Beiträge von Aulus Duccius Maximus

    Die Situation war fast schon urkomisch. Dagmar und ihr Gesichtsausdruck, Dagny und der fallende Keks und dann Loki, der scheinbar nur wegen der Oliven hier war. Der Abend würde lustig werden, das war bereits jetzt schon klar. Und irgendwo war es auch eine willkommene Abwechslung. Mit einem leichten Nicken begrüßte er Loki und nahm nochmals einen Schluck Met. Sie waren ja eigentlich fast schon komplett...

    Das freut mich für euch drei. und ein lächeln machte sich in seinem Gesicht breit. Er hätte gerne noch ein paar Worte mehr mit ihr unter 4, naja vielleicht doch schon 6 Augen :), geführt, als sich die Türe zum wiederholten Mal öffnete und Dagny herein trat. Heilsa grüßte er sie und blickte ihr nach. Sie hatte tatsächich mehr von ihrer Mutter, als ihm zunächst aufgefallen war.


    Doch etwas ließ ihn nicht in Ruhe. Zu Dagmar gewandt meinte er dann.. Sage mal, spielen wir eigentlich heute um die Kekse oder warum hast du sie so sorgsam hier her gebracht??

    Er war erleichtert, dass sie seine Worte annahm und ihn nicht zurückwies. Und doch spürte er wieder diese unendlich große Unsicherheit in ihrer Stimme. Fast schon väterlich fuhr er fort Deine Angst ist völlig gerecht fertigt. Nur ein Narr verleugnet die Angst. Aber mache dir bitte auch nicht allzu große Sorgen. Ein jeder von uns wird seinen Weg gehen. Und ich kann nicht von dir verlangen mir zu gehorchen. Ich bin nicht dein Vater. Vielmehr vielleicht eine Art großer Bruder, auch wenn sich dieser Vergleich in Gedenken an Farold verbittet. Nimm einfach den ein oder anderen Rat, den ich dir geben kann, an. Damit wäre uns beiden schon eine Menge geholfen. Er entließ sie auch wieer aus der Umarmung und blickte wieder in ihre grünen Augen. Sie war doch ein bewundernswertes junges Mädchen.

    Und es dauerte auch nicht lange, als sich die Türe öffnete und Dagmar das Kaminzimmer betrat. Argwöhnisch betrachtete er die Kekse, die auf dem Brett aufgestapelt waren. Sollten sie etwas darum spielen?? Heilsa Dagmar! Bewusst germanisch grüßte er sie. Aber sicher doch, wäre ich sonst hier?? Verschmitzt grinste er sie an und nahm einen Schluck Met.


    Wie geht es euch denn eigentlich?? Und er deutete auf ihren Bauch. Haben uns ja nun länger nicht gesehen...

    Er hatte seit der Rückkehr aus Magna wenig gesprochen und die Gesellschaft sio gut es ging gemieden. Er suchte bewusste die Einsamkeit. Doch umso überraschter war er, als er erfuhr, dass ein Würfelabend geplant war. Er hatte diesem Spiel schon viel zu lange nicht mehr gefröhnt und schien der Erste ihm wohlig bereiteten Kaminzimmer. Er nahm sich zunächst einen Krug Met, setzte sich und wartete. Es dürfte nicht lange dauern, bis übrige Familienmitglieder auftauchen würden.

    Er rückte ein wenig näher und nahm sie in seinen Arm. Er konnte ihre Gefühle nur allzu gut nachvollziehen. Wer weiß was uns die Zukunft bringt?? Wohl nur die Götter...Wenn sie es wollen, dass du noch einmal zurück gehen sollst, wird es auch so kommen.Aber unabhängig davon.. und er deutete mit seinem Finger darauf ...ist als das, was wir brauchen in unserem Herzen. Vergiss das nicht. Er hoffte nur, dass sie auch verstand.

    Ein wenig überrascht blickte er sein Gegenüber an. Überrascht, dass sie scheinbar so einfach mit ihrer Vergangenheit abschließen wollte. Dagny, er holte nochmals frische Luft, wir können die Vergangenheit ruhen lassen, nur vergessen, vergessen dürfen wir sie nicht. Wir können daraus lernen. Und sollten das auch. Gedenke deiner Geschwister und lasse sie nicht einfach ruhen. Das haben sie nicht verdient. Auf dieser Grundlage und nur auf dieser Grundlage kannst du dann ein neues Leben führen. Und ich hoffe für dich, dass es ein besseres sein wird, als dass bisherigere. Die Welt ist grausam, aber es gibt auch schöne Dinge, für die es sich lohnt zu leben. Er blickte ihr wieder in die Augen und lächelte wieder leicht.

