Beiträge von Nadia

    Ihr Körper spannte sich bei dieser Frage an, denn eigentlich machte ja immer genau diese Person die Tür auf. "Man würde sicher sagen, dass ich nicht da sei und wenn man eine Nachricht für mich abgeben würde, dann würde sie mich sicher nicht erreichen oder aber man würde versuchen etwas gemeines zu drehen. Ich bin nicht grade gut aufgehoben in der Villa, ein Grund warum Furianus nicht möchte, dass ich weiter da bin, denn ich wurde dort schon einmal verletzt und es würde sicher wieder geschehen."
    Ihr Griff verstärkte sich ein wenig um seine Hände und sie begann auch langsam wieder zu atmen, denn bei den ganzen Gedanken hatte sie wirklich ihre Luft angehalten.

    "Schon es wäre seltsam, aber wenn der richtige an der Porta öffnet auch nicht so schlimm. Ich weiß nicht wie wir es sonst bewerkstelligen sollten. Ich könnte dir eine nachricht zukommen lassen, aber das würde nicht viel bringen wenn du mir nicht antworten kannst und wir so immer noch keinen Treffpunkt haben. Schade, dass du nicht weißt wann genau du wieder frei hast oder überhaupt draussen sein kannst." Es war zum verzweifeln und wieder ließ sie ihren Kopf an seine Brust sinken, wollte diesen Augenblick doch noch einmal genießen, denn das Ende des Parks war nicht mehr fern.
    Konnte nicht jemand die Zeit einfach anhalten? Aber sie lief unaufhörlich weiter und niemand würde sie stoppen können.
    "Ich weiß nicht wie wir das machen sollen, das alles."

    Kleine Fältchen bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie ihn so stehen sah. Sie wusste nicht was in ihm vorgehen mochte, hoffte aber, dass es nicht so viele Probleme waren wie sie hatte. "Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, wirklich nicht Gabriel." Ein unmerkliches Seufzen kam über ihre Lippen und dann stand sie auf um die letzten Schritte auf ihn zuzugehen. "ICh würde dich gerne zur Porta begleiten, aber ich möchte auch niemandem begegnen. Ich hoffe du verstehst das. Und jederzeit kannst du herkommen solange ich hier sein werde. Ich würde mich freuen dich wiederzusehen, wirklich." Sie strich ihm in einer lieben Geste über den Arm und lächelte.
    "Ich hoffe auch, dass du auf dich aufpassen wirst."

    "Glauben heißt nicht wissen" grinste sie ihn ebenfalls ein und war glücklich darüber einfach so frei sein zu können. Nun lief auch ihr der Regen über das Gesicht und hinterließ Spuren als würde sie weinen. "Gut dann suchen wir diese Taverne." Sie zeigte lächelnd in die Richtung "Nach dir würde ich sagen." Der Regen schien noch einmal etwas zuzunehmen oder es kam ihr einfach nur so vor.

    Das hatte sie schon geahnt, denn einfach war es nicht, aber wie sollte es das auch, denn ihr Leben schien immer komplizierter als einfacher zu werden. "Uns wird etwas einfallen, lass den Kopf nicht hängen wenn ich es auch nicht tu." Wo sie die Worte her nahm wusste sie nicht, aber sie waren einfach dagewesen. "Wir lassen uns etwas einfallen, vielleicht kannst du auch einfach einen Sklaven mit einer Nachricht schicken oder vielleicht wäre es auch gar nicht sos chlimm wenn du kämst, nur weiß ich es nicht. Ich habe keine Ahnung wie die anderen darauf reagieren würden, aber ich habe Angst davor."
    Ihre Daumen strich sanft über seinen Handrücken und ihr Lächeln zitterte ein wenig als sie ihn wieder anschaute und zusammen mit ihm stehen blieb. Diese Momente sollten einfach nicht enden, es war zu schön um sie wieder durch eine Trennung zerstören zu müssen.

