Beiträge von Caius Octavius Sura

"Nepos!", nickte ich meinem alten Waffenbruder zu. Bisher war ich nur schweigend und kauend daneben gesessen und hörte mir die Gespräche an. Dann fing ich langsam ein mit einzusteigen, ich glaube das Frühstück war das beste die Gerüchte zu verbreiten. "Habt ihr schon mitbekommen, dass ihr bald einen neuen Centurio haben werdet?", fragte ich. Ohne direkten Bezug. Dann blickte ich in die Runde und nahm hastig noch ein Schluck vom Essen.

Meld dich am besten mal hier. Ich glaube das sollte stimmen.

Nebenbei: Ich bin morgen bis übermorgen nicht besonders viel aktiv - LAN Party bei nem Freund, und das über Nacht. Der Rest ist Ausschlafen!

Ich nickte kurz und sagte dann - die Wahrheit. Ich ließ das 'um ehrlich zu sein weg'. "Je früher desto besser.", sagte ich ernst, und doch irgendwie lächelnd, da ich wusste, dass ich vor Victor sowieso alles sagen konnte.

Zitat

Original von Gaius Octavius Victor
"Centurio! Ich kann ja wohl erwarten, dass du ehrlich zu mir bist! Was sind deine wahren Gründe?"

Ja, das konnte er erwarten. Auch wenn dieser Grund zwar in den Kernen doch stimmte, so war er - das musste ich eingestehen - von mir dramatisiert. Ich atmete kurz aus und war ein wenig still. Mein Blick richtete sich lieber auf den eines Papieres auf dem Schreibtisch als dass sich die Blicke trafen. Dann schluckte ich kurz und blickte wieder auf: "Ich will hier einfach raus. Ich brauche einen Luftwechsel. Je mehr ich hier von der Stadtluft einatme, desto schlechter finde ich sie. Es liegt nicht an dir, oder an meinen Kollegen, es liegt einfach an mir." Ich überlegte für Sekunden, was ich noch sagen könnte, blickte dann aber nur zu Victor in der Hoffnung, er verstand, was ich meinte.

Ich nickte noch einmal jeden in der Runde zu, bemerkte dabei auch den wohl noch etwas müden Sedulus, den ich freundlich an grinste. Nepos war auch da. Dann widmete ich mich auch wieder dem Essen und schlang es geradezu hinunter. Es schmeckte zwar nicht immer so gut, aber es sättigte - und das war ja das wichtige.

Da ich nicht in meiner einsamen Kammer meine Frühstücke halten wollte trat ich in eine der Contubernia. Ich hatte nur meine Tunika an und kam mir so schon gänzlich nackt vor. "Salve Milites et Principes Priori!", begrüßte ich sie und fuhr fort: "Esst bequem, ich wollte mich nur mal ein wenig unter euch mischen." Ich wollte ja nicht stören, aber ich wagte dies zu bezweifeln, dass ich störte. Also setzte ich mich und nahm mir ein wenig vom Frühstück - nicht zu viel, ich war sparsam geworden.

Irgendwie musste ich bei Cicero an Bush denken...

"Ich würde dir entweder vorschlagen zu einem der beiden Princeps Priori zu gehen, oder du kannst mir bei der Einbruchserie helfen. Wir haben da eine kleine Spur, Marcellus, der Schwarzhändler, vielleicht kennst du ihn noch.", erzählte ich munter darauf los. "Aber sag, sind die Gerüchte eigentlich bis zu dir durchgesickert, oder gibt es noch keine?"

Ein kleiner Junge kam in das kleine Officium gestürmt und legt aufgeregt zwei Briefe und eine Tafel auf den Tisch. Er stellt sich auf die Zehenspitzen und sagte: "Der Centurio Sura schickt mich, ich soll diese hier ab geben." Dann holte er ein kleine Säckchen raus und legte es dazu. "Eilbriefe!"

"Ja, das kann ich mir vorstellen, hoffentlich hast du dich entspannt.", grinste ich breit. Ich hatte ihn ja fast gar nicht gesehen. "Es hat sich einiges getan, umher. Auf dem allerneusten Stand bin ich zwar auch nicht, aber es hat sich einiges weiterentwickelt, anderes hat sich aber auch hinzugefügt. Für die neueren Fälle solltest du dich am besten an die neuen Principes Priori wenden, Sedulus und Mettelus Minor, aber um die alten, mit denen du dich noch beschäftig hast sind einigermaßen vorwärts gegangen." Diese neutrale Antwort befriedigte mich zwar nicht, aber vielleicht Nepos. Also blickte ich lächelnd zu ihm.

Ich holte noch einmal kurz tief Luft, um mich von meinem einen Redeschwall zu erholen. Dann schluckte ich zwei mal, bevor ich weiter sprach. "Ja, mein Beschluss steht ziemlich fest.", behauptete ich. "Ich werde vorraussichtlich zur Legio I in Mantua gehen. Decimus Livianus, der sie leitet, sollte schon bald Post von mir empfangen. Erst wenn er sein Ja gibt, soll es geschehen." Dann setzte ich mich, wenn auch unaufgefordert, aber ich dachte mir dabei nichts. "Die Gründe, die mich dazu bewegen sind vielseitgit: Es gefällt mir hier zwar, aber Rom wird mir langsam zu gefährlich. Die Verbrecher werden stärker, und je mehr ich sie bekämpfe, desto mehr bekämpfen sie mich. Aber es heißt ja nicht, dass die Ära der Cohortes Urbanae zu Ende geht, und falls es brenzlig wird, bin ich ja als Notreserve in der Nähe." Den Humor hatte ich trotz dieser eigentlich ernsten Unterredung beibehalten. Auch wenn das nicht wirklich der Grund war und ein wenig bereute ich es auch, da es sich anhörte als hätte ich Angst, was ich ja vielleicht auch ein bischen hatte, sprach ich trotzdem so frei wie möglich.

