Man möge meinen Account auch noch in die Privatforen übertragen.
Danke.
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Aus den hinteren Reihen hörte Nikias eine ihm wohlbekannte Stimme. Es war sein "Spross" Callidus, der ihm beipflichtete. Und direkt im Anschluss die Stimme Quartos, die aus der Menge zu hören war.
Als er Callidus auf sich zukommen sah, ging er auf ihn zu und grüßte ihn freundlich. Dann wandte er sich zu den rostra...
" Tribun, das Gesetz muss für alle Senatoren gelten, ob Plebeier oder Patrizier. Ebenfalls für ihre direkte Nachkommenschaft. So sieht es die lex Claudia vor. Einen Aedil, der das sorgsamst überwachen würde, haben wir schon. " Und Nikias lächelte, ob der rigorosen Durchsetzung der Gesetze durch den neuen Aedil Commodus.
Nikias schüttelte den Kopf, offenbar wollte die Kleine ihn nicht verstehen.
" Ich war auch mal wie du. Ich habe anfangs auch keine Perspektive gesehen. Aber ich habe meinLeben akzeptiert. " Einen Moment fuhr er sich mit der Hand durch den Bart..." Vielleicht aber hast du Recht...wie sollte dein Leben besser werden, wenn du, ständig bei den Göttern dein Schicksal beklagend, in einer Ecke kauerst? "
Der Alte raunte, stand dann von seinem Schemel auf..." ja, du bist noch jung und unverbraucht; eben das kannst du auch für dich nutzen. Du hast als so junges Mädchen alle Möglichkeiten ein ehrbares Leben zu führen! "...und verließ den Raum.
Er hatte während seiner Dekaden so viele Sklaven kommen und gehen sehen. Sie alle wurden mal freigelassen und haben sich am Ende ganze Handwerksbetriebe aufgebaut. Ihr Leben haben sie angenehm im Haus ihrer Herren verbringen können. Dieses junge Ding sollte froh sein, weder für ein Lupanar noch für eine villa rustica gekauft worden zu sein.
Da saß sie nun wie ein Häufchen Elend und Nikias schaute auf sie herab.
" Setzt dich auf den Schemel! " Sagte er ihr und zog zwei Schemel zueinander. " ellenika legeis? " fragte Nikias sie, auch wenn er es ja wusste, dass sie griechisch sprach. Er wollte ihr ein wenig entgegenkommen und ihr Vertrauen gewinnen. Dann fuhr er auf Griechisch fort ihr von seinem Leben als Sklave und Lehrer der gens Aelia zu erzählen, und dass sein Herr Callidus ihn erst kürzlich freiließ, bevor Perilia ihn einstellte. Auch er hatte ein gutes Leben bei seiner gens geführt und ein Handgeld bekommen. Er erzähle Adara, dass auch sie für die Sklaverei zu schade sei, und dass se einst sicher freigelassen würde. Dafür sparte Nikias ihr etwas Geld an, damit sie später etwas habe...
Nikias steckte die Sesterzen in seinen Beutel...
" ich werde sie für dich sparen. Sie stehen dir zu. Du bist nicht bei den Barbaren, Adara! Du bekommst ein Handgeld, wie es sich für einen Haussklaven gehört. "
Nikias setzte eine gespielt grimmige Miene auf " und widersprich nicht. "
Eine seltsame Sklavin war das. Sie war äußerst gehorsam, aber in höchstem Maße verunsichert. Und jetzt auch noch die zerissene Kleidung... Nikias runzelte die Stirn.
Nikias sah eine Gestalt durch die Gänge huschen... Er folgte ihr zu den Sklavengemächern, wo auch er ein Zimmer hatte.
Das Mädchen hockte in einer Ecke.
" Adara, ich möchte dich sprechen..." als er näher kam, sah er die zerissenen Kleider. " Ich habe die Sesterzen für dich gespart. Du hast jetzt 15. Du bekommst nun 5 weitere jede Woche. Wenn deine Dienste gut sind, bald 10. Aber was ist mit dir passiert, Kind. "
Er schüttelte den Kopf, ging schweigend zu einer Kommode und holte ein kleines Gewand heraus, was er Adara hinhielt. Sie war ein schönes Mädchen und würde seinem ehemaligen Herrn sicher gut gefallen. Aber Nikias hatte nicht viel übrig für die nackte Haut der jungen Sklavin...nicht mehr; es war seinem Alter nicht mehr angemessen.
Der Tribn wollte Vorschläge des Volkes höre und so überlegte Nikias kurz, bevor er sich zu Wort meldete:
" Tribun,
warum hälst du dich nicht an die Vorfahren... C. Flaminius hatte schon eingebracht, dass Senatoren sich nur der Landwirtschaft widmen sollten. Der ehrbare Römer ist Landmann! Unser Consul soll allen ein Beispiel sein! Denn die Tradition, ja sogar das Gesetz, ist in Vergessenheit geraten und sollte erneuert werden. Der einfache Bürger könnte so wieder mehr Chancen mit seinen Betrieben haben! "
Nikias schaute zum Tribunus plebis auf und wartete die Reaktion ab...
Nikias wunderte sich sehr, dass nun wieder die Debatte um Patrizier und Plebejer auftauchte... diese Debatte war nun wirklich vor Jahrhunderten beendet. Der Volkstribun sollte die gesamte Diskussion abbrechen. Die Eingrenzung der Sklavenzahl würde die großen Familien Roms treffen, die gesamte Nobilität, Plebejer wie Patrizier. Und somit würde der Senat einem solchen Unterfangen nie zustimmen...und was passiert, wenn sich ein junger Tribun den Weisungen des Senats widersetzt, hatten die Gracchen ja bereits zu spüren bekommen...
