Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus


    "Im Moment nicht, Praefectus..... momentan geht es Drunter und Drüber hier.... ich glaube ich werde langsam zu alt für diese Aufgabe!" Ein Nicken und ein leichtes Grinsen deutete ihm, diese Aussage nicht allzu ernst zu nehmen, auch wenn ein Fünkchen Wahrheit dahinter stand.



    Reatinus grinste zurück. "Man wird eben nicht jünger.". Damit erhob sich der Praefectus, um sich sofort seinen neuen Aufgaben widmen zu können. "Dann werde ich sofort alles Nötige erledigen. Vale, mein Legat und Patron!". Kaum hatte er seine Worte gesprochen und salutiert, verschwand der Artorier auch wieder.

    Schnell erweiterte sich die Runde um eine weitere Person. Dieses Mal war es Silko, der in Reatinus´ Augen bedrohlich wirkende Nubier. Sie hatten hier einen Hühnen vor sich stehen, der durchaus an Reatinus´ Ianitor heran kam. "Sei gegrüßt, Silko.", grüßte der Praefectus zurück. "Der Rex Bibendi wird gewählt. Theoretisch kann es also jeder werden. Was meint ihr, ich würde doch einen richtig guten Saturnalienfürsten abgeben, nicht?", scherzte Reatinus und verdeutlichte dies mit einem milden Lachen. Er dachte, dass es in solchen Fällen doch jemand Besseren gab. Es gab immer einen Besseren.


    "Heute bin ich für dich Reatinus, Bashir. Also vergiss das Dominus. Genieß das Fest, das gibt es nur ein Mal im Jahr!", wendete der Artorier sich seinem erst kürzlich hinzugestoßenen Sklaven zu. Auf die nächsten Worte Bashirs schmunzelte Reatinus.
    "Das hängt ab, wie man es handhabt. Ich bevorzuge auch das Gleichgestelltsein. Andere drehen wirklich die Rollen um. Um ehrlich zu sein kann ich über den Saturnalienfürsten nicht mehr erzählen... ich würde mich erdreisten, ihm eine rein symbolische Rolle zuzuschreiben.".

    Nach Reatinus´ Rufen, hinein zu kommen, stand auch bald schon die Iulier vor ihm und trug ihm ein typisches Anliegen vor. Der Praefectus wusste, dass der Centurio von den Frumentarii krank war und somit wohl nicht in der Lage war, das Schreiben selbst auszufüllen. Dann nahm Reatinus ihm diese Arbeit ab.


    "Salve, Optio... das Examen Primum also. Natürlich, ich stelle das Schreiben aus.", entgegnete der Artorier und fing an, eine Wachstafel zu beschrifen, welche er dem Iulier nach ihrer Vollendung reichte.



    Optio Marcus Iulius Sparsus ist nach Absprache mit seinem Vorgesetzten hiermit erlaubt, an dem Examen Primum teilzunehmen.



    Gez.


    Praefectus Castrorum
    S Artorius Reatinus

    Die Wache stand durch die Routine am Tor gelangweilt da und sah einigen Händlern mit ihren Pferdewägen hinterher, als in der Ferne schon ein Offizier auftauchte. Man entwickelte als gemeiner Soldat schnell ein Gespür für hohe Tiere und ihre Autorität, weshalb der Mann schnell Haltung annahm.

    "Salve, Tribunus."
    , grüßte der Legionär und musterte den neuen Tribunen. Erst war hier einer verschwunden, und schon kam der neue Tribun. "Der Praefectus ist hier im Lager... er hat sein Officium in der Principia.", erklärte die Wache. Wo die Principia lag, würde der gute Mann ja sicherlich schon wissen!

    Sim-Off:

    Geld überwiesen!




    Procurator ab epistulis Kaeso Antonius Hortalus

    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma
    ~~~~~
    Palatinum Augusti


    ____________________________________________



    Salve, Antonius Hortalus,



    im Namen des Marcus Vinicius Lucianus, seines Zeichens Legatus Augsti Pro Preatore sowie Legatus Legionis, erreicht dich dieses von mir aufgesetzte Schreiben.
    Der von dem Kaiser in seiner Weisheit vorgesehene Wechsel des Kommandos vom derzeitigen Praefectus Alae Octavius Sura durch Quintus Terentius Alienus ist in diesem Moment nicht durchführbar. Gründe hierfür sind das plötzliche und völlig überraschende Verschwinden unseres Tribunus Angusticlavius nicht nur aus dem aktiven Dienst, sondern auch unseres näheren Umfeldes. Ein Kommandowechsel ist ohne anderen genannten Nachfolger nicht zu verwantworten.


