer wieder heraus und hingen ihr ins Gesicht, umrahmten dieses zum Teil.
Nachdem sie sich angezogen und leicht gewaschen hatte, schlich sie in das Cubiculum ihres Vaters und drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. "Bis heute Abend, Vater", flüsterte sie leise, dann verließ sie den Raum wieder und begab sich in die Küche, wo sofort etwas zu Essen für sie zubereitet wurde. Gleichzeitig wurde die Kutsche angespannt, so dass sie nur noch einsteigen und nach Ostia fahren musste, nachdem sie sich gestärkt hatte...