Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Es ging bei den Legionären vorne nur spärlich voran. Einzelne Menschen, die einsahen, dass es doch letztlich zu nichts führte, verließen wieder den Platz und machten sich auf den Weg nach Hause, um den toten Kaiser zu betrauern. Leider war das für den Großteil nicht so, aber zumindest konnte es nicht schlimmer werden. Langsam aber sicher kam ein kleiner Freiraum zwischen Podium und Menschenmenge zustande, der mühsam von den Legionären vergrößert wurde. Normalerweise brauchte man nicht lange, um das Forum zu überqueren. Jetzt schienen die Straßen, die ein und aus führten so weit entfernt... obwohl sie doch normalerweise so nah dran waren. Die Nachricht des Kaisertodes verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Es war zwar kein Wunder, aber erschwerte die Lage. Warum konnten diese Menschen nicht einfach zurückgehen in ihre Häuser und darüber trauern? Hier gab es doch nichts zu holen außer Ärger mit Militär und Stadtverwaltung. Reatinus hatte das Gefühl, dass eben dies sie magisch anzog. Weiterhin beobachtete er mit argwöhnischem Blick den Pöbel, der sich an die Scuta der Soldaten warf. Es war kein Aufstand, aber die Stimmung war angespannt.


    "Weitermachen, milites, ich will die Leute hier weg wissen!".

    Reatinus musste auf diese Frage still lachen. Soldatenfamilie. Vielleicht waren sie das sogar...
    "Eine gute Frage, Neffe. Fast alle männlichen Artorier sind Soldaten. Mir fällt gerade Artorius Corvinus ein, der eine gute Karriere in der Stadtverwaltung macht. Ansonsten... naja... mein Bruder ist Centurio bei der Prima, ich bin auch Centurio, du bist auch Soldat, genauso wie dein...", erzählte Reatinus, unterbrach aber sofort, noch bevor er dabei war, das Wort "Vater" auszusprechen. Er versuchte, schnell davon abzulenken, da er Severus nicht mit diesem leidigen Thema provozieren wollte: "Wir haben als Familie jedoch viel erreicht.". Er blickte Severus mit glänzenden Augen an. Hoffentlich drang das mit Avitus nicht zu ihm durch.


    "Natürlich, Tribunus!", bestätigte Reatinus und machte sich gleich davon, "Freiwillige" für die Erweiterung des Lagers zu suchen. Seine Suche gestaltete sich ohnehin nicht allzu schwer, da jetzt jeder mitzuhelfen hatte. Zielstrebig marschierte Reatinus in das Zentrum des Teiles vom Lager, wo sich die Centuria IV befand. Es dauerte nicht lange, schon war ein unverkennbarer Schrei zu hören, der sich deutlich genug zu anhörte, als sollten sie antreten.
    Die Tatsache, dass sie nun Verstärkung bekommen haben, gab Grund zur Erleichterung. Jetzt konnten noch so viele Räuber kommen.


    "Milites, venite!".


    Als alle angetreten waren, setzte Reatinus fort...


    "Wir haben Verstärkung bekommen und brauchen nun ein größeres Lager, um die ganzen Männer hier unter zu bringen! Fangt jetzt damit an, unser Lager nach Westen hin zu erweitern! Ich will genug Platz haben, dass die gesamte Verstärkung darin untergebracht werden kann! Abtreten und anfangen, Legionäre!"

    "Ich verstehe schon.", meinte Reatinus. Er konnte Severus nicht verübeln, dass er gleich zur Sache ging. Was hatten sie schon miteinander zu reden...
    Während er Severus einen Becher Wein, und danach einen für sich selbst einschenkte, zog er leicht die Augenbraue hoch und runzelte die Stirn. Schwierige Situation. Er musste Severus einen Notfallausgang gewähren, das war die einzige Lösung. Und so gesehen war es ein Notfall. Schließlich war es ja auch Reatinus´ Familie. Die Parentalia waren für die Ahnen ein wichtiges Fest, und da für Reatinus die Familie über alles stand, wollte er die Ahnen auch nicht kränken. "Nimm einen Schluck!", bot Reatinus seinem Neffen Wein an.
    "Du wirst dir warscheinlich denken können, dass ich verrückt bin. Aber obwohl du nicht viel für mich übrig zu haben scheinst, bekommst du den Ausgang. Es geht ja um unsere Familie.", sprach Reatinus direkt, aber mitgenommen und nahm vor seinem Schreibtisch Platz. Da lag noch eine frische Tabula, die Reatinus beschriften konnte. Noch fühlte sich Reatinus trotz allem nicht fallen gelassen. Noch war er kein Haufen Schutt und Asche.


