Beiträge von Aulus Duccius Maximus

    So süß wie du, schoss es ihm in den Sinn, als er ihre Worte hörte. Die Überraschung schien ihm also geglückt zu sein und er konnte ein triumphierendes Grinsen nicht verbergen. Es war eine Wohltat Eila so in seinen Armen liegen zu haben. Ihre Wärme, ihr Duft.... Es war betörende Mischung. Die Momente zogen wieder an ihnen vorbei und die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Doch bei alldem dachte er an sein Versprechen und ließ dann auch wieder von ihr ab. Nun...wollen wir dann?? Nicht, dass uns sonst noch jemand aufhält. zwinkerte er sie an.

    Mache ich... meinte er noch lächelnd als er sich aufmachte sein Sax und seinen Mantel zu holen. Die Vorfreude wurde jetzt doch merklich größer und so beeilte er sich dann auch. Er wollte sie ja auch nicht unnötig warten lassen.


    Binnen 5 Minuten war er dann auch wieder im Stall angekommen und er hielt an der Türe inne und beobachtete Eila, die sich gerade an Fjalar zu schaffen machte. En bisschen schauen war ja erlaubt... Und auch Fjalar ließ das Satteln friedlich über sich ergehen. Er hatte, zumindest schien es so, Eila auch in sein Herz geschlossen, was für Fjalars verhältnisse doch etwas außergewöhnlicher war. Eila stand mit dem Rücken zu ihm und fast fertig mit Fjalar, als er ohne einen wirklichen Grund liefern zu können beschloss, den Spieß von vorhin umzudrehen. Er schlich sich möglichst leise von hinten an sie heran und "überfiel" sie dann mehr oder weniger ohne ihr wirklich böse zu wollen, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dass er größer war, stellte sich dabei wieder einmal als Vorteil heraus. Ist der Vogel dann bereit zu fliegen? hauchte er ihr ins Ohr und lächelte sie von der Seite her an.

    Er sah ihr ein wenig verwundert hinterher, als sie zielstrebig in Richtung der Ecke des Stalls lief. Damit hätte er nicht gerechnet, aber er spürte eine gewisse Vorfreude aufkeimen und warum denn eigentlich nicht. Fjalar könnte er auch ein ander Mal waschen und pflegen. Und davon abgesehen....wie konnte er ihr schon widersprechen?!?! Diese Zielstrebigkeit und Entschlossenheit war schon etwas Besonderes und ein Grund mehr, warum er sie so mochte, ja mögen musste. Nun....was soll ich sagen...gerne... Die Überraschung war ihm durchaus noch anzusehen. Lass mich dann aber noch schnell mein Sax holen. es sind unruhige Zeiten... Und Loki würde ihm wohl mehr als nur den Kopf abreißen, sollte ihr etwas passieren, vollendete er in Gedanken.

    Bei ihrer Beschreibung eines Ziels musste er innerlich schmunzeln. Er konnte ihren Freiheitsdrang mehr als nur nachvollziehen. Er hatte es ja selbst einmal am eigenen Leib erfahren. Lass das mit den umherwuselnden Menschen bloß nicht Marga hören! Aber...ob Vogel oder nicht, weit weg klingt gut! Die Mauern hinter sich lassen... alle Zwänge Zwänge sein lasse... Wenn ich doch nur auch fliegen könnte... In seinen letzten Worten lag ein wenig Wehmut. Wie lange war es her, dass er frei von allen Sorgen und Nöten, in die weite Welt ziehen konnte. Es war schon seine Zeit her...

    Loki folgend kam er dann in sein Officium...oder vielmehr das, was davon übrig war. Es herrschte das reinste Chaos. Und die Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben. Nun.....ja.... Mehr brachte er für den Moment nicht hervor, sondern inspizierte sein Officium. Das würde eine Menge Arbeit werden.... Das wird ja ein Spaß... meinte er noch bitter ironisch und ließ sich erst einmal auf einen Stuhl fallen. es war ein wunder, dass dieser nicht auch noch mit Dokumenten belagert war.

    Bei ihren Worten konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen und die Bilder, in denen sie schwer verwundet vor ihm gelegen hatte, waren schnell wieder in den Untiefen seines Gedächtnisses verschwunden. Es waren davon abgesehen auch wirklich nicht die schönsten Erinnerungen. Doch sie taten ja gerade alles um diese in Vergessenheit geraten zu lassen. Ein Vogel also.....interessanter Gedanke...frei wie ein Vogel...wenn es doch nur so einfach wäre. Wie ein Vogel also.....Und wo will mein kleiner Vogel heute hinfliegen? neckte er sie und grinste sie an.

