Beiträge von Kallydianos Nikias

    Nikias schaute etwas zweifelnd...." wenn es doch die Senatoren wären, die es erörterten, doch sind es Magistrate, die erst gerade vom Volke zu jenen erhoben wurden. Sollen sie warten, bis sie die Würde und das Amt haben, sich dieser Fragen anzunehmen. Doch jetzt steht der Cursus Honorum den Frauen offen und ein Quaestor darf sich dies einfach nicht anmaßen. Es war ein Fehler, den er begangen hat, schon jetzt. Er hätte es als Volkstribun vor das Volk bringen können, als Senator hätte er es in der Kurie darlegen können, doch als Quaestor handelt er gegen den Willen des Volkes nun eigenmächtig, und dies könnte seine Karriere schneller beenden, als ihm lieb wäre...." Nikias dachte nach..." zu vergleichen ist das politische Leben in Athen nicht mit dem römischen, dazu sind sie zu verschieden. In Athen hatten die Fauen nicht diese Rechte. Doch haben die Senatorinnen dem Reich geschadet? Und wenn ja, dann wo? "

    Nikias schaute sich um und erblickte Strabo. Er grüßte ihn und lachte kurz auf..." wo, wenn nicht hier, kann man den Zustand Roms besser erkennen? Ich habe schon vor langer Zeit den Reden hier zugehört und nach meiner Reise hab ich mir diese Art der Unterhaltung wieder auferlegt. Die Reden der Aurelier habe ich schon desöfteren verfolgt und jetzt betrachte ich mir das Ergebnis, welches das öffentliche Amt zur Folge hat. "...Nikias schaute wieder zu den redenden Menschen und fuhr sich nachdenklich durch den Bart.

    Der alte Nikias hörte sich das Gerede der Leute eine Zeit an. Damals waren es noch die losen Zungen und die verschiedensten Schimpfreden, die man hier zum besten gab, doch nun hatte das Volk gewählt und das Ergebnis erwies sich als janusköpfiges. Ob das römische Volk dies hier gewollt hatte, bezweifelte der Alte. Die ach so gelobte Traditionsverbundenheit des neuen Quaestors zeigte sich schnell als Auslöser innerer Querelen, mit denen man sich nun selbst zu schwächen pflegte..... " aiaiai "... dachte sich Nikias. Einen gewissen Spaßfaktor hatten die Römer jedoch schon.

    Die Erklärung, Hungi, wird wohl so einfach wie nicht zufriedenstellend sein! Nämlich: Sprachentwicklung! :)
    Wie schon beschrieben entwickelt sich die Sprache eher zu den weichen Lauten und man muss berücksichtigen, dass man keine befriedigende Erklärung geben kann, da es kein "KLICK" gab, und plötzlich war es ein ts-Laut statt eines k-Lautes. Dazwischen liegen 2000 Jahre und eine kleine Völkerwanderung, die erhebliche Auswirkungen auf die Sprachen gehabt haben muss. Man nehme nur das Deutsh des Mittelalters (Gruß an die Mediävisten) und das heutige! Sprachentwicklung eben... :]

    Zu allem anderen hat Florus ja bereits hinreichend etwas gesagt. Man möge auch bedenken: Wenn auch der ein oder andere Lateinlehrer etwas von sich gibt, so muss das nicht stimmen. Nicht, weil sie blöd sind, sondern weil sich in den letzten Jahren auch manches geändert hat. Ich weiß, dass in den Schulen noch immer das schöne "ae = ä" gelehrt wird und die Schüler schauen stets mit einem Fragezeichen im Gesicht, wenn ich es "ai" ausspreche. In den nächsten Jahren wird sich das ändern, da alle Universitäten ihre Lehre dem neuesten Forschungsstand auch angepasst haben.


    Die Griechen haben nur versucht mit ihrem Alphabet den Namen Caesar auszudrücken. Anders geklungen hat er nicht. Es gibt auch weitere zahlreiche Hinweise darauf, dass es nunmal so ausgesprochen wurde, Das sollte man dann wohl auch hinnehmen.

