Beiträge von Rhaskos Thrax

    "Arschverf..." schallt es etwas später aus einer dunklen Ecke bei der Gladiatorenunterkunft, begleitet von einem dumpfen, hölzernen Knallen. Das dumpfe Grummeln der rauhen Stimme verheißt nichts Gutes.



    Sim-Off:

    Die "Kollegen" sind herzlich eingeladen, Toxis dürfte etwas fehl am Platze sein, sorry! 8)

    "Werd' ich haben, Toxis, werd' ich haben!" reibt sich der Thraker lüstern grinsend die Hände und steht auf. An der Tür angekommen, dreht er sich noch einmal um und erklärt: "Du wir's 's nich' bereuen, Kumpel... zusammen scheffeln wa' Moos bis zu unser'n haarigen Achseln, haha! Aber nun schau ich mich mal in'em Kaff hier um, bei Priaps steifem Stab!" Die Anrufung geraden diesen Gottes und seinem herausstechendstem Körpermerkmal kombiniert mit dem Grinsen Rhaskos' lässt kaum einen Zweifel, dass er wohl kaum die Trainingsanlagen besichtigen würde...

    Plumpsend lässt sich Rhaskos auf dem Stuhl nieder. "Also, 'ch hab' mir..." der Thraker beginnt plötzlich fürchterlich zu husten an und fährt erst im Anschluss weiter, "'Ch dacht' mir, so für'n Vertrach: 'Scheiß doch drauf, Rhaskos!' Weiss'e Toxis, lass' mich einfach hier mit trainieren, mit fressen und die Lupas rödeln, dann bin ich schon zufrieden, bei Aphrodites Lusthügeln." Der Blick des Retiarius ist seltsam glasig. "Die Kohlen mach' ich eh mit Wetten, da brauch' ich nich so'n scheiß Micker-Gehalt von der Schule, da käm' ich mir auch vor wie so'n Lohnsklave. Also, was häls'e davon?"

    Zitat

    "Ja, herein.", sagte ich. Vielleicht sollte ich mal an meiner Türe einen Eisenring zum klopfen montieren.
    Ich legte meine Sachen beiseite und stand auf. Für heute war ich eh genug gesessen.


    "Na Salve Toxis, altes Haus!" betritt Rhaskos das Officium seines Ausbliders. Die Duftwolke von Rotwein, die ihn umgibt, erklärt auch womöglich die Kumpelhaftigkeit in des Thrakers Ansprache.
    "Wa' müss'n uns noch z'am setzen für'n Vertrach!" radebrecht Rhaskos.

    "Ach, weiss'e Toxis? Vor'm Frühstück metzel ich eh keine Leute nieder!" lacht Rhaskos lauthals, bevor er fortfährt: "Aber nur mehr Kämpfe, immer mehr! Mehr Feinde sind mehr Siege, mehr Siege sind mehr Ruhm, mehr Ruhm sind mehr Weiber, bei Aphrodites Hügeln!"

    Sim-Off:

    Er zerreist es ja nicht wirklich, sondern steckt den Bild-Teil ein... Das könnte man auch als Ehrerbietung vor Venus' Schönheit bezeichnen! Und das Iuno auch Analpahabeten für ihr Unvermögen bestraft... Aber egal, solange es nur Herpes ist und Rhaskos nichts abfault! :D

    Nicht das Rhaskos lesen könnte (vor allem kein Latein), aber dieses Plakat beeindruckt den Gladiator dann aber doch.


    "Bohaha!" lacht der Thraker in seinen ungepflegten Drei-Tage-Bart und formt mit den Händen Hügel vor der Brust, "Nich' schlecht, die Alte! Scheint der Wegweiser zu 'nem Bordell zu sein..."
    Immer noch sichtlich gebannt reißt Rhaskos den obersten Teil des bebilderten Plakates ab und steckt es sich in die Tasche. Dann macht er sich in Richtung des Zeigefingers auf, es soll ihm ein gutes Omen in der fremden Stadt sein, denkt sich der abergläubische Thraker.

    Mit seinem Sieg in der Hinterhand kann sich Rhaskos für eine Weile von den Zwängen der Gladiatorenschule loseisen, und so nutzt der Weltenbummler die Zeit, um zu erforschen, warum soviele Leute von Rom immer als "Nabel der Welt" schwafeln...


    Neugierig schaut er sich um - Sein Blick fällt auf ein Plakat.

    "Thraker ham starke Arme, und sehr großen Mut,
    ärg're keine Thraker, sons' sei auf 'er Hut!
    Thraker ham große Körper, und noch größ're Wut,
    ärg're keine Thraker, sons' liegs'e selbst im Blut!"


