Beiträge von Marcus Petronius Glabrio

    "Es tut mir Leid, wenn die Frage zu persönlich gewesen ist. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall einen schönen weiteren Ruhestand!


    Ja, es ist eine gute und sehr wichtige Frage! Ich beschäftige mich schon länger damit und ich bin mir sicher, dass auch du noch einige gute Vorschläge machen kannst. Schließlich lebst du doch weitaus länger hier als ich."

    "Was tust du im Moment beruflich, ich meine du kannst ja als Senator von hier aus nicht aktiv sein...
    Und schließlich: Hast du konkrete Wünsche, wie Colonia noch attraktiver werden würde?"

    "Ich denke, dass ich durchaus einige Jahre hierbleiben werde. Im Großen und Ganzen gefällt es mir hier und ich habe auch sonst keinen Grund weg zu ziehen."
    Seltsame Fragen konnte der Senator stellen...

    "Ja, ich wuchs in Rom auf, ging dann nach Achaia und in den ferneren Osten und als ich wiederkam, war meine Familie nach Hispania umgezogen. Daher zog ich ihnen nach. Schließlich erhielt ich von Matinius Fuscus ein Angebot für den Beruf des Duumvirs. Darauf ging ich ein, da mich in Hispania ebenfalls nichts mehr hielt. Die Casa Petronia war fast verlassen und ein sehr guter Freund zog ebenfalls weg."

    Glabrio setzte sich.
    "Dann ist es ja gut, dass ich gekommen bin. Möchtest du etwas über mich wissen?
    Ich komme aus Hispanien, wo ich Magistrat war. Davor jedoch war ich Jahre lang auf Reisen im Osten des Reiches und habe dort viele wichtige Erfahrungen machen dürfen. Aufgewachsen bin ich schließlich in Rom. Vielleicht kennst du meinen Bruder Petronius Varus, der hier in Germanien Quästor war!"

    Glabrio trank etwas von dem Wein, den der Sklave ihm überreicht hatte.
    Dann betrat ein älterer Mann den Raum, der der Senator sein musste.


    "Salve, Senator! Ich möchte mich dir vorstellen und hielt es für angebracht dir eine Art Vorstellungsbesuch abzustatten, da du ja schließlich der einzige Senator am Ort bist. Außerdem soll ich dich vom Legaten grüßen!"

    Glabrio wurde von dem Jungen ins Tablinium geführt und wartete dort auf den Senator. Er hoffte, dass dieser bald kommen würde, damit er endlich mit ihm reden konnte. Ihm hatte diese ganze unpraktische Anmeldungsprozedur deutlich zu lange gedauert. Doch nun schien es ja soweit zu sein.

    Ein weiteres Mal kam Glabrio in die Mansio und legte einen versiegelten Brief auf den Tisch.


    "Es ist ein Eilbrief an Matinius Valens in Carthago Nova in Hispania. Hier ist das Geld! Ich möchte es nicht von der Wertkarte abbuchen lassen!"




    Matinius Valens
    Carthago Nova
    Hispania


    Salve, mein Freund!


    Ich habe heute einen interessanten Brief von dir erhalten und möchte mich dazu gerne sofort äußern.
    Es ist sehr schade, dass es mit dem Handel nicht richtig vorangeht, und ich denke auch, dass wir nun handeln müssen. Doch ich bin mir nicht sicher ob das Reden über die Löschung der Ladung nicht doch eine Klage mit sich ziehen könnte oder zumindest sehr viel schlechtes Reden. Trotz allem möchte ich dich bitten, mir deinen Entwurf zu schicken und dann, mit meiner Zustimmung, mit unser BEIDER Unterschrift gezeichnet, sollten wir etwas derartiges veröffentlichen. Doch wir müssen uns im Klaren sein, dass es schwere Folgen nach sich ziehen kann und ich denke, wir sollten uns gegenseitig unser Durchstehen und unsere völlige Aufgabe in dieser Sache mitteilen um uns gegenseitig wenigstens aneinander halten zu können, wenn nichts anderes uns mehr hält!
    Sind wir uns überhaupt über den Antrieb des anderen im Klaren? Ich weiß kaum etwas über dich, wenn ich darüber nachdenke und deswegen vertraue ich dir einfach. Ich weiß nicht, was du für einen Hintergrund hast und ich weiß nicht, wie du reagieren magst, wenn ich dich über meinen aufklären würde.
    Daher frage ich dich, mein Freund: sollten wir nicht eine Art Pakt schließen, unter dem wir völlig offen und mit uneingeschränktem Vertrauen handeln können? Reicht der geheime und unausgesprochene Pakt der Freundschaft oder sollen wir ihn niederschreiben?


    Ich verbleibe in spannender Erwartung deiner Antwort,
    Glabrio


    Glabrio wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. Einige bewaffnete Gallier, die offenbar die Wache waren, schüttelten sich vor Lachen und zwar ganz offensichtlich über ihn. Erst ärgerte sich Glabrio etwas, doch dann musste er auch verständnislos grinsen.
    "Mein Begehr? Ich würde gerne den Senator sprechen. Ich bin Petronius Glabrio und Duumvir von Claudia Agrippinensium. Doch sagt bitte, wieso amüsiert ihr euch so?"

    Glabrio kam zum Tor des Patriziers und klopfte kräftig an die Tür.
    Noch einmal erinnerte er sich an die Worte des Legaten. Es schien sehr wichtig zu sein, dass er mit Prudentius auf gutem Fuß stand. Es war bloß ärgerlich, dass er sich erst jetzt meldete. Doch das würde er ihm bestimmt verzeihen. Immerhin hatte er ihn ja auch nicht begrüßt, obwohl er doch der Neue in der Stadt war...