Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    Marcus Duronius Canus
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    In seinen Mantel gehüllt marschierte der Frumentarius durch den Hafen, immer auf der Suche nach dem Praefectus Portuensis. Doch dieser war weder in seinem Officium, noch am Pier so finden, sodass Canus darauf angewiesen war, auf gut Glück einen Seemann zu fragen. Unglücklicherweise traf er jedoch auf ein betrunkenes Exemplar.


    "Hey, Schiemann! Weißt du vielleicht, ob in letzter Zeit 'n Boot nach Confluentes abgelegt hat?"


    Der Seemann sah ihn etwas bedröppelt an, dann schüttelte er den Kopf. Canus fluchte innerlich, während er sich umdrehte und beinahe mit einem riesigen Muskelberg zusammenstieß. Dahinter stand ein hagerer, kleiner Mann mit schäbiger Kleidung. Doch Canus kannte ihn - es war Phylax, ein griechischer Geldverleiher. Und Canus schuldete diesem Phylax Geld, das er letzte Woche versoffen hatte...


    "Mein lieber Marcus, wo willst du denn hin?"


    fragte der Grieche mit einem bösen Grinsen, das sein gewaltiger Fleischberg nachahmte.


    "Du erinnerst dich doch noch an mich?"


    Der Duronier sagte nichts - er wusste sehr genau, wie Phylax mit zahlungsunfähigen Kunden umging - und es war egal, ob diese Legionäre, Händler oder der Statthalter persönlich waren. Er wollte sein Geld und er hatte genug Kontakte zur Unterwelt, um jederzeit Druckmittel aufbauen zu können.


    "Ich...ich hab dein Geld!"


    stammelte er und trat einen Schritt zurück.


    "Dann gib es mir - auf der Stelle!"


    erwiderte der Geldverleiher in schärferem Ton. Sein Schläger packte Canus, der genau wusste, dass das Ziehen seines Kurzschwertes viel zu lange dauern würde, um damit Erfolg zu haben. In Kürze hatte der Schläger ihn seiner Waffen entledigt und die Arme gepackt.


    "Canus, Canus...du machst mir Sorgen..."


    meinte Phylax mit einem mitleidsvollen Gesichtsausdruck. Dann gab er seinem Handlanger ein Zeichen.


    "...ich werde dir eine Erinnerung geben, damit du's dir merkst."


    Der Schläger grinste und warf Canus auf den Boden. Dann holte er mit seinem benagelten Stiefel aus und trat dem Frumentarius ins Gesicht, sodass man deutlich das Knacken des Nasenbeins hören konnte. Sofort begann der Legionär heftig zu bluten, während der Geldverleiher und sein Schläger abzogen...





    FRUMENTARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Der Centurio kam, ein Stück Brot kauend, ebenfalls bei der Fabrica an und grinste die angetretenen Legionäre an. Heute würde es ordentlichen Arbeitsdienst geben! Also begann er gleich.


    "Wir wurden der Fabrica zugeteilt, um den Immunes zur Hand zu gehen. Wir werden also dabei helfen, Kettenhemden zu flicken. Dabei wird der Fabius Vibulanus hier euch anleiten."


    Er zeigte auf einen hühnenhaften, grobschlächtigen Legionär, der offensichtlich zu den Rüstungsschmieden des Lagers gehörte.


    "Also, ich brauch' 'nen Helfer in der Schmiede selber, vier Mann für Rufus, der Ringe macht und den Rest zum Nieten."


    erklärte der Schmied und sah in die Runde.


    "Freiwillige?"

    [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Selbstverständlich funktionierte alles nicht sofort so gut, wie der Duplicarius es haben wollte. Daher wies er die Probati nach der "Versuchsrunde" noch einmal ausführlich ein, ließ die Männer immer wieder Kreise ziehen. Erst nachdem jeder sich auch im Galopp auf seinem Pferd halten konnte, war er zufrieden und ging zur nächsten Übung.


    "Die Übungspfähle kennt ihr ja. Ihr werdet sie jetzt mit dem Gladius angreifen, während ihr durch sie durchreitet. Für einen Melder is' es manchmal wichtig, sowas zu können."


    Damit trieb er sein Pferd an und machte die Übung vor, indem er zwischen den mannshohen Übungspfählen hindurchritt und auf Gesichthöhe sein Spatha gegen die Stämme schlug - sicher hätte er sogar dem ein oder anderen den Kopf halb abgetrennt!




    Nachdem der Legionär die Urkunde erhalten hatte, salutierte der Centurio vor ihm und befahl


    "Legionarius Quintilius, regredde!"


    was dieser prompt ausführte. Danach sah er in die Augen der übrigen Soldaten. Bei einigen war Valerians Ansehen sicherlich höher...


    "Milites abite!"


    befahl er dann.

    Der Centurio fiel zurück und hörte die Unterhaltungen der Soldaten. Alle waren offensichtlich höchst neugierig - wie auch der Centurio! Aber dieser ließ es sich nicht anmerken.


    Etwas Wind kam auf und ließ die Mäntel der Legionäre auffliegen.


    "Los, weniger quatschen, mehr marschieren!"


    befahl der Centurio und schwang sich auf sein Maultier.

    [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Der Duplicarius grinste, als er Sergius sah. Offensichtlich war nicht jeder als Kavallerist geeignet und vielleicht war es sinnvoll, eine Höchstgröße einzuführen...


