Beiträge von Nadia

    Da hatte er Recht, eigentlich hatte hier jeder etwas zu tun und war sehr beschäftigt und vor allem wie sie ja schon öfters merken musste, hatte jeder nur sich im Kopf und nahm auf die Belange der anderen nicht wirklich Rücksicht. Sie stutzte etwas, denn sie hatte ihn nicht als einen Soldaten erkannt, da er ja auch dann in Zivil unterwegs war. "Ich bin noch nicht einmal ein Jahr hier. Ich war vorher in Britannia und musste mich erst einmal an diese Stadt hier gewöhnen, aber mittlerweile finde ich mich hier ganz gut zurecht. Was machst du in der Castra?" wollte sie schließlich wissen und es wunderte sie etwas, dass sie so neugierig war.

    Es fiel ihr immer schwer solche Komplimente zu verarbeiten. Immer wieder hörte sie dieses Wort "schön" und jedes Mal wieder bekam sie davon rote Wangen. Sie mochte ihren Namen, denn das war das Einzigste was sie von ihren Eltern hatte und er war etwas Besonderes, denn bis jetzt hatte sie ihn noch nie woanders gehört. Seine Entschuldigung wunderte sie etwas und sie schaute ihn kurz überrascht an und schüttelte dann ganz sanft ihren Kopf.
    "Ich muss dir danken, allein schon wegen der Komplimente" sagte sie wieder zurückhaltend. "Du hälst mich von nichts ab und störst auch nicht, schließlich hast du mir wieder auf die Beine geholfen. Ich wollte heute nur etwas nach draussen und habe nichts wichtiges sonst zu erledigen." Nun ließ sie auch mal wieder ihre Hände los und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr.

    Solche Worte hatte sie nun schon öfters gehört, von verschiedenen Menschen und sie hatten ja Rechtm auf der einen Weise auf jeden Fall, aber Nadia war wohl ziemlich verrannt in ihren Gedanken. "Ich glaube ich war schon einmal frei in meinem Herzen aber es wurde zerstört seit dem ich hier bin, seit dem das alles angefangen hatte, ist es zerbrochen und damit auch die Freiheit. Deswegen fällt es mir wohl auch so schwer mich von all dem zu lösen und es nicht als eine Strafe anzusehen." Sie sah seiner Hand nach wie sie sich auf sein Herz legte und seufzte leise.
    "Ich hatte auch einmal so gedacht. Mir immer gesagt wenn andere kamen, dass sie mir nichts anhaben können, da ich in meinem Herz frei bin und sie nicht meine Seele haben können, aber ich habe mich getäuscht. Wenn du immer wieder angegriffen wirs, von allen anderen, dann kannst du irgendwann nicht mehr."
    Sie sah ihn traurig an und hoffte er würde wissen wie sie es meinte. "Sag mir warum haben wir es immer so schwer? Wenn man doch jeden von uns anders behandeln würde, dann wäre alles leichter. Jeder Sklave würde sich anders verhalten, vielleicht seine Arbeit mit ein wenig Freude verrichten aber so......Ich hatte noch Glück mit meiner Familie aber seit dem ich hier bin habe ich die andere Seite kennengelernt.....Sie ist dunkel und grausam."
    Wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. "Ja er will mir helfen udn dafür bin ich sehr dankbar und ich nehme auch gerne die Hilfe eines Freundes an."
    Damit meinte sie natürlich Gabriel, denn auch wenn sie sich nur vom Tiber her kannten hatte sie ihn damals schon gemocht, wie auch Ganymed und Adara.

    Nadia meinte die Überraschung merken zu können und hoffte, dass sie ihm nun nicht vor den Kopf geschlagen hatte. Sicher wollte sie nicht unhöflich sein, aber sie wollte nicht erklären müssen warum ihre Handgelenke diese Narben hatten, denn das hätte er dann spätestens dann gesehn wenn er sich um die kleinen Wunden gekümmert hätte.
    Sein doch recht direktes Kompliment schaffte es auf ihre blasse Haut wieder einmal ein Hauch von einem rötlichen Schimmer erscheinen zu lassen. "Ich heiße Nadia" sprach sie wieder leise und versuchte ihn nicht direkt anzusehen.

    Sie hatte es bis jetzt nicht bemerkt, dass sie sich etwas die Handflächen, auf die sie ja letztendlich gefallen war, abgeschürft hatte. Als er sie darauf ansprach sah sie auf ihre Hände und zog sie sachte aus seinen um sie sich anzusehen. Es war nicht wirklich schlimm nur ein paar Schrammen, mehr nicht und es tat nicht einmal weh.
    "Es ist nicht so schlimm, nur ein paar Schrammen, sie werden sich nicht gleich entzünden denke ich" sagte sie leise und schaute noch einmal auf die Innenflächen ihrer Hand. "Das kommt davon wenn man unachtsam ist. Darf ich fragen wer du bist?" Ihre Hände legte sie ineinander und hielt sie so gegenseitig fest.

