Beiträge von Jakobus

    Man hatte Jakobus in die Sklavenunterkünfte gebracht, wo ein alter Grieche ihn kurz untersucht hatte. Ihm waren ein paar Tage Ruhe verordnet worden - dabei würde sein Herr doch nach Misenum müssen! Warum war das ausgerechnet jetzt passiert? Sein Herr war doch ohne ihn völlig hilflos!


    So lag er den ganzen, sonnigen Tag auf seinem Lager, nur einige Male von Mitsklavinnen besucht, die ihm ab und zu etwas zu trinken, sowie ein Linsengericht brachten...

    Jakobus versuchte, aufzustehen und strauchelte. Irgendwie hatte er keine Kraft in seinen Beinen. Aber sein Herr bot all seine Kräfte auf und hievte ihn schließlich hoch, wo sich Jakobus an den Herrn klammern musste, um nicht umzufallen.

    Jakobus versuchte, seinen Oberkörper aufzurichten. Es gelang ihm kaum...endlich wurde jedoch sein Blick klarer und er erkannte seinen Herrn und dahinter die Frau, um die sein Herr seit kurzer Zeit herumscharwenzelte. Aber wo war er?
    "Mein Kopf! Ich weiß nicht, Herr! Warum sind wir hier?"

    Jakobus hörte wie von Ferne eine Stimme, die ihn rief. Er wollte ihr folgen, doch er konnte nicht. Langsam wich dann die Schwärze vor seinen Augen und er sah vor sich eine verschwommene Gestalt, die über den Nachthimmel gebeugt war. Gleichzeitig setzte er Schmerz ein - am Hinterkopf, wie Jakobus bald spürte. Er stöhnte auf.
    Dann irgendwann schaffte er es, sich zu bewegen. Er hob den Arm zu der Gestalt über sich und sprach
    "Wo...wo bin ich?"

    Jakobus lag bewusstlos da. In seinem Kopf herrschte Schwärze. So hatte er auch den Kampf überhaupt nicht mitbekommen und konnte die Rufe seines Herrn nicht vernehmen.

    Jakobus trottete hinter seinem Herrn und dessen Flamme her. Das würde sicherlich die anderen Sklavinnen der Tiberier interessieren...sie schienen Durus bisher nicht zu mögen. Liebschaften machten Männer aber menschlicher...
    Er bemerkte nicht, wie er den Dieb passierte und sich hinter ihm herschlich. Der Dieb hatte inzwischen einen kurzen Knüppel hervorgeholt und holte aus. Dann ein dumpfer Schlag, den man kaum hörte und Jakobus sackte in sich zusammen.

    Jakobus Miene hellt sich auf - vielleicht wird er seinen Herren ja doch noch irgendwann einmal unter die Haube kriegen...Es war höchste Zeit.
    Er deutete Fabia den Weg und fragte noch rasch
    "Darf ich Euch auch gleich etwas zu Essen bringen?"

    Jakobus sieht, dass es seinem Herrn schmeckt und ist zufrieden. Wieder einmal hat er genau das Richtige gewählt...
    Plötzlich wendet sich der Herr wieder an ihn, allerdings ohne ganz heruntergegessen zu haben, wie Jakobus bemerkt...dann nickt er und geht zu dem Mädel, auf das Durus scheinbar ein Auge geworfen hat...und ganz falsch liegt seine Wahl da auch nicht, wie er bemerkt. Diese Helvetier sollen gute Verbindungen zum Kaiser haben und zu allem Überfluss ist diese Fabia auch ganz ansehlich...
    "Entschuldigung. Mein Herr fragt, ob Ihr Euch zu ihm gesellen wollt."
    Hm, vielleicht keine perfekte Wortwahl...aber sie versteht hoffentlich, was er meint...

    Jakobus kehrt mit Huhn zurück und reicht es seinem Herrn. Er findet die Hochzeit sehr aufregend, allerdings auch anstrengend. Unter all den wichtigen Menschen und ständig von diesem Sklaventreiber-Sklaven gejagt ist es gar nicht so einfach, seinem Herrn stets nahe genug zu sein, um seine Wünsche zu erfüllen, ohne zu anhänglich zu wirken.

    Jakobus hat sich die nagelneue Tunika angezogen, aber sein Haar wirkt noch immer etwas durcheinander - was er allerdings nicht bemerkt.
    So betritt auch er den Festsaal und sieht sich nach dem Organisator oder seinem Herrn um. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Arbeit...

    Jakobus läuft schon den ganzen Tag seinem gehetzten Herren hinterher und erträgt dessen schlechte Laune. Als sein Herr endlich umfährt und ihn fragt, betrachtet er diesen noch einmal.
    *Er kann nichts dafür - er ist einfach im Stress* denkt er sich und zupft noch einmal die Toga seines Herrn zurecht, bevor er sagt
    "Jetzt!"
    Gerade in diesem Augenblick kommt der Ianitor und sagt zu dem Klopfer
    "Salve! Geh dort entlang."


    Und zu Jakobus
    "Komm schnell! Wir haben neue Tuniken bekommen. Zieh dich in der Unterkunft um!",
    zu Durus
    "Salve, Domine. Du weißt ja, wo es langgeht!"


