Beiträge von Rhaskos Thrax

    Mal ganz von Callidus Plänen abgesehen (die ich viel zu hoch gestochen finde - wo willst du die ID's her nehmen, bei der schlechten Presse Hispanias?):


    Hier werden die Gladiatorenregeln diskutiert!



    Glücklicherweise findet eine Abkehr von Hollywood statt, und eine Hinwendung zur Historie ist das Ergebnis! Bitte also auch beachten bei Planungen in der Zukunft - es wäre ohnehin nett, mal die Meinung der beiden wichtigsten Leute der Gladiatorenschule dort zu lesen!

    Zitat

    Haben diese dann auch einen eigene Tabulariumseintrag und so? Ich habe nichts gefunden, bin da aber auch noch nicht so firm drin. Da kann man ja sooo viele Sachen anklicken.


    Du klickst auf meinen Avatar, dann in der Navigationsleiste links auf "mehr..." und schon siehst du die Verwandtschaftsverhältnisse von Rhaskos, momentan seine (NSC-)Eltern und seinen Bruder, den Sklaven Thrax.
    Ist zwar nicht vergleichbar mit den Einträgen der römischen Gentes, aber das finde ich voll in Ordnung und ausreichend. Wie Lucidus schon sagte, ist dass Schaffen solcher nicht-römischer Familienverbände also durchaus möglich - es erfordert einfach Absprachen, denn sie werden nicht in die Wiege gelegt wie bei der Erschaffung von römischen Charakteren.

    Ich würde ja gerne mitmachen, aber mein "Asozialen"-Konzept habe ich schon in Rhaskos verwirklicht! 8)
    Ich wüsste im Moment keinen speziellen Wesenszug, der es wert machen würde, einen ähnlichen Char zu entwickeln. Ein geklohnter Rhaskos mit Bürgerrecht wäre keine reizvolle Alternative, sorry!

