"Schuhe? Vielleicht wäre das gar nicht so übel. Meine alten Sandalen haben schon bessere Zeiten gesehen - ja, ich brauche feste Schuhe."
Beiträge von Quintus Matinius Valens
-
-
Tatsächlich - es war doch jemand da! "Nein, ich habe mich nicht verlaufen. Nein.", sagte er mit einem traurigen Tonfall. "Wie lange hat sich der CCHH nicht mehr versammelt... eine Schande."
-
"Auf die Zunkunft! Komme, was mag!", er erhob den Becher und stieß an.
-
Valens hastete ins Officium hinein. "Salve! Ich möchte, dass dieser Brief nach Germania geschickt wird... unter den üblichen Bedingungen." Schnell schob er den Brief zu.
Marcus Petronius Glabrio
Praetorium
Colonia Claudia Ara Agrippinensum
GermaniaSalve, Glabrio,
in diesem Brief füge ich meine endlich vollständige Rede an. Ich hoffe, sie gefällt dir. Falls du Fehler oder zusätzliche Möglichkeiten siehst, lasse sie mich wissen, wenn du keine Beanstandungen findest, sollten wir den Text beide an öffentlichen Orten vortragen. Ich denke nicht, dass diese Rede Anstößigkeiten beinhaltet, sie ist streng nach den römischen Wertvorstellungen geschrieben.
De Servitio et Servitiae EmancipationeSehr geehrte Bürger und Bürgerinnen!
Nun, fast 900 Jahre nach der Gründung der Stadt Rom, befindet sich das römische Reich in einer prekären Lage. Alle kennen dieses Problem, doch kaum jemand ist sich bewusst, welche Ausmaße jenes Problem mittlerweile angenommen hat. Mein Ziel mit jener Oratio ist, euch diese Streitfrage vor Augen zu führen und einen sicheren Weg aus diesem Dilemma vorzuschlagen.
Das Problem, welches ich anspreche, ist die Sklaverei.
Die Tradition, von unseren besiegten Feinden Sklaven zu nehmen, ist uralt. Unsere Ahnen, die volle Berechtigung dazu haben, von uns geliebt und verehrt zu werden, betrachteten es als ihr ureigenes Recht, Sklaven von jenen Völkern zu rekrutieren, die unter das Joch geschickt worden waren und deren Schicksal in den Händen unsedrer Vorfahren lag. Durch Sklaven wurden Reiche groß. Niemals hätten Athen, Sparta und all die anderen griechischen Städte die Perser ohne Sklaven zurückhalten können. Niemals wären unsere Legionen an den Rhein, an die Themse, an den Euphrat und an den Nil marschiert ohne den Sklavenstand.
Doch ist die Sitte, Sklaven zu halten, ein zweischneidiges Messer.Die Situation zur Zeit ist, dass die Population der Sklaven überhand genommen hat. Rom und sein Reich ist wie ein Fass ohne Boden, welches Sklaven verschlingt, welches sonst nicht seinen Status beibehalten könnte. Kurz, wir sitzen auf einer Blase. Mit jener Blase meine ich die Sklavenmassen. Sklaven sind unsere Leibdiener, unsere Feldarbeiter, unsere Schreiber, Putzleute, Türöffner, Fächerwedler, und sie sind zahlreich. Es wäre kein Fehler anzunehmen, dass es mittlerweile weitaus mehr Sklaven als römische Bürger gibt.
Natürlich sind die Vorteile, andere Menschen zu Sklaven, zu Tieren zu machen, offensichtlich. Es sind unbezahlte Arbeitskräfte, die sich nicht beschweren dürfen und die den Arbeitsplatz nicht wechseln dürfen, sowie ein Projektionsfeld der Aggressionen von so manchen Zeitgenossen. Außerdem ist der Sklavenhandel ein lukratives Geschäft.
Zahlreich aber sind die Gründe, die gegen die Sklaverei sprechen. Der erste Aspekt wäre betreffend unserer Sicherheit. Wer weiß nicht vom Aufstand des Spartacus? Dieser eine Aufstand war nur einer von vielen, und es kann zu jeder Zeit ein neuer kommen. Angesichts jener Überlegungen erscheint es offensichtlich, dass eine Befreiung der Sklavenschaft von oben weitaus besser und ergiebiger wäre, als dass sie sich von unten her befreit. Letzteres ist als großes Risiko zu sehen, und nur Spielernaturen werden sagen können, dass dieses Risiko hinzunehmen ist. Die Emanzipation der Sklavenschaft von oben ist risikolos und mit keinem Blutvergießen verbunden.