    " Aha, ein Geschenk für die Braut... gewiss wird es ihr gefallen! Was nämlich könnte die Schönheit einer Frau noch mehr hervorheben als reinstes Gold um ihren edlen Hals? "....Nikias lächelte. Er stellte der jungen Frau die hölzerne Schatulle hin, in die er die Ketten mittlerweile sorgfältig verpackt hatte.

    Nikias staunte nur kurz..." Beide? Sehr gern! "....aiaiai, hatte er doch mittlerweile seine Probleme sich Gesichter zu merken, so konnte er sich gerade in diesem Moment an die Verse des Ovid erinnern....
    ....Cum bene vitaris, tamen auferet; invenit artem
    femina, qua cupidi carpat amantis opes.
    (Hast du es auch bisweilen gut vermieden, so wird sie dich dennoch plündern;
    Eine Frau findet eine Kunst, mit der sie einen leidenschaftlichen Liebhaber um seine Reichtümer bringt.)


    ...ja, wenn eine Frau gleich zwei goldene Ketten kaufen will, dann ist es wahrlich das Geld ihres Liebsten. "aiaiai, der Ärmste "....dachte sich Nikias.
    Er holte jedoch schnell eine kleine hölzerne Schatulle hervor, in die er die Ketten vorsichtig hineinlegte.

    8o ..." 200 Sesterzen? aiaiai...sie ist ja schon sehr günstig. Aber ich würde sie dir für 206 Sesterzen anbieten, da sie schneller zu fertigen ist. "....Nikias staunte, als die Frau meinte ihn zu kennen. Die arrogante Senatorin von damals war es jedenfalls nicht..." Ich weiß es nicht, jedoch kann es sein, dass du mich am Forum Romanum oder dem Palatin gesehen hast. " ... Nikias passte auf, ob es auch kein Ablenkungsmanöver war, bei dem die junge Frau ein Schmuckstück verschwinden ließ.

    " Aiaiai, eine Hochzeit..." Der Alte holte eine kleine Holzkiste hervor und öffnete sie. Dann legte er für die junge Frau ein paar Ketten auf den Tisch.


    " Diese Halskette hat rosettenförmige Glieder und kleine Amphoren und florale Muster zieren sie. Sie kostet 215 Sesterzen. "

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    " Oder vielleicht diese schwere Kette, die aufwendig gearbeitet ist und aus Röhrchen besteht und in einem herkulischen Knoten endet? Sie würde 225 Sesterzen kosten. "


    " Oder vielleicht etwas Feineres, bestehend aus Silenosköpfen, Eicheln und Lotusknospen. Wie du siehst, sind diese Verzeirungen durch solide gearbeitete Stege mit dem Hauptgeflecht verbunden. Diese Kette kostet aufgrund der feinen Arbeit jedoch 232 Sesterzen. "


    [Blockierte Grafik: http://img216.imageshack.us/img216/7121/schmuck46yk.jpg]


    " Aber du weißt ja, nach oben sind die Preise immer offen..."

    Ein Sklave stand nervös von seinem Schemel auf und schob einen Vorhang an der Rückseite des Ladens beiseite, um dahinter zu verschwinden. Nur kurze Zeit später schaute der Kopf vom alten Nikias hindurch. Er war gerade selbst anwesend und als er die junge Frau sah, die er von irgendwoher kannte, schritt er nach vorn in den Verkaufsraum. Nachdenklich schaute er sich um...der Sklave hatte doch seine Ordnung durcheinandergebracht und der alte Grieche stellt fest, dass seine extra ausgelegten Schmuckstücke wieder in einer Schublade verschwunden waren... Nikias fuhr sich kurz mit der Hand durch den Bart und widmete sich dann der jungen Dame.
    ..." Chaire, junge Frau, schau dich nur um, doch es wird schwierig sein ein Schmuckstück zu finden, was die Aufmerksamkeit von einem so hübschen Gesicht ablenkt. " ... er lächlete sie kurz an..." suchst du etwas bestimmtes? Ketten, Ohrgehänge, Fibeln? "...