    "Bastarde gibt's überall..." kommentiert der Thraker das Erlebnis Xeones' mit seinem Vermieter, bevor er ihm die Pfeife reicht. "Niedergestochen wurd's't?" fragt Rhaskos nach dem letzten Satz des Gladiatoren und wird nachdenklich, "Warum denn? Ging's um Zaster, oder um 'nen Weib, häh? Kanns'e dich an 'en Angreifer erinnnern? Dann können wir uns den schnappen und an seinen Eingeweiden aufhängen, den Penner!
    Mir is' auch mal sowas passiert, zu der Zeit hat' ich bei Käpt'n Brutus angeheuert. 'N echter Haudegen aus Brundisium, konnte saufen wie 'n Loch und hatte kaum noch Zähne mehr im Maul. Auf jeden Fall segelten wir von Delos nach Rom, den Schiffsbauch voll mit Negersklaven... un' ich mein nich' diese bucklige Kerle die man in Karthago oder Tingis an jeder Ecke verscherbelt, so richtig wertvolle und gut gebaute Nubier.
    Tja, aber dann hat kriegte der alte Brutus Zahnschmerzen. Ha, das kann man sich gar nich' vorstellen, ein Kerl wie'n Bär, dem dass nix ausmachte, dass'n Sica in seinem Wanst steckte, der jammerte über die Zahnschmerzen wie'n griechischer Lustknabe. Hatte aber wohl auch Schiss, dass er bald gar keine Zähne mehr haben würde, der war nämlich so schon scheiße hässlich, wie die meisten Römer eben... Käpt'n Brutus war echt angepisst, und ihm war jede Verzögerung scheißegal, der wollt' zum Zahnreißer. Da wir grad auf'er Höhe Euböas waren, machten wir Halt im Piräus." Die Geschichte scheint länger zu werden, Rhaskos lässt sich die Pfeife reichen, und setzt dann nach kurzer Bedenkzeit fort: "Die Athener sin' genauso verbohrt wie 'e Spartaner, nur eben auf ihre Weise... denken, weil die Römer ihre Brut dort noch zum studieren schicken, sin' s'e 'ne große Nummer. Pah!
    Wir waren da eben so am ankern, un' ich hatte die Idee, mal 'n büsschen zocken zu gehen - würfeln, eben. Ich hab' dann auch mit zwei Kumpels 'ne Kaschemme gefunden, eine, wo dicke Kohle auf'm Tisch lag. Gespielt ham w'a 'Sechs is' Hex', das kann jedes noch so dumme germanische Barbarenblag... man würfelt eben so lange wie man will, wenn 'ne Sechs fällt, sind alle Punkte wech. Die höchs'e Augenzahl gewinnt, wie d'e dir sicher denken kanns'. Mein Gegner war so'n Wichtigtuer aus Illyrien. Ich hab' eine Runde nach 'er anderen gewonnen, un' den Bastard auf's Hemd ausgezogen, der wollte immer erhöhen, der Schwachkopf! Letzten Endes hatter dann sogar die Eigentumsurkunde für seinen Kahn auf'en Tisch gelegt. Ich mein', dass war'n Drecksdingen, aber trotzdem was wert, dacht' ich mir. Ich setzte dann unsere Ladung dagegen, die Nubier waren das locker wert... Hätt' ich gar nich' machen dürfen, aber ich sagte, ich wär der Navigator. Es kam wie's kommen musste. Die Götter lieben mich, wie 'ch ja schon sagte, und Fortuna küsst eh immer die, die das Risiko lieben: Der Illyrer machte gute 22 - Aber hatte keine Schnitte gegen meine 28 Augen! Du kann's dir den Jubel sicher vorstellen... Ich packte also den Kram zusammen und machte mich zum Hafen auf, denn ich wollte natürlich mir'n eig'nes Geschäft zulegen. 'ch hätt' den Kahn verkloppt, mir'ne schnittige Yacht zugelegt und noch genug Kohle für 'ne neue Mannschaft und 'ne Orgie gehabt, die Caligula neidisch gemacht hätte, bei Priaps steifem Stab! Wir also auf'm Weg zum Hafen, da springen uns in'ner Gasse gute Zwanzig Mann an... Der Illyrer wollte uns wohl nich' gehen lassen! Wir ham gekämpft wie Leonidas, ein gutes Dutzend von dem Pack erschlagen, aber dann waren's doch zuviele. Als ich aufwachte, war alles weg, was ich am Leib trug... der junge Mardonios hat 's nich' geschafft..."
    Rhaskos macht eine Pause und beendet schließlich seine Erzählung. "Den Illyrer hab' ich nie mehr gesehen, aber am nächsten Tag ham w'a zwei Kerle aufgeknüpft, die mit illyrischem Akzent gesprochen ham!" erklärt er mit fast heiterer Stimme, öffnet seine Weste und zeigt Xeones eine im Mondlicht harmlos aussehende Narbe. "Das'n Andenken an Piräus!"

    Nun es geht mir auch eher darum, dass Acuma und Rhaskos eben keine "echten" Proletarier sind - sie sind Ausländer, haben kein Bürgerrecht, dürfen demnach nicht wählen und haben vermutlich auch keinen Anspruch auf diese kostenlose Versorgung (auch wenn es sie nur SimOff geben sollte)... oder irre ich mich da? Durus meint aber eher den römischen Subura-Pöbel, denke ich. Und solche Personen habe ich hier noch nicht erlebt.

    Prinzlicher Schlappschwanz! :D


    Aber um mal nicht alles vollzuspammen: Mehr Pöbel wäre echt mal nett. Allerdings ist das IR eben auf gesellschaftlichen Aufstieg ausgelegt, und Spieler nutzen die anderen IDs lieber für Exoten und Außenseiter wie Sklaven, Frauen oder Dakiern! 8)

    "Pöbel" ist wohl noch eine der wohlwollenderen Bezeichnungen für Rhaskos! :D


    Ist aber weder römischer Bürger, noch in Rom aktiv.

    Der Hustenanfall des Griechen lässt Rhaskos schnaubend lächeln. "'Ch hab' schon stärkere Männer sich die Lungen 'rauskotzen sehen beim ersten Zuch. Du gewöhns' dich dran, un' irgendwann kanns'e nich' mehr aufhören, sach 'ch dir!" entgegnet der Gladiator, schnappt sich wieder die Pfeife und inhaliert den Rauch genüßlich - bei ihm sieht es wesentlich geübter aus, was Xeones zeigt, dass das Kraut wirklich kein Nervengift ist, sondern durchaus auch Genußmittel sein kann.
    "Ob's davon 'nen Kater gibt? Woher soll ich 'n das wissen, immer wenn ich den Scheiß rauche, sauf' ich auch, deswegen weiß ich das nich'. Außerdem was has'e ge'en n'en ordentlichen Kater? Da weiß'e wenigstens, dass deine Rübe noch auf'n Schultern sitzt!" greift Rhaskos dann wieder die Frage seines Kameraden auf.
    "Und, was treibt dich so in'e Arena? Was bis'e überhaupt? Murmillo? Secutor? Wieviele has'en du schon umgelegt? In Roma war's'e das letzte Mal aber nich' dabei, he?"