    Jakobus macht sich währenddessen auf in die Sklavenquartiere...

    Ein unauffälliger Kerl gab an der Pforte einen Brief ab


    Ad
    Familia Tiberia
    Roma, Italia
    Provincia Italia


    Durus familiam suam s.p.d.


    ich befinde mich auf einer Dienstreise in Syria. Ich werde bald von ihr zurück kommen und dabei wohl auch bei euch vorbeisehen.


    Mögen die Götter euch schützen, Valete
    http://home.arcor.de/fleisch14/IR/siegel-MTD.gif


    ANTE DIEM III NON APR DCCCLVI A.U.C.
    Antiochia, Syria

    Ein Mann vom Hafen her kam zur Curia und fragte sich zur Postabteilung durch. Dort hinterlegte er einen Brief, der recht verschlissen aussah, als sei er schon weit gereist.


    Ad:
    Misenum
    Curia Misenii, officium duumvir
    M. Aelius Callidus


    Manius Tiberius Durus Duumvirum Marcum Aelium Callidum s.d.


    ich hatte noch keine Zeit, mich zu melden. Die Lage hier ist etwas verwirrend. Leider ist mir bei meiner etwas hastigen Abreise auch entfallen, dir den Erfolg meiner Romreise zu berichten. Die Vigiles werden sicher bereits mit dir Kontakt aufgenommen haben.


    Ich befinde mich irgendwo in der Provinz Syria. Der Handel in Antiochia ist geplatzt, aber in Damascus soll es einen hervorragenden Händler geben, der unsere gewünschte Ware sehr günstig anbietet. Ich werde mich dort hinbegeben und gegebenenfalls sofort einkaufen. Den Preis lege ich vorerst mit meinem Privatvermögen aus.


    In dieser Provinz kann man nie genau sagen, wie lange das dauern wird, aber ich kehre so bald wie möglich zurück.


    Ich habe diesen Brief einem Kapitän mitgegeben, der nach Ostia fährt. Er sagt, er wird sich um die Beförderung kümmern. Ich hoffe es.


    Vale
    http://home.arcor.de/fleisch14/IR/siegel-MTD.gif


    ANTE DIEM III NON APR DCCCLVI A.U.C.
    Antiochia, Provincia Syria


    Dann geht er wieder.

    Jakobus nickte nur. Sein Herr schien etwas gedankenversunken.
    Also stapfte er in die Kajüte, auf die ihn noch ein Seemann wies und legte den Sack hinein. Der Herr würde ihn sowieso erst beim Einlaufen in den Zielhafen, den er noch immer nicht kannte, brauchen.


    Danach ging er wieder auf Deck, um Bekanntschaft mit den Matrosen zu machen...


    Sim-Off:

    ich auch

    Jakobus hastet die Docks entlang und sah endlich seinen Herrn, wie er auf einer Kiste herumsaß. Er hatte sich - wie erwartet - wieder einmal ganz umsonst unter Stress gesetzt.
    Er hatte sein schmales Bündel über den großen Beutel seines Herrn geschnallt und schleppte das ganze endlich die Planke hinauf aufs Boot.
    Die Seeleute waren schon alle auf dem Boot. Er würde sicher das eine oder andere Würfelspiel mit den Herren wagen können, wenn sein Herr ihn nicht brauchte - und der brauchte ihn ja ohnehin nie auf Reisen...
    "Da bin ich!" sprach er seinen Herrn an.

    Jakobus nickte nur, als sein Herr wieder hereingerauscht kam und ihm Anweisungen gab. Seine Heimat? Nach Iudaea? Das würde ihm wirklich gefallen...
    Er murmelte nur "Ja, Herr" aber der Herr hörte das sowieso nicht mehr, denn er war schon in seinem Zimmer verschwunden.
    Jakobus schlenderte hinter ihm her und erreichte die Tür gerade, als sein Herr herauskam und zur Porta eilte.
    Jakobus ging in das Gästezimmer, wo die Toga noch auf dem Bett lag. Sorgfältig legte er sie zusammen und packte sie in den Reisesack für kurze Reisen. Außerdem suchte er noch ein paar andere Dinge hinein und verschnürte das Bündel sorgfältig.
    Dann ging er in die Sklavenunterkunft und machte sein eigenes Bündel zurecht.
    Schließlich verabschiedete er sich von den anderen Sklaven und folgte seinem Herrn zum Portus

    Jakobus betrat das Cubiculum seines Herrn und machte sich daran, die Habseligkeiten zusammenzupacken.
    Sein Herr war ein Freund des Nüchternen, was sich in der Kleidung und auch den Möbeln niederschlug. Mit den Dingen, die Jakobus da zusammenpackte, würden sie sicherlich das Gästezimmer in Misenum etwas geschmackvoller einrichten können...

    Jakobus verneigte sich leicht.
    "Sehr wohl, Herr. Ich gehe sofort!"
    Eigentlich hasste er die neue Unterkunft. Die anderen Sklaven waren alle irgendwie...seltsam. Und viele von ihnen schienen ursprünglich als Lustknaben geplant gewesen zu sein.
    Trotzdem - es war seine Pflicht, die Wünsche des Herrn zu befolgen!
    Also marschierte er los zu ihrem Zuhause.