    Mit seiner rauhen Stimme singt Rhaskos das unter Umständen selbst komponierte, holprige Lied und betritt den Teil der Taverne, der den Gladiatoren zugedacht ist. In seiner Linken hält er einen schweren Keramikkrug, aus dem er an diesem Abend Unmengen von unverdünntem Rotwein säuft, den rechten Arm hat er um die Hüfte eines blutjungen - will heißen: minderjährigen - Mädchens aus Rom, deren glasige, rehbraune Augen einen mindestens ebenso hohen Alkoholpegel verraten. "Ave Rhaskos, oh du größter aller römischen Gladiatoren!" grüßt er feixend in die Runde, bevor er dem Mädchen herzhaft in die Pobacke kneift, sie gleichzeitig aber mit einem "Hau ab!" anherrscht, worauf diese sich kichernd zurückzieht.
    "Junge Junge, bei Aphrodites riesigem Vorbau, wenn ich alle F***** und A**********, die mir heut' angeboten wur'n, mit mei'm Szepter vered'le, sitz' ich noch im Sommer hier, verdammte Scheiße! Haha!" prahlt der Seemann dreckig in Richtung seiner Kameraden.



    Sim-Off:

    Werden die anderen Gladiatoren bespielt? Wär cool sich mal kennenzulernen!
    Fans und Groupies sind natürlich auch herzlich willkommen! :D

    Sim-Off:

    Ja, stimmt schon, aber hier läuft ja einiges nicht wie es eigentlich sollte. Ob die Iugulatio durchgeführt wurde, bestimmte ja auch nicht das Publikum, sondern der Editor, der sich den Wünschen des Publikums aber nicht beugen musste. Aber hier tritt der Editor nahezu gar nicht in Erscheinung, was ich sehr schade finde, denn so geht viel von der Atmosphäre verloren... Man könnte soviel mehr aus den Gladiatorenkämpfen machen! :(



    Inzwischen ist Rhaskos mit dem Gladius zu dem vor ihm knienden Secutor herüber gegangen. Er lauscht den Rufen des Publikums, das hier über die Iugulatio, also den Stich in die Kehle, bestimmt und versucht den Wunsch der Versammelten möglichst gut einzuschätzen...
    "Bitte!" stöhnt Mithradates, es sind die ersten und einzigen Worte aus seinem Mund, die der Thraker hört. Denn dieser fasst das Gladius fester, schaut anerkennend nickend zu seinem Gegner herüber und sagt heiser: "Wir seh'n uns im Tartaros, Pontier!"



    Dann sticht Rhaskos zu.



    Man sollte nicht meinen, das Durchstechen der Kehle würde automatisch einen schnellen Tod bedeuten. Mithradates fällt nach hinten, doch durch dem Helm klingt sein unheimlich verzerrtes Röcheln, denn er stirbt nicht an Blutverlust, sondern erstickt viel mehr am eigenen Blut... Und da die höhere Konstitution eines Gladiators zudem noch das Herabgleiten in eine wohlwollende Ohnmacht verzögert, dauert der zuckende Todeskampf Mithradates sicher noch 1-2 Minuten...


    Rhaskos schaut dieser Agonie jedoch nicht zu. Andeutungsweise schüttelt er den Kopf, so als ob dunkle Gedanken seinen Geist umhüllen würden.
    Von einem auf den anderen Augenblick aber ist der Thraker wie ausgewechselt, er reißt die Arme empor und schreit seinen Triumph heraus. Womöglich dreht er mehr Ehrenrunden als unbedingt nötig, aber Bescheidenheit scheint offensichtlich nicht eine von Rhaskos' Tugenden.

    Ob von der Wut des dreisten Thrakers angespornt, oder von Selbstsicherheit über seine eigenen Kräfte, können die Zuschauer nicht beurteilen, aber Mithradates denkt gar nicht daran den jetzt noch unhandlicheren Schild fortzuwerfen. Er setzt lieber seinem Gegner nach, der sogar Mithradates den Rücken zudrehen muss, um schleunigst zu entkommen - klarer kann man seine Flucht gar nicht eingestehen!
    So bleiben auch keine Buh- und Spottrufe aus, als Rhaskos die hoch aufragenden Mauerbegrenzungen der Arena erreicht. Der Pontier ist aber nicht weit hinterher und erreicht den Retiarier nur einen Lidschlag später. Zweimal kann Rhaskos den ungestümen Angriffen ausweichen, dann aber rammt Mithradates den kleineren Thraker mit seinem Schild zu Boden. Rücklings landet er auf dem hellen Sand, während Mithradates schon nachsetzt um mit seinem Gladius dem Kampf ein Ende zu machen.
    Dem "Piraten" fällt nunmehr scheinbar nichts mehr ein, außer dem ältesten Trick der Gladiatoren: Hastig wirft er dem Secutor eine Hand voll Sand entgegen... Eine Aktion, die der erfahrene Mithradates vorhersehen konnte, und so reißt er den Scutum empor, so dass keine störenden Sandkörner ihn durch das Visier behindern können.
    So weit, so bekannt. Nun aber überrascht Rhaskos wirklich nahezu alle Besucher des Kolloseums: Blitzschnell huscht er auf allen Vieren nach vorne, nutzt die Abgelenktheit seines Gegners und macht eine Handbewegung an der Ferse des Pontiers. Bevor der überhaupt versteht, was so eben passiert ist, rollt sich der Retiarius schon zur Seite und steht auf, im Begriff sich seinem fern im Arenarund liegenden Netz zuzuwenden. Erst jetzt bemerken die weniger aufmerksamen Zuschauer die blutende Wunde Mithradates' am Knöchel und den bluttriefenden Dolch in der Hand des Thrakers... Doch woher hatte Rhaskos die Waffe? Grundsätzlich ist es dem Retiarius erlaubt, einen Dolch mitzuführen, doch an der Ausrüstung des Gladiators trug er keinen, da waren sich alle Zuschauer sicher!