    "Aye, das Zeuch' wird halt verbrannt, in dem Holzding, dass heißt 'Pfeife' und du atmest das dann ein. Dat spült dir so richtich die Lungen durch... Schmeckt ech' gut, is' so 'ne Angewohnheit, die ich vom Sinai mitgebracht hab'. In Lixus dann hab' ich das mauretanische Kraut kennengelernt, das' 's leckerer. So wie hellenischer Wein besser is' als das Gesöff aus Italia, bei Dionysos Stößel!" antwortet Rhaskos und hält Xeones die Pfeife anbietend hin: "Hm, magst ma'?"
    Ob Xeones annimmt oder nicht, fährt der Thraker fort: "Is' für mich auch nix, so ständig in 'ner Polis sitzen oder den lieben langen Tag den selben Scheiß in'ner Schreibstube oder auf'm Acker oder so! Ich kann eh nie solange an'nem Ort bleiben, weil ich in jedem noch so kleinen Piss-Kaff 'ne Spur von verflossenen Geliebten un' gehörnten Ehemänner hinterlasse, die mich am liebsten abstechen würden, ha!" lacht Rhaskos prahlend. "Gestern verführ' ich noch rothaarige Britannierinnen, heute heute häng' ich auf'm Forum Romanum rum und morgen opfere ich der Artemis von Ephesus, die mit den vielen Brüsten! So lob' ich mir dass! Aber ich brauch' grade Kohle, deswegen bin ich bei der Schule... Ein, zwei Kämpfe und ich bin 'ne Weile saniert. Wird schon schief gehen - Poseidon liebt mich, ganz sicher!"
    Entweder ist der abgerissene Mann sehr blauäugig oder sehr von sich selbst überzeugt.

    "Sparta, he? Lakedaimon, wa'? War nie dort... in Gytheon, Akriai, Tainaron, aber nich' in Sparta... Muss'n ziemliches Kaff sein, wa'? Muss' wissen, 'ch bin nämlich Seefahrer, da jucken ein'n nur die Küstenorte, weiss'e?" bekennt Rhaskos während er ein Lederbeutelchen auspackt. "Das mit'n Pseudo-Spartaner is' doch klar! Es gibt nu' mal kein Lakedaimon mehr, dass sollten vor allem ma' die ach so knüppelharten Wachen lernen, bei Ares fleischzerreißendem Speer! 'S vorbei, ganz einfach... In Ägypten beten die ja auch keine Pharaos mehr an, oder den Großkönig da im Osten. In Karthago sin' keine Helden mehr wie Hannibal und seine Krie'er... Die Karthager von heute sin' sogar verdammt fett, die Frauen vor allem. Kanns'e mir glauben, Xeones!" erklärt der Thraker ohne jede Bösartigkeit, sondern vollkommen gelassen und überzeugt - vor allem den Teil mit den übergewichtigen Karthagerinnen. Inzwischen hatte er den Lederbeutel geöffnet und den Inhalt auf seine Handfläche verteilt: Xeones würde es für ganz normale, klein zerhackte und getrocknete Blätter halten, wenn sie nicht so würzig riechen würden. So hat er keine Ahnung, was Rhaskos da so mit sich rumschleppt. "Aus'n Bergen Mauretaniens - einer der Gründe, warum 'ch nach Hispania gekommen sind, beim lusthaften Zucken des Dionysos, haha!" lacht der Seemann kehlig. Er füllt das Kraut in die hölzerne Pfeife, stopft mit einem aufgehobenem Stöckchen nach und hebt dann schließlich den Docht auf, um den zusammengestopften Inhalt zu erzünden. Rhaskos zieht genußvoll am Mundstück und der würzige Geruch verstärkt sich noch einmal.

