Das Lächeln der Hausherrin wurde ein wenig deutlicher, als sie Livilla in jenem zarten, himmelblauen Stoff erblickte, der ihr sehr gut stand und die Farbe ihrer Augen etwas betonte. Zufrieden maß sie die Gestalt ihrer Cousine mit einem wohlwollenden Blick - sie würde gewiss in Erinnerung bleiben, so hoffte sie es. Hypathia freundlich zunickend, berührte sie diese kurz am Arm und bedeutete der Artorierin, mit ihr zu kommen - und so traten sie zusammen auf Constantius und Livilla zu. "Schön, dass Du zu uns gestoßen bist, Livilla," sagte Helena freundlich und lächelte sowohl ihrem Bruder als auch ihrer Cousine zu.
"Dies ist Artoria Hypathia, die Frau des Decimus Artorius Corvinus ..." den sie Livilla kurz zeigte, dann nannte sie Livilla die Namen aller anderen anwesenden Gäste, sie ihr kurz bedeutend. "Hypathia ist übrigens eine Discipula der Iuno," fügte sie noch hinzu und lächelte der Griechin sachte zu. Dass sie Hypathia zu mögen schien, war wohl offensichtlich, aber wäre dies nicht der Fall, hätte sie diese wohl auch kaum samt Gemahl eingeladen.
"Ah, mein Scriba ..." Schmunzelnd trat sie auf Caecilius Catilius zu und machte eine leichte Geste in den Raum zu den anderen Gästen hin. Bald waren sie vollzählig, sollten Tiberia Livia und ihr Gemahl noch erscheinen - und die beiden anderen Valerier. Wobei sie nicht wirklich glaubte, dass diese beiden noch erscheinen würden, Severus war Prätorianer und sicher anderweitig beschäftigt, und der Töpfer ... nun ja. Das Abendessen war nicht so wunderbar verlaufen, dass man sich darüber hätte Gedanken machen können. Sie stellte auch Catilius die Anwesenden vor und nannte den Gästen seinen Namen sowie seinen Rang in der Verwaltung Ostias. "Ich freue mich, dass Du es heute abend geschafft hast, Caecilius Catilius - und wenn Du Datteln und Wein bei Dir hast, bist du doppelt willkommen."
Sie senkte den Klang der Stimme auf ein Flüstern herab und meinte leise: "Ich bin verrückt nach Datteln, aber verrat das bloß niemanden. Seine Laster sollte man eigentlich für sich behalten." Vergnügt zwinkerte sie Catilius zu und blickte sich um. Es war eindeutig Zeit für den ersten Becher Wein, so klatschte sie zweimal in die Hände, um eine der für diesen Abend bereit stehenden Sklavinnen herbei zu rufen, damit sie servieren konnte.