    Es war das erste Mal seit langem, dass sie sich wieder hier in diese Unterkunft traute. Seit dem sie zusammen mit Hannibal hier gewesen war und feststellen musste, dass ihre Sachen verschwunden waren war sie nicht mehr hier gewesen. Sie hatte sich vergewissert, dass keiner hier in den Räumen war als sie eintrat und sich vorsichtig umschaute. Die Tür ließ sie einen Spalt breit offen, damit sie Geräusche von draussen hören konnte um sich gegebenenfalls in Sicherit bringen konnte. Nadia wusste nicht warum sie dachte, sie würde das Gesuchte hier vielleicht finden, aber sie hoffte es einfach und begann sich umzusehen.
    Sie suchte die Kette die sie geschenkt bekommen hatte und im Garten hatte liegen lassen als man sich um sie kümmerte. Als erstes ging sie zu ihren alten Platz, weil sie hoffte, dass einer der Sklaven sie vielleicht dort hingelegt hatte. So kniete sie sich auf das alte Lager und schaute nach ob sie etwas fand, immer wieder auf Geräusche lauschend.....
    Ihre Gedanken waren immer noch bei dem Gespräch mit dem Prätorianer und das alles wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen.

    Nadia wusste nicht was auf einmal war oder ob sie etwas falsches getan oder gesagt hatte. Er hatte sich auf einmal so in sich gezogen, dass sie ihn grade nicht mehr einschätzen konnte, aber direkt ansprechen konnte sie ihn auch nicht deswegen.
    "Du bist jederzeit willkommen Gabriel" meinte sie leise und drehte sich zu ihm, da er aufgestanden war.
    "nicht leb wohl, sondern auf wiedersehen" flüsterte sie.
    Das Lächeln von ihr war nicht mehr das strahlende welches sie das ein oder andere mal zustande gebarcht hatte sondern nun wieder etwas zurückhaltender, aber dennoch freundlich.
    "Und ich wünsche dir alles gute für deine Pläne." Sie bwunderte immer noch den Mut den er aufbrachte um etwas eigenes auf die Beine zu stellen.

    Das Glücksgefühl hüpfte noch einmal mächtig an und sie fühlte sich einen Moment lang als würde sie schweben. Ein dankbares Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie lief ganz langsam neben ihm her. "Ich würde mich auf jeden Fall freuen dich zu sehen." Sie überegte kurz. "Ich weiß nicht ob es gut kommt wenn man mich einfach bei der Villa abholt. Es würde komisch aussehen solange ich noch eine Sklavin bin und dann kommst du und willst mich holen. Wenn wir uns treffen könnten wäre es gut, aber woher weiß ich wann du frei haben wirst?" Und dann hoffte sie noch, dass nichts unerwartendes dazwischen kommen sollte, denn noch war sie nicht sicher in der Villa Flavia.

    "Ich würde gerne noch mehr solcher Momente erleben. Immer wieder einen neuen zufügen zu denen die dann schon da sein werden um meine schönen Gedanken aufzustocken." Sie fühlte sich mit einem Mal so glücklich und befreit, dass es durch und durch zu gehen schien. Vielleicht sollte sie es wirklich zulassen und es versuchen auch wenn es ein großer Schritt für sie sein würde, aber der Versuch war es wert und manchmal musste man etwas wagen um zu gewinnen und hier war es wohl der Fall, aber wollte sie doch niemanden verletzen, einer ihrer Ängste die tief saßen in ihr. "Wann werden wir uns wieder sehen?"

    In seine Augen zu sehen war ein unbeschreibliches Gefühl, denn seine Augen drückten etwas ganz Besonderes aus, was sie nicht zu beschreiben wusste. Man konnte schon fast sagen, dass sie von ihm angezogen wurde und von seinem Blick, aber genau dieser Bann wurde für einen Moment gebrochen, als er seine Augen schloß. Es war nicht schlimm, aber es holte sie doch wieder in diese Welt zurück und auch wo sie grade waren. "Wir sollten langsam weiter gehen" sagte sie mit einer leisen Stimme, aber mit ungeheuerlicher Sanftheit in eben dieser, die sie heute noch nicht gehabt hatte. Nun musste sie die Umarmung ganz lösen, suchte aber nach seiner Hand und wusste doch, dass sie diese schon bald wieder loslassen musste. nämlich spätestens wenn sie den Park verließen. Ihre Finger kribbelten, als sie seiner Finger wieder spürte und sie warf ihm von der Seite einen Blick zu. "Diesen Tag werde ich wohl zu meinen schönsten Momenten nehmen an die ich mich dann erinner wenn ich meine Augen schließe."