    Als Reatinus fertig geschrieben hat, reichte er dem anderen Artorier die Wachstafel.


    Ausgangsgenehmigung


    Hiermit gestatte ich Probatus Artorius Severus im Rahmen eines besonderen Falles Ausgangsgenehmigung. Der Probatus soll noch Schlafenszeit wieder anwesend sein, vollkommen nüchtern sein und keine negative Veränderung der Verhaltensweise aufweisen. Widrigkeiten sind umgehend zu melden und werden bestraft.




    Servius Artorius Reatinus

    Reatinus sah sehr deutlich, dass Lupus die Reihe verließ, umzingelt wurde und von mehreren Legionären bewusstlos geprügelt wurde. Ein Hauch aus Ungläubigkeit und Zorn vermischte sich in Reatinus´ Gefühlen. Der Mann hatte sich seinem Kampfrausch hingegeben, was nicht von Disziplin zeugte und sogar eine weitere Bresche in der Reihe öffnete. Es war ja nicht schade um die Bresche, der Kampf war nämlich eh so gut wie verloren. Die Bewusstlosigkeit hatte sich Lupus demnach selbst zuzuschreiben. Trotzdem musste er nachher ins Valetidunarium gebracht werden. Er schien seine Lektion ja schon gelernt zu haben.


    Reatinus war immernoch mit dem Legionär beschäftigt, als er merkte, dass seine Reihen fast vollständig aus dem Gefecht genommen wurden. Mit lauter Stimme schrie Reatinus: "Stop! Das Gefecht ist vorbei!". Der Legionär ließ die Waffe grinsend senken, der sich anfangs so verbissen an Reatinus versucht hatte. Die anderen stellten sofort jedliche Handlungen ein. Der Centurio hingegen eilte zu Lupus und sah ihn sich an. Er war zweifelsohne bewusstlos. Schnell zeigte er zu zwei Soldaten, die zufällig in unmittelbarer Nähe befanden. "Probatus Artorius, Legionarius Quintilius! Bringt den Mann ins Valetidunarium!".

    Der Mann durfte eigentlich abtreten. Wie konnte Reatinus das auch nur vergessen! "Abtreten, Probatus! Morgen sehe ich dich auf dem Exerzierplatz!", befahl der Centurio und wartete darauf, dass der verharrte Probus wieder ging. Der Mann hatte sich morgen auf seinen ersten, harten Ausbildungstag gefasst zu machen. Psychisch als auch in der Organisation seiner Ausrüstung.

    Wieder eine neue Welle Probati. Für Reatinus, der schon seit einem langen Zeitraum Rekruten zu richtigen Männern macht, mittlerweile nichts Neues mehr. Die Probati hatten sich eine gute Zeit ausgesucht, mit ihrer Grundausbildung anzufangen. Der germanische Winter neigte sich langsam dem Ende zu, und damit kam der Frühling und die warme Jahreszeit wieder - und der Heuschnupfen. Noch war es jedoch nicht warm, weshalb Reatinus sich immer noch auf sein Sagum verlassen musste, während er sich vor den Probati aufbaute und sie zusammentrommelte. Reatinus nickte zum Optio, seinem kompetenten und zuverlässigen Nachwuchsschreihals.


    "Probati, venite!", gellte Reatinus´ Stimme ohrenbetäubend um den Platz. Die erste Rede war die vernichtendste, die einem Probatus wiederfahren musste. Ein notwendiges Übel, aus Offizierssicht zumindest. Reatinus feuchtete sich die Kehle an.


