Beiträge von Lucius Germanicus Maximianus

    Jetzt musste ich dann doch laut lachen. Mir gefiel wie Nadia mir mehr und mehr zu misstrauen schien. Deshalb beschloss ich das Spiel das ich trieb zu beenden und sie ein wenig zu beruhigen:


    "Keine Sorge, ich werde dir nichts tun. Ich bin keine von den "finsteren" Gestalten die ansonsten oft hier herumschleichen. Ich würde mich ohnehin nicht an einer wehrlosen Frau vergreifen, dass ist nicht meine Art. Das kannst du mir glauben."


    Ich versuchte wieder glaubhaft zu wirken, was mir meiner Meinung nach auch recht gut gelang. Schließlich war es ja auch die Wahrheit......

    Ich musste noch breiter Grinsen. Die Art von Nadia begann mir allmählich immer besser zu gefallen. Sie schien im Grunde genommen genau zu wissen was sie wollte, zudem konnte sie sich recht leicht aufregen. Deshalb suchte ich das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken, immer noch mit leicht satirischem Ton:


    "Dann würde ich aber aufpassen wenn ich eine Peregrina wie du wäre. Für diese kann es oft sehr gefährlich sein sich alleine bei so dunklen Gestalten wie mir aufzuhalten."

    Das Verhalten von Nadia war schon wirklich sonderbar und ich wurde jetzt das Gefühl erst recht nicht mehr los, das sie etwas ausgefressen hatte. Deshalb wollte ich doch wohl erstmal für mich behalten, dass ich Praetorianer war. Deshalb gab ich eine etwas allgemein gehaltene Antwort auf die Frage Nadias nach meiner Beschäftigung:


    "Nun, ich stehe im Dienste des Imperators und diene ihm treu. Und du? Was machst du so den ganzen lieben langen Tag? Du wirst doch wohl kaum den ganzen Tag so schreckhaft hier durch die Gegend springen?"


    Die letzte Frage war als Witz gemeint, deshalb konnte ich mir auch ein Grinsen nicht verkneifen. Doch ich wusste dann doch nicht mehr so recht ob es auch Nadia witzig fand.....

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er kam gerade von innen nach Aussen und sah die Wache, auf die er zuging. "Ah Miles, auf ein Wort bitte," meinte er freundlich. Schliesslich mussten diese wohl, als erste Vermittler Bescheid bekommen.


    Ich drehte mich um und nickte Fuscus entgegen. Ich begab mich dann einige Schritte zu ihm hin und fragte:


    "Ja, du wünscht?"


    Ich konnte mir noch nicht so recht vorstellen was er eigentlich wollte, dennoch sah ich ihn geduldig und fragend an.....



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    Zugleich........


    Zitat

    Original von Maxerius
    Ich kam zur Palastwache!


    Salve! Mein Name ist Maxerius! Ich bin im Auftrag des Tribuns Classiscus Lucius Sabbatius Sebastianus unterwegs und habe einen Brief für Manius Matinius Fuscus!


    Eine andere Wache nahm zeitgleich Maxerius in empfang. Glücklicherweiße kannte diese Matinius Fuscus, welcher gerade mit mir sprach. Deshalb sagte er:


    "Das trifft sich gut. Dieser unterhält sich gerade mit diesem Miles dort. Wenn er fertig ist wird er zu dir kommen. Warte inzwischen hier."


    Dann begab er sich zu Fuscus und sagte diesem:


    "Verzeit, dieser Mann dort sagt er hätte dir eine Nachricht von Sabbatius Sebastianus zu übergeben. Er wird dort auf dich warten."


    Dann begab sich die Wache wieder zu Maxerius und behielt diesen im Auge.....

    Nadia irritierte mich. Sie stand hier und verhielt sich beinahe als hätte sie was angestellt. Dieses ständige umsehen, als würde sie von jemandem verfolgt. Doch verdrängte ich diese Gedanken einstweilen in den Hintergrunde, schließlich kannt ich sie noch nicht gut genug, auch wenn mich mein Gefühl in solchen Momenten nur selten täuschte.


    "Nadia, hmmm. Interessanter Name. Ist der Germanisch?"


    fragte ich weiter, um das Gespräch am Leben zu halten. Besonders gesprächig schien die Dame ja nun wirklich nicht zu sein.....

    Es ging also doch um jenes, was ich erwartet hatte:


    "Nun, um ehrlich zu sein, so gestalten sich die Ermittlungen alles andere als leicht. Die Zielperson zeigt sich recht wenig in der Öffentlichkeit, was das Ganze wesentlich erschwert. Trotzdem ist es mir gelungen einige Informationen zu sammeln, sowie ein paar Kontakte zu knüpfen, die mich weiterbringen werden. Dies heißt aber auch, das ich erst jetzt allmählich näher an die Zielperson heranrücken und die ganz wichtigen Informationen erhalten kann."

