Beiträge von Nadia

    „Ich weiß Ganymed und eigentlich ist das Haare färben auch nicht schlimm. Schlimm ist nur, dass wir zu solchen Mitteln greifen müssen. Klingt irgendwie dumm, dass ich so denke oder?“ Sie sah ihn etwas entschuldigend an und zuckte dann mit den Schultern und lehnte sich wieder neben dem Fenster an die Wand. Immer wieder konnte man ein merkwürdiges Knacken in diesem Gebäude hören und sie wäre froh wenn sie bald von hier verschwinden würden da sie das Gefühl hatte hier noch irgendwann lebendig begraben zu werden. Sie bekam alleine bei diesem Gedanken schon eine leichte Gänsehaut, die sich von ihrem Nacken über ihren ganzen Rücken zog.


    Nadia entschloss sich, dann doch noch das Stückchen Brot weiter zu essen weil es war ja auch eine Frage wann sie das nächste Essen bekommen würden wenn sie wieder von hier verschwanden. Ein leichter Luftzug von draussen drang durch das Fenster und wehte an ihren Haaren entlang. Es war frisch trotz der scheinenden Sonne und der Tag schritt immer weiter voran als wäre die Zeit gegen die beiden. „Gut ich warte so lange auf dich“ meinte sie mit einem Lächeln, weil es doch etwas scherzhaft klingen sollte. Schließlich würde sie nicht abrücken aber sie wollte auch nicht hier den Trauerklos spielen.


    Als sie sah, dass Ganymed wieder mit dem vollen Eimer kam räumte sie schnell auf dem Tisch die Sachen zur Seite, damit er ihn abstellen konnte. Das wenige Wasser welches durch den kleinen Schlitz sickerte fiel noch nicht sonderlich auf und wenn sie sich beeilen würde dann würde das Wasser auch noch bis zum Schluß reichen.
    Nadia nahm das Säckchen mit dem Pulver in die Hand und öffnete es. Sie musste sich eingestehen, dass sie nicht wusste wie man es handhabt. „Hmmm bei dieser Entscheidung nehme ich dieses Zimmer, es hat eine so wunderbare Aussicht auf das Meer, da möchte man doch nicht wo anders hin“ Sie musste lachen und es tat gut, es war irgendwie befreiend und lenkte sie ab. „Hast du rein zufällig eine Ahnung wie man das Pulver anwendet? Einfach in den Eimer kippen oder wie geht das?“

    Nadia musste über die Bemerkung von Adara schmunzeln und trank dann selber noch einen Schluck Wein. Es tat ihr irgendwie gut und sie rückte etwas zu den anderen dazu.
    Die Frage von Gabriel wo man sie alle denn finden würde brachte sie wieder kurz aus dem Ruder, denn sie wusste es nicht. Sie hatte ja keine Ahnung was man mit ihr machen würde. Und nun spürte sie auch noch einen leichten Schwindel im Kopf.


    "Ich denke mich wirst du immer in der Villa Flavia finden vorrausgesetzt ich komme nicht auf andere Gedanken" meinte sie etwas grinsend, denn sie war ein wenig angeheitert von dem Wein.

    Nadias Blick ging gleich zu dem Fenster, aber sie konnte ja nichts auffälliges sehen und er sagte ja es sei ein ganz normaler Tag. Nur, dass für sie rein gar nichts normal war. Aber es stimmte für alle da draußen war es ein normaler und wirklich schöner Tag. Wehmütig sah sie raus und beugte sich sogar etwas aus dem Fenster. Auch die Insel selber, was sie sehen konnte, fand sie nicht gerade einladend, aber hier würde man sie sicher nicht vermuten, vor allem wusste keiner, dass sie jemanden hatte der ihr half und auch nicht, dass sie sich die Haare färben würde, wobei man immer noch ihre Augen und den Rest an ihr erkennen konnte. Sie seufzte als sie sich wieder zu Ganymed und dem Essen drehte und nahm sich dann selber ein Stück Brot auf dem sie recht lustlos drauf rumkaute.
    Nadia blieb weiterhin stehen, auch als er sich schon gesetzt hatte. „Wasser?“ fragend sah sie ihn an da sie mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen war. „Achso, ja…ja es geht ja nicht anders“ seufzte sie und legte das kleine Stückchen Brot wieder zurück.