    Sie hatte schon Angst gehabt er würde sie nicht umarmen wollen oder sie gar ganz abweisen, auch wenn dieser Gedanke sicher unbegründet war keimte er ganz kurz in ihr auf. Sie konnte sein Herz spüren wie es schlug und lauschte auf das Pochen, welches ihr so schnell vor kam. "Danke, dass du da bist" flüsterte sie und hatte ihre Hände an seinem Rücken liegen. Nur langsam löste sie diese Umarmung wieder auch wenn sie es nicht wollte, aber sie konnte ihn ja nicht die ganze Zeit festhalten, auch wenn es ein wundervolles Gefühl war, welches ihr Sicherheit und Geborgenheit gab. Dinge die sie brauchte und vermisste. Nadia löste diese Umarmung nicht ganz, nur soweit, dass sie ihn ansehen konnte und ihre Hände an seinen Seiten lagen.

    Sie zögerte ziemlich, da von ihm keine Reaktion kam, vielleicht hatte sie ihn jetzt doch verschreckt. Sie wusste es nicht, wie immer eigentlich. Ihr begannen langsam ihre Knie etwas zu zittern, ein Gefühl was sie lange nicht hatte. Unsicher ob es richtig oder falsch war was sie nun tat, ließ sie seine Hände los und umarmte ihn sanft und legte ihren Kopf an seine Brust um ihre Augen zu schließen. Sie wollte einfach nur diese Nähe jetzt spüren, mehr nicht, wollte ihm zeigen, dass es vielleicht eine Zukunft geben könnte.

    Langsam hatte sie eine Gänsehaut, als er sie so ansah und sie war ihm dankbar für seine Worte und hoffte nun, dass er es auch einhalten würde. "Ich will dir einfach keine falschen Hoffnungen machen für etwas was ich vielleicht nicht einhalten kann. Ich mah dich sehr gerne, schon als wir uns grade trafen war da was. Ich werde es nicht leugnen und nun weißt du, dass ich etwas empfinde auch wenn wir uns wenige Stunden nur kennen." Sanft zog sie ihn etwas dichter an sich, aber es war fast eine unbewusste Bewegung die sie tat.

    Sie war sich da wiederum nicht sicher ob er das konnte, dazu kannte sie ihn wohl wirklich zu schlecht, aber dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen....wie bei...ihm.....Ihr Herz spielte verrückt wie auch ihre Gedanken, einfach alles schien verrückt zu spielen. Seine direkte Frage riss sie wieder ins Hier und Jetzt zurück und ließ sie zu ihm aufsehen.
    Merkte man ihr denn immer alles so schnell an? Sie schien ja für alle anderen ein offenes Buch zu sein, irgendwie. "Wie etwas anderes?" fragte sie ihn ein wenig überrascht, aber sie wusste es ja eigentlich besser, wusste, dass da noch so viel war.
    "Vielleicht hast du Recht, aber es gibt Dinge über die kann ich jetzt noch nicht sprechen. Vielleicht später wenn wir uns besser kennen, aber nicht alles auf einmal." So gab sie ihm nun auch die Gewissheit, dass sie ihn auf alle Fälle weiterhin sehen wollte und vielleicht auch mehr werden würde, wenn sie endlich mit sich ins Reine kam.

    "Danke" flüsterte sie fast, als er ihr noch einen schönen Tag wünschte. Sie konnte nicht anders als ihm nachzusehen wie er wieder in die Villa ging. Es war eine seltsame und doch nette Begegnung gewesen und sie freute sich auf den nächsten Tag. Nadia lehnte sich auf der Steinbank zurück und ließ sich die Sonnenstrahlen auf das Gesicht scheinen. Schon war sie am überlegen was genau sie ihm zeigen würde, schließlich wollte sie ihn nicht enttäuschen.
    Wenn Aquilius wüsste, dass Furianus es wirklich nicht zuließ, dass sie zu ihm ins Bett kam.......


    Als sie wieder zu dem Baum sah bemerkte sie auch, dass dieser Kater verschwunden war. Merkwürdig, dachte sie sich aber versuchte dann keinen weiteren Gedanken mehr daran zu verschwenden. Für diese Momente jetzt schaffte sie es einmal wieder ihre Sorgen zu vergessen und einfach nur ans chöne Dinge zu denken. So sah man eine junge Frau auf der Bank sitzen die immer noch leicht rötliche Wangen hatte und ein sanftes Lächeln auf den Lippen.

