Beiträge von Aulus Duccius Maximus

    Er nahm ihr es nicht wirklich ab, dass sie ihn verstand, dafür war die Sache zu komplex. Doch er beließ es dabei und ließ sie mit ihren Gedanken allein, während es in einem großen Bogen zurück ging. Als sie ihn auf seine Reise ansprach musste er unwillkürlich schmunzeln. Ich war jung und töricht genug zu glauben ich müsste die weite Welt sehen - müsste etwas erleben und die Geheimnisse der Welt erkunden. Bis zu dem Tag, an dem ich fast zu meinen Ahnen gegangen wäre, hat das auch alles funktioniert. Das Schmunzeln war verschwunden und machte wiederum einem ernsthaften Ausdruck platz, der zwei Vögel am Himmel verfolgte.


    Heute würde ich, ohne dass ich die Erlebnisse dieser 15 Jahre verleugnen möchte, sagen, dass es naiver Leichtsinn war von zu Hause wegzugehen. Vor allem wenn man bedenkt, was später mit den Dörfern passierte. Und ich bereue es zutiefst diesen Schritt damals gemacht zu haben. Doch die Götter haben diesen Weg für mich vorherbestimmt. Ich muss mein Schicksal akzeptieren und das Beste daraus machen. Ein aufmunterndes Lächeln kam wieder auf und er blickte zu ihr ohne dabei vom Weg abzukommen.

    Sie liefen mittlerweile weiter und wie zu erwarten war, schien Eila noch ein weni verwirrter als zuvor. Doch wer konnte es ihr schon verübeln?? Er hatte selbst solche Phasen durchlebt und musste zwangsläufig an seine Geschichte zurückdenken. Ein schwieg einen kleinen Moment nachdem Eila geendet hatte. Wie du weißt, haben wir beide eine ähnliche Gechichte. Und wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich Mogontiacum als alles andere als meine Heimat bezeichnen würde. Heimat ist für mich das, was man aus seinen Erfahrungen, aus seinem Leben und aus den Menschen, die man liebgewonnen hat macht. Wer das alles nur auf einen Ort reduziert, der macht es sich in meinen Augen ein wenig zu leicht. Ich bin schon so weit gereist und so viel herumgekommen und irgendwie ist meine Heimat ein Teil von allem.


    Er blickte sie von der Seite an und schmunzelte leicht. Ich weiß, es mag sicherlich unverständlich klingen und verwirrend sein. Ich kann deine Gedanken und Gefühle verstehen. Ih habe auch lange gebraucht bis ich an diesen Punkt gelangt bin. "Vertraue dir selbst, deinem Herzen und den Göttern und du wirst den richtigen Weg in deinem Leben finden." Diesen Satz hat man mir, als ich in etwa in deinem Alter war, gesagt und nun ja...im Laufe meines Lebens habe ich ihn erst wirklich verstanden. Es hört sich im Grunde recht einfach an, doch in Wirklichkeit ist es verdammt schwer. Vertraue du dir auch selbst und auf dein Herz. Ich bin mir sicher .. du wirst eine Antwort auf deine Fragen schon finden. Versteife dich nur nicht darauf. Wenn es an der Zeit ist, werden die Götter dir schon ein Zeichen geben.

    Er konnte ihre Gedankengänge oder vielmehr das, was sie ihm davon preisgab nur allzu gut nachvollzeihen. Wie oft hatte er selbst über Ähnliches nachgedacht und nur allzu sehr versucht eine Antwort zu finden. Er war ein wenig überrascht als sich die junge Germann plötzlich hinhockte und ihn vor diese Frage stellte. Es machte ihn ein wenig traurig, dass sie sich mit solchen Fragen auseinandersetzte. Sie hatte ihr Leben noch fast gänzlich vor sich und schon in diesem Alter mit solchen Fragen konfronteirt zu werden konnte nur als eine Prüfung der Götter verstanden werden. Er erwiderte ihren fragenden, ja fast schon mitleiderregenden Blick und blickte in diese tiefblauen Augen und versuchte dir richtgen Worte zu finden. Ein leichtes, fast schon gütiges Lächeln umspielte seine Lippen ohne eine gewisse Ernsthaftigkeit zu gefährden.


