Beiträge von Iulia Helena

    "Bleib ruhig sitzen, wir sind hier doch nicht beim Militär," meinte sie lächelnd, während sie nicht umhin kam, diese Geste insgeheim als recht schmeichelhaft zu empfinden. Immerhin passierte es nicht allzu oft, dass sich ein Mann auch während der Arbeit noch so höflich benahm. Wobei ihr Scriba auch im Stehen eine gute Figur machte - einmal mehr gratulierte sie sich zu dem Entschluss, sich diese Arbeit in Ostia besorgt zu haben, die Ausblicke waren doch immer wieder ausgesprochen erfreulich. Den Gedanken zugunsten der Arbeit allerdings beiseite schiebend, holte sie eine kleine Wachstafel mit einem darauf notierten Namen hervor.


    "Beim consilium wurde mir der Name eines Architekten genannt, der sich unseres kleinen Tempel-Steinproblems annehmen könnte - ich möchte, dass Du ihn aufsuchst und ihm die Sachlage schilderst, um ihn dann dazu zu bringen, hierher zu kommen und sich der Sache anzunehmen. Es handelt sich dabei um einen Marcus Annaeus Metellus - ich nehme an, Du wirst ihn am ehesten am Stammsitz der gens Annaea in Mantua erreichen."

    Der Wachhabende musterte Sura eingehend, bevor er schließlich nickte - die straffe, soldatische Haltung selbst mit Toga sprach Bände, ebenso die knappe Art des Mannes. "Dann darfst Du passieren, princeps prior - und einen guten Aufenthalt hier in Ostia!" Er machte eine knappe Geste zur Seite und ließ den Offizier passieren.

    Das Lächeln der Hausherrin wurde ein wenig deutlicher, als sie Livilla in jenem zarten, himmelblauen Stoff erblickte, der ihr sehr gut stand und die Farbe ihrer Augen etwas betonte. Zufrieden maß sie die Gestalt ihrer Cousine mit einem wohlwollenden Blick - sie würde gewiss in Erinnerung bleiben, so hoffte sie es. Hypathia freundlich zunickend, berührte sie diese kurz am Arm und bedeutete der Artorierin, mit ihr zu kommen - und so traten sie zusammen auf Constantius und Livilla zu. "Schön, dass Du zu uns gestoßen bist, Livilla," sagte Helena freundlich und lächelte sowohl ihrem Bruder als auch ihrer Cousine zu.


    "Dies ist Artoria Hypathia, die Frau des Decimus Artorius Corvinus ..." den sie Livilla kurz zeigte, dann nannte sie Livilla die Namen aller anderen anwesenden Gäste, sie ihr kurz bedeutend. "Hypathia ist übrigens eine Discipula der Iuno," fügte sie noch hinzu und lächelte der Griechin sachte zu. Dass sie Hypathia zu mögen schien, war wohl offensichtlich, aber wäre dies nicht der Fall, hätte sie diese wohl auch kaum samt Gemahl eingeladen.


    "Ah, mein Scriba ..." Schmunzelnd trat sie auf Caecilius Catilius zu und machte eine leichte Geste in den Raum zu den anderen Gästen hin. Bald waren sie vollzählig, sollten Tiberia Livia und ihr Gemahl noch erscheinen - und die beiden anderen Valerier. Wobei sie nicht wirklich glaubte, dass diese beiden noch erscheinen würden, Severus war Prätorianer und sicher anderweitig beschäftigt, und der Töpfer ... nun ja. Das Abendessen war nicht so wunderbar verlaufen, dass man sich darüber hätte Gedanken machen können. Sie stellte auch Catilius die Anwesenden vor und nannte den Gästen seinen Namen sowie seinen Rang in der Verwaltung Ostias. "Ich freue mich, dass Du es heute abend geschafft hast, Caecilius Catilius - und wenn Du Datteln und Wein bei Dir hast, bist du doppelt willkommen."