    Im Stillen sprach er ein Gebet zu den Göttern, als seine Verwandten oder vielmehr das, was noch von ihnen übrig war, Opfer der Flammen wurde. Sie würden zu ihren Vorfahren ziehen. Und so oft er schon getötete Freunde sehen musste, dies war nichts im Vergleich zu alldem. Unzählige Bilder schossen in ihm durch den Kopf. Von beider Kindheit und der gemeinsam verbrachten Zeit, die doch viel zu kurz war. Er merkte zunächst gar nicht das die übrigen wieder ihre Pferde bestiegen hatten und sich zum Weiterritt fertig machten. Doch es wurde auch für ihn Zeit. Er konnte nicht ewig hier bleiben, so sehr sein Herz danach verlangte. Mit Dagny, seiner kleinen Cousine, hatte sich neue Verantwortung in sein Leben gedrängt. Er konnte und durfte sie nicht im Stich lassen. Die Welt war doch so grausam und er konnte das Kind nicht sich selbst überlassen. Er würde für sie sorgen. Das Gedenken und die Erinnerung ihrer Geschwister verlangten danach. Und nach einigen Minuten kam das auch in seinem Bewusstesien schließlich an. "Für Farold! Für Svea!" Das waren die letzten Gedanken, die ihm beim Blick auf die lodernden Flammen in den Sinn kamen, als auch er sich schließlich wieder auf Fjalar machte und den Anderen folgte.

    Er saß neben der halbwegs versorgten Eila und beobachtete das Treiben um ihn herum. Loki, der in unnachahmlicher Art und Weise den Anführer der Gruppe beseitigte und damit das Opfer für seine Schwester darbrachte, Harlif, der, nachdem er seine Wunden versorgte, die Getöteten durchsuchte und Marbod, der in der Folge mit Loki eine Trage für Eila baute. An einen Ritt war alles andere als zu denken. Sie mussten sie dringend von diesem Ort wegschaffen. Seine medizinischen Fähigkeiten waren nur begrenzt und er wusste nicht, wie er ihr in der Folge noch weiter helfen konnte. Er hatte sein Bestes getan. Doch ein Fieber war wohl unvermeidbar und übern den Berg war sie wohl auch noch lalnge nicht. Wichtig war die nächste Nacht zu überstehen.


    Unterbewusst hörte er Harlifs Frage war aber noch nicht wirklich fähig zu antworten. Er besah gerade seinen linken Arm. Die Schnitt war relativ tief und musste gesäubert werden. Doch er hatte schon schlimmeres überlebt. Dies war im Vergleich dazu nur ein kleiner Kratzer. Doch wie würde es nun weitergehen? Konnten sie nun noch nach Farold und Svea suchen?

    Es schien fast so, als hätte er Dagny vergessen, so sehr war plötzlich wieder mit seinen Gedanken beschäftigt. Es vergingen einige Momente ehe er sich wieder fing und ihm die eigentliche Fragestellung in den Sinn kam - die kleine Geschichtsstunde. Naja..lassen wir das. murmelte er ein wenig plötzlich und sah Dagny wieder an. Also du möchtest etwas über deine Familie wissen. Dann lass mich mal sehen, was ich noch so alles weiß. Ja ich kannte deine Mutter um auf deine Frage zurückzukommen. Ihr Name war Lanteruna und sie war eine wahrhaft gute Frau. Und wenn ich in dein Gesicht blicke, könnte ich meinen sie würde wieder vor mir stehen. Ich weiß nicht exakt, was mit ihr und deinem Vater Yngve wurde. Vermutlich kostete ihnen die Wirren der Überfälle auf unsere Dörfer das Leben und sie fuhren nach Walhall. Ich selbst war zu dieser Zeit schon nicht mehr in Dörfern. Wenn ich überlege, was ich alles mit einem Bruder angestellt habe...das waren noch Zeiten... und er schmunzelte einmal mehr. Doch eben dieses Schmunzeln verschwand auch schneller als es kam.


    Die Überfälle, die ich nicht mitbekommen habe, haben die Familie letztlich auseinander gerissen und die Überreste, eben wir, kamen und kommen, wie man an deinem Beispiel sieht, hier in Mogontiacum an. Mehr oder minder zufrieden. Man kann die beiden Leben hier in der Stadt und fürüher in den Dörfern nicht vergleichen. Ehrlich gesagt, ist es hier ein völlig anderes Leben. Was uns bleibt, ist die Erinnerung und das Gedenken an unsere Vorfahren und das, was wir mit ihnen, so wir denn die Möglichkeit gehabt haben, erlebten. Dies alles wird für ewig in unserem Herzen verborgen sein und kann uns nie genommen werden. Während er erzählte fiel sein Blick wieder auf die Weite des Gartens und er merkte nur unterbewusst, dass er ein wenig vom Thema abkam.