    Die Sonne, die hinter ihm schien, ließ ihn wie einen jungen Gott aussehen und wegen dem Gedanken musste sie einen Moment lang schmunzeln und seine, wenn auch fast nicht zu spürende Berührung war merkwürdig und anders als sonst, aber sie schrieb das ihrem Aufgeregt sein zu. Sie war sowieso so durcheinander, dass sie schon gar nichts mehr wirklich auf die Reihe bekam. „Ich werde auch aufpassen“ flüsterte sie schon fast und senkte dabei ihren Blick und spürte gleichzeitig wie seine Hand von ihrer Schulter sank. Ihr Herz klopfte immer schneller als er an ihr vorbei ging und dann nach Sekunden ganz von hier verschwand. Sie hatte nun noch mehr Angst, Angst davor, dass er nicht mehr wieder kommen würde oder aber, dass hier Besuch auftauchen würde.


    Eine ganze Weile stand sie noch da auf der gleichen Stelle wie eben und starrte ihm nach auch wenn sie sicher sein konnte, dass er schon längst weg war, denn sie hatte seine Schritte gehört und auch das kratzenden Geräusch der Tür. Langsam bewegte sie sich durch den Raum hier den auch die Sonne nicht besser machte. Es machte sie alles nervös hier und nachdem sie auch ein paar mal aus dem Fenster gesehen hatte ging sie doch wieder zu dem Lager und setzte sich darauf, so das sie an der Wand lehnte. Die Zeit wollte nicht vergehen und ihre Gedanken überschlugen sich wie so oft schon. Nervös spielte sie mit ihren Fingern am Stroh rum und als sie dann endlich ein Geräusch hörte stockte ihr der Atem. Sie starrte zur Tür und war mehr als erleichtert, als sie Ganymed sah und niemand anderen. „Den Göttern sei dank“ flüsterte sie. „Ich hatte Angst du kommst nicht mehr.“Schnell war sie wieder von dem Lager gerutscht und ging zu ihm, nachdem er den Tisch zum Fenster gestellt hatte. Stühle gab es hier keine mehr, aber sie konnten sich entweder an die Wand lehnen oder einfach auf den Boden setzen. „Du hast wirklich an alles gedacht“ sagte sie lächeln und betrachtete mit Wehmut das Hennapulver in dem Säckchen. Es fiel ihr immer noch schwer sich so zu verändern aber sie wusste, dass es sein musste. „Hast du….hast du etwas Auffälliges draussen entdeckt?“

    Ihre Verwirrung stieg noch einmal mächtig an, als sie diese Worte hörte und sie runzelte ihre Stirn bis sie begriff, dass er einen Scherz gemacht hatte. „Guten Morgen auch, ist denn wenigstens der Meerblick schön?“ fragte sie dann scherzhaft zurück auch wenn ihr nicht nach scherzen zumute war, da sie sich nun wieder daran erinnerte was genau los war. Die Insula machte einen viel schlimmeren Eindruck als man in dem dunklen Licht hatte sehen können als sie hier her gekommen waren. Eigentlich sah sie so aus, als würden die restlichen Wände bald runter kommen und sie unter sich begraben. Nun gut dies sollte dann besser geschehen wenn sie nicht mehr hier waren.
    Wenn sie nicht hier in solch einer Umgebung gewesen wären hätte man die beiden eigentlich auch für mehr als nur Freunde halten können, die in einem Häusschen lebten. Aber die Realität war mehr als nur anders.


