"Als einziges Mitglied des ordo decurionum in diesem Saal, das den Status eines Vollmitglieds besitzt, kann ich diesem Dekret nicht stattgeben. In sofern ist eine Abstimmung ausgesprochen müßig," sagte die Iulierin mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
Beiträge von Iulia Helena
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Sinnierend studierte sie die Liste und begann, darüber nachzudenken, welche Gäste vielleicht noch geladen werden sollten - um dann einige Namen hinzuzufügen, diese ein wenig gekennzeichnet, damit sie nicht übersehen wurden.
Maximus Decimus Meridius
Gaius Caecilius Crassus
Primus Decimus Magnus
Flavius Valerius Severus
Caius Iulius Seneca
Vibius Valerius Victor
Alle Annaeer (durch die Gens Annaea eingeladen)
Alle weiteren Iulier (durch die Gens Iulia eingeladen)
Marcus Vinicius Hungaricus
Marcus Vinicius Lucianus
Spurius Purgitius Macer
Valentin Duccius Germanicus
Aurelia Deandra
Titus Aurelius Cicero
Marcus Aurelius Antoninus
Publius Terentius Pictor
Quintus Tiberius Vitamalacus
Artoria Medeia
Decimus Artorius Corvinus"Du wirst Dich sicher fragen, wieso ich diese Namen noch mit aufgenommen habe - es gibt gute Gründe für jeden. Vinicius Lucianus ist ebenso wie sein Bruder Senator und ich versuche derzeit, ein freundschaftliches Verhältnis zwischen unseren Familien zu etablieren - was bedeutet, ich möchte ihn nicht dadurch vergrämen, keine Einladung zu einer wichtigen Hochzeit zu erhalten. Tiberius Vitamalacus ist derzeit der wichtigste Mann der Tiberier in Roma, und die Aurelier einzuladen, alle anderen Patrizier jedoch nicht, könnte als sehr einseitige Bevorzugung einer politischen Richtung verstanden werden, die wir nicht teilen können - er wäre daher ein gutes Gegengewicht und durch seine Ämterlaufbahn sicher kein schlechter Gast. Artoria Medeia und Artorius Corvinus sind ebenso aus dem Grund des gewahrten Verhältnisses, aber auch persönlicher Bindungen im dienstlichen Bereich statthafte Gäste - ich denke, dass den Artoriern langfristig ein politischer Aufstieg beschieden sein wird, und es kann nicht schaden, eine gewisse Verbindung zu etablieren. Was meinst Du?" Damit blickte sie fragend in die Richtung des Annaeus Florus und lächelte.
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Diese neue Aussage des Iuliers überforderte den Nubier eindeutig. Dass ein Verwandter zu Besuch kam, damit konnte er umgehen, aber dass ein Verwandter, den er nicht kannte, sich als Hausherr vorstellte, passte nicht in die kleine, wohlgeordnete Welt des Sklaven, und er tat, was wohl jeder Sklave in diesem Augenblick getan hätte: Das Problem an die einzige Stelle deligieren, die damit umgehen konnte.
"Ich Dich führe in Atrium und dann sage, dass Du hier sein." Auch wenn der Nubier sonst recht gelassen, weil viel zu stumpf für Aufregung war, so schien er doch diesmal ein wenig nervös geworden und führte Seneca nebst Begleitung schnell in das Innere der Casa. -
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Der hühnenhafte Nubier führte den Offizier eilends in das ordentliche, aufgeräumte Atrium der Casa Iulia - bei der Einrichtung war kaum zu übersehen, dass eine weibliche Hand mit einem gewissen Geschmack sich anscheinend durchgesetzt zu haben schien. Hier war kein Stäubchen zu entdecken, geschmackvolle, bauchige Vasen belebten den hohen Raum mit seinen Säulen durch anscheinend gut gegossene Grünpflanzen, vereinzelt waren auf keinen Tischchen und Kommoden griechische Vasen ausgestellt, die Alltagsszenen zeigten und anscheinend keine billigen Kopien waren.
"Du warte," sagte der Nubier eilig zu Seneca und machte sich schon auf den Weg, eines der anwesenden Familienmitglieder zu suchen und es von dem Besucher in Kenntnis zu setzen. Ansonsten herrschte Stille in der Casa, welche das geschäftige Lärmen Roms vollkommen auszuschließen wusste - nur einige Haussklaven halfen den Begleitern Senecas bereits, das gesammelte Gepäck des Offiziers in die Casa zu bringen, um dort vorerst verwahrt zu werden. Verstohlene Blicke der Sklaven huschten hin und her, denn wer hier angekommen war, hatte sich sehr schnell herumgesprochen.