    Er wollte gerade ansetzen und beginnen zu erzählen, als sie wieder gestört wurden. Und langsam wure er schon fuchsiger. Doch das Gesicht kam ihm bekannt vor, auch wnn er es eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Halb wütend, halb überrascht blickte er ihn an, als dieser auch schn wieder in der Casa verschwand. Scheinbar hatte sich hier während der Resie mehr verändert als ihm lieb war. Doch das Gesicht....das konnte doch nicht....Dagny riss ihn jedoch aus seinen Gedanken. Seltsam....sind wir das nicht alle?? stammelte er immer noch etwas abwesend. Er hing noch diesem Herren nach. Konnte das wirklich Albin sein??

    Immer noch etwas griesgrämig blickte er dem Römer hinterher, als dieser letztlich in der Casa verschwand. Kopfschüttelnd wand er sich wieder an Dagny. Nein du hast nichts falsch gemacht. Warum sollte ich etwas dagegen haben, dass du mit ihm sprichst?? Er schient mir nur ein komischer Charakter zu sein und wenn ich ehrlich bin gefiel mir seine Art nicht. Und dabei wollte er es auch belassen. Warum aufregen??


    Aber nun gut...lass uns doch mal setzen... Mit seinem Arm wies er auf die Sitzgelegenheit und sie bewegten sich dorthin. Dort angekommen, setzten sich beider und er blickte sie fragend an. Also...wo waren wir stehen geblieben??

    Er war gerade im Begriff sie über ihre Familiengeschichte aufzuklären, als Dagny abgelenkt wurde und der Römer, der bereits zuvor am Fenster stand auf sie zukam. Er wirkte in wenig abwesend und nicht wirklich bei der Sache und schien außer Dagny nur wenig im Blick zu haben. Er war ja nicht blöd und bemerkte dies sofort. Die ganze Sache missfiel ihm aus diversen Gründen, doch er hielt sich zunächst einmal zurück und überließ den beiden das Feld. Nach wenigen Augenblicken wurde es ihm aber ein wenig zu bunt, schließlich führten sie zuvor ein privates Gespräch und er es überhaupt nicht mochte derart unterbrochen zu werden. Argwöhnisch betrachtete er den Römer. Seine Art und Weise gefiel ihm ganz und gar nicht. Nun Primus, der Stall dürfte nun wahrlich nicht zu verfehlen sein. Den Weg, den du kamst einfach wieder zurück und immer rechts halten. Es sollte weder abweisend noch freundlich klingen. Er war immer nur missmutigund hatte große Mühe sich nichts anmerken zu lassen.

    Sie war schon etwas Besonderes. Einerseits so hilflos und andererseits doch so begesisterungsfähig. Unmerklich schüttelte er etwas den Kopf. Ihr Lachen steckte jedoch an. Nein es macht überhaupt nichts. Und ich weiß wirklich nicht was er hier macht. Er wird schon seine Bestimmung haben, da mache ich mir keine allzu großen Gedanken. Diese waren ganz woanders...Er blickte ihr wieder in die Augen und schwieg eine geraume Zeit. Den Römer hatte er mittlerweile schon wieder verdrängt. Du hast das Gesicht und die Augen deiner Mutter...bei den Göttern wie lange ist das schon her....?? Er wusste es selbst nicht...

    Ihre Fragen bezüglich der Familie genauergesagt ihren Geschwistern versetzte ihm einen kleinen Stich ins Herz. Sie musste irgendwann einmal die ganze Geschichte, soweit sie ihm bekannt war, erfahren. Er wusste nur noch nicht, ob dieser Zeitpunkt schon gekommen war. Er war gerade im Begriff zu antworten, als ihr ein "Oh, nein" entwich, was ihn doch verwirrte, war es doch völlig zusammenhangslos. Er blickte sieverwiirt an, als sie jedoch schon die Gründe darlegte. Er drehte sich um und betrachtete den Römer, der sich offensichtlich den Vorzügen des Gartens hingab und musste feststellen, dass er ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Aus ihren Worten sprach auch eine so große Hilflosigkeit, dass sie einem schon Leid tun konnte. Nein Dagny, dieser Herr gehört nicht zur Familie. Und wenn ich ehrlich bin, frage ich mich, was hier zu suchen hat. Aber wir haben in der letzten Zeit ziemlich viel Gäste hier. Und bezüglich Wissen...mach dir doch mal nicht allzu viele Sorgen, das wird schon werden. Lebe dich erst einmal hier ein und dann kommt das von ganz alleine. Er wollte sie kur in seinen Arm nehmen, zögerte aber und blieb so stehen.