    "So, sitzen reicht noch nich'. Ich reite voraus, ihr folgt in meiner Geschwindigkeit!"


    erklärte der Ausbildungsleiter und trabte los. Nach einer halben Runde um den Platz erhöhte er das Tempo immer weiter, bis sie schließlich im Galopp ankamen...




    [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Mehrmals wiederholte der Duplicarius die Reitübung, da einige der Rekruten noch keine besonders guten Reiter waren und ihre Pferde nicht in den Galopp brachten - wohl aus Angst. Doch nach einiger Zeit schafften es alle.


    "So, natürlich kann's auch passier'n, dass ihr angegriffen werdet auf eurem Ausritt. Also habt ihr jetzt die Aufgabe, da hinten bei den Übungspfählen durchzureiten und die Stämme in Mannshöhe zu treffen."


    Er deutete auf die Übungspfähle, die sie vor einigen Wochen zum Nahkampftraining verwendet hatten. Der Duplicarius selbst zog sein Spatha und raste los auf die Pflöcke zu, links und rechts Hiebe austeilend, sodass die Holzsplitter spreiselten.




    [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Am nächsten Morgen erschien nicht der Centurio, sondern ein Duplicarius auf dem Exerzierplatz und befahl


    "Ausbildungstrupp **, Centuria IV, Cohors II, venite!"


    Als die Männer herbeigeeilt waren, begann er


    "Ich vertrete heute Centurio Petronius, denn heute gibt's Reitausbildung. Aber genug der langen Worte, fangen wir gleich an!"


    Er deutete hinter sich, wo hölzerne Pferderücken standen, an denen hözerne Versionen von Sattelknäufen angebracht waren.


    "Da hinten sind Böcke, auf die ihr jetzt aufspringen sollt - die Knäufe packen und dann raufschwingen - probiert's aus!"




    | Capsarius


    Gerade schrieb der Capsarius noch die Daten auf, als ein Soldat hereinstürmte und sich vordrängelte. Er hatte einige Verletzungen im Gesicht, die aussahen, als hätte ihn ein Centurio verdroschen. Erwartungsgemäß brachten sie den Neuen aus der Fassung.


    Der Capsarius jedoch erhob sich langsam und ging zum Regal, um einen Lappen hervorzuholen und mit Wein zu tränken - so schlimm, wie es aussah, war es wohl nicht...


    Er drückte den Lappen auf die aufgesprungenen Wunden und meinte dann.


    "So, eins nach dem ander'n. Jetz' mach'n wir erstmal hier weiter."


    Damit drehte er sich zurück und ging hinter seinen Schreibtisch, von wo aus er Briganticus deutete, etwas zu ihm zu kommen und Primus in Ruhe zu lassen.


    "So, du machst mir jetz' mal X* Liegestützen und X Kniebeugen!"


    Sim-Off:

    *= 10





    CAPSARIUS - LEGIO II GERMANICA

    "Hiermit ernenne ich dich zum Legionarius der Legio II Germanica Fidelis Constans."


    erklärte er und sah zum Optio. Dieser würde die Urkunde überreichen. Damit hatte er wieder einen Schwung Probati zu echten Männern gemacht und tatsächlich waren nicht alle durchgekommen - wie er es erwartet hatte!

    | Capsarius


    Wieder einmal war der diensthabende Capsarius etwas müde und wäre fast eingeschlafen, als ein Zivilist eintrat, der ganz offensichtlich gemustert werden musste.


    Mit einem herzhaften Gähnen holte der Sanitäter eine Tabula hervor und fragte


    "Name, Alter, Herkunft? Krankheiten in der Familie?"


    um sein Formular auszufüllen.





    CAPSARIUS - LEGIO II GERMANICA

    Als die Centuria mitsamt den zugehörigen Maultieren auf dem Platz angetreten war, sah der Centurio schweigend in die Augen der Männer. Offensichtlich ahnten sie, worum es gehen würde. Aber es war ja auch nicht schwer - sie hatten schließlich ihren Übungsmarsch gerade hinter sich...


    "Milites, ich freue mich, euch heute sagen zu können, dass es heute in einen Einsatz geht. Wir wurden vom Legatus Augusti beauftragt, Herr einer Räuberplage im nahen Borbetomagus zu werden.


    Daher verlange ich von jedem von euch höchste Disziplin und Aufmerksamkeit, denn es mögen nur Banditen sein - aber sie werden nicht zögern, mit aller Härte gegen euch vorzugehen.


    Aber verlieren wir lieber keine Zeit..."


    Er packte die Zügel seines Maultiers und befahl dann


    "In agmen venite!"


    "Pergite aequatis passibus!"


    Damit führte er die Legionäre und Probati zur Porta Principalis...

    Nachdem die Soldaten der IV. Centuria Mogontiacum hinter sich gelassen hatten, marschierten sie in ordentlicher Formation auf der gepflasterten Legionsstraße.


    Neben den Männern führte Crispus sein Maultier und trieb Nachzügler an oder bremste die Spitze. Man spürte, dass es langsam kalt wurde und der Herbst seinem Ende entgegenging...

    [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Der Duplicarius, ein kleinerer Bursche, erhob selbst das Wort, während er sein Pferd am Zügel hielt.


    "Wunderbar. Jetzt das ganze mit 'nem echten Pferd!"


    Der Stallbursche führte nacheinander die Pferde aus der Koppel und teilte sie den Probati zu. Glücklicherweise waren keine besonders großen Tiere dabei, sodass es eigentlich kaum schwerer werden würde als auf einen Bock zu steigen...


    "Aufsitzen!"