Des weiteren ist die Sklaverei eine schwere Last im Vergleich zu anderen Mächten. Die Parther haben kaum Sklaverei, Sklavenaufstände sind ungefährlich für sie, und die Gesellschaft steht nicht auf den tönernen Füßen der Sklavenschaft. Deshalb dürfen wir uns nicht wundern, wenn man uns im Reich der Parther ob unserem Joch auslacht.
Auch darf man die Volkschaften, von denen wir die Sklaven rekrutieren, nicht vergessen. Wir jagen Sklaven in Germania, Aethiopia, Scythia, Mauretania, überall auf der ganzen Welt. Doch bedenken wir dabei nicht, dass wir dabei Hass auf uns ziehen - gemeinsamen, einigenden Hass. Dieser Hass macht es leichter für sie, sich zusammen zu schließen und gemeinsam das Reich zu überfallen. Schon jetzt bilden sich solche Tendenzen in Germanien, und die Götter gnaden uns, wenn eines Tages riesige Stammesverbände über unsere Grenzen ziehen!
Auch wirtschaftlich gibt es Gründe, die für eine Emanzipation sprechen. Schädliche ökonomische Effekte sind nicht abzustreiten, die Institution der Sklaverei hindert sowohl Herren als auch Sklaven daran, neue, frische Ideen zum Wohle des Reichs und des Volkes zu haben und diese auch in die Tat umzusetzen.
Auch hindert die Immobilität der Sklavenschaft und ihre Gebundenheit an die Herren den kulturellen Austausch innerhalb des Reiches erheblich.
Dem hinzu zu fügen wäre, dass freie Arbeiter aus verständlichen Gründen bei weitem die bessere Moral haben als Sklaven und deshalb auch produktiver sind. Sklaven sehen mit Verachtung auf die von ihnen produzierten Waren oder Dienstleistungen hinab, Freie betrachten sie mit Stolz.
Des weiteren ist die Willkür und Brutalität, mit der manche Sklavenhalter ihre Sklaven behandeln, unmenschlich und dient weder dem Staat noch dem Volk, im Gegenteil, es schadet ihnen, da arbeitsunfähig geschlagene Leute keinen Beitrag zur Wirtschaft geben können. Hierbei wäre es, selbst wenn es zu keiner Emanzipation kommen kann, zumindest angeraten, Sklaven eine angemessene Behandlung zu garantieren.
Ein Argument aber noch zum Schluss der Aufreihung: Vergleichen wir einen einfachen Landarbeiter und einen Sklaven. Ein Landarbeiter oder einfacher Diener braucht nur einen nicht allzu großen Lohn, der aber genügend ist, immer satt zu sein und nicht darben zu müssen. Aber ein Sklave? Ein Sklave braucht zwar keinen Lohn, aber Verpflegung, Sicherheitsvorkehrungen und Wachen. Summa summarum ist ein freier Landarbeiter oder Diener nicht viel kostenintensiver als ein Sklave, dafür aber weder ein Sicherheitsrisiko noch verbunden mit der Last der Verantwortung für den Sklaven und die Taten des Sklaven.Darum wäre der Vorschlag, die Sklaverei in Schritten abzuschaffen beziehungsweise seine Ausmaße abzumildern, nicht so abwegig, wie er zunächst erscheinen mag. Ein solches Vorhaben kann dem Reich nur Vorteile bringen, aber auch Individualpersonen, welche sich von den Themen jener Oratio angesprochen fühlen, ist es möglich, eine private Emanzipation der Sklaven erwirken. Zum Abschluss jener Rede über die Irrentabilität und Unzuverlässigkeit der Institution der Sklaverei möchte ich auch noch den menschlichen und moralischen Aspekt in der noblen Tat, Sklaven freizulassen, herausheben. Denn wie sagte schon der berühmte Seneca: "Es sind Sklaven - es sind Menschen."
"Ich schulde dir 5 Sesterzen? Hier..."
Sim-Off: Wisim
-
Valens stieß die Tür auf. Drinnen war niemand, und seit sicher einem Monat war hier keiner mehr gewesen. Er schloss die Tür wieder. Was für ein Jammer!
-
Endlich. Die Rede war fertig. Er lehnte sich zurück und war schon bald darauf entschlummert.
