Beiträge von Quintus Matinius Valens

    "Also... Es ist Jahrmarkt in einer Stadt. Und dort gibt es einen Schießstand, wo man zeigen kann, wie gut man mit Pfeil und Bogen ist! Und dort geht der besoffene Bauerntölpel hin, nimmt sich einen Bogen,s chießt und trifft! Sagt der Budenbesitzer: "So besoffen, und mitten ins Schwarze getroffen! Das hier ist dein Preis!", und er gibt ihm eine lebende Schildkröte! Der bauerntölpel torkelt mit ihr davon und kommt nach 2 Stunden wieder, nimmt wieder einen Bogen und trifft wieder! Da bietet der faszinierte Budenbesitzer ihm einen Schweinsbraten an, doch der Bauerntölpel winkt was. "Was soll ich mit einem Schweinsbraten,", fragt er, "ich will bitte nocheinmal eine so köstliche Suppe wie vorhin!""

    Auf der Schiffsreise hatte er sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Nun fühlte sich Valens wieder ein bisschen besser. Was nicht heißen sollte, dass er sich gut fühlte. Er hatte sicher Pfunde über Pfunde abgenommen (was eh nicht schlecht für seine eher durchschnittliche Figur war) und war noch immer sehr blass und zerrupft. Als er das Triclinium betrat, sah er Fausta und Sevy seelig zusammensitzen... und dann noch Lucius Didius Crassus, Sevys Sohn, derr gerade das Triclinium verließ. Er ging kurzentschlossen zu ihm hin. "Salve, Lucius. Schlecht schaust du aus.", bemerkte er trocken und unterdrückte einen weiteren Brechreiz.

    "Essen? Nichts für ungut, mein Freund... aber ich fühle mich wirklich nicht danach...", sagte Valens. "Ich... ich gehe lieber schlafen. Hast du ein Zimmer für mich?" Valens hatte wirklich keine Lust, den weiten Weg zu seiner Casa zu latschen.

    "Tut es das?" Nun war Valens seinerseits erschrocken. So war das doch nicht gemeint gewesen! "Das tut mir aufrichtig Leid. Entschuldigung.
    Aber... mir missfällt die Idee einfach irgendwie. Eine Spielhölle... na ja, immer noch besser als ein Lupanar... glaube ich einmal.", Valens machte keinen Hehl daraus, dass er das Spiel um Geld ablehnte.

    "Tut mir Leid, dass ich euch gestört habe.", entschuldigte sich Valens schuldbewusst. In dem Moment schlugen wieder hohe Wellen gegen das Schiff. "Aber... es... bei den Götterkrrrrrrrrr....", er spürte, wie ihm wieder die Galle hochstieg. Der mittllerweile zum Seehasser mutierte Valens stürzte sich aus der Tür und kotzte sich die Seele aus dem Leib, während er rücksichtsvollerweise noch die Türe mit dem rechten Fuß hinter sich zumachte.

    "Seekrank... ahhh... verdammtes Meer...", stöhnte Valens, der wieder aufstand. Er hoffte, er würde jetzt nicht mehr kotzen müssen..."BAAAAAAAAAAAH!"
    Offenbar doch.
    Diesesmal hatte er es wenigstens geschafft, sich von den beiden wegzuwenden. Dann blickte er sich wieder herum, er sah ganz elend aus. "Ihr... habt nicht zufälligerweise etwas gegen... ähm... Brechreiz?" Es sah ganz so aus, als müsste Sevycius sich jetzt mit zwei Kranken herumschlagen. ;)

    ...und sie erzählten sich ein paar Witze, die, umso mehr Wein man trank, immer witziger wurden. Nach einer endlosen Sauferei war Valens bei einem langen Witz endlich bei der Pointe angekommen. "Und... der Räter... er sagte: "Jodok! Durchhalten!"" Vor Lachen bekam er sich nicht mehr ein.

    In diesem Augenblick stieß Valens die Tür auf. Die ganze Zeit hatte er sich am Kapitän, einen gallischen Seebären, festgehalten (für den dies ein Anlass war, ausgiebig diese penetranten Römer zu verfluchen) und jetzt war es zu viel für ihn. Grün war er im Gesicht, seine Lippen waren an der Grenze zum Bläulichen. Die Worte quälten sich aus ihm heraus. "Sevy... Fausta... ich brauche ein... BRUÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHH!" Er erbrach sich auf den Boden. War das ekelig. Valens hielt sich an der Tischkante fest und raffte sich auf. "... hast du ein Mittel... mit dem man.... BÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖH!" Die Schweinerei landete am Tisch und Valens am Boden.

    "Wofür entschuldigst du dich? Das ist doch kein Grund.", meinte er ebenso leise zurück. Dann richtete er seinen Blick in die Runde. "Wann kommt Agrippa Minor?" Forschend blickte er dessen Vater an. Und er dachte bei sich, wie dieser Grünschnabel einfach eine Frau wie Severina sitzen lassen konnte.

    "Danke!", rief er und als Sevy gegangen war, setzte er sich auf einen Schemel und schaute den Matrosen bei der Arbeit zu.
    Da viel ihm ein Lied aus Germanien, welches er einmal gehört hatte, ein, welches er zu summen anfing.


    "Damals, vor unendlich langer Zeit,
    Da machten wir Friesen am Wasser uns breit.
    Die Jahre vergingen wie Saus und wie Braus,
    Aber breit sehen wir Friesen auch heute noch aus.


    An der Nordseeküste,
    Am plattdeutschen Strand,
    Sind die Fische im Wasser
    Und selten am Land.


    Tralala..."