    Nikias hatte seinen Schmied angewiesen, ein Ohrgehänge zu schmieden. Es sollte filigran sein und wie es sich gehörte, auch von bester Qualität. Der alte Nikias setzte sich an den Tisch und begutachtete das eben fertiggestellte Stück... " aiai "...murmelte er und schaute weiter..." gut, erstelle noch die anderen meiner Entwürfe und begib dich danach an die Ketten und die anderen Fibeln. Ich möchte eine noch größere Auswahl anbieten können..."
    Nikias erhob sich und ging aus der hinteren Kammer nach vorn in den Verkaufsraum, wo er das Stück ausstellte.

    Für Nikias war es zwr nicht leicht, immer alles von den oberen Rängen genau zu erkennen, doch die Probleme des Retiarius waren auch für ihn noch ersichtlich. Vorerst konnte der Gute den Angriffen des Secutors entgehen, doch eine längere Flucht würde das Publikum aufwiegeln. Also schaute der Alte gespannt zu, wie sich der Mann, der sein Dreizack verloren hatte, nun aus dieser misslichen Lage befreien würde.

    Nikias hörte dem Mann zu und nickte hin und wieder...." Nun, ich danke dir für deine Antwort. Ich denke, deine Ziele und deine Einstellung hast du dem Volk klar darlegen können. Chaire, Aurelius Antoninus!..." Der alte Grieche hatte gehört, was er hören wollte, und er zog sich wieder etwas in die Menge des Volkes zurück.

    Kaum hatte die Geschichte des Antoninus geendet, da prasselten auch schon die Fragen auf den Kandidaten ein, so dass der alte Nikias kaum noch zu Wort kam. Doch versuchte er die Worte des Mannes wieder aufzugreifen...." Ich verstehe deine Geschichte. Ihren Inhalt hatte ich so erwartet und daher gestatte mir eine weitere Frage. Der alte Adler, der sich nun inmitten ganz anderer Umstände wiederfindet, tritt also dem Rat der Adlerfamilien bei. Diese bestehen aus den neuzugezogenen Familien, die ihre neuen Geflogenheiten bei der Aufzucht der Jungen und beim Jagen in das Tal gebracht haben. Unser alter Adler jedoch wird sich nicht in diesen rat begeben, um sich in unterster Postion von diesen neuen Familien weiter ärgern zu lassen oder um zu sehen, wie die anderen Adler, die in seiner Abwesenheit das Tal verändert haben, über die Geschicke ihres Reviers bestimmen. Er wird zu einer Position gelangen wollen, in der er die Möglichkeit hat, das Tal wieder zu dem zu machen, was es war. Doch wie meine Vorredner sagten, ist es schwierig oder gar unmöglich die Zeit und die Entwicklung zurückzudrehen, außer man verwendet die radikalen Lösungen und vertreibt die Adlerfamilien, die den Wandel brachten.
    Nun kurzum, wie jeder Römer wirst auch du den Cursus Honorum beschreiten wollen und die Umstehenden scheinen nicht nur deine Werte zu interessieren, denn die bleiben auch jedem sein eigen, sondern wie du diese Werte auf die Römer übertragen willst. Was sollen deine Ziele sein, was deine Vorgehensweisen, wenn du derart strikte Positionen einnimmst? Sicher ist dir nicht damit genüge getan, dass du gewissenhaft die Tätigkeit des dir überlassenen Amtes bestreitest, wenn du in deiner Kandidatur insbesondere auf den Werteverfall und die Sitten der Alten aufmerksam machst...."

    Nikias lauschte auch dieser Rede. Nunja, Rede? Die brevitas war ein gelungenes Stilmittel lateinischer Literatur, das ihm stets gefiel, doch war es bei diesen Worten etwas zu stark angewandt worden, umfasste die gesamte Rede doch nur den ersten Satz eines Prooemiums! ..."aiaiai"... Nikias ging also etwas nach vorn, da ihm aber auch der Inhalt der Rede zu widersprüchlich erschien...
    ..." versteh ich es recht, dass du Rom den Rücken kehren wolltest, weil du es nicht mehr als dein Rom empfindest? Und aus eben diesem Grunde willst du kandidieren, um einem Rom, das dir missfällt und dem du entfliehen willst, zu dienen? Wie willst du einem Rom dienen, das dir missfällt, das du meiden willst? "