    "Ihr habt euch gemeldet, um dem Kaiser Roms zu deinen, euren Dienst in seinen Namen und zum Schutze des Imperiums zu leisten! Ihr habt Glück, in meiner Centurie gelandet zu sein, denn ich bin hart und streng, aber fair! Ich bin euer Vater, und der Optio ist eure Mutter! Und das bedeutet, ihr seid Brüder, und so verhaltet ihr euch auch!"


    Reatinus legte nun eine kurze Pause ein und zeigte Richtung Nordosten, wo der Limes sich befand.


    "Euer Weg zum Legionär wird steinig und hart! Der Optio und ich werden euch die Steine auf den Weg legen, und ihr werdet lernen, sie zu überwinden. Ihr habt euch entschieden, hier in der Armee zu dienen, und wir werden aus euch halben Portionen Männer machen, die dessen würdig sind! Dort sind die dunklen germanischen Wälder, jenseits dessen der Limes und jenseits von diesem sind noch dunklere Wälder, in denen die Feinde Roms lauern! Ich bin vielleicht fair, aber ich werde euch zu Höchstleistungen treiben und euch alles abverlangen! Wenn ihr nicht mehr laufen könnt, zwinge ich euch zu gehen, und wenn ihr nicht gehen könnt, zwinge ich euch zu kriechen, aber ihr werdet niemals stehen bleiben, während ich euch trainiere! Habt ihr das verstanden?!"


    Als der Centurio seinen kollektiven Rundumschlag beendete, rückte er zum Optio und flüsterte ihm zu: "Optio... bring ihnen jetzt bei, wie man grüßt, salutiert und anredet!".



    Sim-Off:

    Kurz eine Information: Die Grundausbildung funktioniert nach einem simplen Prinzip: Die Offiziere (Drusus und ich) geben Befehle, und du führst sie aus. Nie vergessen, du bist in einer ganzen Gruppe! :) ;)

    Zitat

    Original von Cnaeus Artorius Severus
    Severus klopfte an die Tür des Officiums. Er war seit Wochen hier im Castellum und Tag ein Tag aus gab es nichts als Drill und das Militärleben. Er musste raus, wenigstens für einen Abend. Die Parentalia standen an, das war bestimmt Grund genug, ihm einen unplanmäßigen Ausgang zu gönnen. Er wartete einen Augenblick, richtete währenddessen die Kleidung...


    Reatinus hörte vor seiner Türe das Klappern einer Legionärsrüstung und fragte sich, wer da wohl vor seiner Tür steht, ohne zu klopfen... er beschloss, einfach mal nachzusehen, wer da sein Unwesen trieb und ging gemächlich zur Türe, um sie langsam (aber immerhin sicher) zu öffnen. Er erblickte seinen Neffen, der in ordentlicher Montur vor ihm stand. "Ah, salve Severus...", meinte Reatinus ernüchtert. Er wusste ja nicht, ob sein Neffe ihn überhaupt abhaben konnte. Und das brachte ihn immer wieder zum grübeln. Bilder ihres ersten gemeinsamen Treffens schossen dem Onkel durch den Kopf. "Wie kann ich dir helfen, Neffe? Komm rein, draußen ist es doch arschkalt!", bat er den jungen Artorier, einzutreten, während er sich schon auf dem Weg zu seiner frisch geöffneten Weinamphore machte. Wenigstens die Stimmung ein wenig lockern, das konnte man immer...

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Der Centurio forderte mich mit einem Nicken auf, meine Frage zu stellen.


    "Wie gelange ich zur Unterkunft vom Optio Iulius?"


    Ich hätte mich natürlich bei Legionären, die mir über den Weg gelaufen wären, erkundigen können. Aber wer weiß, wann mir einer diese Frage hätte beantworten können. Und bei dem Gewicht der Ausrüstung, allein bei dem Gedanken daran taten mir meine Schultern weh, wollte ich so schnell wie möglich zur Unterkunft gelangen.