    Im Namen des Legatus und meiner selbst bitte ich um Verständnis.



    Gez.


    S. Artorius Reatinus




    Reatinus nickte und zeigte sich nachdenklich, nachdem er die Befehle vom Legaten vernommen hatte. "Sehr wohl... dann werde ich alles Nötige veranlassen. Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte, Legatus?".
    Er wusste nun nicht so recht, was er der kaiserlichen Kanzlei hätte schreiben sollen... es war das Schwierigste, sich angesichts dieser Situation die richtigen Worte einfallen zu lassen.

    Reatinus mochte es überhaupt nicht, Rede und Antwort stellen zu müssen. Dies hatte er als Legionär tun müssen, und selbst damals verabscheute er es. Aber es war wohl ein notwendiges Übel. Seufzend nahm der Praefect Platz.


    "So schnell? Von deiner Scriba?", fragte Reatinus verwundert und verkniff sich die Nachfrage, woher die gute Frau das wissen konnte. Sie musste Kontakte zum Militär haben. "Es tut mir leid, Legatus, doch hat mich diese Nachricht selbst vor kurzer Zeit erreicht und alles andere als begeistert. Ich hatte mit dem Verschwinden des Tribunen nicht gerechnet. Es war nicht so lange her, als ich ihm die Aufstockung der Lagervorräte als Aufgabe übertrug, ich schätze drei bis vier Tage. Decurio Terentius hat selbstständig mit einigen Männern gesucht... erfolglos.". Natürlich verschwieg Reatinus den Zustand, in welchem Primus vor ihm getreten war.

    Besonders aufbauend war diese Wartezeit nicht, weshalb Reatinus in seinem Stress still schweigend Platz nahm und wartete, vor den Legaten treten zu können. Als die Frau in der Schreibstube verschwand, hielt Reatinus inne und ließ die Ruhe auf sich einwirken, welche bald auch schon aufgelöst wurde. Er könne eintreten, hieß es.

    "Ein anstrengender Tag... nun, dann haben er und ich eine Gemeinsamkeit gefunden."
    , erhob sich Reatinus und nickte die Schreiberin an, "Danke.".


    Reatinus baute seine Haltung auf und trat in das Zimmer. Mit einem Salut, welchen er gerade noch aus sich herausquälen konnte, grüßte er. "Salve, Legatus. Wir haben Probleme im Stab... Tribunus Terentius ist spurlos verschwunden und wir haben keine Anzeichen, wo er hin gegangen sein könnte.". Diese Nachricht hatte den Legaten zwar schon erreicht... aber der Artorier wusste dies selbst nicht.

    "Sehr erfreut, Duumvir Duccius.", sagte der Artorier mitunter ein wenig verwundert über den Bekanntheitsgrad seines Namens. Natürlich war Reatinus auch so freundlich, die beiden über die Saturnalien aufzuklären, an welchen sich vor allem auch die Offiziere der Legio II besonders in Acht nehmen mussten. Dies fand Reatinus zum Beispiel heute morgen heraus, als er beim Öffnen seiner Bürotüre von einer kalten Ladung Wasser erwischt wurde. Immer diese witzigen Legionäre!


    "Hmm... was soll ich groß erzählen?", dachte Reatinus kinnreibend laut nach und schoss dann mit dem los, was ihm einfach einfiel: "Die Saturnalien werden zu Ehren des Gottes Saturn gefeiert. Am Wichtigsten ist ja, dass die Standesunterschiede aufgehoben werden, so sind Sklaven ihren Herren im Laufe des Festes gleichgestellt. Traditionell wird auch ein Saturnalienfürst gewählt, den wir umgangssprachlich *Rex Bibendi nennen. Das kommt von dem Weinkonsum, der in diesen Tagen höher ist, als normal.". Welch Ironie, dass Reatinus nun mit seinem Weinbecher hier stand!



    *König der Trinkens

    Reatinus schwenkte bemüht gelassen seinen Blick zur Seite, wo die Frauenstimme her kam. Natürlich, er hatte ganz vergessen, sich vorher beim Scriba zu melden. Oder bei der Scriba. "Salve und verzeihung... ich stehe gerade sehr unter Stress. Mein Name ist Servius Artorius Reatinus, Praefectus Castrorum der Legio II und Klient des Legaten. Selbigen möchte ich bitte sprechen, sofern er anwesend ist.", erklärte Reatinus, welcher ein wenig voreilig angklopft hatte. Wahrscheinlich rechnete der Statthalter schon mit (s)einem Besuch.