    Nach wenigen Minuten Fußmarsch, in der Dunkelheit sieht man kaum den Weg und nicht selten stolpert man oder schlägt einem ein Ast ins Gesicht, erreichen die beiden Gladiatoren auch das Ziel, welches der Thraker wohl angestrebt hatte: Ein unscheinbarer, unbewaldeter Hügel, keine dreißig Schritt hoch. Falls Xeones also etwas aufregendes erwartet hatte, mag er nun etwas enttäuscht sein, auch wenn der Blick auf die von Fackellicht erleuchtete Gladiatorenschule in gut 120 Schritt Entfernung wirklich gut ist - allerdings sind die wenigsten Gladiatoren Freunde pittoresker Aussichten, und vor allem der pöbelnde Thraker schien sich eher von den landschaftlichen Schönheiten der Frauen begeistern zu lassen, als von der Tarracos...
    Oben angekommen, lässt sich der Mann mit dem Kopftuch zu Boden plumpsen und deutet Xeones, es ihm doch gleich zu tun. "Xeones, Xeones...," murmelt er gedankenverloren, als er den Docht neben ihm sanft zu Boden legt und aus dem Inneren seiner zerrissenen Lederweste eine hölzerne Pfeife hervorholt. "Xeones... Ist das achäisch oder von der Peloponnes? Aus Ionien auf keinen Fall!" erkundigt sich der Thraker (mittlerweile auf griechisch, und auch wenn sein Dialekt immer noch auffällig ist, klingt er nicht mehr so schlimm wie beim Sprechen von Latein) nach der Herkunft seines Kollegen. "Ich bin übrigens Rhaskos!" hält er dem Griechen die Hand hin.

    "Pff, noch nich' mal als Sklave würd' ich so fliehen, dass schaff' ich auch am helligsten Tage un'er den Augen der Zinnsoldaten, bei Poseidon!" brüstet sich der Thraker und führt Xeones zur Rückseite der Gladiatorenunterkunft. "Die Kuns' is', später wieder 'reinzukommen!" erklärt er, als er bei einer hüfthohen Holzkiste ankommt und beginnt, sie beiseite zu schieben. "Diese Pseudo-Spartaner ham so wenig Fantasie..." kichert er rauh, als er die Kiste endlich beiseite geschoben hat und ein kleines, etwa zwei Ellen hohes und genauso breites Loch in der Mauer zum Vorschein kommt. Wortlos, noch immer den Docht in der Hand, lässt sich der Gladiator auf alle viere herab und beginnt durch den Durchlass zu robben. Ein Rascheln auf der andere Seite verrät, dass dort offensichtlich ein Busch die Sicht auf das Loch versperrt. Als der 'Flüchtling' schließlich ganz hindurch ist, hört Xeones auch schon bald wieder seine zischende Stimme: "Komm'se jetzt o'er muss'e vorher noch ma' pissen?"

    "Pah, seh ich wie'n Sklave aus, o'er was? Ich will mich nur ma' kurz verpissen, aber diese Bastarde von spartanischen Wachhündchen seh'n freiheitsliebende Männer wohl nich' so gerne..." sein Latein ist wirklich ein schreckliches Kauderwelsch, und dem Kenner des Ostmittelmeerraumes zeigt sich ein starker thrakischer Akzent. Aus der Innentasche holt der Mann scheinbar ein Stück Schnur heraus, dass sich erst als Kerzendocht erweist, als der Fremde sich einer naheliegenden Fackel nähert um ihn anzuzünden - seltsam genug, bietet das kleine Flämmchen wahrlich kaum genug Licht, um den Weg seines Trägers auszuleuchten. Der Thraker wendet sich in Richtung Ecke des Gebäudes und will offensichtlich in Richtung Mauer verschwinden. "Komm ma' mit!" winkt er aber noch Xeones zu.

    Xeones kann im Mondlicht einen recht kleinen, in seiner abgewetzten Lederkluft wild aussehenden Mann erblicken, dessen zotteliges Haar von einem schwarzen Kopftuch gebändigt wird. Er lässt vom Reiben des Knies ab, dass er sich offensichtlich an einer herumstehenden Holzkiste gestoßen hatte, als Xeones ihn anruft, führt den Zeigefinger zum Mund und zischt: "Psst, halt jetzt ma' die Fresse..." der Mann blickt sich um, "Bis'e frei oder'n Sklave?"