Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Das Ende



    Der Todesschrei aus den Kehlen der Todgeweihten ging durch die Arena und wurde hinauf zu den Zuschauerrängen getragen. Viele von ihnen hatten gestern mit ihren Mördern gespeist, gefeiert, vielleicht sogar die gleiche Frau gehabt. Nun hatte der Pöbel entschieden, dass sie zu Tätern und Opfern wurden.
    Bei Crispus, einem kraushaarigen Gladiator mit einem dunklen Teint, der wohl einen karthagischen Söldner spielte, und dem blassen Chlorus, dem Mann unter ihm war es genau so gewesen. Sie waren beide Gladiatoren der Ludus Magnus gewesen, hatten stets zusammen trainiert, einst sogar aneinandergebunden kämpfen müssen. Nun war es die blutige Pflicht von Crispus, seinen alten Freund zu töten. Mit ängstlichem Blick sah Chlorus hinauf in das vom Helm eingerahmte Gesicht von Crispus. Dieser sah wehmütig zurück, seine Augen waren feucht. Dann stemmte er sein ganzes Gewicht auf sein Schwert und rammte es in den Hals von Chlorus.
    Nachdem das blutige Ende des Kampfen gekommen war, erschienen Helfer, einer davon in dunkle Gewänder gehüllt. Mit einer großen Eisenkeule zerbrach er die Schädel der Getöteten und tödlich verwundeten. Das schaurige Krachen der Knochen war bis in die ersten Reihen der Zuschauerränge hörbar. Am Ende fuhren die Mauern und Häuser wieder hinab in die Labyrinthe unter der Arena, welche wieder weiß und sandbedeckt da lag. Nur an einigen Stellen mussten noch weitere Sklaven herbeieilen und Sand über die blutigen Stellen streuen.

    Zitat

    Original von Sergia Messalina
    Als ich es Dir auftrug war er noch nicht gesperrt


    Ich wurde auf ein Post der SL hingewiesen, dass sein In Exilium sich in eine Sperrung verändert ?(
    Soll ichs jetzt wieder zurücksetzen?

    Durus machte sich wieder Notizen und sah dann wieder auf.


    "Gut, auch das werde ich überprüfen - und wenn Titus wirklich so begabt darin ist, wäre er tatsächlich äußerst hilfreich."


    Er fragte sich lieber nicht, warum der riesige Ex-Legionär alle Lupanare Roms kannte...


    "Das wäre alles?"


    fragte er dann und sah kurz auf die Tabula: Es stand bereits eine große Zahl von Aufgaben darauf.

    Die Ludi Plebei
    7. Tag: Melkart versus Triton



    Als erste trafen die Melkart, das Flaggschiff der Karthager auf die römische Triton. Die Karthager steuerten ihr Schiff ein wenig weiter nach rechts, sodass die Schiffe beinahe einfach aneinander vorbeigefahren wären. Da die Triton mit einem Katapult bewaffnet war, schleuderte sie ständig runde Wurfgeschosse gegen die Deckaufbauten und vor allem Matrosen der Melkart.
    Immer wieder ertönten Schreie von Getroffenen, doch unbeeindruckt schob sich die Quinquereme durch das Wasser und passierte ganz nah an der Triton dieselbe. Auf ein Kommando zogen die Karthager ihre Ruder auf der linken Seite ein und unter lautem Krachen splitterten die römischen Ruder. Unter Deck würden wohl viele Ruderer im Rücken von den Rudern ihrer Hintermänner getroffen werden, die von der Trägheit der Masse eines gewaltigen Schiffes nach vorn gedrückt worden waren.
    Als die beiden Schiffe sich passierten, flogen zahlreiche Pfeile zwischen den beiden Schiffen hin und her, doch war das Schicksal der Triton mit diesem geschickten Manöver besiegelt:
    Kaum hatte die Melkart die Triton passiert, als sie auch schon wieder ihre eingezogenen Ruder ausfuhr und mit einem Wendemanöver begann. Währenddessen dümpelte die manövrierunfähige Triton im Wasser, ohne dass sie etwas gegen ihr Schicksal tun konnte.