    Einen kleinen Augenblick sah sie ihn an, als sie dann seine Hand ergriff und so langsam wieder auf die Beine kam, wobei ihre Finger kühl waren. Sie hatte sich wenigstens nichts getan, da sie sich noch abstützen konnte als sie gefallen war. Auf ihre Blässe angesprochen lächelte sie wieder etwas schüchtern, als hätte sie etwas zu verbergen und auch ihre Hand hatte sie ihm so gereicht, dass nichts weiter auffallen würde, denn das letzte was sie wollte war, dass jeder dem sie begegnete mitbekam was mit ihr los war. "Mit mir ist wirklich alles in Ordnung. Ich...ich bin wohl immer etwas blasser" versuchte sie sich etwas rauszureden und lächelte ihn aber an. "Dankesehr."

    Vielleicht sollte sie auch lernen normal zu laufen, dachte sie sich grade, als ein Mann sich schon zu ihr kniete um ihr zu helfen. Sie war ein wenig überrumpelt, da sie es unter anderem auch nicht gewohnt war, dass man so schnell geholfen bekam. Langsam hob sie ihren Kopf und strich sich mit einer Hand auf die Schnelel die Haare aus dem Gesicht damit se wiederi sehen konnte.
    Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen, als sie leise und sanft sprach "Danke....nein es ist nicht passiert, mir geht es gut. Ich war nur etwas unvorsichtig und mit den Gedanken wohl nicht ganz bei der Sache."

    Ihre Finger griffen immer fester um ihre Gelenke und sie hätte ihn wohl nicht mehr angesehen wenn er ihr nicht eine Hand auf die Schulter gelegt hätte. Nur langsam hob sie ihren Kopf an und sah Gabriel in die Augen. "Ich kann an der Freilassung nichts schönes sehen. Ich weiß, dass mich keiner versteht, aber ich fühle es fast als eine Bestrafung, aber ich sagte Furianus, da er es als ein Geschenk ansieht werde ich es nicht weiter ablehnen auch wenn ich mit wünschte, dass er es nicht täte." Sie seufzte leise und versuchte ein Lächeln was aber kläglich misslang. "Ich kenne nichts anderes. Sklavin sein ist mein Leben. Ich bin es seit dem ich auf der Welt bin, wenn es auch eine Zeit gab wo man mich anders behandelte. Behandelt man einen wirklich anders wenn man freigelassen ist? Wird man nicht weiter oder vielleicht sogar schlimmer diskreminiert? Habe ich wirklich viel mehr Rechte?"
    Nadia war sich dessen nicht wirklich sicher. Ja sie hatte noch die Worte in den Ohren, dass es ihre Kinder später besser haben würden, denn sie würden wirklich frei sein, aber was war jetzt? Und Nadia war die letzte die daran dachte eine Familie zu gründen. Sie schüttelte leicht den Kopf.

    Nadia schaffte es nun immer mehr vor die Tür zu gehen und nutzte dies auch. Sie musste es endlich schaffen und auch mit den Leuten auf der Strasse klar kommen. Ihre Ängste den anderen gegenüber würde sie sicher nicht sofort verlieren, das wusste sie aber sie musste lernen damit umzugehen.
    Heute wirkte sie nicht megr ganz so blass wie die letzten Tage auch wenn immer noch ein leichter Schatten auf ihr lag.
    Zwar bewegte sie sich immer noch auf einer Strasse wo nicht ganz so viele Menschen unterwegs waren, aber sicher würde sie noch auf viel mehr stoßen wenn sie zu dem Markt kam, denn dies war ihr Ziel welches sie sich vorgenommen hatte.


    Als sie sich grade nach einem Geräusch umblickte stolperte sie plötzlich und fiel auf den Boden. Der Schrecken darüber saß ihr einen Moment ziemlich in den Knochen als sie sich grade noch mit den Händen hatten abfangen können. Sie brauchte einen Moment um festzustellen, dass sie alleine gefallen war und keiner sie gestumpt hatte oder dergleichen.