    Sie wollte nicht, dass jemand für die so viele Abstriche in seinem Leben machen würde. Nicht schon wieder und überhaupt...es war einfach zu heulen. Sie sollte sich in eine stille Kammer verziehen und einfach nie wieder raus kommen. "Die Einbüßungen wären dann aber groß, es wäre viel......ich will nicht, dass du wegen mir auf etwas verzichten musst oder Probleme bekommst." Sie fühlte sich ja zu ihm hingezogen, aber da war dennoch etwas in ihr was sie warnte aber sie konnte es nicht einordnen. Wahrscheinlich die schlechten Erfahrungen.

    Innerlich seufzte sie auf und schloß kurz ihre Augen und versuchte auf ihr Herz zu hören was nicht so einfach war. "Es wäre aber vielleicht deiner Familie nicht egal. Du könntest eine "anständige" Frau finden und kommst vielleicht mit einer ehemaligen Sklavin an? Ich habe als Freigelassene nicht so viele Rechte, viele Wege werden mir immer versperrt sein." Ihre Augen schimmerten bei diesem Gedanken, denn das wäre schon bei jemand anderen ein Problem geworden und dann war noch die Sache, dass ein Teil ihres Herzens immer Furianus gehören würde. "Wem mein Herz gehört würde immer meine vollste Unterstützung haben."

    In ihr ging einfach zu vieles vor. Ein gebrochenes Herz konnte man nicht von heute auf morgen heilen und vor allem ihres lag ja immer noch zerbrochen in ihr. Hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen versuchte sie ihn anzusehen. "Nein mich würde es nicht stören, aber mich würde stören was man über dich reden würde." Sie griff nach seiner zweiten Hand und zog sie zu sich, hielt sie fest. Warum nur sie? Was war an ihr so Besonderes, dass man sie auswählte...eine Sklavin. Er war ja nicht der erste und das gab ihr zu bedenken auf. Sie verstand es nicht und wusste auch nicht ob er sie jemals verstehen würde. Was würde Furianus nur sagen, aber hatte sie nicht gesagt man sollte auf sein Herz hören? Wenn sie nur wüsste was genau es sagte, aber da waren so viele Gefühle die ineinander verstrickt waren. "Ich weiß nicht was ich sagen soll" lächelte sie leicht und spürte wie ihre kühlen Hände langsam die Wärme von seinen annahm.

    Sie schaffte es nicht ihn weiter anzusehen und ließ ihren Blick wieder zu Boden sinken. Etwas in ihren Herzen versuchte etwas zur ihr zu sagen, aber sie konnte dem nicht zuhören oder wollte es vielleicht nicht, denn es steckten zu viele Erinnerungen drinne.
    "Ich bin eine Sklavin, bald eine Freigelassene, aber es wird mir immer anhängen und es kann nicht gut sein." Ihre andere Hand strich sich ihre Haare zur Seite und berührte leicht die Blume dabei, es war eine so liebe Geste von ihm gewesen und überhaupt alles.
    Vielleicht wäre es für sie einfacher wenn sie nicht schon so gezeichnet gewesen wäre. "Lerne mich kennen" sagte sie schließlich und ließ damit alles offen.

    Ihre Hand lag weiter in der seinigen und ihre Schritte waren langsam und glichen sich dein seinen an. Es war sehr merkwürdig und sie fühlte sich ziemlich durcheinander. Ihre Gedanken spielten verrückt, sagten ihr, dass das alles Probleme geben würde wenn sie sich wieder auf diese Gefühle einlassen würde. Nein sie konnte das nicht, nicht wegen ihr und auch nicht wegen ihm. Sie war eine Sklavin, zwar bald eine freie Sklavin, aber ihr würden immer die Rechte fehlen die sie bräuchte......genauer genommen sie würde sowieso ihr ganzes Leben eine Sklavin bleiben halt mit einem Zusatz.
    Nadia blieb stehen und sah zu ihm auf und wieder trafen sich ihre Blicke dabei und dann seine Worte die sie erröten ließen obwohl sie schon die ganze Zeit über rötliche Wangen hatte. In ihren Augen lad das Leuchten von früher und doch waren da Zweifel und Ängste in ihnen die sie versuchte zu verbergen.
    "Eine Wahrheit der ich sicher keine Zukunft bieten könnte, auch wenn ich es wollte" flüsterte sie die Worte und drückte dabei sanft seine Hand.