    Sie senkte den Klang der Stimme auf ein Flüstern herab und meinte leise: "Ich bin verrückt nach Datteln, aber verrat das bloß niemanden. Seine Laster sollte man eigentlich für sich behalten." Vergnügt zwinkerte sie Catilius zu und blickte sich um. Es war eindeutig Zeit für den ersten Becher Wein, so klatschte sie zweimal in die Hände, um eine der für diesen Abend bereit stehenden Sklavinnen herbei zu rufen, damit sie servieren konnte.

    Für die Mitglieder der gens Iulia, die sich in Rom befinden, liegt nun beim Cursus Publicus eine Wertkarte über insgesamt 100 Sesterzen bereit. Wer einen Normalbrief verschicken möchte, kann dies über diese Karte abbuchen lassen - bei Eilbriefen wichtiger Familienangelegenheiten wird allerdings um Absprache gebeten, bevor man den Satz von 20 Sesterzen pro Brief abbuchen lässt, Normalbriefe von 5 Sesterzen Wert sind jederzeit ohne Absprache abbuchbar. Sollte die Karte geleert sein, wird eine Neue angeschafft werden, sobald mir das gesagt wird.


    Iulia Helena


    Sim-Off:

    Edit: Sig für bessere Übersicht entfernt.

    Leicht schmunzelte sie und nickte dann. Über zuviel Freizeit konnte wohl keiner der Magistrate des Reichs klagen - sie dachte kurz an den Stapel an Dokumenten, der sich noch auf ihrem Schreibtisch stapelte - warum also gerade der Volkstribun?


    "Na, Dich weckende Bürger wären ja auch etwas übertrieben, so etwas kommt vielleicht mal im Überschwang des Biers oder Weins vor, aber doch sicher nicht dauernd? Ich wünschte, ich hätte die Zeit, die Senatsdebatten zu verfolgen ... was wird denn derzeit diskutiert?"

    Mitleidig ruhte der Blick des Wachhabenden auf Octavius Sura - bei der Hitze freiwillig mit einer Toga unterwegs, der Kerl musste entweder verrückt oder sehr auf den richtigen Auftritt bedacht sein, dachte der Soldat bei sich und straffte seine Haltung etwas.


    "Salve Fremder! Was führt Dich nach Ostia?" rief er ihm entgegen.

    Zitat

    Original von Didia Fausta
    Nun ja, es ist keine Schande im Halbfinale auszuscheiden, schliesslich erinnere ich mich noch an die Unkenrufe, die deutsche Mannschaft würde es nicht einmal ins Achtelfinale schaffen.
    Beide Mannschaften haben super gespielt und es gab gemessen an gelben Karten erstaunlich wenig Fouls, wenn man bedenkt wie aufgeheizt die Atmosphäre war.
    Also net jammern sondern sich auf den eventuell dritten Platz freuen. :dafuer:


    *unterschreib* Treffender kann man es nicht sagen :):app:

    Schweigend lauschte sie nun den Worten der beiden Männern und verlor sich etwas in ihren Erinnerungen. Sie hatte es in den Provinzstädten nie anders erlebt als dass die normalen Soldaten der Legion gemeinsam mit eventuellen Stadtkräften patroulliert waren, und jetzt in Rom zu wissen, dass die Sicherheit einzig und allein in den Händen der Vigiles lag, sobald die Dämmerung sich auf die Stadt herab senkte, war sehr befremdlich. Dass es sicher einige Viertel gab, die für die Obrigkeit ungesund waren, leuchtete ihr ein, aber dass nicht einmal auf den Plätzen und den wichtigeren Straßen beide Stadteinheiten umher gingen, wunderte sie schon sehr. Dennoch, sie ging recht sicher davon aus, dass es sich irgendwann würde ändern müssen - die Vigiles und die Cohortes Urbanae wären gemeinsam einfach effizienter als nur die Vigiles alleine.