    "Du bist ziemlich schreckhaft."


    meinte ich schon beinahe mit einem kindischen Grinsen. Ich sah Nadia genau an und verstand erst allmählich, dass ich ihr wohl Unbehagen bereitete ob meines Auftretens. Deshalb versuchte ich sie zu beruhigen:


    "Keine Sorge, ich werde dir nichts tun. Mein Name ist Germanicus Maximianus und wie heißt du?"


    Währenddessen streifte ich die Kapuze zurück und sah Nadia mit meinen blauen Augen an.....

    Es dauerte auch nicht lange, bis die Soldaten der Cohors V Centuria I nach und nach auf dem Exerzierplatz erschienen.


    Ohne weitere Befehle stellten wir uns in Rottenformation auf und machten uns für eine Inspektion des Marschgepäckes bereit. Ich konnte nur hoffen, dass alles vollzählig war, denn nach der "Aufnahmeprüfung" hatte ich mein Gepäck nicht mehr auseinandergenommen und immer fein säuberlich aufbewahrt. Doch man konnte nie wissen, ob einem ein anderer Miles nicht versucht hat einen Streich zu spielen....

    Ich hatte mich auf eine etwas ruhigere Zeit gefreut und mich auf meine Pritsche gelegt um etwas auszuspannen, da trat mein Optio in die Unterkunft meines Contuberniums ein und befahl Marschbereitschaft.


    Ich verstand nicht warum, doch stellte ich auch keine Fragen sondern suchte mein Marschgepäck zusammen und begab mich dann auf den Exerzierplatz....

    Nachdem ich vor Schreck erbleicht war und sofort das Officium verlassen hatte als Crassus eingetreten kam hatte ich abgewartet bis der Praefectus Praetorio das Officium verlassen hatte und ich wieder eingerufen wurde.


    Ohne etwas zu sagen stellte ich mich wieder vor Balbus hin und wartete was er mir zu sagen hatte.....

    Irgendwie tat es mir leid, dass ich Minervina in den gleichen Topf mit den anderen Patriziern geworfen hatte und sie als ebenso arrogant abgestempelt hatte, doch waren die Erfahrungen die ich in der Vergangenheit gemacht hatte nicht so einfach zu verdrängen.


    Trotzdem ließ ich sie ohne weitere Worte davonziehen und sah mich stattdessen hier um. Dabei fiel mir eine Person auf, die wohl versuchte eben nicht aufzufallen. Ich schloss deshalb meinen Umhang wieder, zog die Kapuze über und trat an Nadia heran:


    "Salve, du scheinst dich nicht sonderlich wohl hier zu fühlen."


    meinte ich auf die Art und Weise wie sie sich an die Mauer drückte, so als wolle sie mit ihr verschmelzen.....

    Ich durchdrang Gracchus geradezu mit meinen Blicken. Obwohl es Minervina gegenüber unhöflich war meinen Namen nicht zu nenne, so ließ doch mein Stolz keine andere Handlung zu. Diese herablassende Art einiger Patrizier, vor allem diese Art der Blicke wie sie Gracchus verwendete um mich zu mustern ließen ich innerlich kochen vor Wut.


    Kurz bevor die Beiden sich dann aber entfernten entschloss ich mich doch dazu etwas mehr über mich preis zu geben. Meinen Namen nannte ich immer noch nicht, doch streifte ich die Kapuze zurück und öffnete meinen Mantel leicht, aber gerade so als wäre es unabsichtlich passiert.


    Ich wollte Gracchus damit zeigen, dass ich nicht irgendein Streuner war, sondern es selber durch Einsatz und Willen es zu etwas gebracht hatte:


    "Aber natürlich, lasst euch nicht aufhalten edle Patrizier."


    Das Wort Patrizier sprach ich dabei beinahe so aus als wäre es eine Beleidigung......

    Ich nickte zufrieden. Der Mann hatte alle Angaben gemacht die ich benötigte und ich notierte diese sogleich fein säuberlich auf einer Wachstafel. Dann wandte ich mich an den Besucher selbst und sagte zu ihm:


    "Gut, dann bitte ich dich mir zu folgen. Ich bringe dich zum Officium des Magister Officiorum. Dieser wird dir dann eine Audienz gewähren oder auch nicht."


    So begab ich mich immer in der Nähe von Aurelius Corvinus zum Officium des Magister Officiorum.....

    Ich nickte zustimmend:


    "Ja, aber da ich diese Macht noch nicht besitzte, zumindestens nicht bei vielen Leuten so muss ich es wohl durch Hinterlist versuchen."