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Original von Tiberia Honoria
"Das höre ich gerne und werde das Callidus so weitergeben. Soll ich Callidus ansonsten etwas ausrichten?""Nichts, was mir im Augenblick einfallen würde, aber ich danke Dir," erwiederte sie freundlich und mit einem leichten Lächeln. "Ich denke, momentan könnte es hier kaum besser laufen."
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Original von Titus Octavius Dio
"Sulla war ein entfernter Verwandter." Dio hielt inne, "So werde ich Senator Victor mitteilen, dass er einen Befugten nach Ostia schicken möge.""Das wäre die beste Lösung, denke ich, ja," erwiederte sie und nickte zu seinen Worten. "Wenn möglich, alsbald, damit die Sache vom Tisch ist. Rom soll nicht den Eindruck gewinnen, wir wären hier nachlässig."
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Der hühnenhafte, breitschultrige ianitor der Casa Iulia blickte zu dem Römer herunter, dessen Name ihm einst vor einiger Zeit eingehend als der eines wichtigen Familienmitglieds eingetrichtert wurde, und so vergingen einige Momente, in denen der Nubier den Besucher schlichtweg sehr genau anstarrte.
"Du wolle spreche mit Herr oder Herrin von Haus?" brachte Wonga schließlich in seinem grausigen Latein vor - wegen der Sprache stand er sicherlich nicht an der porta, seine hervorstechenden Attribute befanden sich vor allem in Muskelform an allen möglichen Teilen seines Körpers.
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Es klang so ... unsoldatisch. Un-tribunisch. Un- ... wenn sie gewusst hätte, wie sie die Gedanken dieses Momentes in Worte packen konnte, dann hätte sie vielleicht erwogen, diese Augenblicke in eine Ode einzubetten, aber so war und blieb sie nur eine Frau, die zwischen ihren Erinnerungen und Gefühlen hin- und hergerissen war. Zwischen Konventionen, die ihr befahlen, den notwendigen Abstand zwischen sich und ihm wieder einzunehmen, denn wenn sie selbst schon nicht ehrenhaft lebte, wie konnte sie es dann von anderen erwarten? Doch auch ein anderer Teil ihres Selbst begehrte Aufmerksamkeit und Beachtung, denn diese leise Stimme flüsterte ihr beständig ein, dass sie ihre Pflicht erfüllt hatte, dass es nichts Falsches daran gab, ihm so nahe zu sein, denn sie hatten beide geheiratet, ohne es zu wollen, beide sich diesen Ehen ergeben und nun durch einen Zufall zueinander gefunden, um ... ja, um was eigentlich zu tun? War sie hier auf dem besten Weg zu einer Affaire mit einem Patrizier? Aber würde sie es verwinden können, würde er sie ebenso zurückweisen wie Valerius Victor?
Dass er vor dem Kuss fragte, und dann gleich handelte, überraschte sie, schien er doch in Ostia etwas vorsichtiger gewesen zu sein, fast schüchterner - und nun handelte er entschlossen, wie ein Mann, der wusste, was er wollte und dass er es in diesem Augenblick wollte. Inmitten eines Schmuckstandes. Selbst seine Lippen schmeckten ein wenig anders als an jenem Tag im Gewitterregen, ein wenig mehr nach ihm selbst, durch die Hitze Roms hervorgelockt, ein vages Echo von Wein, der vielleicht zu seinem Mittagsmahl gehört hatte, und vollkommen dann nach dem, was sie in Erinnerung behalten hatte. Langsam schlossen sich ihre Augen und so gab sich die Iulierin dieser Berührung einfach nur hin, genoss die Nähe zu ihm und auch das Gefühl, von seinen Armen gehalten zu werden, ohne sich dabei unangenehm zu fühlen. Es schien einfach nur richtig zu sein, wie es war, und sie wollte nicht über ihre Zukunft nachdenken. Dass es für sie und ihn ohnehin keine gab, war ihr so klar wie vieles andere auch, zwischen Patriziern und Plebejern waren Verbindungen selten, und er hatte immer wie ein Mann gewirkt, dem das öffentliche Ansehen seiner gens durchaus wichtig war. Würde sie eine verborgene Verbindung mit ihm haben wollen oder können? Aber dieser Gedanke ging in seinem Kuss unter, ebenso wie die Sorge, entdeckt zu werden - in seiner Nähe schien ihr einfach nichts geschehen zu können.