    Noch lange sollten die Römer diskutieren, an welcher Stelle der hinterlistige Seemann die Waffe wohl versteckte, denn nur die Wenigsten hatten gesehen, wie er insgeheim im Liegen ein schwarzes, etui-artiges Täschchen an der Innenseite seiner nachtschwarzen Manica öffnete und den ebenso dunklen Dolch hervorholte.


    Schon wendet sich Rhaskos mit eiligen Schritten dem verlorengegangenen Netz zu, da wird er des tosenden Lärms gewahr, der plötzlich aufbrandete. Neugierig blickt er sich um und sieht den knieenden Secutor, der durch das aufgesetzte Schild schon zu genüge seine Kapitulation zeigen würde, dies aber durch das Fortwerfen seines Gladius noch unterstreicht. Der Summa Rudis fährt mit dem Stab zwischen die Kontrahenten, so darstellend, dass der Kampf beendet ist.
    Ebenso flink wie zuvor huscht der Thraker zurück zu seinem wild schnaufendem Gegner, hebt die Waffe auf und schaut dann in Richtung des Publikums - denn ihre Entscheidung wird Leben oder Tod für Mithradates bedeuten...

    Die mit voller Wucht geführten Zinken fressen sich durch das Scutum, doch Mithradates wird nicht einmal annähernd getroffen und hält dem Gewicht stand. Schnell versucht Rhaskos den Dreizack wieder herauszuziehen, doch die beim Aufprall verbogenen Widerhaken werden nun zum Nachteil des Retiarius und verhindern die Zurückerlangung der Waffe!
    Währenddessen ist es dem Secutor gelungen, seine rechte Körperhälfte vom störenden Netz zu befreien und er führt wieder einen zischende Stichangriff aus, dem Rhaskos dieses mal zwar entgehen kann, aber trotzdem zum Aufgeben seines Plans zwingt. Als letztes Mittel legt er sich mit seinem ganzen Gewicht in den Dreizack, hoffend darauf, dass er so Mithradates zu Fall bringen könnte.
    Doch der schwergewichtige Pontier bleibt ungerührt stehend, so dass dem Retiarus nichts übrig bleibt, als seinen Dreizack zurückzulassen, seine einzige wirklich Waffe!
    Obwohl das Führen des Scutums mit dem zusätzlichen Gewicht sicher nicht einfach ist, verlegt sich Mithradates auf die Taktik des Beginns: Wütende Angriffe im Laufschritt, doch nun noch ungestümer, da sein Gegner nun quasi wehrlos ist.
    Rhaskos bleibt nichts anderes als die Flucht an den Rand der Arena...

    Mithradates setzt seine ungestümen Angriffe fort, entschlossen, den Kampf schnell zu entscheiden. Doch kann der Schwergerüstete dieses Tempo durchhalten? Dem Retiarius fallen seine Ausfallschritte natürlich wesentlich leichter. Rhaskos' Plan, darauf zu warten dass sich sein Gegner verausgabt, scheint sich auszuzahlen: Selbst unter dem tosenden Lärm des Publikums kann er das schwere, durch den Helm metallisch verzerrte Schnaufen des Pontiers hören. "Is' das alles, was du kanns', du Bastard?" ruft Rhaskos höhnisch zum Secutor hinüber.


    Doch Mithrdates ist ungerührt und zäh, und seine wütenden, wenn auch einfallslosen, Angriffe sind keinesfalls gefahrlos für seinen kleineren Gegner. Dann jedoch die Überraschung: Anstatt, wie sonst üblich, ihn in die rechte Hand zu wechseln, wirft Rhaskos nach einem weiteren Ausfallschritt plötzlich das Netz!
    Dieses legt sich vom Kamm zur Gladius-Spitze des Secutors: Kein perfekter Wurf, aber ohne Zweifel ist Mithradates für die nächsten Augenblick enorm beeinträchtig. Blitzschnell stößt der Thraker nach vorne, den Dreizack in beiden Händen und hoch über den Kopf erhoben. Rhaskos versucht, über das Scutum den Oberkörper des Gegners zu treffen, doch der kampferfahrene Secutor reißt im letzten Moment seinen Schild instinktiv hoch, so dass die eisernen Zinken krachend in ihn herein gerammt werden.