    Sie schien nicht so wirklich etwas mit seinen Ausführungen anfangen zu können. Doch er hatte dafür Verständnis. Ihm würde es wohl nicht anderes ergehen. Ja ich bin dein nächster Verwandte und wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne die Verantwortung für dich übernehmen. Den anderen möchteich dieser Bürde nicht auferlegen. Ich tue dies im Gedenken an deine Geschwister. Er hielt einen Moment inne und holte Luft. Nunja...und was du machen könntest... wir können mal mit Marga reden. Sie ist der gute Geist der Casa. Bei ihr könntest du einiges lernen. Doch er wollte die Zukunft andererseits gar nicht so genau und im Detail planen. Er wollte vielmehr die Zeit mit seiner jungen Cousine genießen und alles auf sich zukommen lassen.

    Er versuchte es ihr so einfach wie möglich zu machen. Dagny, auch wenn du nun wieder in der Obhut der Familie bist, brauchen wir jemanden, der für dich verantwortlich ist. Du hast bisher zu wenige Sommer verlebt, als dass wir dich dir selbst überlassen können. Und wenn das geklärt ist, bleibt immer noch die Frage im Raum, was wir hier mit dir anstellen können. Der letzte Teil war eher etwas spaßig gemeint und so kam wieder ein Lächeln auf.

    Zum ersten Mal schmunzelte er auch wieder und blickte in ihre grünen Augen. Nun, ich kann es dir nicht verbieten, aber ich würde dich bitten zunächst nicht alleine durch die Stadt zu stromern. Dir muss nicht auch noch etwas zustoßen. Er nahm seine Hand wieder von ihrer Schulter.


    Nun wir können nachher gerne einmal bei den Ställen vorbei schauen. Aber ich denke, Loki hat sich Wilgars schon angenommen und wird ihn schon wieder hinkriegen. Doch er hatte noch mit ihr zu reden, so schwierig und unangenehm auch alles war.Wir müssen aber zunächst einmal miteinander reden. es geht um deine Zukunft und was mit dir nun geschehen soll.

    Er war ein wenig überrascht, sie derart erschreckt zu haben. Doch dieser legte sich wohl schnell und er war freudig überrascht in ein strahlendes Gesicht zu blicken. Wieder dachte er Svea vor sich...doch das war wohl mehr eine Wunschvorstellung....Sie war jung und neugierig...und hatte Fragen pber Fragen. Doch wer konnte es ihr verübeln??


    Nun ja, im Vergleich zu den Dörfern in unserer Heimat, ist die Stadt schon groß. Und wie du siehst, kann es auch hier sehr schön sein, auch wenn man das gar nicht miteinander vergleichen kann. Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Gefährlich ist es auch hier. Allerdings auf eine andere Art und Weise. Du musst verstehen, dass wir Germanen hier in der Unterzahl sind und nicht von allen geachtet werden. Doch das war wieder eine andere Geschichte und er wollte sie nicht überfordern. Die Situation war schon neu und somit ungewöhnlich genug für sie.

    Er saß in einer Ecke des Gartens und war in Gedanken versunken. Die Reise hatte tiefe Spuren hinterlassen und seit ihrer Rückkehr hatte er weder große Gesellschaft gesucht noch viel geredet. Es war zwar relativ frisch, doch er musste an die frische Luft. Zuviel war passiert. Er hatte irgendwann auch sein Zeitgefühl verloren und saß einfach nur da, als plötzlich eine ihm vertraute Person ducrch den Garten stromerte. Dagny war schon eine Überraschung auf ihrer Reise gewesen und zu seinem Leidwesen hatte er recht wenig Worte mit ihr gewechselt. Sie konnte ihn nicht sehen, doch er beobachtete sie. Sie schien so neugierig und verspielt zu sein und doch musste sie scheinbar schon so viel in ihrem noch kurzen Leben erleben. Die Welt war grausam. Welche Herausforderungen wollten die Götter seiner Familie eigentlich noch aufgeben??


    Schließlich stand er auf, trat von hinten an sie heran und sprach mit ruhiger, fast unverständlicher Stimme. Heilsa Dagny! Hast du dich hier denn schon zurecht gefunden??