Lucius begab sich zum Waffenübungsplatz um das nachmittagliche Training vorzubereiten.
Beiträge von Lucius Albius Decius
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Priscus lenkte den Karren die Strasse entlang, auf dem er mit Irina saß. Die Frau wirkte besorgt, wenn auch nicht ängstlich, und blickte desöfteren die Strasse zurück, die sie gekommen waren. Der alte Priscus bemerkte es mit sorgenvollem Blick, vergaß aber dennoch nicht, auf den Weg vor ihnen zu achten. Schließlich kamen sie am Tor des Castellums an. "Sei gegrüßt Soldat!" sprach er den Wachhabenden an. "Wir kommen vom Gehöft des Marcus Decius draußen im Hinterland. Heute Nacht kamen Unbekannte auf den Hof. Sie haben die Pferde aus dem Stall getrieben und eines auf den Koppeln getötet. Mein Herr ist ihnen in die Nacht gefolgt. Dies hier ist seine Frau, die Dame Irina. Ich wollte sie in Sicherheit wissen und ihren Sohn informieren, der hier dient!" -
"Septimus Temulentus und Publius Varro! Sie hatten jetzt vier Tage Zeit, sich auf die Aufforderung hin zu melden!"
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"Es gibt zwei die sich seit mehreren Tagen nicht mehr im Castellum gemeldet haben. Ich hatte versucht, sie ausfindig zu machen, allerdings erfolglos."
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Marcus vernahm das Rascheln und wandte sich den Büschen zu, an die er zuerst vorsichtig herran schlich. Seine alte Krigesverletzung behinderte ihn wie immer beim Gehen, doch er erreichte die Büsche ohne einen Laut zu machen. Inmitten der dicht wachsenden Vegetation fand er die Waffe, die der Germane wenige Augenblicke zuvor verloren hatte. Er wog sie in der Hand und steckte sie in den Gürtel. Dann orientierte er sich und nahm die Verfolgung wieder auf...
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Die Pferde würden nicht weit laufen, das wusste Marcus,und darum beachtete er sie auch wenig als er zusammen mit Priscus zu den Stallungen schlich. Da, vor dem Gebäude bewegten sich einige Gestalten, die offensichtlich gerade wieder abziehen wollten. Marcus zählte mehr als ein halbes Dutzend und bedeutete Priscus eilig, still zu sein. Die beiden Männer duckten sich in die Schatten neben dem Hauptgebäude und warteten bis die Unbekannten wieder verschwunden waren. Dann wandte sich Marcus an seinen Knecht. "Geh und pass auf Irina auf! Ich werde ihnen folgen und sehn, was sie noch so vorhaben! Wenn ich bis Sonnenaufgang nicht zurück bin bring Irina in die Stadt und hole Lucius aus dem Castellum!" Dann verschwandt er in der Dunkelheit während Priscus zurück ins Haus eilte.
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Priscus, einer der Knechte weckte Marcus Decius mitten in der Nacht und drückte ihm sogleich sein Gladius in die Hand. "Es ist jemand drüben beim Stall..." flüsterte der alternde Knecht seinem Herrn zu. Decius war auf der Stelle hellwach und griff eilig nach dem ihm angebotenen Schwert. Zusammen mit Priscus eilte er ins Atrium, wo er einen der Jagdspeere von der Wand nahm und ihn dem Knecht reichte. Dann verließen die beiden Männer das Gebäude leise in Richtung der Stallungen...
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"Ich bin zuversichtlich, dass man sie zu guten Soldaten ausbilden kann. Ihr Bestes geben meiner Meinung nach noch nicht alle, aber sie murren und wehklagen auch kein bisschen, das gibt Hoffnung!" erwiderte Lucius. "Ich werde mir ein paar erfahrene Eques für den Ausritt mitnehmen und auch keine gefährlichen Dinge wagen, dann sollte es den Neulingen einiges nützen!"