    Ihr Blick folgte ihm und sie schenkte ihm auch ein kleines Lächeln, als er zum Fenster ging und dieses ganz öffnete. Die Sonne blendete recht stark und es schien ein schöner Tag draussen zu sein. Viel zu schön um Angst zu haben eigentlich. Die Tauben erschreckten sie für einen Moment aber dann kämpfte sie sich auch von dem Strohlager runter und kam langsam auf ihn zu, Vorher hatte sie noch den Umhang abgelegt mit dem sie sich die Nacht über zugedeckt hatte. „Auf den Markt?“ überlegte sie kurz und bleib direkt vor ihm stehen. Sie brauchte sich eigentlich keine Sorgen machen, denn er wurde ja eigentlich nicht gesucht. „Ja wir brauchen ja etwas zu essen und Wünsche habe ich keine. Viel werde ich nicht runter bekommen, etwas Brot und Oliven ist doch schon sehr gut“ meinte sie lächelnd und rieb sich den restlichen Schlaf aus ihren Augen. „Pass aber auf dich auf.“ Am liebsten wäre sie mit gegangen denn alleine hier zu bleiben….sie hatte Angst.

    Irgendetwas schien an ihrer Nase zu kitzeln, aber es war nur eine so kurze Berührung, dass sie davon noch nicht wach wurde, sich aber dann doch etwas bewegte. Sie träumte von der schönen Zeit auf Britannia und das was sie alles damals als Kind erlebt hatte. Auch als Sklavin konnte man ein erfülltes Leben haben wenn man bei den richtigen Leuten war.
    Da die Sonne immer höher stieg und mehr Licht rein kam öffnete sie irgendwann ihre Augen und sah nur die Umrisse einer Person. Im ersten Moment wusste sie nicht wer das war, alles war noch zu verschwommen und sie drehte ihren Kopf auf die Seite. `Fremd`schoß es ihr in den Kopf und sie setzte sich plötzlich mit einem Ruck auf. Sie hatte völlig vergessen wo sie war, denn ihre Gedanken waren noch immer in Britannia aber nicht hier in Rom, nicht auf der Flucht. Schnell rieb sie sich über ihre Augen und ihr Herz schlug wild in ihrer Brust.
    „Wo?“ begann sie ihren Satz und erkannte dann Ganymed, was ihrem Herz etwas von dem schnellen Schlagen abnahm. „Was machen wir hier?“ verwirrt schaute sich Nadia in dem Raum um wo sie waren und das Stroh begann wieder unter ihr zu rascheln. Nur langsam sickerten die Erinnerungen wieder zu ihr durch und dies mit schmerzhafter und ansteigender Schnelligkeit.

    Nadia wünschte sich, dass sie Ganymed schon früher getroffen hätte, vielleicht wäre dann alles ganz anders gelaufen und nicht so wie es jetzt nun einmal war. Sie konnte nur hoffen, dass es wirklich stimmte und seine Herrin eine gutmütige Frau war, die ihm dennoch die Freiheit schenken würde wenn das alles hier vorbei war. Aber was war wenn er gar nicht mehr hier her zurück konnte wenn sie einmal aus der Stadt waren, was würde dann mit ihm passieren und mit ihr, mit Nadia? Die Gedanken versuchte sie so weit es ging ganz nach hinten in ihrem Kopf zu verstauen und nicht mehr drüber nachzudenken. Als sie sich dann doch bereit erklärt hatte sich hinzulegen und wenigstens zu versuchen zu schlafen hatte sie den Umhang ganz dich an sich gezogen und sich auf das raschelnde Stroh gelegt. Es war nicht wirklich bequem aber immer noch besser als auf dem Boden zu schlafen. Die Versuche von Ganymed sie immer wieder zu beruhigen gingen nicht wirklich auf den ihr Herz machte was es wollte und ihre Gedanken spielten einfach verrückt und ließen sich nicht mehr steuern.