    Eila... und er nahm ihre Hand mit der Erde in seine ... wenn ich ehrlich bin, kann ich dir keine eindeutige Antwort geben. Du wirst es selbst heraus finden. Heimat ist ein Begriff, den jeder verschieden erfährt und wahrnimmt. Du bist Germanin und wirst es wo auch immer du sein wirst bleiben. Es ist ein Teil von dir - ein Teil deines Herzens. Und dies wirst du bei alldem was auch immer du tun wirst nie verleugnen können. Der Ort an dem du dann sein wirst...was spielt das für eine Rolle? Alles was du für dich brauchst ist in deinem Herzen. Das vergessen wir nur allzu leicht. Eine Antwort auf deine Frage wirst nur du für dich treffen können. Er schwieg einen Augenblick und ließ ihre Hand wieder los. Seine Worte mussten verwirrend für sie sein und doch konnte er ihr eine Antwort nicht abnehmen. Auch er hatte daran einige Zeit zu knabbern.

    Er folgte ihr aus der Scheune und hatte nach wenigen Schritten zu ihr aufgeschlossen und beobachtete währenddessen aufmerksam die Umgebung. Er wollte bei jedwedem Anzeichen von Gefahr, die potenziell immer drohte, sofort gewarnt sein. Er versuchte dies sich jedoch so wenig wie möglich anmerken zu lassen und lauschte Eilas Worten. Ein wenig musste er schmunzeln ohne dabei Unaufmerksamkeit aufkommen zu lassen.


    Nun, dann warte erst einmal ab, wie es dir ergeht, wenn wir erst weiter nach Magna vordringen. Er kannte diese Gefühle nur allzu gut, hatte sich im Laufe der Zeit aber daran gewöhnt mit seinen dahingehenden Gefühlen umzugehen. Lass dich dadurch nur nicht allzu sehr blenden. Es ist die selbe Luft, die wir atmen und der selbe Boden auf dem wir laufen. Erst das, was wir mit unseren Gedanken daraus machen, macht es zu etwas Besonderem oder eben auch zu etwas Gefährlichem. Er blickte währenddessen über eine kleine Wiese nud betrachtete eine kleine Baumgruppe, wo gerade zwei Hasen im Unterholz verschwanden.

    Er war gerade in dem Gedanken versunken, wie sie die Wachen für die Nacht aufteilen könnten, als er eine vertraute Stimme hörte. Er zuckte ein wenig zusammen, so überrascht war er von Eila. Er drehte sich zu ihr herum und blickte in ihr fragendes Gesicht. Nun, es gab nichts zu erzählen, oder?? Was soll man da unnütze Worte wechseln?? Es war eine recht stumpfsinnige, aber einfache Antwort. Er erwähnte seine Gedanken vorerst einmal nicht, es gab eigentlich ja auch keinen Grund dafür. Warum, war es denn so auffällig??

    Er bildete die Nachhut der Reisegesellschaft und folgte der Gruppe unter der Führung Lokis zu einer Scheune. Dort sattelte er ab und brachte seine Sachen in eine Ecke der Scheune, nachdem Fjalar versorgt war. Seine Waffen hatte er mittlerweile auch wieder beisammen und so stand er dann da und überblickte die Situation in der Scheune. Nicht gerade eine totsichere Angelegenheit, aber für eine Nacht würde sie es schon tun.

    Aulus saß die ganze Fahrt über an der Seite des Schiffes und beobachtete das Geschehen auf dem Fluss und am Ufer ohen auch nur einen Ton zu sagen. Zu sehr konzentrierte er sich auf die Situation. Doch alsbald sollte es an Land gehen. Er bekam die Gespräche wenn überhaupt nur mit einem halben Ohr mit und sattelte stattdessen Fjalar wieder, belud ihn mit seinem Gepäck und führte seinen Hengst an Land.

    Aulus war trotz der freudigen Nachricht alles andere als zu Freudensprüngen zu Mute. Seine Gedanken waren überall und nirgendwo. Er versuchte gar nicht den Gesprächen an der Tafel zu folgen sondern nippte ab und zu an seinem Met und ließ den Abend über sich ergehen. Es war keinesfalls böse den Gastgebern gegenüber gemeint, vielmehr bekam er dahingehend eher schon ein schlechtes Gewissen. Doch still und leise hoffte er auf Verständnis.


    Sein Bruder kam ihm da dann auch eher ungelegen. Doch er konnte ja nichts für seine Probleme und hörte ihm geduldig zu, auch wenn man ihm eine gewisse geistige Abwesenheit anmerkte. Zum einen war er dann auch froh, was er da hörte und doch missfiel es ihm. Er nahm nochmals einen Schluck Met, ehe er dann antwortete. Nun Brandinar, ich hoffe du weißt was du dir da vornimmst. Was ich gehört habe, ist Terraco alles andere als Germanien. Es klang relativ normal, aus dem Ton war also realtiv wenig heraus zu hören.

    Er folgte ihrem Blick zum Firnament, weiter in Gedanken versucken. Du hast wohl recht. Und was morgen betrifft...naja gerne, wobei ich nicht garantieren kann, hier zu sein. Ich habe noch ein wenig was zu erledigen. zwinkerte er zurück. So stand er dann auch auf und wartete auf Eila.