    Ich lächelte verschmitzt, was zeigte das ich das folgende scherzhaft, aber doch auch ein wenig ernst meinte:


    "Deshalb würde ich wohl deinen Sklaven abfangen müssen, wenn er Besorgungen erledigt, ihn in ein Gespräch verwickeln und dann unbemerkt nach den restlichen Informationen fragen."


    Mein Grinsen wurde breiter....

    Ich sagte nichts, sondern deutete lediglich eine Verneigung an, als mich Gracchus unhöflich abservierte.


    Zudem trat ich einen Schritt zur Seite und murmelte nahezu unhörbar vor mich hin:


    "Typisch Patrizier. Halten sich für etwas besseres."


    Wieder zog ich den Umhang zu, sodass ich schon beinahe wie ein Mann aus dem Pöbel aussah und unter jenem aus Kreisen zu kommen schien über die man lieber nicht sprach. Um damit dies auch so blieb hängte ich den Umhang vorne zu und wartete erst einmal ab. Schließlich musste ein Praetorianer ja nicht als solcher zu erkennen sein......

    Eigentlich hätte ich mich ärgern müssen, aber das tat ich nicht. Im Gegenteil, ich war amüsiert und dies bestätigte mein breites Grinsen. Dies hier schiehn mir nicht mehr wie ein Gespräch zwischen einem Patron und seinem Klienten, sondern wie ein Gespräch zwischen Lehrer und Schüler.


    Ich fragte auch nicht mehr nach. Wenn mir Macer die gewünschten Informationen geben wollte, dann würde er es ohnehin tun, ansonsten würde ich mich halt nach einem anderen "Informanten" umsehen müssen.


    Deshalb antwortete ich vielsagend:


    "Ich verstehe."


    und nippte noch einmal kurz an dem Becher, welchen ich immer noch in der Hand hielt und noch nicht annähernd augetrunken hatte.....

    "Ja, der ehemalige Quästor."


    antwortete ich auf die erste Frage meines Patrons. Doch dann kam die zweite Frage, mit der ich gerechnet aber nicht darauf gehofft hatte. Ich konnte Macer, auch wenn er mein Patron war unmöglich die Wahrheit darüber sagen. Deshalb formulierte ich das Ganze ein wenig umständlich und sprach die Wahrheit nicht voll aus, doch lügen wollte ich auch nicht. Deshalb versuchte ich es mit einem Mittelweg:


    "Nun, ich bin Praetorianer. Flavius Gracchus ist, nun sagen wir ein nicht ganz unbedeutender Bürger Roms und ehemaliger Politiker. Ich möchte einiges über ihn erfahren, da man nie wissen kann wann man ein solches Wissen brauchen kann. Als Praetorianer sollte man immer über möglichst viele, möglichst einflussreiche Leute bescheid wissen. Das kann einem oft von Vorteil sein."


    Als ich geendet hatte versuchte ich im Kopf noch einmal durchzugehen, was ich gerade gesagt hatte, doch konnte ich mich selber nicht so genau an den Wortlaut erinnern.....

    Man konnte Minervina ihre patrizische Abstammung ankennen. Ihre Körpersprache und ihre Art zu sprechen ließen dies deutlich erkennen. Obwohl sie meine Rüstung ansprach, zog ich den Mantel weiterhin vorne zu, die Kapuze jedoch streifte ich ab:


    "Du bist patrizischer Abstammung, nicht wahr. Und ja, ich trage diese Rüstung mit stolz, denoch muss nicht jeder auf der Stelle sehen können das ich Praetorianer bin."


    Ich musterte sie eingehend, drehte meinen Blick aber anschließend ebenso wieder auf die Menge und dabei auf eine ganz bestimmte Person.....

    Zitat

    Original von Flavia Minervina
    Die junge Flavia Minerva stellte sich neben Lucius Germanicus Maximianus. Obwohl sie sehr beeindruckt von Rom war und am ersten Tag ihrer Anwesenheit ein so pompöses Fest beobachten durfte, fühlte sie sich dennoch allein und suchte Anschluss... oder zumindest Freunde... Vielleicht würde er sie beachten... auch wenn er abwesend schien...


    Ich bemerkte erst spät, das jemand neben mir stand, zudem noch eine hübsche junge Frau. Im ersten Moment schreckte ich fast ein wenig auf, fasste mich aber schnell wieder. Freundlich grüßte ich:


    "Salve, was macht eine so hübsche Dame wie du so weit hinten beim Pöbel der Stadt?"


    fragte ich direkt und gerade heraus, doch konnte ich mir ein freundliches Lächeln nicht verkneifen.


    Zeitgleich zog ich aber auch meinen Mantel vorne näher zusammen um ihr nicht schon gleich meine Praetorianerrüstung zu zeigen, die sie villeicht etwas abschrecken würde. So zog ich es einstweilen noch vor als unbedeutender Civis der großen Stadt Rom zu gelten......