    Was sie allerdings mit weit mehr Sorge, wenn auch Vorsicht beobachtete, war das Gesicht ihres Bruders, wenn die Sprache auf die Legion kam. Wenn es darum ging, Verdienste zu erzielen, vielleicht sogar etwas besonderes im Dienst des Reiches zu vollbringen. Er war noch so jung und Heldentaten mochten auf ihn anziehender wirken, als sie es letztendlich waren. Titus hatte einmal zu ihr gesagt, dass wahre Helden jung stürben, und wenn sie an ihre toten Brüder dachte, zog sich ihr Magen schmerzvoll zusammen. Irgendwann würde Constantius wohl ebenfalls zu den Legionen gehen, diesem Ruf folgend, den alle Iulier zu verspüren schienen, wenn sie zum Mann heran reiften. Noch einen Bruder durch den Krieg zu verlieren würde sie nicht ertragen. Fast gedankenverloren hob sie eine Hand auf Brusthöhe an und legte sie auf den hölzernen Taubenanhänger, den sie an einem Lederband unter der Stola trug. Es war tröstlich, die durch den Stoff bedeckten Kanten der geschnitzten Figur zu fühlen und auch zu bemerken, dass die Sorgen sich ein wenig abmilderten.

    Bekräftigend nickte sie und blickte ihren bald-Verwandten lächelnd an. "Natürlich. Sollte ich Dich nicht finden, werde ich einfach in Rom allen Hilfe suchenden Bürgern nach laufen, die sich auf die Suche nach Dir begeben haben, um Dir ihre Anliegen zu schildern. Aber ich hoffe doch sehr für Dich, dass Deine Amtszeit so friedlich wird wie die Deines Vorgängers Vinicius Lucianus. Bisher scheint es jedenfalls keine größeren Streitigkeiten im Volk zu geben ... hast Du es Dir so friedlich vorgestellt? Der Wahlkampf war ja doch recht hitzig."

    Meine Güte ^^ irgendwie bin ich froh, wenn diese nationale Fussballhysterie spätestens nach dem Finale endlich ein Ende findet. Irgendwann möchte man sich doch auch mal wieder über etwas anderes unterhalten als ausgerechnet nur Fußball. ;)

    "Na, da hast Du nichts verpasst - ich hätte mich heute morgen wegen der vielen Officien fast darin verlaufen. Welcher der Götter uns Römern auch immer eingegeben haben mag, dass man Häuser mit vielen Räumen bauen soll, ab und an hätte ich nicht übel Lust, seine Altäre niederzureißen," scherzte sie vergnügt und wusste natürlich, dass es eine solche direkte Weisung eines Gottes nie gegeben hatte - eine direkte Lästerung hätte sie nie ausgesprochen. In der Vielgötterwelt der römischen Mythologie musste man stets vorsichtig mit dem sein, was man sagte.


    "Wo verbringt ein Vigil eigentlich seine Freizeit?" fragte sie unvermittelt, als sie eine größere Menschentraube passiert hatten und wieder etwas mehr freie Luft zum Atmen und Ausschreiten zur Verfügung stand. "Ich meine, mein Bruder sitzt dann meist zuhause, wenn sein Dienst beendet ist, irgend etwas müssen junge Männer in Rom doch mit ihrer Freizeit anstellen können?"

    "Oh ja," meinte sie schmunzelnd. "Du bist heute das erste Mal hier - und glaub mir, ich kann mich sehr gut an Gesichter erinnern - das gibt einen Sonderpreis. Ab dem nächsten Mal bezahlst Du beides, aber heute bekommst Du die Rasur umsonst." Vergnügt zwinkerte ihm Itsenmut zu und schenkte ihm dann ein offenes, freundliches Lächeln, das sehr viel von ihrer sprudelnden Lebensfreude besaß.

    "Seneca ist ein Bruder meines Vaters, und Sohn des Marcus Iulius Subaquatus, meines Großvaters," erklärte sie und überlegte dann eine Weile. "Mh, alles Raten ist denke ich ziemlich sinnlos, wir sollten uns wirklich danach erkundigen, wie es sich tatsächlich verhält. Wenn Du möchtest, kann ich mich gerne bei meinem nächsten Brief nach Germania danach erkundigen, dann musst Du nicht extra schreiben."

    "Und genau das lässt mich zweifeln, dass er es war, der sie adoptierte. Man nennt doch seine Tochter nicht Schwester - deswegen erscheint es mir wahrscheinlicher, dass sie von meinem Großvater - und damit Senecas Vater - adoptiert wurde," meinte sie lächelnd.