    Die Sekunden verrannen...die Minuten verrannen....bei allen Göttern...die Zeit war tatsächlich relativ - das Gefühl dafür hatte er zumindest verloren... Als sie sich nach einer kleinen Ewigkeit wieder lösten und Eila ihre Hände auf seiner Brust verharren ließ, musste sie seinen Herzschlag hören. So stark schlug es in diesem Moment..und das nur für sie. Er schmunzelte zufrieden und fuhr sanft ihren Rücken entlang. Und so sehr ihm ihre Worte widerstrebten, sie hatte recht und er ihr ein Versprechen gegeben. Und dies würde er auch halten. Stimmt...gerade hier... antwortete er ihr ebenfalls leise. Hat Marga dich also nun endlich erlöst oder bist du wieder nur ausgebüchst?? fragte er schelmisch grinsend, wohl wissend, dass ihr das zuzutrauen war.

    Scheinbar hatte er da genau den wunden Punkt getroffen, den er treffen wollte. Er hörte sich sein Geschrei an und ignorierte es eigentlich auch schon wieder... Harlif hatte sich mit dieser Aktion mehr in Misskedit gebracht, als er es selbst vielleicht erfassen konnte. Das siehst du verdammt nochmal richtig. meinte er dann ruhig. Er verlor nicht den Kopf. Und ich richte ihr nichts aus. Das kannst du dir abschminken. Du musst schon einen Weg finden, ihr das mitzuteilen. Aber ich warne dich! Wehe du lässt dich in nächster Zeit in ihrer Nähe sehen...du wirst du wünschen nie geboren worden zu sein. Es war eine ernst gemeinte Drohung. Das war seinem Blick und seinem Ton anzumerken. Was er damit machen würde, war seine Sache.


    Er warf Harlif noch einen kurzen Blick hinterher und wandte sich um. Er konnte ihn nicht länger sehen. Er machte sich zurück in Richtung Hof um Fjalar zu holen...

    Scheinbar hatte Harlif die Tragweite seiner Taten aus den Augen verloren. Natürlich hatte er bemerkt, dass er zahlenmäßig in Unterzahl war und sich daher nicht unbedingt viel erlauben konnte. Doch es musste etwas geschehen. Sag mal, weißt du überhaupt was du ihr angetan hast? Weißt du, mit was du sie da gestern konfrontiert hast? Sie ist noch ein halbes Kind und du faselst da etwas von heitaten und wieder nicht....sie hat sich den Abend die Seele ausgeweint; ist am Boden zerstört. Du wolltest ihr kein Leid zufügen?? Na meinen Glückwunsch! Der Schuss ging mächtig nach hinten los... Sein Ton trifte nur so vor Ironie...

    Und da waren sie auch schon beim Kern der Sache. Er wusste, also auch noch was er verbockt hatte. Das war schon einmal ein Anfang. Ja, ich will über Dagny reden. Und es ist mir so ziemlich egal, ob dir das angenehm ist oder nicht. Langsam aber sicher wurde er dann auch ein wenig lauter, während er ein paar Schritte auf ihn zumachte und etwa 3 Meter vor ihm stehen blieb. Und könntest du bite mal für einen Moment mit der Arbeit aufhören?? Was bei allen Asen und Wanen hast du dir dabei gedacht, hm? Hast du auch nur einmal einen Moment an Dagny gedacht? Er wollte Antworten hören und zwar schnell. Er hatte sich zwar noch gut im Griff, aber er spürte de Wut in ihm mehr und mehr aufkochen.

    Es störte ihn, dass Harlif es scheinbar nicht nötig hatte ihn vom angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Er musste also den Grund seines Besuches erahnen und scheinbar musste er auch wissen, dass er da einen Karren ziemlich an die Wand gesetzt hatte... Wäre es zuviel verlangt, wenn du hier herunter kommen würdest?? Ich habe es, so wie es gerade ist, nicht allzu gerne. Er klang schon ein wenig gereizter.. .ohne es zu diesem Zeitpunkt schon zu wollen.

    Also doch suchen.....das wurde ja immer schöner... er machte sich also auf um den Rohbau oder vielmehr das, was davon schon stand von innen zu betrachten...es würde sicher einmal ein ordentlicher Bau werden...doch das war jetzt unwichtig. Es dauerte einen Moment, bis er Harlif auf einem Balkan sitzend sah. Ich bin es, Irminar.... Ich würde gerne mal mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht... Er klang noch immer recht neutral....und es überraschte ihn sogar ein wenig selbst.

    Mit so einer Reaktion hääte er ja bei Leibe nicht gerechnet. seine Worte waren zwar barsch...aber so etwas?? Das war...unerwartet... Aber eigentlich konnte ihm die Frau auch egal sein. Er hatte wichtigeres zu tun. Und was sie ihm dann antun würde oder nicht....es interessierte ihn eigentlich eher weniger. Ein Danke warf er ihr noch hinter her ehe er sich dann zur Baustelle aufmachte.