Eine ihrer Hände legte sich um seine Tallie, dann berührten beider Körper einander, sie schmiegte sich sanft an seinen Leib an, ohne sich darüber noch irgendeinen Gedanken zu machen, ob es nun schicklich sei oder nicht. Es war einfach in diesem Augenblick passend, es musste sein, und sie wollte ihn auch nahe fühlen, die Wärme seiner Haut unter der Tunika, diese Ahnung eines trainierten, kräftigen Leibes, der sie halten würde, wenn sie es wollte, der sie schützen konnte, wenn es notwendig war. Ihre Nasenflügel bebten ein klein wenig, als sie einatmete, seinen Geruch tief in ihr Innerstes aufsog, um sich den Moment so tief wie möglich einzubrennen - dann öffnete sie die Augen, blickte ihm entgehen und löste ihre Lippen behutsam von den seinen, einfach nur schweigend sein Gesicht betrachtend. Es war schön und gleichzeitig verwirrend, eine Mischung, die sich auch im Flackern der Augen wiederspiegelte. "Ja, Du darfst," flüsterte sie leise, eine Antwort gebend, die im Grunde sinnloswar.
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Als ich heute in der Stadt unterwegs war, fiel mein staunender Blick auf so manche Neuheiten, die ich euch hier nicht vorenthalten will:
Römer für jedermann - aber vor allem für Kinder
*grinst* Viel Spaß beim Stöbern ... wäre ich so etwa 14 Jahre jünger, wüsste ich genau, was ich von meinen Eltern jetzt zu Weihnachten wollte.
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"Sollte es nicht ausreichend sein, ein entsprechendes Dekret zu verfassen oder besser noch, allen Mitgliedern der curia italia für ihre Ursprungsstädte aufzugeben, Werbung für die classis zu machen? Dann muss der Kommandeur den beschwerlichen Weg hierher nicht extra antreten und sein Anliegen wird dennoch verfolgt," schlug die Iulierin nach einer Weile des Nachsinnens vor.
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"Septemvir Valerius Victor wurde genau wegen solchen Dingen als Beisitzer geladen, werter princeps, ich denke, wir sollten sein Wort nicht ungehört verhallen lassen. So sehr ich eingedenk der moralischen Verantwortung, die wir als Mitglieder der curia italia für alle Bürger der provincia italia haben, Dein Ansinnen unterstütze, frage ich mich doch, wie sinnhaftig es ist und ob wir, sollten wir diese Verbote öffentlich machen, nicht mehr Unheil in das Verborgene, nicht kontrollierbare zwingen - und somit weder beseitigen noch verbessern," gab die Iulierin, als der Septemvir geendet hatte, zu bedenken.
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Sim-Off: Mit ner neuen Überschrift markiert merken das dann auch Leute, die das Forum nicht in Baumstruktur nutzen
"Hmm .. Du konntest Deinen Verwandten also nicht erreichen? Dann müssen wir uns wohl an den Praefectus Urbi wenden, damit diese Kontrolle stattfindet und uns niemand ein Versäumnis nachsagen kann. Oder was meinst Du? Magistrate, die ihre Posten nicht richtig ausfüllen, sind zumeist schwierig anzutreffen ... es könnte sonst eine rechte Aufholjagd werden, die nur unwürdig ist," erwiederte sie sinnierend.
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Original von Titus Octavius Dio
wenn ich es SimOn ausspiele, so wie die sache in der Curie kann man es gegen mich verwenden, ich habe schon so oft angeboten, die Curse simOn zu kaufen ... leider hat keiner mumm sowas auszuspielen ... denn alle wollen nen weiße weste.Ist das nicht irgendwie der Witz dabei? DASS man eine reale Chance hat, aufzufliegen und es damit einfach spannender wird? Ansonsten manövrierst Du jeden auf diese Art und Weise locker aus und niemand hat auch nur ansatzweise die Chance, sich zu wehren ... faires Spielen ade.
