Beiträge von Manius Tiberius Durus


    Durus erwiderte das Grinsen keineswegs, sondern stolzierte weiter - es war eine Unverschämtheit, was heutzutage den Palatin bewachen durfte...

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Der scriba sah von seinen Akten auf, nickte dem Miles zu und grüßte dann höflich den Magistraten, setzte daraufhin jedoch eine bedauernde Miene auf.


    "Ich muss dich bitten, werter Aedil, dich einen Moment lang zu gedulden. Der Praefectus Urbi ist derzeit gerade in einer Besprechung."


    Durus nickte stumm. Der Praefectus Urbi war natürlich ein wichtiger Mann, der allzu häufig aufgesucht wurde. So wartete er und sah sich nach einer Sitzgelegenheit um - hätte er nur seinen sella curulis mitgenommen!

    Auch Durus suchte nun, da seine Amtszeit offiziell zu ende war, die Rostra auf, um sich dem Urteil der Menge zu stellen.


    "Quirites!


    Nach einem Jahr stehe nun erneut hier, um euch von meiner Amtszeit zu berichten. In meiner Funktion als Quaestor Consulum sollte ich eigentlich dem amtierenden Consul zur Seite stehen. Da es jedoch keinen gab, unterstützte ich unseren Imperator.


    Für diesen überprüfte ich gemeinsam mit meinem collega Manius Flavius Gracchus den Codex Universalis. Gemeinsam teilten wir uns das umfassende Gesetzeswerk auf und entdeckten tatsächlich mehrere veraltete Stellen, die nun nach und nach durch Decreta Imperatoris getilgt und verbessert werden.


    Weiterhin war ich auch stark an der Bearbeitung der Chronicusa Romana beteiligt. Da wir - wie Flavius bereits bei seinen res gestae erklärte - unsere Arbeit aufteilten, beschäftigte ich mich hauptsächlich mit der Regio Italia und den dortigen Ereignissen. Dies beinhaltete auch die Geschehnisse bei der Legio I Traiana Pia Fidelis, sowie der Classis Misenensis. Ich besuchte zahlreiche Städte und beide Militärstützpunkte, um mich selbst in den Archiven zu informieren und die wichtigsten Ereignisse zusammenzutragen.


    Weiterhin überarbeitete ich die Chronicusa in Abschnitten über das letzte Jahr, wo ich besonders zahlreiche Querverweise einbinden konnte, was dem Leser eine raschere Zurechtfindung ermöglichen wird.


    Schließlich bot ich meine Hilfe auch dem Princeps Senatus an, da diese Aufgabe ja gewöhnlich dem Consul zufällt. Hier wurden mir jedoch kaum Aufgaben übertragen.


    Zuletzt möchte ich mich noch bei Euch, Quirites, bedanken, dass ihr mir diese Amtszeit durch Eure Wahl ermöglicht habt und darüber hinaus bei meinen collegae für die hervorragende Zusammenarbeit.


    Wenn ihr noch fragen habt, so soll nun Raum sein, diese zu stellen."


    Er blickte ins Publikum und wartete, ob jemand etwas zu sagen hätte.

    Durus entstieg seiner Sänfte und trat auf den Posten an das Tor der Castra Praetoria. Da nach irgendeinem seltsamen Paragraphen das Durchqueren eines Castellums mit der Sänfte verboten war, wie er gelernt hatte, hatte er es gar nicht versucht.


    "Salve, ich bin der Aedilis Curulis und würde gern zum Praefectus Urbi!"


    erklärte er der Wache.

    EDICTUM AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVII KAL DEC DCCCLVI A.U.C.
    (15.11.2006/103 n.Chr.)


    Gegen den plebeische Bürger Tiberius Iulius Numerianuns, Tribunus Angusticlavius seit ID NOV DCCCLVI A.U.C. (13.11.2006/103 n.Chr.), wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 1174.99 Sesterzen verhängt. Bei dem Angebot von Bier, Landwein (Amphore), Landwein (Kanne) und Falerner Wein handelt es sich um nicht konzessierte Ware und verstösst damit gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat das Angebot umgehend zu entfernen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus




    /edit: Datum falsch

    Durus überflog kurz die Papyri, dann nickte er.