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Anfangs fiel den Probati diese Übung relativ schwer, doch Lucius blieb hart und nach den ersten fünf Stunden pausenlosen Umherreitens um den Platz befand sich die Ausbildungsturma geschlossen auf dem 'Ritt' in loser Formation. Lucius war zufrieden und bemerkte auch das eine oder andere stolze Gesicht. Er führte sein Tier wieder in die Mitte des Platzes. "Probati in aciem venite!" rief er seinen Männern zu. Tatsächlich schaffte es die Mehrheit samt Pferd sich ordnungsgemäß aufzustellen . Zwar war die Formation schief und unregelmäßig, allerdings lag das eher daran, dass sowohl Männer als auch Pferde stark ermüdet waren. Wahrscheinlich taten allen die Arme weh, die sie die ganze Zeit hatten hochhalten müssen. "Ihr habt heute zum ersten Mal gezeigt, dass ihr Soldaten dieser Ala sein wollt!" begann Lucius. "Das sah schon sehr gut aus! Wir werden jetzt eine Stunde Pause machen, danach geht es mit Waffenübungen drüben auf dem Übungsplatz weiter! Bringt die Pferde zu den Stallungen und versorgt sie! Probati abite!"
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Lucius betrat den Raum, nahm Haltung an und salutierte.
"Salve Praefectus!" grüßte er seinen Vorgesetzten. "Ich komme um eine Bitte vorzubringen! Es geht um die Probati und ihre Ausbildung. Meiner Meinung nach ist die Moral der Truppe nicht sonderlich gut, die Gewöhnung an Ausrüstung und Pferd fällt den Männern schwer als anderen, die ich gesehen habe. Daher wollte ich dich um die Erlaubnis fragen, die Ausbildungsturma für zwei oder drei Tage ins Gelände zu führen um die Übungen zu intensivieren und mehrere kombinieren zu können! Da ich Alienus seit Tagen nirgends finden konnte komme ich direkt hierher." -
Verehrter Marcus Tiberius Magnus, die Gens Albia freut sich über das Interesse des Publius Licinius und nimmt ihn gern in ihrer Mitte auf!
Licinius, wir werden die genauen Verwandtschaftsverhältnisse per PN besprechen !
Gruß,
Lucius -
Der Duplicarius wartete und besah sich dabei den Flur und dessen karge Einrichtung.
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Lucius erschien auf dem Plan und klopfte geräuschvoll an die Tür des Officiums...
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Der Duplicarius und zwei Eques betraten am Abend die Unterkünfte der Probati und bauten sich vor der Tür auf. "PROBATI IN ACIEM VENITE!" donnerte Lucius so laut er konnte um die Männer auch richtig wach zu rütteln. Di Männer schafften es, innerhalb weniger Augenblicke neben ihren Betten zu stehen. Lucius verzichtete auf genauere Inspektion der Ausrüstung, er hatte nur testen wollen, ob er Probati mit besonders tiefem Schlaf in der Turma hatte. Er nickte den Männern zu. "Gut. Nächstes Mal üben wir das Antreten in Ausrüstung!" bemerkte er mit kaum merklichem Lächeln. "Gute Nacht Männer!" Dann war er auch schon wieder weg...
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Am nächsten Morgen
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________________________________________________________Schon bevor einer der Probati eine Fuß auf den Platz setzte war der Duplicarius auf seinem gescheckten Hengst zugegen um das Tier warm zu reiten. Er wies einige Eques an, die Übungswaffen bereit zu legen und prüfte gleich deren Zustand. Sie schienen alle intakt zu sein. Als die ersten Probati, offenbar noch müde von einer etwas zu kurzen Nacht, auf den Platz marschierten musste Lucius schmunzeln. Er erinnerte sich noch ganz genau an seine ersten Tage im Kastell, an schmerzende Muskeln und eine nicht enden wollende Müdigkeit.
Er straffte sich ging zu den Männern hinüber, die sich in einer noch etwas unordentlichen Formation aufstellten und dabei gedämpfte Gespräche führten."Probati state!" rief er und brachte sie damit zum Schweigen. Es schienen alle da zu sein, also konnte er mit dem Tagesprogramm beginnen.