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Original von Marcus Vinicius Lucianus
"Salve Iulia Helena" begrüsste ich sie mit einem Lächeln, blickte kurz zu Crassus, er wusste sicher noch warum und wandte mich dann wieder zu ihr "Was sollen wir denn anderes tun, als uns zu amüsieren, bei solch lächerlichen Aussagen....oder gar keinen Aussagen!""Es soll ja auch eine Kunst sein, mit vielen Worten absolut nichts auszusagen," meinte die Iulierin amüsiert und erwiederte das Lächeln des Viniciers offen. Dass es da noch das ein oder andere zwischen ihnen beiden zu sagen gab, verschob sie auf irgendwann später - vor dem praefectus praetorio wollte sie das nicht unbedingt ansprechen. "Zumindest war der Versuch mit dem Freibier eine amüsante Konnotation, findest Du nicht? Aber ich denke, er sollte erst ein wenig mehr Erfahrung sammeln, bevor er sich auf ein so wichtiges Amt bewirbt."
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Als sie die Reaktion des Lucianus bemerkte, trat sie den beiden Männern lächelnd näher - es dauerte ein klein wenig, immerhin waren sie nicht die einzigen Anwesenden auf dem Forum, und es gab doch so manchen, der nach vorn drängte, um einen Blick auf den Redner werfen zu können. "Salvete, meine Herren," grüßte die Iulierin munter, als bei beiden eine kurze Gesprächspause eingekehrt schien und bedachte beide mit einem freundlichen Blick. "Wie ich sehe, unterhaltet ihr euch bei der neuesten Tragödienaufführung römischer Politik gebenso prächtig wie ich?"
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Seine Hände waren so warm, eine Wärme, die sie lange nicht mehr gespürt hatte, und die sie seit damals zu vermissen wusste. Die Hände eines tätigen Mannes, vielleicht ein wenig rauh noch immer, was den Gebrauch des Schwertes und anderer Waffen verriet, doch sanft und sehr behutsam. Es fiel ihr schwer, in diesem Moment die Erinnerung an eine längst verlorene Vergangenheit zu unterdrücken und sich nicht einfach an ihn zu schmiegen, wie sie es früher einst bei Titus getan hatte, wenn er, noch nach den Anstrengungen der harten körperlichen Beanspruchung auf dem Feld riechend, geradewegs zu ihr gekommen war, um sie in seine Arme zu reißen und den Duft des Lebens und Überlebens wieder zu riechen und zu spüren. Und gleichzeitig war das, was sie nun fühlte, doch wieder etwas ganz neues und erstaunliches.
Er war ein Freund, auf seine Weise ein Vertrauter, und sie wusste sehr genau, dass die Küsse vom Strand in Rom selbst keinen Platz hatten, keinen Platz haben durften, seines und ihres Rufes wegen. Wahrscheinlich würde er sich bald eine Gemahlin suchen, und dann würde sie erst recht Abstand halten müssen, um seinetwillen, damit keine Eifersucht eine junge Verbindung zerstören konnte - er hatte so sehr ein wenig stilles Glück verdient.
Doch gleichzeitig gab es ein kleines Stimmchen in ihrem Inneren, das nicht verstehen wollte, nicht verstehen konnte, warum sie es war, die Abstand suchen sollte. Warum sie verzichten sollte, wenn er ihr doch gefiel. Bei Valerius Victor hatte sie verzichten müssen, hatte die Nähe zu ihm gemieden, so gut sie nur konnte, damit er nicht zum Ehebrecher würde, wie er es gesagt hatte, hatte ihr möglichstes getan, um diesen, seinen Entschluss ebenso irgendwie umzusetzen, aber es hatte ihr nur deutlicher vor Augen geführt, dass ihr Leben einsam war und dass sie sich etwas anderes wünschte als ein Bett, in dem nur sie selbst lag.Jetzt, da seine Hand sich behutsam über ihren Rücken bewegte und sie hielt, als würde er sie für eine halbe Ewigkeit so halten wollen, war der Gedanke daran, von ihm vielleicht wieder los gelassen zu werden, seltsam fremd und unwillkommen. Wahrscheinlich würde er mich für lüstern halten, wüsste er, woran ich denke, überlegte die Iulierin und lächelte recht zaghaft, den Blick zu ihm haltend, so gut sie es noch vermochte. Aber sie wusste, ahnte auch, dass das, was hier entstanden war, nur zum Teil mit einer Art Lüsternheit und dem Wunsch nach Nähe zu tun hatte.