Nepos! Er war es! Hätte ich mir doch denken können. Ohne große Willkommens reden grüßte ich gewohnt militärisch zurück: "Salve Nepos! Sprich!" Obwohl ich wahnsinnig neugierig war und vor allem, erfreut.

"Ja, immer herein!", rief ich fröhlich. Dieses Klofen kam mir unbekannt, aber doch gleichzeitig so vertraut vor. Wer war das wohl?

Zitat

Original von Gaius Octavius Victor
"Du kannst reingehen, Centurio!"

Dankbar nickte ich dem Scriba für die kurze Wartezeit zu und betrat dann das Officium des zweitmächtigen Mannes von Rom. "Salve Praefectus Urbi! Ich hätte einige Punkte, die ich gerne mit dir besprechen will, das heißt eigentlich nur einen." Bevor ich fortfuhr gewährte ich mir eine kleine Atempause. "Ich arbeite nun schon seit geraumer Zeit, ja seitdem ich wieder in Rom bin bei den Cohortes Urbanae. In dieser Zeit habe ich sehr viel gesehen - nicht nur immer schönes. Jedoch habe ich mich auch verdient gemacht - schließlich bin ich stolz von mir sagen zu können, dass ich ein Centurio bin. Jedoch werde ich bald diese Reihen verlassen." Deutlich benutzte ich das Futur. Der Entschluss stand fest, ich wusste nur nicht für wie lange. Ich ließ die Worte wirken.

"Danke sehr!", sagte ich freundlich, aber doch militärisch und deutete ihm zu gehen. Ich las sie kurz durch und fertigte eigenhändig eine Handschrift davon ab. Das dauerte zwar nicht lange, ging aber in die Finger, welche ich nach einer Zeit immer wieder dehnen musste, bevor ich weiter machen konnte. Nach einigen Minuten des ungestörten Arbeitens war diese Arbeit fertig und ich legte sie zur Seite. Dann nahm ich noch mal die Wachstafel vor mich und überlegte kurz. Konnte ich noch was ergänzen. Da wäre ja noch das eine Thema... Also kratze ich die letzte Zeile weg und schrieb sorgsam auf der anderen Seite weiter.

Nachdem ich diese zugegeben schwere Zeilen geschrieben habe klappte ich die Tafel zu und legte sie zur Seite. Dann zog ich ein Papyrus aus dem Schrank und breitete ihn vor mir aus. So dann tauchte ich meine Feder in die blau-schwarze Flüssigkeit und setzt erneut an, zu schreiben.

"Danke, bring mir bitte die Akte von ihm.", bat ich ihn noch weiter. Soweit ich weiß hatte er sie als letztes in der Hand gehabt. Ich wendete meinen Blick wieder ab und nahm eine kleine Tafel - wir mussten Papier sparen und schrieb darauf mit der schönsten Schönschrift, die ich noch übrig hatte:

Dann wartete ich geduldig auf die Akte.

Ich ging nicht darauf ein, wir wollten ihn ja auch nicht schlachten, nur festnehmen. Ich nickte mit dem Kopf und gab damit den Befehl, den Angreifer zu überwältigen. Die Sonne stand sogar für uns günstig. Ich spürte meinen Helmbusch noch wackelmn als ich langsam mit gezogenem Gladius auf ihn zuschritt.

"Ah von Avitus!", sagte ich froh. Was wollte er denn von mir? Die Sache mit Falco war schon bald vom Tisch, das spürte ich in allen Knochen. "Danke Princeps Prior, du kannst gehen!", sagte ich höflich. "Es sei denn du hast noch ein Anliegen."
Meine Augen waren jedoch schon in den Brief getaucht und ich las Zeile für Zeile ab. Sollianus, ja kam mir bekannt vor. "Princeps Prior!", rief ich ihm noch schnell zu, bevor er verschwand. "Hast du eine Einschätzung zu Germanicus Sollianus, er war lange Zeit dein Kamerad, gell?" Meine Augen wanderten die letzten Zeilen ab, bevor ich wieder zu dem frischen PP blickte.

"Salve!", begrüßte ich den Scriba am Vortisch. Ich stützte mich mit beiden Armen auf den Schreibtisch. "Ich benötige eine Gespräch mit dem Praefectus Urbi, falls er mal Zeit hat." Nach langen Überlegen hatte ich mich dazu durch gerungen. Ich hatte mir schon passende Worte zurecht gelegt, die nur noch darauf warteten eingesetzt zu werden.

"Das solltest du eigentlich am besten wissen, wer hat denn die meiste Erfahrung im Geschäft?", fragte ich ihn zurück. Dann machte ich eine abschüttelnde Handbewegung. "Aber egal, kommen wir zu dem wieso ich wirklich hier bin." Ich griff, ohne Marcellus aus den Augen zu lassen zu der Liste. "Wie ist die Kundschaft so? Verkaufst du deine Sachen gut?", fragte ich spöttisch, während ich die Liste in der Hand hielt und die Miles von allen Seiten langsam, aber sicher kamen.