    Es war wie immer in solchen Situationen, dass sie lange brauchte bis sie etwas sagen konnte oder jemanden ansehen konnte. Ihre Finger strichen über ihre Handgelenke und sie konnte es zu deutlich spüren. Ein leichtes Nicken kam von ihr und dann sah sie auf und ihn an.
    "Ich habe es versucht und ich wollte es weil ich keinen Sinn mehr gesehen habe. Es gab nichts mehr für das es sich gelohnt hätte das alles weiter durchzustehen. Diese Qualen immer wieder, sich zu verstecken und immer Angst zu haben, dass sie mich bekommen. Ich wollte dem allen entfliehen und es nicht mehr erleben müssen, aber Furianus war wieder schneller und war bei mir." Ihre Augen schimmerten etwas.
    "Er will mir die Freiheit schenken" flüsterte sie und man konnte hören, dass sie sich fürchtete. Ihre Finger strichen immer noch über die Narben.

    Nadia saß so, dass die Sonne sie nicht blenden konnte und von der Seite her kam und doch schimmerte ihr Haar golden durch die Strahlen der Sonne. Damals, sie erinnerte sich als wäre es gestern gewesen wo sie am Tiber waren und Gabriel betrunken und die anderen auch etwas angeheitert nach dem Wein. Seine Frage ließ sie etwas nervös werden, ausser mit Strabo hatte sie mit niemanden sonst darüber geredet was passiert war. Marcellus wusste ein paar Dinge aber auch nicht alles. Sie brauchte bis sie ihn ansah und in ihrem Blick lag etwas undeutbares.
    "Ich habe damals noch einmal Ganymed gesehen. Er hat mir geholfen als ich mich entschied wegzulaufen, da kam er mit mir." Sie vermisste ihn weil sie nicht wusste was aus ihm geworden war. Nadia erzählte ihm von ihrer Flucht und dann von der Festnahme und wie sie von Ganymed getrennt wurde. Einige Dinge zb die mit Strabo ließ sie aus und begann dann mit dem Eintreffen in der Villa. "Hier hatte ich dann gleich die Probleme mit Sica der mich in der Küche erwichte und würgte und schlug und danach ein anderer Sklave. Ich war dann bei Furianus und habe ihm das erzählt. Vielleicht hatte er es zu diesem Zeitpunkt noch nicht so ernst genommen, ich weiß nicht aber als ich im Garten war wurde ich von einem anderen Sklaven angefallen und nur ein Zufall retette mich." Betreten schaute sie auf den Boden und dann auf ihre Hände. "Aber ich habe es dennoch nicht mehr ausgehalten und wollte endgültig gehen, also ging ich in den Garten und verabschiedete mich." Nadia ließ offen was sie meinte und verdeckte ihre Handgelenke vor Gabriel.

    Ihr Blick wurde wohl noch etwas vedutzter als er ihr dieses Kompliment machte und sie sah zur Seite um die Röte zu verbergen die aufkam. Sie schloss hinter ihm die Tür und sah sich schon wieder um. "Du hälst mich nicht ab" sagte sie lächelnd und ging voraus. "Folg mir einfach unauffällig." Sie musste darüber ein wenig schmunzeln auch wenn ihr danach sicher nicht war, als sie ihn dann in den Garten brachte.

    Nadia führte ihn in den Garten, aber sie hatte sich immer wieder zu den Seiten hin umgesehen, das konnte sie nicht vermeiden. Sie hatte einfach Angst, dass irgendwer etwas sagen würde und das wollte sie vermeiden, vor allem ein Zusammentreffen von ganz bestimmten Personen. Im Garten war es warm, wenn nicht schon fast schwül und sicher würde noch ein Gewitter aufziehen zumindest lag so etwas in der Luft. Sie führte ihn zu einer schönen Ecke wo sie öfters gewesen war, aber nicht die bestimmte Ecke denn diese mied sie weitesgehend. Sie setzte sich auf die kleine Steinbank und wartete auf ihn, dass er sich auch setzte.
    "Ich habe nicht gedacht dich oder einen der anderen vom Fluß noch einmal wieder zu sehen. So lange ist es nun schon her und ich habe aber immer wieder an euch gedacht" meinte sie und strich sich ihre Haare hinter die Ohren.

    Jemand wollte sie besuchen? Sie Nadia? Sie sah ihn ziemlich überrascht an auch wenn sie sich freute, aber sie hatte noch nie Besuch bekommen und auch nicht damit gerechnet welchen jemals zu haben, zumindest nicht hier. "Nein, nein...im Gegenteil ich freue mich dich zu sehen. Ich bin nur überrascht, weil ich bekomme keine Besuche" versuchte sie sich zu erklären. "Komm rein" sagte sie und schaute sich etwas nervös um da sie nicht wusste wie das mit dem Besuch hier war. "Vielleicht sollten wir im Garten reden" schlug sie vor und sah ihn fragend an.