"Damit wird aus der Endlichkeit eine Unendlichkeit," flüsterte sie leise und hätte sich gleichzeitig dafür ohrfeigen können, dass sie nun anstatt etwas persönlichem etwas philosophisches sagte, aber genau so fühlte sie sich. Die Grenzen des Augenblicks verschwammen, die Zeit bewegte sich gleichzeitig schneller und doch langsamer, und noch immer blickten sie sich an, noch immer lag seine Hand warm und fast beschützend auf ihrer Wange. Ihre Augen schlossen sich halb, und ohne es sagen zu können, wünschte sie sich, der Nachmittag in Ostia würde sich jetzt, in diesem Stand, inmitten der geschäftigen Bewegung Roms, einfach nur wiederholen.
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An diesem Abend hatte Iulia Helena darauf bestanden, dass die Iulier mit einer Sänfte anreisen würden - allzu weit war der Weg zum Haus der gens Artoria nicht, aber dennoch empfand sie es als deutlich standesgemäßer, sich tragen zu lassen. Ein geringer Luxus, der auch verhindern würde, dass die sorgfältige Aufmachung, welche sie für den Abend gewählt hatte, in Unordnung geriet. Man konnte sich beim Weg auch besser entspannen - und so bewegte sich die Sänfte mit Caius Iulius Constantius und seiner Schwester darin durch die abendlichen Straßen Roms, um die Geschwister zu ihrer Einladung zu bringen, wie stets von der hühnenhaften Gestalt des nubischen ianitors der Casa Iulia begleitet, dessen Gegenwart den meisten Ärger schon von weitem fernhielt. Als die Sänfte ihr Ziel erreicht hatte, trat ein weiterer Sklave vor (denn das Latein des Nubiers war wahrlich über alle Zweifel erhaben grausam) und klopfte an die porta der casa, um dann mit warmem Bariton zu verkünden, dass miles Caius Iulius Constantius und duumvir Iulia Helena erschienen seien.
Währenddessen half Constantius seiner Schwester aus der Sänfte, die mit einer gewissen Zufriedenheit registrierte, dass seine Toga nicht verrutscht war und sich im edlen, ganz dem Anlass angemessenen violetten Stoff ihrer Stola keine Knitterfalten befanden. Dünne goldene Fäden waren in den Stoff eingewirkt und mochten bei jeder Bewegung den Eindruck hervorrufen, dass die violette Farbe mit seltener Lebendigkeit gefügt war, die Saumstickerei wies ein verspieltes Ranken- und Traubenmotiv auf, das darauf hinwies, dass dieses Kleid wohl für das Fest angeschafft worden sein mochte. Das schwarze Haar trug Iulia Helena an diesem Abend aufgesteckt, während über jedem Ohr eine Strähne frei gelassen war und sich nun elegant dort ringelte, dunkelrot glänzende Rubine, in Gold gefasst, zierten ihre Ohrläppchen und ließen das Traubenmotiv wieder aufleben. Die ebenfalls mit Rubinen verzierte Kette rundete ihr Erscheinungsbild ab, das Gesicht der Iulierin war bis auf die vollen, und mit dunklem Rot gefärbten Lippen nur dezent geschminkt - und so blieb sie am Arm ihres Bruders vor der porta stehen und beide warteten gemeinsam darauf, dass sie eingelassen würden.
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"Ich danke Dir, Octavius Avitus, und wie es wohl immer sein sollte, gebiert eine beantwortete Frage so oft eine neue - wie auch bei Deiner Person. Erzähle uns doch etwas von Deinen Werten, von den moralischen Vorstellungen, denen Du folgst - gibt es eine philosophische Richtung, der Du nach einer längeren Zeit des Lebens in Achaia folgst? Vermag Dich die stoa zu fesseln oder interessiert Dich anderes mehr? Lass mich Dir Deine Interessen und Motive doch nicht wie Würmer aus der Nase ziehen, denn nur jemand, der sich ein wenig mehr offenbart, wird irgendwann Vertrauen zu finden wissen," entgegnete die Iulierin mit klar vernehmlicher Stimme, während um sie herum ab und an jemand zu nicken schien. Ob nun wegen ihres Wortlautes oder wegen eines eigenen, leise geführten Gesprächs mit einer anderen Person, blieb dabei jedoch offen.
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Nicht? *blinzelt* Dann ist das Forum die Ergänzung zur WiSim oder was soll das sein? *schmunzel*