Ihr Gesicht war blass und sah aus wie aus Marmor gemeißelt. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und nur ihre Lippen waren noch rosig und wirkten wie gemalt. Ihr Gesichtsausdruck hatte endlich etwas friedliches an sich, etwas was sie schon lange nicht mehr hatte spüren können, oder spüren dürfen.
Sie spürte nicht, dass man sie sachte auf eine Kline legte und ihr Kopf rutchte dabei auf die Seite und man konnte noch Schatten, der Würgemale sehen, die sie dank Sica hatte.
Nadia selber war immer noch gefangen in diesem Strudel der Bilder aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben schien, vielleicht nie wieder.
Sie stand am Tiber, der gemächlich seinen Gang ging. Ihn konnte wohl gar nichts aufhalten. Er hatte seinen Weg und den hielt er immer ein, sogar wenn man einen Stein in ihn hineinwarf, es störte ihn nicht, aber legte man einem Menschen einen Stein in den Weg, konnte es passieren, dass derjenige über diesen fiel und alles durcheinander kam, aber das konnte diesem Fluß scheinbar nicht passieren. Ihr Blick ging in das nicht wirklich saubere Wasser und sie konnte nicht einmal ihr Spiegelbild erkennen. Es war als hätte sie keines, als wäre sie ausgelöscht, ausgelöscht aus dieser Welt, denn der Baum, die Weide wurde wiedergespiegelt und man sah die Äste wie sie sich in dem Wind wiegten. Auch ihre Haare taten es und flatterten vor ihren Augen. Der Wind versuchte ein paar mal den Saum ihrer Tunika zu fassen aber dafür war er noch nicht stark genug. Alles hatte etwas so idyllisches an sich und doch lag ein Schatten über ihr, der nach ihr greifen wollte
Als sie ihren Kopf anhob sah sie auf der anderen Seite jemanden stehen. Es war jemand den sie sehr gut kannte. Stumm stand sie da und sah ihn nur schemenhaft, er bewegte seinen Mund und der Wind trug seine Worte zu ihr hinüber. Nein, sie wollte sie aber nicht hören, denn sie waren wie Gift, pures Gift welches begann in ihr Herz einzudringen.
WARUM?????
Sie sah ihn schockiert auf diese Entfernung an und wusste immer noch nicht warum er ihr das antat, warum nur, warum?? Eine Frage die ihr nicht mehr aus dem Kopf ging. Ihr Herzschlag beschleunigte sich mit jeder Sekunde und immer wieder brachte der Wind dieses Wort an ihre Ohren.
Frei....Nadia du bist frei!
Sie schloß ihre Augen ohne ihn noch einmal anzusehen und breitete ihre Arme aus wie ein Vogel der bereit war seinen ersten Flug zu wagen, doch sie war kein Vogel, sie war eine junge Frau, eine Sklavin, die auf der Suche nach Gebprgenheit und Liebe in eine Sackgasse gelaufen war. Es war eine Sackgasse die nur den Weg zurück kannte oder aber der Sprung in die tiefe Schlucht unter ihr.
Freiiiiiiiiiiiiiiiiiii
Nadia fiel nach vorne und wurde von den Fluten des Tiber mitgenommen und in seine unergründbaren Tiefen gerissen.
Ihre Finger die auf ihrem Bauch lagen zuckten, wie auch ihre Lippen als wollte sie etwas sagen, aber der Ton dazu fehlte, dann lag sie wieder reglos auf der Kline, neben ihr Furianus.