    Sim-Off:

    man möge mir verzeihen aber ich öffne jetzt ;)


    Es war purer Zufall, dass sie hier im Eingangsbereich war und das Klopfen hörte, denn sie hatte vor gehabt wieder nach draussen zu gehen. Sie mutete sich immer wieder mehr zu jeden Tag ein kleines Stückchen. So würde sie dann auch heute einfach mal die Tür öffnen. Langsam ging sie hin und legte ihre Hand an den öffner und zog sie langsam auf.


    Zuerst wollte sie ihren Augen nicht glauben, aber vor ihr stand tatsächlich Gabriel den sie sofort wiedererkannte. "Gabriel?" fragte sie dennoch und versuchte sich in einem Lächeln.

    Es hörte sich wirklich wunderschön an fast wie man sich einen Ort in seinen Träumen vorstellt. Sie schaffte wieder ein Lächeln auf ihren Lippen erscheinen zu lassen und auch ihre Augen strahlten einen ganzen Moment lang als sie so nebeneinander herliefen. Wieder war der laue Wind da der ihre Haare durcheinander bringen wollte, aber es störte sie nicht. "Es ist immer schade wenn man Plätze verlassen muss die schön sind oder uns an Herz gewachsen sind" sagte sie leise und lief weiter neben ihm her. Das Pärchen war ihr nur kurz aufgefallen, aber seine Frage ließ sie etwas zucken und ihre Hand griff etwas fester. Sie schluckte und schaute dann zu ihm auf. "Furianus ihm gehört mein Herz, denke ich und dann habe ich bei meiner Festnahme jemanden kennengelernt, aber.......ich habe nichts mehr von ihm gehört"sagte sie leise und setzte langsam einen Fuß nach dem anderen vorran. "Es soll nicht sein" meinte sie dann bestimmend und doch abwesend.

    Nadia hatte ihn etwas beobachtet und sah nun seine Hand an, die er ihr reichte. Es dauerte wieder bis sie ihre Hand in seine legte, wobei ihre wieder einmal ziemlich kalt war. Sanft fasste sie um seine Hand und sah einen Moment lang in seine Augen. Sie wusste, dass sie ihm vertraute, denn sie glaubte ihm, dass er ihr nie etwas tun würde. Gleich darauf dreht sie sich halb um, um zu edn Hügeln zu sehen. Es war wirklich schön dort hinten und sie nickte ihm zu. "Dann lass uns gehen. Warst du schon einmal dort?" fragte sie ihn und ging langsam los und schaffte es sogar etwas zu lächeln wegen seiner Aussage des Durchbrennens. "Würden sie das denken? Ich weiß nicht." Sie drückte leicht seine Hand etwas, was aber vielleicht auch nur ein Reflex hätte sein können.

    An Geld würde sie auch niemals denken, denn sie hatte nie welches und strebte nicht nach Reichtum oder dergleichen. "Entschuldige meine Unwissenheiten in dieser Sache, aber woher sollte ich Wissen deswegen haben?" Sie zog wieder ihre Beine nach oben und versuchte sie mit ihren Armen zu umklammern. "Aber hast du nicht dennoch hier das Sagen? Kann ich wirklich nicht hier arbeiten? Eine Insula mag sich schön anhören, aber wäre ich dort einsam und alleine. Weg von allem was mir lieb ist."

    Nadia senkte ihren Blick und schob sich etwas auf dem Bett nach oben um etwas sitzen zu können. Ihre Stirn legte sich in Falten und sie machte sich ihre Gedanken und verstand einiges und das andere wieder nicht.
    "Was bringt mir dann eine Freilassung wenn ich nichts davon habe letztendlich? Was gewinne ich? Kannst du mir das sagen? Was bin ich als Freigelassene? Ich bin nicht mehr wert als jetzt auch, denn was ist am als eine freigelassene Sklavin schon groß? Nichts weiter als eine Sklavin ohne ihren Besitzer" sagte sie bitter und sah ihm wieder in die Augen. "Bist du nicht der Herr hier im Hause? Kannst du nicht entscheiden wen du wo und wann arbeiten lässt? Ihnen nicht sagen was Sache ist und, dass sie sich daran halten müssen?"
    Die Worten von ihm machten ihr Angst, denn irgendwie bestätigten sie ihre Ängste umsomehr.

    "Sie können mir doch nichts mehr tun wenn ich keine Sklavin mehr bin oder?" sie sah ihn fragend an und spürte wie ihr Herz wieder begann schneller zu schlagen und ihr Magen sich drehte. "Ich würde hier bleiben, ja. In deiner Nähe...du bist meine Familie stoße mich doch nicht auch noch das letzte bisschen weg." Sie konnte ihn nicht wirklich verstehen.