    Sie hoffte sehr, dass sie sich eines Tages bei ihm erkenntlich zeigen könnte und es ihm irgendwie danken konnte, dass er so viel für sie tat. Sie mochte ihn sehr und auch wenn sie ihre Augen geschlossen hatte musste sie lange darüber nachdenken wie sie sich das erste mal getroffen hatten und zum Tiber gegangen waren, zusammen mit den anderen. Schließlich schlief Nadia ein aber es war ein unruhiger Schlaf so wie die letzten Nächte auch schon unruhig waren. Immer wieder zuckten ihre Lider und es war als würde sie im Schlaf sprechen wollen aber es kam kein Laut über ihre Lippen.


    Als Ganymed wach wurde hatte Nadia immer noch ihre Augen geschlossen und ein Arm lag über ihrem Kopf auf ihren Haaren.

    „Ein Sklave mit solchen Sachen?“ fragte sie überrascht und schaute ihn an. Sie hatte schon von solchen Sklaven gehört und eben als sie noch draussen unterwegs gewesen waren auch welche gesehen aber sie kannte keine dieser Sklaven. Es war eine Möglichkeit und sie erinnerte sich wieder an die Münzen die sie noch hatte, also könnte man sich auch alles auf dem Markt besorgen, soweit sie sich dort hinaus trauen konnten wenn das Tageslicht wieder angebrochen war und der Markt öffnete.


    Sie bewunderte es, dass er ihr half und somit vielleicht seine Freiheit aufs Spiel setzte. Würde man ihn auch noch frei lassen wenn er einer flüchtigen Sklavin half? Sie hatte ihre Zweifel und sofort wieder ein schlechtes Gewissen was sie plagte. „Meinst du sie würde dir auch noch die Freiheit schenken wenn sie wüsste, dass du jemanden hilfst der auf der Flucht ist? Ich habe dennoch Angst, dass du Ärger bekommen wirst.“


    Hastig wischte sie sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, als er ihr den Umhang fester um die Schultern zog und wischte ihre Hände dann schließlich an dem Stoff ab. „Nicht wirklich müde. Ich glaube kaum, dass ich meine Augen schließen kann. Ich habe Angst Ganymed.“

    Nadia lächelte Adara gequält an, aber sie war ihr sehr dankbar für ihre Worte. "Ich danke dir, dass du mir zuhörst und es auch in Zukunft machen möchtest:"


    Dann war da Gabriel und sie sah seinen Ausdruck im Gesicht und hörte seine Worte. Es schnürte ihr den Hals zu als sie das hörte und ihr fiel wieder ein wer er eigentlich war, dass er sozusagen für ihren Herrn arbeitete und sollte sie je auf solch einen Gedanken kommen....nein sie dachte ihn nicht zu Ende, saha ber entschuldigend Adara an, als sie aufstand und auf Gabriel zu ging. Nun spürte sie auch etwas die Wirkung des Weines in ihrem Kopf hatte sie wohl zu schnell getrunken.


    "Bleib hier bei uns, du bist doch einer von uns....immer noch." Sie versuchte zu lächeln und fasste sachte an seinen Arm. "Sollte es je dazu kommen werde ich an deine Worte denken, aber ich versuche im Moment nicht drüber nachzudenken, sonst mache ich es wirklich noch."

    Wenn sie sich nicht versehen hatte dann fiel am Himmel eine Sternschnuppe hinunter als Ganymed neben sie trat. Vielleicht war dies ein Zeichen der Götter, dass sie doch die Hoffnung nicht aufgeben sollte. Es tat so gut einen Freund an der Seite zu haben, vielleicht den einzigsten den sie überhaupt hatte. Ihre Stirn lehnte sie nun an seine Schulter und schloss ihre Augen und versuchte sich zu beruhigen.


    Hatte sie eben noch geschluchzt kam nun ein zaghaftes Lächeln zum Vorschein ob seiner Worte über ihre Locken. "Es ist traurig, dass man schon zu solchen Mitteln greifen muss um ein wenig Glück zu haben, es zu bekommen weil ander Menschen meinen andere unterdrücken zu müssen. Woher bekommen wir Farbe?" Ihr Entschluss stand fest sie würde es machen, würde es machen müssen es ging nicht anders.