    Einen kurzen und hektischen Marsch legte Reatinus vom Castellum bis hin zur Regia hin. Die Vorstellung, dass dieser kleine Spaziergang den Nerven gut tun würde, entpuppte sich schnell als Aberglauben. Von den Wachen der Regia sofort erkannt, wurde Reatinus durchgelassen und sputete zum Officium des Legaten.
    Vor diesem stehend klopfte er drei Male kräftig an, hoffend auf seine Anwesenheit.


    *klopf, klopf, klopf*


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    Alexandros




    Mit Bashir im Schlepptau marschierte Alexandros in die Sklavenunterkünfte ein. Dort saßen einige Sklaven, welche interessiert aufblickten und den beiden Männern freundlich zunickten. Der Grieche nickte zurück und ging mit permanent zuckenden Augenliedern zu der Pritsche, die zuvor frei stand. Sie konnte nicht mit dem Schlafplatz eines Praefecten mithalten, doch sie bot mehr Bequemlichkeit als jene Schlafstätten, welche von den Legionären benutzt wurden.


    "Also, hier du kannst schlafen. Vorher hat hier gewohnt ein Sklave, der nun freigelassen wurde. Das übrigens passiert sehr, sehr selten. Der Herr lässt seine Sklaven frei, wenn sie sich gemacht verdient haben.Tut er oft so.", erklärte Alexandros die Pritsche zeigend.

    Die Sklavenunterkünfte


    Domus Praefecti Castrorum



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    Auch Sklaven brauchen einen Platz, an dem sie schlafen, essen oder einfach nur in Abwesenheit ihres Herren plaudern können. Diesen Platz finden sie in den Sklavenunterkünften, welche Reatinus für jene Verhältnisse gut eingerichtet hat.

    Reatinus lachte, als ihm die Leidenschaft des Parthers deutlich erkennbar wurde. Bashir schien tatsächlich einer der wenigen Männer zu sein, der Pferde mochte. Reatinus dachte, dass diese eine eher weibliche Eigenschaft wäre, aber er respektierte dies auch bei Männern. "Sehr gut. Dann werde ich dir diese Freude nicht verwehren! Ich ziehe von dannen... Alexandros!", winkte Reatinus den Maiordomus herbei.


    "Zeig´ Bashir seinen neuen Schlafplatz. Und lernt euch kennen! Wir sehen uns!", sprach Reatinus und machte aus Gewohntheit schon eine militärische Kehrtwende, ehe er letzten Endes sein Cubiculum aufsuchend hinter einer Ecke verschwand.


    Alexandros nickte derweil und wies Bashir an, mitzukommen. Dies tat unter dem Augenzucken, an welchem er hin und wieder litt. "Ich will dir zeigen unseren Schlafraum. Sehr bequem, sehr groß.", erklärte er mit sanfter Stimme.

    In der Regia... kein zu langer Weg und Reatinus´ strapazierten Nerven würde dieser kleine Fußmarsch sicherlich auch gut tun. Auch wenn er lieber die Wahl gehabt hätte, ob er nun hingehen würde oder nicht, musste er es dieses Mal leider doch tun. Sein Wortschatz wurde in einer solchen Situation um den Begriff "Warten" erleichtert.


    "Dann werde ich den Legaten suchen. Danke, Scriba. Vale.", verabschiedete sich Reatinus und hastete wieder hinaus.

    "Die Abstammung. Davon abgesehen, dass es durchaus einer der Gründe ist, weshalb sich beide Seiten manchmal nicht verstehen.", wandte Reatinus ein, während er sich mit spontanen Schritten zu dem Duumvirn und dem Sklaven hinzugesellte, die er Momente zuvor in der Menge erspäht hatte. In einer Hand hielt er das so eben erbeutete Stück Räucherfleisch, welches er Bashir des gefeierten Festes anlässlich reichte. Die Sklaven hatten nur an dieser Zeit im Jahr die Möglichkeit, sich viel mehr zu erlauben, als an normalen Tagen. Viel anders mit ihren Herren zu reden.


    "Verzeiht mein unangekündigtes Reinplatzen... ich wollte mal sehen, über was hier so geredet wird", schmunzelte Reatinus, prostete symolisch zu und nippte an seinem Weinbecher.