    Dort angekommen rief er erneut nach Harlif. er wollte ihn nicht auch noch suchen müssen. Soweit käme es noch.... Harlif? Wo bei den Göttern bist du schon wieder?? Es klang wieder relativ neutral...seine wahre Absicht konnte er also noch ein wenig verbergen..zumindest hoffte er das...

    Und glücklicherweise war es nicht Harlif, der ihn begrüßte. Er kannte dieses Gesicht..zumindest hatte er es schon einmal gesehen... Heilsa...ich suche Harlif...wir haben zu reden. er wird sicher wissen, wer ich bin... Er wollte der Frau nichts Böses, sie konnte ja nichts für die Dummheiten Harlifs. Doch seine Worte kamen doch ein wenig zu barsch rüber und im nächsten Moment bedauerte schon seine Worte..

    Als das espräch mit Dagny beendet war, war der leider schon soweit gediegen, dass die Dämmerung nicht mehr allzu weit war und sich ein ritt zu Harlifs Landgut nicht mehr lohnte. Alleine bei Nacht reiten.... nun ja.. möglich war es schon. Doch er wollte seine Kräfte sparen und beschloss dies am nächsten Tag nachzuholen. Er musste dringend mit diesem Kerl reden. Es ließ ihn einfach nicht los. Selbst die Nacht über hatte er seine Schwierigkeiten zu schlafen, so nahe ging ihm das. Das Bild von der völlig am Boden zerstörten Dagny ging ihm nicht aus dem Sinn.


    So war es also noch früh am Morgen, als er sich aufmachte um die Sache zu klären. Fjalar schien zwar nicht wirklich begeistert zu dieser frühen Zeit Arbeit verrichten zu müssen, doch da mussten sie nun beide durch. Sie ritten noch nicht einmal auf direktem Wege, da er stattdessen noch nach etwas Ausschau hielt, sodass es letztendlich doch fast schon Mittag war, als er endlich an dem Gehöft ankam. Die Baustelle fiel einem sofort ins Auge, als er auf den Hof ritt und von Fjalar abstieg.


    Heeyy!! Ist irgendjemand hier?? rief er dann, ohne dass es wirklich böse klang. Das würde schon noch kommen...

    Ihre Worte holten ihn dann mehr oder minder wieder in die Realität zurück... Jaah....was konnte sie tun... Es war eine schwierige Situation, das war nicht von der Hand zu weisen. Er legte nochmals seinen Arm um ihre Schultern und hielt sie nun gänzlich fest, ehe er tief durchatmete und in leisem, aber klar verständlichen Ton begann zu sprechen.


    Nun Dagny...in unser aller Leben kommt einmal ein solcher Punkt. Ob wir das wollen oder nicht. Es gehört nun einmal dazu. Es sind Aufgaben der Götter, von denen wir alle nur lernen können. Du bist noch so jung und so ein bewundertswerter Mensch und ich kann nur versuchen zu verstehen, was in dir vorgeht, was du fühlst. Aber sei dir dem Einen gewiss, uns allen geht es einmal so. Du hast viel Zeit mit einem Menschen verbracht und je mehr du ihn kennen gelernt hast um so mehr ist dir dieser Mensch ans Herz gewachsen. Ob das wiederum das Richtige ist, steht auf einem anderen Blatt Pergament. Das hat zumindest in diesem Schritt erst einmal eine mindere Bedeutung. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass, so gut wir einen Menschen auch glauben zu kennen, er uns immer wieder überraschen kann, ja sogar überraschen wird. Und dies kann uns bisweilen auch das Herz brechen. Glaube mir, auch mir ist das schon pasiert. Es ist zwar schon eine halbe Ewigkeit her. Aber wie du siehst..ich bin noch da. Das Leben geht weiter. Und egal ob du diese Prüfung der Götter bestanden hast oder nicht, es wird weitergehen. Es werden neue Herausforderungen kommen.


    Er hielt einen Moment inne.


    Was ich damit sagen will: sicher tut es im Moment sehr sehr weh. Ich weiß nicht genau, was nun vorgefallen ist. Aber du wirst sehen... du wirst daraus lernen und deine Schlussfolgerungen ziehen. Dass es schwierig wird..hey..das ist klar. Aber wenn wir uns den Prüfungen des Lebens nicht stellen, was soll denn dann aus uns werden??


    Er wusste nicht, ob sie seine Intention verstehen würde. Eine Aussage, was er zu der Sache hielt, ließ er bewusst erst einmal außen vor. Dafür musste er sich erst einmal sammeln. Dafür war das alles doch ein wenig zu plötzlich.