    Sie mussten eine Möglichleit finden, das war sicher denn wenn sie nicht aus der Stadt kamen wären sie nie sicher. "Bist du dir sicher, dass du wirklich mitkommen willst? " siesah ihn eindringlich an und wollte nicht, dass er Ärger bakem und im gleichen Moment wusste sie, dass sie sich immer wiederholte.


    Nadia ließ ihren Kopf wieder an seine Brust sinken suchte einfach ein wenig Trost über das was geschehen war. Nie in ihrem Leben hätte sie geglaubt, dass es je soweit kommen würde.

    Nadia setzte sich wieder auf. Ihr wurde schlecht als sie das alles hörte und ihr Magen begann schon fast zu rebellieren. Schnell stand sie auf und rutschte von dem Strohlager runter und ging zu dem Fenster, das leicht offen war. Mit der Stirn lehnte sie sich an den Rahmen und holte tief Luft, bekämpfte die immer stärker werdende Übelkeit und hoffte darüber zu siegen. In ihren Augen glitzerten Tränen, die das fade Sternenlicht spiegelten. So gerne wäre sie woanders und nicht hier, nicht unter diesen quälenden Umständen.


    Sie konnte nicht gleich auf seinen ganzen Argumente antworten sondern stützte sich weiter an dem Fensterrahmen ab und sah hinaus in die Dunkelheit. "ICh soll mich komplett verändern? Mich aufgeben um zu fliehen?" Als dieses sah sie es an, aber sie wusste auch, dass sie auffallen würde als blonde Frau hier in Roma. "Ja ich würde es tun, ich würde fast alles tun um hier weg zu kommen, aber ich kann dir nicht sagen wann genau sie es bemerken werden, da mein Herr auf seine Sachen wartet die ich kaufen sollte haben sie es wohl schon."


    Tränen liefen ihr nun über das Gesicht, aber so, dass er es nicht sehen konnte da sie immer noch nach draussen blickte. "Schon gleich im Morgengrauen? Meinst du nicht da werden sie erst recht suchen wenn sie es wissen?" Hatten sie denn überhaupt eine kleine Chance es zu schaffen?

    Nadia lag mit ihrem Kopf auf ihrem Arm und sah immer wieder von Ganymed zum Fenster und wieder zurück. Ihr Kopf schmerzte wegen der vielen Gedanken und Sorgen die sie sich machte und das vielleicht auch nicht grade ohne Grund. Ihre freie Hand legte sich auf ihre Stirn und fuhr dann langsam über ihr Gesicht und rieb sich dann ihre Augen.


    "Das nenne ich aber Glück wenn dein Fehlen nicht so einfach auffällt. Ich glaube bei mir würden sie gleich einen Aufstand machen und eine Strafe die sich gewaschen hätte." Langsam drehte sie sich auf ihren Rücken wobei das Stroh raschelte und noch andere Geräusche von sich gab. Es war so schwer sich sicher zu sein über etwas was man nicht geplant hatte. Es war einfach ein Entschluß gewesen den sie gefaßt hatte und den sie nun durchziehen wollte sonst würde sie sich selber verraten.


    Sie drehte ihren Kopf wieder zu ihm und sah ihm erste eine Weile in die Augen bevor sie ihm antwortete. "Wenn ich ihnen sagen würde, dass man mich überfallen hatte, dann würden sie mich dafür bestrafen, weil sie mir ersten nicht glauben würden oder zweitens mich für dumm halten würden weil ich mich hab überfallen lassen. In diesem Haushalöt darfst du nicht einmal etwas fallen lassen ohne, dass du dafür nicht eine geschossen bekommat. Du kennst diese Familie nicht sie bestrafen dich für Dinge an denen du keinerlei Schuld hast und das würden sie auch hier machen. Du siehst es ist egal was ich machen werde falle ich in ihre Hände ist alles aus." Sie hatte mit ungeheurem Ernst gesprochen. "Ich möchte es mit einer Flucht versuchen auch wenn ich unheimliche Angst habe."

