Beiträge von Marcus Petronius Glabrio

    "Ja, man könnte das ja bald bekannt geben. Ist es möglich, dass dein Sohn den CCHH leitet? Du solltest ihn mal ansprechen, er soll einen Termin für die Versammlung festlegen und die Mitglieder einladen. Die Unterstützung des Curators ist dir sicher!"

    "Ich denke das geht umgehend, aber besser wäre es noch, wenn man den CCHH einberufen könnte und ihn von deiner Idee überzeugen könnte. Das würde dann wohl ein oder zwei Wochen dauern. Bist du dort ebenfalls Mitglied? Hast du eine Mitgliederliste? Dann könnte man allen eine Einladung zuschicken oder dem Leiter Bescheid geben. Wer ist das denn? Ich war erst einmal dabei."

    "Ja, ich denke, die Bibliothek wäre ein geeigneter Ort! Die Treffen sollten regelmäßig abgehalten werden und ab dem zweiten oder dritten Mal könnte man, sofern genug Leute kommen, einen Dozenten bzw. irgendeinen einigermaßen bekannten Philosophen oder Schriftsteller einladen. Man müsste außerdem, statt einem Weinkönig, immer Jemanden wählen, der durch den Abend führt."

    "Das stimmt nicht. Ich bin direkt gekommen, als Decima Valeria nach Germanien gezogen ist." Dabei musste er daran denken, was er auf Varus Hochzeit über sie erfahren hatte. Er sprach ein stilles Gebet und sein Gesicht verfinsterte sich kurz. Dann beschloß er aber das für heute zu vergessen.


    Ihm entging nicht, wie der Didier eine der sehr hübschen und äußerst freizügigen Frauen immer wieder betrachtete. Glabrio freute sich. Das konnte noch ein sehr lustiger Abend werden, wenn alle besoffen waren. Sich selbst nahm er natürlich vor, sich zumindest was die Frauen anging sich ein bisschen zurückzuhalten.

    Glabrio führte sein Weg auf die Gräberstraße. Er hatte hier nichts besonderes zu erledigen, aber er genoß die Atmosphäre zwischen den pompösen Gräbern und Mausoleen. Es war ruhig nur einige Vögel sangen und die Sonne ging langsam am Horizont unter. Da alle Gebeine ordentlich vergraben oder hinter dicken Steinen lagen, stank es nicht unangenehm. Glabrio setzte einen Fuß vor den anderen und dachte darüber nach, wie die letzten Tage gewesen waren und wie es mit ihm und seinem Auftrag weiter gehen sollte. Es musste etwas passieren. Doch er sah keine Möglichkeit, ohne dass er im Gefängnis landete oder zumindest seine Jobs verlieren würde.


    Plötzlich stieß er mit dem Fuß gegen etwas weiches und ein fauliger Geruch von Aas stieg ihm in die Nase. Erschrocken starrte Glabrio auf den Boden vor sich und konnte seine Augen nicht mehr von dem wenden was er sah.
    Vor ihm lag eine brutal hingerichtete Leiche in der schon die Maden angefangen hatten ihre Arbeit zu tun. Ihm entwich ein Schrei. Für einen kurzen Moment wollte er weglaufen, doch seine Beine blieben einfach stehen.
    Nach einer ganzen Weile, in der er reglos gestanden hatte, beugte er sich nieder und versuchte etwas Näheres zu erfahren.
    Das erste was ihm in die Augen fiel, waren eindeutige Messerspuren. Das war Mord gewesen. Die Stiche waren so kräftig und an solchen Stellen ausgeführt worden, dass Glabrio trotz des gekappten Ohrs eines Sklaven nicht auf Selbstmord schließen wollte und konnte.
    Als nächstes versuchte er das Gesicht zu erkennen, was nicht leicht war, denn es war schon recht verwittert vom Wetter und den Tieren des Todes.
    Plötzlich dämmerte es Glabrio: Vor ihm lag niemand anderes als Iason, der Haussklave seines Bruders! Wieder entfuhr ihm ein Schrei. Noch einmal versicherte er sich, dass eine Täuschung ausgeschlossen war.
    Dann kniete er nieder und sprach ein stilles Gebet. Anschließend machte er mit dem Finger ein seltsames Zeichen auf die Stirn des Toten und stand hastig auf zum Gehen. Er musste irgendwo Vigilen herholen. Hoffentlich gab es mittlerweile welche in Tarraco.

    "Es gefällt mir gut! Ich habe immer Bücher um mich...
    Allerdings muss ich sagen, dass das sehr breite Angebot der Schola zumindest in Hispania nicht ausreichend genutzt wird.
    Nur diese neuen Kurse des CD kommen gut an, aber die kann ich aus mehrlei Gründen nicht gut heißen. Sie haben in der Schola nichts zu suchen."


    Er nippte am Wein.
    "Ausgezeichnet!"

    "Dann nimm dich in Acht vor ihm. Du hast beruflich mit ihm zu tun? Dann kannst du ihm wohl nicht einfach aus dem Weg gehen?"
    Wirklich Sorge um Curio hatte er nicht. Er war ja ein erwachsener Mann und konnte sehr wohl selbst auf sich achten.

    "Ja, die 500 Sesterze musst du wieder bezahlen."


    Als der Mann hereinspaziert kam, erschrak Glabrio, denn er hatte nicht erwartet Verwandte von dem Patron zu treffen. Anders konnte er sich nicht erklären, warum jemand einfach in den Garten spaziert kam.
    Dennoch grüßte Glabrio ihn höflich und stellte sich vor.