"Bisher habt ihr das Auf- und Absitzen in voller Ausrüstung gelernt. Einige von euch haben beinahe schon reiten gelernt. Allerdings wird das beiweitem nicht ausreichen! Heute wenden wir uns den für die Soldaten der Ala typischen Waffen zu." Ein Eques reichte ihm eine Lanze und er hielt sie hoch. "Dies ist die Hasta, die Lanze der Reiterei, die entweder zum Zustoßen im Vorbeireiten benutzt werden kann oder zum Wurf auf den Gegner." Als nächstes zog er seine Spatha und hielt sie für alle deutlich sichtbar über den Kopf. "Hier haben wir die Spatha, das lange Schwert der Reiterei. Ihr habt damit eine größere Reichweite wie die Infantrie mit ihrem Gladius, allerdings ist die Spatha etwas schwieriger zu handhaben. Immerhin müsst ihr darauf achten, weder euren Nebenmann in der Formation noch euer oder dessen Reittier zu verletzten! Wir werden die Handhabung, sowohl die der Hasta wie die der Spatha, später üben! Zunächst aber müsst ihr lernen, eure Tiere ohne Zuhilfenahme der Hände zu lenken, denn im Kampf habt ihr später keine Hand frei um das zu tun!" Die Eques führten die Pferde auf den Platz, allerdings ohne jegliches Zaumzeug. "Ihr werdet nun aufsitzen und einige Runden um den Platz reiten. Ihr lenkt eure Tiere mit den Beinen und mit eurem Gewicht, OHNE Hände und Arme! Eques Lucanus und ich geben euch Hilfestellung. Auf gehts!"Er saß auf und ritt zur Mitte des Platzes um die Probati zu beobachten.
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"Also gut! Das war es mit den Übungen für heute!" stellte Lucius mit einem Blick zur tief stehenden Sonne fest."Ihr werdet eure Tiere nun in den Stall bringen und versorgen, denn auch das müsst ihr lernen da ihr es später ohnehin selbst tun müsst. Außerdem gibt euch das einmal mehr die Gelegenheit, euch mit den Tieren vertraut zu machen! Wer keine Ahnung davon hat soll es sich von den Stallburschen zeigen lassen! Abmarsch!"
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Immerhin ritten schonmal alle in der selben Richtung im Kreis um den Reitplatz. Lucius fand, dass der Tag bisher eigentlich ein Erfolg und zumindest die meisten der Probati recht vielversprechend waren. Er überlegte, was er am nächsten Tag mit ihnen anfangen würde während er hier und da Anweisungen gab wenn jemand einen Fehler machte. Vielleicht konnte er ihnen ja heute noch etwas beibringen.
"Probati in aciem venite!" befahl er und war gespannt, was jetzt passieren würden...
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"Ihr habt euch jetzt alle ein Tier ausgesucht. Gut! Dann werden wir jetzt sehen, wie gut ihr reitet! Wir werden zunächst ein paar Runden um den Platz machen, jeder so schnell oder so langsam wie er will! Aufsitzen!"
Auch Lucius, der den Gescheckten von einem Eques übernahm, stieg auf sein Tier. Als er sah, dass einige der Probati zögerten, wandte er nochmal das Wort an die Truppe. "Ihr sitzt auf wie ihr es gelernt habt! Danach könnt ihr eure Tiere mit einem kleinen Stoß in die Flanken antreiben. Lenkt es mit dem Zaumzeug und euren Schenkeln...so!" Er machte es den Anfängern vor.
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Das Ganze schien ewig zu dauern während Julius immer wieder Anweisungen gab, Hilfestellung leistete und hier und da ein Lob austeilte. Schließlich blickte er zum Himmel und bemerkte, dass die Sonne schon wieder ein ganzes Stück weiter gewandert war. Also rief er die Probati zu sich.
"Probati in aciem venite!" -
Mittlerweile waren von diversen Eques eine zu den Probati passende Anzahl von Pferden auf den Platz geführt worden. Lucius wartete, bis die Männer wieder vollzählig Aufstellung genommen hatten und richtete dann wieder das Wort an sie. "Also Männer! Damit ihr heute noch ein Gefühl für eure vierbeinigen Kameraden bekommt die euch später in den Kampf und überall sonst hin tragen sollen möchte ich, dass ihr euch jeder ein Pferd aussucht und euch mit ihm vertraut macht. Lernt es kennen, schaut es euch genau an und lasst es auch euch beschnuppern! Danach werden wir Reitübungen absolvieren bis die Sonne untergeht! Fragen dazu?!" Er wartete ob jemand eine dumme Frage stellte - genau solche Momente schienen dafür ja geradezu prädestiniert...