    Nadia sah zu Ganymed, als sie seine Hand auf ihren Arm legte. "Im Moment ist mir alles recht nur hauptsache weg von hier, weg von dieser Familie und vielleicht dann auch weg aus Rom. Ich weiß nicht was ich in Britania soll. Wenn ich wenigstens jemanden dort hätte, würde ich sofort sagen, dass ich wieder dort hin möchte aber es gibt niemanden und was soll ich ganz alleine da machen? Der Weg ist so weit, ich weiß es weil ich ihn erst vor kurzem hinter mich gebracht habe."


    Die Stimmen draussen ließen sie immer wieder aufhorchen und sehen, es machte sie sehr nervös. Konnte sie sich hier denn wirklich sicher sein? Würden die Vigiles nicht zuerst baufällige Gebäude aufsuchen gehen? "Es ist schlimm Ganymed. Auf der einen Seite bin ich froh diesen Schritt gewagt zu haben und auf der anderen Seite habe ich furchtbare Angst davor es nicht zu schaffen. Was ist wenn sie mich in die Arena stecken?" Nadia legte sich auf das Lager hin, so dass sie ihn noch ansehen konnte, oder zumindest die Umrisse und etwas von seinem Gesicht. An schlafen war im Moment gar nicht zu denken für sie.

    Nadia konnte nicht anders, als sich ständig Sorgen zu machen, vor allem jetzt wo sie nicht mehr alleine war sondern ihn sozusagen mit reingezogen hatte. Es schnürte ihr die Kehle zu wenn sie daran dachte, dass im Zweifel beide bestraft würden. Um sich machte sie sich da weniger Sorgen, auch wenn sie wusste, dass Furianus mit ihr dieses Mal nicht so zimperlich sein würde. Nun hatte sie ihn endgültig gegen sich aufgebracht.


    Dadurch, dass Ganymed den Laden etwas öffnete kam auch ein wenig mehr frische Luft rein, darunter auch ein kalter Hauch, der einen einzuhüllen versuchte. "Ich hoffe es, aber für solche Sorgen ist es nun wohl auch zu spät. Machen wir das Beste draus. Hälst du es für möglich, dass man sich hier auch länger als ein zwei Tage aufhalten kann? Ich meine könnte ich mich nicht hier verstecken bis man nicht mehr nach mir sucht und die denken, dass ich aus der Stadt schon weg bin? Ich weiß nicht wie lange mein Herr suchen würde aber ich glaub ich bin ihm eh egal und vielleicht sind mir die Götter in dieser Hinsicht hold und helfen mir."


    Sie verstummte bei seiner letzten Frage und schüttelte verneinend den Kopf. "Meine Familie war die meines Herrn in Britania. Von klein auf lebte ich bei seinen Adoptiveltern, die zu mir auch wie Eltern waren und er wie ein Bruder oder Freund. Dann bei einem Überfall kamen sie ums Leben, deswegen bin ich hier her nach Rom gekommen um zu ihm zu gehen, weil ich hoffte er würde froh sein mich hier zu haben und es würde alles so sein wie es früher war, aber da habe ich mich getäuscht, denn es ist einfach nichts wie früher."

    Nadia lächelte Gabriel an. Sie war ihm ja dankbar, dass er ihr hatte helfen wollen aber das hatte auch Constantius versucht und der Schuß war nach hinten losgegangen. Sie wollte nicht noch mehr Ärger bekommen als sie ihn schon hatte.


    "Es wäre schön Adara. Ich hoffe.....ich hoffe ich werde das dann noch alles erleben." Ihr Blick fiel ins Wasser und wurde abwesend. SIe wusste ja nicht was ihr Herr vor hatte oder nicht. Vielleicht machte sie sich aber wirklich zu viele Sorgen und es war alles nur halb so schlimm.


    Gabriel hatte Recht sie sollten den Wein genießen und sie griff danach und nahm einen Schluck und reichte ihn dann an Adara weiter.