Eben noch hatte er sie durch den Eingang im Triclinium gesehen; wie Niger an den Zehen von Drusilla nuckelte. Nun waren die beiden verschwunden und Nikias schüttelte als Philosoph, ob solcher Dinge, nur verschmähend den Kopf und dachte bei sich
" hoffentlich ist ihr politisches Engagement genauso groß wie ihre Triebe. "
Dann ging er weiter und verschwand in einem anderen Raum der Casa...
3000 Sesterzen waren geboten worden, als Nikias das Forum Traiani betrat und der laufenden Versteigerung seine Aufmerksamkeit schenkte. Wieder war es ein schüchternes Mädchen, das auf dem Podest stand.
Als er sie erblickte, gesellte sich Nikias zu Drusilla...
" Ein Denkmal aus Marmor!!!??? "... grübelte Nikias und zweifelte kurz an seiner Erziehung des kleinen Marcus...
Nach einer kurzen Phase der Irritation fasste der Alte sich aber schnell und lächelte den Optio an...
" So bereichernd diese Gespräch auch für mich war, Metellus, so sehr ist es jetzt Zeit, dass ich Pompeia Perilia und dem dominus des Hauses, Trimalchio, von deiner Anwesenheit berichte. Ich denke, dass beide dich gern gesprochen hätten; allen voran die junge Perilia. Dein Bild über Trimalchio und die gens solltest du dir selbst machen "... kurz hielt er inne..." vielleicht gibt es schlechtes wie gutes Gerede über die Pompeianer, aber wie manche meinen, sind die Gerüchte auf dem Forum Romanum nur dummes Geschwätz! Vielleicht ist auch das schlechte Gerede nur dieser Art...! Chaire! "
Nikias verneigte sich leicht vor dem Optio und schritt dann in Richtung der Tür des Raumes, um die Hausherren zu suchen...
Nikias schüttelte den Kopf " diese Jungend, sie hört einfach nicht genau zu.. " dachte er sich
" nein, er stammt aus Roma, und gehört der gens Aelia an, für die ich Dekaden diente. Wie ich sagte, eine bekannte und sehr mächtige Familie. Wenn es dir weiterhilft: Er ist noch jung und bestreitet seinen Weg derzeit in Misenum. "
Nun müsste Metellus aber doch langsam dahinter gekommen sein, woher der Alte ihn kannte.
" Perilia ist gerade aus Hispania zurück. Bei diesem Tumult und der Unruhe, die Römer geneigt sind zu verbreiten, vermag ich aber nicht zu sagen, wo sie nun gerade ist! " Nikias verdrehte die Augen, musste er doch immer wieder, um seine stoische Ruhe wiederzufinden, einen Ort der Muße in dieser domus aufsuchen.
" Mein Herr??? Nun, er ließ mich frei und ich nahm darauf seinen Namen an, den ich nun nach..." er seufzte.." römischer Sitte als Cognomen trage. Kallydianos steht für meines Herren Namen...Callidus. "
Nikias stutzte kurze Zeit nur unmerklich, bevor er entgegnete:
" Perilia stellte mich als scriba personalis und Hauslehrer ein, den Herrn des Hauses lernte ich selbst erst vor Kurzem kennen. Ich spreche von jemand anderem, aber ich bin sicher, du wirst das noch erfahren. " Nikias hatte seinen Spaß, als er sich derart kryptisch dem Optio gegenüber äußerte.
" Ob ich weise bin, maße ich mir nicht an zu beurteilen...das obliegt anderen! "
" Mein Herr ist, oder nachdem er mich freiließ, besser war, ein gebildeter Mann. Schließlich habe ich ihn erzogen. " Nikias musste leicht grinsen... " Seine Familie ist mein Patronat. Eine sehr bekannte und mächtige Familie. Es interessiert dich? "
Nikias drehte sich um..." nei..ja! Ich wurde in Athen geboren, aber nach Rom mit meiner Familie verschleppt. Nein Name ist Kallydianos Nikias. "
Nikias zupfte seine Toga zurecht und ging mit bedächtigem Schritt Richtung Atrium. Er hatte sich erinnert, woher er den jungen Mann kannte...es waren die Briefe seines jungen Herrn, die ihm über Metellus berichtet hatten.
Nikias führte Metellus in das tablinum, das in der Regel als Empfangsraum für den pater diente. Er schaute Metelluns noch einmal an...
" Du gehörst zu den vigiles, nicht wahr?! Du bist ein tüchtiger Mann, Metellus! " Nikias lächelte Metellus geheimnisvoll an. " Trimalchio wird sicher gleich hier sein... "
Nikias verzog eine Augenbraue "Annaeus Metellus...hmmm" dachte er bei sich. Er kannte den Namen und hatte ihn definitiv schon einmal in anderem Zusammenhang gehört. Aber es wollte ihm nicht einfallen, wann und wo...noch nicht!
" Ja, komm rein! Folge mir, der pater familias Trimalchio ist hier! "
Überschwänglich empfing Kallydianos Metellus und bat diesen, ihm zu folgen.
Adara hatte einen Mann zur domus der Pompeianer gebracht und musste sich direkt sputen, ihr wurden nun einige Dinge aufgetragen, aber sie schien sie recht mühelos erfüllen zu können.
" Ein gutes Mädchen "...dachte sich Nikias "...und ihren Preis sicher wert ". Er musste noch kurz schmunzlen, als er sich an das siegessichere Gesicht der Livia bei der Versteigerung erinnerte.
Dannwandte er sich an den Mann:
" Chaire, mein Guter, was kann ich für dich tun, warum hat dich Adara zur domus Pompeiana geführt? Hat dich jemand rufen lassen? "
Nikias lächelte den Mann freundlich an.