Nachdem wir in Ostia angelandet waren und ich die Nachwehen der Seekrankheit mit dem diesjährigen Wein einigermaßen in seine Schranken verwiesen hatte, war ich der Hoffnung, der uns erwartende Tag würde sich in Rücksicht meines unseemännischen Zustandes in gemessenem Tempo entrollen.
Doch - der Mensch irrt, sooft er bessres für sich hofft als Götter ihm beschieden: ja, und so auch ich. Schon auf dem Weg entlang des Tibers rumpelte mich der Wagen so durch, dass ich mich in mein Bett in Tarraco wünschte. Und dann, kaum hatten wir das gewaltige Stadtor passiert, stieg mir etwas in die Nase, was man zu recht mephitischen Gestank getauft hatte.
Nun, hier, auf den Mercati Traiani, ging's nicht eben zarter zu und man musste aufpassen, dass man nicht seiner Habe verlustig ginge. Ein stetes Hin und Her ein Geschrei und Verhandeln: Dies war das Zentrum der Welt und ich mittendrin! Es war berauschend und verursachte mir eine leichte Übelkeit und Prickeln im Leib.
"Oh, Helena! Das ist ja ganz und gar... überwältigend! Aber dieser Geruch! Was ist das nur!"
Ich ergriff Helenas Hand und fühlte mich an etwas erinnert - sprach es aber nicht aus, denn nach allem was in den vergangenen Monaten an Gewaltakten vorgefallen war, wollte ich den Tag nicht durch ungutes Geschwätz besudeln.
"Schau, dort drüben!", wies ich zu einem Stand der Erfrischungen anbot
Mir stand der Sinn nach einem Becher... Saft. So weit war es mit mir gekommen...