    "Der Optio hat eine eigene Unterkunft vor dem Contubernium I. Von der Tür meines Officiums aus rechts befindet sich die Centuria*, den Porticus entlang. Du wirst seine Unterkunft nicht verfehlen.", erklärte der Centurio im Geschäftston und bläute dem Probatus in leicht verdaulichen Häppchen das Wissen ein, welches er brauchte. Danach wurde er lauter und ein Stück strenger: "Alles klar, Probatus Germanicus?!". Das Lauter-werden war nur ein Trick, um den strengen Eindruck eines Centurios zu wahren.



    Sim-Off:

    *Centuria bezeichnet sowohl die Einheit als solche (80 Mann) als auch der Kasernenblock, in dem sich Baracken befinden. Wenn´s dir lieber ist, kannst du natürlich auch schlicht Baracken oder Unterkünfte sagen. :)


    Du kannst den Optio im "Unterkünfte der Legionäre"-Thread erreichen. :)

    Reatinus ließ mit einem Nicken den Befehl des Tribunen bestätigen. Immer mehr Menschen strömten auf den Platz, vereinigten sich zu einer immer gewaltiger werdenden Masse aufgebrachten Pöbels. Reatinus rechnete irgendwie damit, dass sich die Leute nicht einfach aus dem Staub machen würden. Nicht einfach so! Dazu war die Stimmung zu tragisch und die Nachricht zu schockierend, die Gefühle zu traurig und ratlos. Etwas besorgt, wie das Ganze nun ausgehen würde, wandte sich Reatinus zu den Männern. Eine ganze Centurie, voll einsatzbereit, wartend auf ihren Einsatz. Ein gewohnter Anblick für Reatinus, aber keine gewohnte Situation. Erneut blickte Reatinus in die Gesichter seiner Männer. Die Gefühle waren gemischt, von glühendem Zorn auf die Leute, die den Soldatenberuf ein wenig schwerer werden ließen bis hin zu Besorgnis über das Schicksal der Leute, wenn sich die Menge nicht beruhigen ließ. Mit hühnenhafter, kräftig hallender Stimme sprach Reatinus die Befehle aus. Andernfalls hätte man ihn bei dem lauten Gerangel nicht gehört.


    "Scuta sursum!! ("Schilder auf!") KEINE GEWALT anwenden, drängt sie langsam mit euren Schildern zurück!! Sichert den Platz, treibt die Menschen hier weg!! Dicht beisammen bleiben, die Formation behalten!!", ertönten die Befehle des bemühten Centurios, die Lage noch im Keim zu ersticken.

    Diese Stunde hätte der Centurio lieber nicht schlagen gehört, und tatsächlich war er nicht der Einzige, dem es so erging. Denn diese Stunde schlug ihm auf den Magen, und das ganz kräftig. Völlig baff, mit einigen Kameraden an seiner Seite blickte er den Primus Pilus an. "Der K... Kaiser?", stotterte er, "Tod? Bei Jupiter...". Ein großer Mann war verstorben, das merkten selbst die großen, breiten und dummen Centuriones, die sich unter anderem auch einfanden. Einem der Offiziere schoss von dem Schock das Blut aus der Nase. Reatinus wusste nun nicht, was er davon halten sollte. Er war Centurio und (meistens) ein Vorbild für seine Männer. Das hieß, er musste Ruhe zeigen und mit jeder Situation klar kommen.


    Nachdem sich Reatinus wieder entspannte, nickte er bestätigend auf die Anweisung von Crispus. Starke Führer... das musste Reatinus nun sein. Sehr stark.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura


    Schließlich kam ich, zeitgleich mit den Offizieren, die mich erwarteten vorne am Tor an. "Salve Kollegen.", sagte ich, während ich mein Pferd zur Ruhe traben ließ und dann mich schwungvoll von demselben herunter ließ. Ich führte mein Pferd an den Zügeln und blieb schließlich vor dem Centurio stehen, zeitgleich mit der marscherschöpften Einheit, aber scheinbar konnten sie wenigstens noch Stellung annehmen. Zack, machte es und ich musste spontan grinsen. "Ein paar Banditen machen hier Probleme, oder was?"