-
"Ja... wenn man mich lässt.", grinste er frech zurück.
-
Brav hatte sich Valens bedeckt gehalten, als Sevy und seine Nichte anch unten entschwunden waren. Er grinste ihnen ziemlich breit nach, als sie nach unten verschwanden, und er ging nach vorne, um sich mit einem Matrosen über die Wetterbedingungen, und die Tagesgeschehen zu unterhalten.
Dann legte das Schiff ab und Valens blickte dem Hafen hinterher. Puh, wie das Schiff schaukelte. Hoffentlich würde er nicht seekrank werden.
Dann ging er zu Sevycius, der zu der Zeit noch an Deck stand. "Salve, Seemann!", begrüßte er ihn. "Ich habe mir da eine nette kleine Kabine ausgesucht, direkt neben der Kapitänskajüte." Das dies die am weitesten von Sevys und Faustas Zimmer entfernteste Kabine war, verschwieg er, einfühlsam wie er war.
"Ich bin irgendwie froh, dass wir übers Meer fahren. Angeblich hat das Räuberwesen zwischen Tarraco und Carthago Nova erheblich zugenommen. Außerdem - eine Schifffahrt ist immer lustig! Haben wir noch ein bisschen Wein oder ist schon alles ausgesoffen?" -
Sim-Off: Drei... zwei... eins... meins!
Valens probierte auch diese Toga an und als er an sich herunterblickte, war er begeistert. Sie stand ihm, als ob sie für ihn gemacht worden wäre.
"Sie ist ausgezeichnet! Die nehme ich!", rief er. -
"Auf Wiedersehen!", sagte Valens zu Alienus. Dann fragte er Sevycius: "Auch ich muss nach Carthago Nova, ich hoffe, ich darf mit euch reisen!"
-
Valens grinste schüchtern. "Vielen Dank."
Er hob sein Weinglas. "Vielleicht komme ich ja auch nach Tarraco, wenn es mir in carthago Nova zu langweilig wird. Vielleicht könnte Romanus ja einen Ko-Duumvir brauchen." -
"Orange... orange ist eine nette Farbe. Machen wir das.", meinte Valens. Innerlich knirschte er mit den Zähnen, doch er wollte nicht als knauserig gelten.
-
Neben sich hörte Valens ein Klirren un blickte neben sich. Der Helvetierin war der Teller heruntergefallen. Er hob ihn auf. "Hier... sag, geht es dir nicht gut? Du schaust sehr mitgenommen aus. Stimmt etwas nicht?" Die Aufregung, der Reisestress... er dachte schon, dass das ordentlich hernehmen konnte. "Brauchst du etwas?"
-
"Ähm.. vielleicht später. Gut, dann gehe ich mir die Toga anziehen." Lieber 300 Sesterzen für ein solch prachtvolles Gewand statt als Steuer für den Staat, dachte er sich. Er ging also in eine Kabine und streifte sie sich über. Anschließend verließ er dieses Kämmerchen wieder und stellte sich vor den Sklaven hin.
"Wie sehe ich aus, meinst du?" -
Auch Valens kam, zusammen mit seiner nagelneuen Toga und etwas leichtem Gepäck.
-
"300 Ses...!", stieß Valens hervor. Das war ja mehr als sein Wochenlohn! Er räusperte sich. "Ich möchte es anprobieren und mich von der guten Qualität überzeugen, die man erwartet, wenn man einen so hohen Preis für ein einziges Kleidungsstück zahlt."
-
Valens betritt den Laden. "Salve! Mein Name ist Quintus Matinius Valens. Ich bin heute am Morgen zum Decurio ernannt worden und möchte deshalb eine Toga in Auftrag geben, die meinem neuen Stand entspricht. Bis wann wäre das möglich?"
-
"Von einem Libertus, der schon Optio Vigilium ist und offenbar in Rom keine Möglichkeit hat, aufzusteigen. Es ist ein Vigil in Rom... er heißt Gabriel oder so, und Crassus hat mir gesagt, er wäre ein geeigneter Mann, die Vigilen von Carthago Nova anzuführen."
-
Valens zog die Unterlippe ein. So war das also! Eine Verlobungsfeier! Er nahm noch schnell einen Bissen von der berühmten unbekannten Speise und versuchte möglichst unbeteiligt dreinzuschauen.
-
"Nun, vielen Dank für das Angebot."