    Es fiel ihr sehr schwer Ganymed weiter in die Insula zu folgen auch wenn er sie an die Hand genommen hatte. Zu sehr erinnerte sie es an diese drei Tage in völliger Dunkelheit und Enge die sie zubringen musste. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust und das Blut rauschte in ihren Ohren. Nur sehr langsam konnten sich ihre Augen an die fast stockfinstere Dunkelheit gewöhnen und sie hatte nicht vor seine Hand so schnell los zu lassen.


    Sand, Dreck und andere Dinge knirschten unter ihren Füßen als sie weiter gingen und nur kleine Schritte taten. Ganz langsam konnte sie schemenhaft die Umrisse erkennen aber die Dunkelheit machte ihr weiterhin zu schaffen und ihre Hoffnung war nicht ewig hier drinne bleiben zu müssen, vor allem weil durch die Dunkelheit auch eine gewisse Enge über sie reinbrach.


    Im Gegensatz zu Ganymed beunruhigten sie diese Stimmen von draussen sehr wohl, weil sie Angst hatte, dass jemand sie gesehen hatte und an die Stadtwachen verraten würde. Zitternd stand sie nun da und verlor Ganymed aus dem Blickfeld als er sie einfach los ließ. "Dein Herr ist bei den Stadtwachen? Das ist nicht gut, das ist wirklich nicht gut, dann kennt er sicher auch meinen, muss er ja und wenn er ihm erzählt, dass sein Sklave nicht nach Hause gekommen ist dann weiß meiner, dass du mit mir zusammen bist."


    Immer wieder versuchte sie ihn in dieser Dunkelheit zu finden und einmal hatte sie das Gefühl, dass etwas an ihren Füßen entlang gestrichen war. Mit großer Mühe unterdrückte sie einen Aufschrei und atmetet statt dessen lange ein und aus.


    Nadia war froh als er wieder neben ihr stand und ihr einen Umhang gab, den sie sich um die Schultern legte auch wenn er etwas modrig roch, so würde er doch gegen die Kälte helfen. "Hier haben wirklich noch vor kurzem Menschen gehaust? Freiwillig würde mich keiner mehr hier rein bekommen. Diese Dunkelheit erinnert mich..." sie stockte und schwieg dann, sah in die Ecke wo das Lager sein sollte und setzte ganz vorsichtig einen Fuß nach dem anderen nach vorne. Das Zittern wurde immer schlimmer, aber sie erreichte doch die besagte stelle und ließ sich vorsichtig nieder. "Vielleicht war es wirklich keine gute Idee" flüsterte sie dann schließlich. "Aber andererseits ob mir hier draussen etwas passier oder im Hause der Flavier....ich ziehe es dann wohl hier draussen eher vor." Das Stroh raschelte als sie sich setzte und sie zog den Umhang fester um ihre Schultern.

    Sie müssen uns erst finden wie ein Ball hämmerte der Spruch immer wieder gegen ihre Wände ihres Kopfes. Davor hatte sie Angst, undendlich große Angst die nicht mehr weichen wollte. Viel sagen konnte sie nicht mehr, da wurde sie von ihm schon aus dem sicheren Hauseingang gezogen und hienaus auf die Gasse. Die hereinbrechende Dunkelheit war ein gewisser Schutz aber dennoch waren viele Leute unterwegs und als dann auch noch die Stadtwache kam und Ganymed sie in eine Gasse zog dachte sie das wäre es, aber sie liefen an ihnen vorbei und Nadias Herz konnte endlich wieder weiter schlagen, hatte sie doch eben das Gefühl gehabt es hätte aufgehört.


    Die Brücke und die Menschen dort waren etwas ganz Neues für sie und ein wenig ängstlich sogar drängte sie sich an Ganymed suchte einen gewissen Schutz bei ihm. Der Weg war lang aber die Brücke lag auch irgendwann hinter ihnen. Alleine würde sie den Weg nie wieder zurück finden, das war sicher. "Es ist wirklich unheimlich hier" meinte sie noch als sie dir Brücke passiert hatten und die ganzenh Gestalten endlich hinter sich ließen.