    Der Tribun zeigte sich direkt und ging sofort zur Sache, nachdem er sich von seinem Ross schwang. Das gefiel Reatinus sehr, auch wenn er auf das Thema Banditen nicht allzu gut zu sprechen war. Aber er sah darüber hinweg und blickte überlegend drein. "Ja, und ob... aber das sind nicht die einzigen Feinde. Es gibt noch die Zeit. Und die Vorräte sind unsere Freund-Feinde, Tribunus Octavius!", berichtete Reatinus dem Tribunen. Er Optio kratzte sich kurz am Kinn und merkte, dass er seinen nicht schlecht gewachsenen Bart auch mal wieder rasieren sollte. Sein Grübeln hatte zum Thema, wo sich die vielen Männer ein Lager bauen sollten. Reatinus spekulierte: "Nun, wisst ihr schon, wo ihr lagert? Ich schlage vor, wir strecken das Lager ein wenig, im Haupteil mit der Ala und den anderen Legionären wird das ein wenig eng.".



    Sim-Off:

    Achtung, in dieser Kampagne noch Optio! :)

    So, waren wir also doch nicht so schüchtern... Reatinus nickte und zeigte damit, dass der Germanicer seine Frage stellen durfte. Er rechnete eigentlich mit einer absoluten Anfängerfrage... aber gut, man konnte ja nie wissen. Jeder war mal Anfänger. Es war gut, dass Probus den Mut fasste, überhaupt nach einer Frage zu fragen. Schüchternheit war in der Legion nicht gern gesehen. Es machte die Frischlinge oft so empfindlich gegen die Ausbildungen...

    Crispus musste nicht lange warten, denn in Begleitung einiger Kollegen meldete sich Reatinus mit einem Salut. "Salve, Primus Pilus!", grüßte er. Er sah den Aushang, der neulich erst ausgehangen wurde, doch ihm war noch schleierhaft, warum der Primus Pilus eine Versammlung der Centuriones veranlasste. Nunja, es sollte sich schon noch heraus stellen. Der Fackelschein gab eine gewohnt gruselige Atmosphäre ab, von der sich Reatinus nicht irritieren ließ. Er war neugierig, um was es ging.

    Während die Probati antraten, nahm Reatinus seine Position ganz links in der Reihe ein, von der aus er die Befehle zum Wurf erteilen wollte. Er blickte die Rekruten an, bis sie sich alle in einer Reihe einfanden. Sein strenger Gesichtsausdruck verriet, dass er auf gute Leistungen aus war.


    "Zuerst werdet ihr überhaupt das Werfen lernen! Später bewerfen wir Ziele! Vergesst nicht, ihr dürft auch Anlauf nehmen, um die Reichweite eures Wurfes zu erhöhen und ihm mehr Schwung zu verleihen!", erklärte Reatinus mit hallender, ohrenbetäubender Stimme. Zumindest überhörte es so niemand.


    "Tollite Pila!" ("Zum Pilumwurf bereit machen!")


    "Mittite!!" ("Feuer!")


    Kurz darauf blickte Reatinus zum Optio. Damit signalisierte er, dass er nun dran war. Der Centurio zeigte sich gespannt, wie der Iulier nun vorgehen würde...

    Die traurige Nachricht war nun verkündet, doch keine aufgeregten Stimmen ertönten, nein, sogar die aktivsten und lautesten Legionäre verstummten. Der Schlag, der in der Nachricht steckte, war mehr als nur hart. Es war sogar ein Schlag mitten ins Gesicht. Für Reatinus jedoch nicht, er wusste es schon. Er zögerte keinen Moment lang und stimmte auf den Eid mit ein. Der Kaiser war nichts, was man einfach ersetzen konnte. Das wusste ein jeder hier, doch der Ceasar sollte auch Ahnung davon haben, ein Reich zu verwalten. Schließlich war er ja Thronfolger, und das wohl nicht umsonst. Die Stimmung blieb trotzdem angespannt. Nachdenklich sah Reatinus in die geschockten Gesichter der Männer. Dieses Mal ließ er dies sogar durchgehen.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."