    Er hörte ihr aufmerksam zu und war alles andere als gelangweilt. Wieder einmal zeigte sich, wie schnell doch ein Leben sich wandeln kann und welche Prüfungen und Überraschungen die Götter für die Menschen bereit halten. Ein wenig konnte sie einem Leid tun. Nun.. so hat jeder seine Erfahrungen gemacht. Als unser Dorf überfallen wurde, war ich schon gar nicht mehr. Bin durch die weite Welt getingelt. Und doch habe ich es bis hierhin geschafft. Es war alles andere als leicht....aber ich meine was ist schon leicht?? Die Ironie war deutlich herauszuhören und doch allzu verständlich. Es war schon so eine Sache..


    Also haben wir beide noch Rechnungen offen, wo wir dann nach Magna reisen?? Es war eigentlich keine wirkliche Frage in dem Sinne, da er die Antwort eigentlich schon kannte. Ich meine, was passieren wird, wissen so oder so nur die Götter, aber trotz aller Gefahr wird es sicher auch eine Freude sein wieder dort zu sein. Das war es für mich bisher immer, auch wenn der Gefahrenaspekt natürlich über allem steht. Wollen wir hoffen, dass alles gut wird. Ihn beschlichen schon seit dem Gespräch mit Loki leise Vorahnungen, doch die behielt er lieber für sich. Warum schlechte Stimmung verbreiten??

    Das ist wohl wahr. meinte er nur sie anblickend.In letzter Zeit war es nur etwas viel...aber wie du siehst... ich lebe noch. Also macht mich das irgendwo auch stärker. Er schmunzelte ein wenig gequält und überblickte fast ein wenig abwesend den Hof und schwieg. Aber nochmal zu deiner Geschichte. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich davon eigentlich recht wenig. Auch wenn sie, wie ich aus deinen Worten herauslese wohl ähnlich zu der der Duccier und somit auch zu meiner ist.

    ...saß Aulus an der Reeling und beobachtete während der Fahrt das Wasser und das Ufer, zumindest das, was man davon aufgrund des Nebels sehen konnte. Er war zuvor noch einmal bei Fjalar, doch das Pferd hatte sich mittlerweile beruhigt und so atmete er auch erst einmal durch. Die Vorfreunde auf die Reise hatte sich während der ersten Minuten auf dem Fluss zwar ein wenig gelegt, aber ein wirklicher Frust baute sich nicht auf. Es war eher eine gesunde Anspannung, die ihn, gepaart mit ein wenig Nervosität, die Umstände der Fahrt aufmerksam verfolgen ließen.

    Er lachte leicht und so setzten sich die beiden an den Tisch der in der einen Ecke des Hofes stand. Er musste zwar erst einmal ein wenig Ordnung darauf schaffen, aber alles in allem war das für eine Unterhaltung ausreichend. Nun denn, wo soll ich anfangen?? Ich habe in der letzten Zeit viel Freunde verloren. Zum einen sind sie nach Walhalla, zum anderen irgendwohin verschollen. Es waren aber nicht nur Freunde. Du wirst es mitbekommen haben, Sarolf ist zurück nach Magna und Farold und Svea .. naja sie sind auch nicht mehr da. Die Familie ist also nicht mehr das, was sie einmal war. Zuviele sind gegangen. Zuviel ist mal wieder geschehen, als hätten wir nicht schon genug durch gemacht. Er atmete durch.


    Es ist zur Zeit nicht leicht für mich, für uns alle. Aber wem sage ich das schon. Wir beide gehören eben zu den wilden Germanen im ach so tollen Imperium. Auf Dauer zehrt es an den Nerven. Das war vielleicht auch mit ein Grund dafür, warum er sich so sehr auf das Unternehmen in die alte Heimat freute, von den Gefahren einmal abgesehen.

    Eilas Blick zufolge waren seine Worte wohl mehr verwirrend, als dass sie irgendetwas erklärt hätten. Er kam sich noch blöder vor als zuvor, vor allem bei dem Anblick ihrer Augen... Nun ja, im Grunde irgendwo schon. schmunzelte er wieder etwas leicht. Es war zwar etwas einfach ausgedrückt, aber es traf den Kern der Sache...zumindest teilweise.


    Und so kam das Gespräch auf die jüngere Vergnagenheit. Er überlegte inwieweit er da etwas preisgeben sollte. Es war ein schwieriges Unterfangen das halbwegs verständlich zu erklären. Wollen wir uns dafür nicht setzen?? Ich meine, wir können auch noch ewig so stehen bleiben, aber nicht das du mich später für Knieschmerzen verantwortlich machst. Es war wieder ein Grinsen in seinem Gesicht, doch eigentlich verschaffte er sich dadurch nur ein paar Sekunden um noch ein wenig nachzudenken - an sich also nichts Schlimmes.