    "Das sehe ich!"


    antwortete Durus und nahm Platz. Er war froh und dankbar, dass er Furianus als Mitarbeiter hatte, denn dieser würde ihm mit Sicherheit viel Arbeit abnehmen und außerdem den Publikumsverkehr verringern - Durus hatte keine Lust, sich mit dem Proletariat Roms abzugeben!


    "Nunja, ich weiß noch nicht genau, was nach diesem Jahr kommen wird. Möglicherweise bleibe ich hier, möglicherweise gehe ich für einige Zeit in die Provinz...bleibt nur zu hoffen, dass ich in den Senat berufen werde - aber wo wir gerade dabei sind: Warum wurdest du nicht berufen? Du hast doch gut gearbeitet!"


    Nachdem ihm das herausgerutscht war, bemerkte er, dass er möglicherweise ein peinliches Thema angeschnitten hatte - doch nun kam er nicht mehr heraus!

    Durus nahm Platz und nickte


    "Gern."


    Dann positionierte er eine Tabula auf seinem Schoß und holte einen metallernen Griffel hervor. Er lächelte.


    "Ich hoffte, dass du mir das sagen könntest - ich habe die Cura Urbis und du in gewisser Weise auch, würde ich sagen...wenn auch nur auf dem baulichen Sektor. Gibt es wichtige Aufgaben, bei denen ich dir helfen könnte oder Dinge, von denen ich wissen sollte?"

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Es waren schon einige Tage verstrichen, seitdem Furianus das officium bezogen hatte. Doch man war immer noch am Umbauen, Sortieren und auspacken, als es an der porta klpfte.
    Furianus gab einem Sklaven ein Zeichen sich darum zu kümmern und las weiterhin unbewegt einen Bericht aus Aegyptus.


    Der Sklave öffnete die porta, um den Besucher herein zu lassen.


    Durus trat ein und entdeckte Furianus hinter seinen Berichten, weshalb er den Sklaven ignorierte und direkt zum Schreibtisch trat.


    "Salve, Furianus!"

    EDICTUM AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL DEC DCCCLVI A.U.C.
    (16.11.2006/103 n.Chr.)


    Gegen den Peregrinus Ioshua Hraluch, Praebitor Caesaris seit PRIDIE NON IUL DCCCLVI A.U.C. (6.7.2006/103 n.Chr.), wird nach §4 Absatz 3 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 622.46 Sesterzen verhängt. Die Angebote von Pferden für 250 Sesterzen und von Stutenmilch für 10 Sesterzen liegen unterhalb des Mindestpreises verstoßen damit gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat das Angebot umgehend zu entfernen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus



    Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    "Ingredere, es ist offen!!!" Octavius Detritus sah auf und war nun gespannt den Besucher zu Gesicht zu bekommen.


    Durus trat ein


    "Salve, Octavius. Ich bin Manius Tiberius Durus, der neue Aedilis Curulis und wollte mich nur kurz mit dir über unsere Zusammenarbeit unterhalten."


    erklärte er mit sorgfältig einstudiertem freundlichen Blick, aber dennoch rasch zur Sache kommend.

    Durus folgte mit dem Blick kurz der ehemaligen Aedilin, dann sah er zu Quintus und setzte sich ebenfalls.
    Was er sagte, war durchaus logisch und genau nach seinen Vorstellungen.
    "Ich bin mir beim neuen Consul auch nicht so sicher. Er erscheint mir reichlich jung für diesen Posten."
    Er suchte auf dem Tisch und ergriff ein Täfelchen, worauf er Notizen machte.

    Durus stand weiter vor den Tempeln und wartete darauf, dass die Götter speisten. Er fragte sich wirklich, wer das Essen wirklich verspeiste. Dass die Götterstatuen davon aßen, war nach seinem Erfahrungsschatz nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich speisten die Epulonen von seinen sauer verdienten Sesterzen...