    "Gut, dann werde ich darauf achten, dass das Geld überwiesen wird und mich um alles kümmern."


    Er rollte die beiden Papyri zusammen und überlegte einen Moment.
    "Nein, mir fällt gerade nichts mehr ein. Und notfalls wohnt ja ein gewesener Ädil in meinem Haus. Beziehungsweise...ich sehe gerade, dass die beiden Nicht-Zahler bereits seit langer Zeit die Zahlung verweigern. Sollte man da nicht einmal hart durchgreifen?"
    meinte er dann und setzte einen fragenden Blick auf - das Gesetz nannte keine Fristen...

    Durus folgte dem ungläubigen Blick Acumas. Nanu? Bei Herkules, hatte dieser Rufus denn die Gladiatoren so schlecht ausgewählt? Er würde...er würde sein Geld zurückverlangen! Er hatte ausdrücklich gesagt, dass die Römer gewinnen sollten! Aber andererseits - er hatte dem ganzen zwar nur mit halbem Auge zugesehen - hatten die Römmer wirklich schlecht gekämpft. Das würde etwas zu lachen geben in Roma!
    "Ja...seltsam..."
    meinte er gedankenverloren und sah dann zum Volk. Das schien Acumas Meinung zu sein. Zumindest teilweise. Schließlich ging auch sein Blick zum Imperator, der nun entscheiden musste...

    Durus hob eine Augenbraue, als er Medeia traf. Eigentlich hätte er lieber mit Quintus gesprochen - er erinnerte sich an die Frau, die auf der Rostra so frevlerisch die mos maiorum beleidigt hatte...er erwiderte das Lächeln also nicht, antwortete jedoch.
    "Natürlich, dann habe ich einen Termin weniger."
    Vielleicht würde Quintus ja dazukommen...

    Durus marschierte in die Basilica Iulia, wo er rasch das Officium des Aedilis Curulis fand. Er war noch nie hier gewesen, da er nie Scherereien mit den Aediles gehabt hatte.
    Er trat ein und zupfte seine Toga Praetexta zurecht. Er hatte sich schon seit dem Ende seiner Kindheit darauf gefreut, endlich wieder einen breiten Purpurstreifen an seiner Kleidung zu haben. Nun war es so weit.
    Fröhlich trat er ein und sah sich um, ob ihn jemand in Empfang nahm...

    Die Ludi Plebei
    7. Tag: Beginn der Schlacht


    [Blockierte Grafik: http://img91.imageshack.us/img91/9498/galeere1oc6.jpg]


    Endlich formierten sich die beiden Flotten, die jeweils fünf Schiffe umfassten. Links von der Ehrentribüne formierten sich die römischen Schiffe, das Flaggschiff in der Mitte. Auf einem kleinen Türmchen am Heck stand ein Mann mit Purpurmantel und einem wallenden Federbusch und hob sein Gladius.
    Auf der anderen Seite bildeten die karthagischen Schiffe ihre Schlachtordnung. Sie stellten sich nicht in Linie auf, sondern formierten sich leicht schief, ihr Flaggschiff wurde als vorderste Speerspitze ganz rechts postiert. Es wirkte etwas breiter als die anderen Karthagerschiffe, doch die römischen Gegenspieler waren alle in etwa so groß, was jedoch auch der Historie entsprach. Größe bedeutete nicht alles bei einer Seeschlacht.
    Schreie ertönten von römischer Seite und ein dumpfes *TOCK-TOCK-TOCK* ertönte im Innern der Trieren. Dieser Rhythmus der Taktgeber im Bauch der Schiffe wurde sofort am Rand des Beckens aufgenommen, wo in kleinen Nischen Trommler versteckt saßen und das Gefühl des „Mittendrin“ vermittelten…

    "Aber ich nehme an, dass es keine Wagenpferde sind?"
    Durus lächelte entschuldigend.
    "Du musst wissen, dass ich der Factio Veneta angehöre - einem Rennstall. Pferderennen sind hier nicht sehr verbreitet. Aber Wagenrennen sieht fast jeder gern."
    Es war eine wahre Freude, den Barbaren so schwärmen zu sehen.