    Diese Beharrlickeit schien komischerweise allen Frauen gemein zu sein. Doch er konnte es Eila auch gar nicht mal wirklich übel nehmen. Er stellte sich an wie ein kleines Kind und wusste dennoch überhaupt nicht, irgendwo anzufangen. Er atmete tief durch und ordnete seine Gedanken. Nun Eila...also zunächst hast du mich mit deinem Sprung ein wenig überrascht. Ich dachte an alles, aber das...nun gut das ist noch lange kein wirklicher Grund, so verwirrt zu sein. Das gebe ich zu. Er kam sich unendlich dämlich vor. Ich weiß im Moment auch auch gar nicht so wirklich meine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Die letzte Zeit war alles andere als leicht für mich. Naja und die Zeit, die wir gerade verbringen ist sehr schön. Vor allem hinsichtlich dem was war. Und auch wenn wir uns erst knapp eine Stunde kennen... ich weiß nicht...ich mag dich einfach. Ich weiß das klingt doof und ob das eine wirkliche Erklärung ist... ich weiß es nicht. Ob das so verständlich war, was er da so brabbelte, war ihm nicht unbedingt klar. Aber das war eben das, was ihm gerade in den Sinn kam.

    Wenn er es doch nur erklären könnte. Es war eine vertrackte Situation. Einerseits durchlebte er gerade die schönsten Momente seit langer Zeit und doch überkam in ein ungutes Gefühl - das Gefühl etwas zu tun, dass falsch sei. Du hast nichts falsch gemacht und es liegt auch nicht an dir.....naja möglicherweise vielleicht doch... versuchte er sich zu erklären. Aber wirklich zufrieden war er selbst schon nicht damit, ganz zu schweigen, wie es dann Eila gehen musste. Ich weiß eigentlich nicht, wie ich es erklären soll....

    Bis dann! meinte er knapp zu Dagmar, war er doch viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Irgendwie war die Sache einfach nur komisch un er wusste nicht warum.


    Ist doch schon in Ordnung. Ich bin nur gerade ein wenig...naja... er stockte. Doch er wollte das jetzt auch nicht breittreten, zumal er ja selbst nicht einmal so genau wusste, was mit ihm los war. Ach lassen wir das. Es klang alles andere als überzeugend, doch er versuchte davon abzulenken. Wollen wir noch ein wenig weiter machen??

    Irgendetwas ging hier gerade aber mächtig an ihm vorüber. Er war verwirrt und das nicht zu knapp. Da sollte doch einer mal die Frauen verstehen. Da machten sie ihm Ängste ohne ende und warfen sich nun vor lachen weg. Frauen.. Er schüttelte unmerklich den Kopf, als Eila auf ihn zukam und ihn umarmte. Wäre er nicht schon verwirrt genug gewesen, das wäre noch mehr Nährboden gewesen, doch im Grunde hatte er auch nichts dagegen und er erwiderte die Umarmung.


    So standen sie da und für ihn dauerte die Umarmung Minuten, ja fast Stunden, und das obwohl Eila doch schon wenige Sekunden später die Umarmung auflöste. Er war nun völlig durcheinander, seine Gedanken spielten verrückt und etwas zu sagen war gar nicht wirklich möglich. Ein Gefühlschaos durchströmte ihn und keiner der Beiden bekam das mit. Zu sehr waren sie am lachen. Er konnte es einfach nicht verstehen. Aber vielleicht war es auch besser so...

    Da die beiden dann mittlerweile auch hinter ihm standen und er sich lieber nicht undrehte, kam ihm das Ganze nur komischer vor, als es sonst schon wäre. Es waren zwar keine Todesängste, die ihm im Kopf umher gingen, doch bei zwei Frauen konnte man nie wissen. Vor allem wenn man den Schalk in den Augen einer schon gesehen hatte.


    So wartete und wartete er bis er plötzlich einen Ruck an seinen Schultern spürte und Eila über ihn hinweg sprang und vor ihm zu Boden ging. Er war platt, wusste nichts zu sagen. Er blickte nur Eila an und machte wohl ein Gesicht wie ein Ochse bei Gewitter. Es dauerte eine kleine Weile bis er dann auch in das Lachen miteinstimmte, wobei das doch zunächst sehr zögerlich war. In der Annahme, das Dagmar selbiges nicht nachmachen würde, drehte sich dann um und stand auch auf. Diese Frau....er fand keine Worte....