    In die Gasse in die sie dann schließlich einbogen raubte ihr die Luft wegen der Finsterniß die sich über sie breit machte und sie zögerte einen Moment und erschrak sich auch vor der Ratte die quiekend ihren Weg suchte. Ihre Finger schlossen sich fester um seine Hand und sie versuchte die Panik niederzukämpfen die nach oben brechen wollte.


    Vor der Insula angekommen ließ sie nur wiederwillig seine Hand los, als er die Holztüre öffnete und sah sich das Bauwerk an. Ihre Hände zitterten und es war dunkel und zwar sehr dunkel hier, aber sie ncikte.


    "Ja, es gibt kein Zurück mehr, nicht für mich." flüsterte sie.

    Es war beruhigend seineen Arm zu spüren und zu seite und umarmte ihn richtig. Sie brauchte einfach jemanden an den sie sich anlehnen konnte und er war der Einzige der nun hier war. Nadia schluchzte tief auf und versuchte sich wieder ganz unter Kontrolle zu bekommen, denn es würde ihr nichts bringen wenn sie jetzt durchdrehte oder sonst etwas mit ihr geschah.


    "Aber morgen früh werden sicher schon die ganzen Vigiles auf uns warten. Ich meine auf mich. Furianus ist einer von ihnen und er wird es nicht zu lassen, dass ich fliehe. Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen aber wenn ich da bleibe dann kann ich mir auch gleich einen Dolch ins Herz rammen." Die Worte waren nicht leichtfertig gesagt sondern ihr Ernst und sie sah ihn wieder an, während ihre Hände in den Stoff seines Umhangs griffen.


    Energisch nickte sie. "Es ist schon bald ganz dunkel und ich bin heute Mittag weg gegangen, er wird es wissen und sicher ist er schom unterwegs es zu melden, oder schlimmer er sagt es einem Vater." Nadia hatte jetzt schon viel gehört und wusste wie Felix seine Sklaven bestrafte. "Wie weit müssen wir gehen? Und wollen wir warten bis es ganz dunkel ist oder willst du jetzt zum Versteck los."


    Sie griff nach seiner Hand, wobei ihre eiskalt waren vor Furcht. "Ganymed.....Danke! Ich hoffe aber....ich habe Angst, dass sie dir etwas tun werden wenn sie uns finden sollten."

    Je dunkler es wurde desto erdrückender wurde alles um sie herum, auch wenn Ganymed da war, aber sie veränderte sich grade wieder unr spürte wie die Wände der Häuser auf sie zukommen wollten, sie erdrücken wollten. Sie holte tief Luft und lehnte ihren Kopf an die Wand an. "Verstecken ist gut, ja wird wohl die einzige Möglichkeit sein." Ihre Stimme war total leise und brüchig und ihre Blick war auf einmal in die Ferne gerichtet, als Ganymed wieder auf die Gasse sah um sicher zu stellen, dass keiner kam oder da war.


    "Ich kenne mich hier nicht aus in Rom, und Geld habe ich nur ein wenig dabei, es war für den Einkauf gedacht aber es langt niemals um jemanden aus der Stadt zu schmuggeln und due kannst nicht zu deiner Herrin gehen. Ich kann dich nicht mit hier rein ziehen. Was ist wenn die Flavier, sollten sie mich fassen, auch eine Strafe für dich fordern werden? Ich könnte so nicht weiter leben. BItte."


    Der Fluß war unmöglich denn ohne ein Boot würden sie nicht drüber können denn Nadia konnte nicht schwimmen. Das alles überforderte sie immer mehr, aber sie wollte weg um jeden Preis. "Würden sie mich da finden? Ist das ein sicheres Versteck. Oh Ganymed ich weiß nicht ob ich das durchstehe" sagte sie und brach dann in Tränen aus.