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Ein Ausschnitt



    Daimon, ein „Karthager“ trug eine Armschiene, einen griechischen Helm mit Federbusch und ein gekrümmtes Schwert in der Rechten und Linken. Er eilte Gegner suchend durch die Stadt – schon viele Kämpfe hatte er erlebt, war enttäuscht gewesen, einen Karthager zu spielen, denn man wusste, wie der Kampf zwischen Römern und Karthagern in der Arena auszugehen hatte. Aus diesem Grund wollte er zumindest tapfer kämpfen, um zumindest begnadigt zu werden. Endlich entdeckte er einen Römer, der gerade einen allzu leicht bewaffneten Nubier zu Boden geschickt hatte.
    Daimon trat ihm entgegen und ließ seine Schwerter durch die Luft sausen. Die Blicke der beiden Kontrahenten trafen sich – nur einer würde die Arena lebend verlassen. Der Legionär hielt nun sein scutum nach vorn und verharrte in Defensivstellung. Sein Gegner überlegte. Mit seinen Schwertern hatte er eine sehr geringe Reichweite und der große Schild verhinderte es nahezu, den Körper zu treffen. So bewegte er sich langsam zur Seite und umkreiste den Römer. Plötzlich machte er einen Satz nach vorn und schlug in die Beingegend, wo der Schild nicht schützte. Ein solches Manöver war höchst riskant, denn dabei entblößte er seinen Rücken. Doch der Römer war dermaßen damit beschäftigt, zurückzuweichen, was dazu führte, dass die Schwerter nur einen Kratzer am Bein verursachten, dass er keinen Schlag mehr führen konnte. Es hätte besser sein können, doch Daimon war zufrieden, dass zumindest ein kleines Rinnsal aus der Wunde lief. Nun kam jedoch ein angriffslustiger Blick in das Gesicht des Römers. Mit einem Satz war er bei Daimon und riss sein scutum zur Seite, sodass er einen direkten Schlag gegen seinen Kontrahenten führen konnte. Damit hatte auch der Karthager nicht gerechnet, riss jedoch wie im Schlafe die Schwerter hoch und machte einen Kreuzblock, der es verhinderte, dass sein Brustkorb geöffnet wurde. Als der Schlag abgefangen war, zog er ein Schwert hinunter und rammte es in den noch immer ungedeckten Magen des Römers. Dieser blickte überrascht nach unten, ließ seinen Schild sinken. Doch dann packte er sein Schwert fester und schlug Daimon, der sich als Sieger wähnte, in die Seite. Die Klinge drang in den nackten Brustkorb und bohrte sich in einem Rippenzwischenraum bis zur Lunge. Nun ließ Daimon seinerseits die Schwerter fallen. Der Schmerz riss ihn auf die Knie und seine Arme umfassten die Wunde. Noch einmal kreuzten sich die Blicke der beiden Kontrahenten. Daimon war blass und die Überraschung sprang ihm förmlich aus dem Gesicht, der Gegner grinste zufrieden. Offensichtlich realisierte er nicht, dass in diesem Augenblick Säure aus seinem Magen trat und ihn langsam von innen auffressen würde…


    Überall entbrannten nun kleine Kämpfe. Die Karthager-Gladiatoren erwiesen sich als äußerst motiviert, obwohl sie eigentlich wissen mussten, dass es ihre Aufgabe war, zu sterben. Wie Tiger gingen sie gegen die unauffällig auftauchenden Römer vor. Schließlich tauchten keine neuen Krieger mehr auf und überall im Kolosseum verstreut standen wild aussehende Gladiatoren über verwundeten, am Boden liegenden „Römern“.


    Ihre Blicke gingen hinauf zur cavea, wo die Massen saßen. Sie erwarteten das Urteil der Masse, doch am Ende hafteten die Blicke doch auf der Ehrenloge, wo nur wenige, spezielle Gäste saßen. Sie würden entscheiden, wie es letztendlich für die Besiegten ausging…

    Auch Durus schwor erneut den Eid der Magistrate - jedoch mit einem neuen Amt:


    "EGO, MANIUS TIBERIUS DURUS, HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, MANIUS TIBERIUS DURUS, OFFICIO AEDILIS CURULIS IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, MANIUS TIBERIUS DURUS, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, MANIUS TIBERIUS DURUS, OFFICIIS MUNERIS AEDILIS CURULIS
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."