Beiträge von Iulia Helena

    "Ach, wir sind jetzt auf dem Markt und Du preist Dich als Ware an?" meinte sie mit einem vergnügten Schmunzeln. "Das hättest Du mir natürlich früher sagen sollen, dann hätte ich nicht meine schlechten, sondern meine wenigen guten Eigenschaften genannt, um da mithalten zu können." Sie verhakte die Finger ineinander und blickte mit amüsiert funkelnden Augen zu ihm, die Brauen leicht angehoben. "Ausserdem, wer sagt Dir, dass ich nicht doch noch ein Anliegen an den Volkstribunen in Dir habe? Ich war immerhin noch nicht fertig mit der Liste meiner Probleme." Wäre es für eine Römerin statthaft gewesen, hätte sie jetzt zweifelsohne ziemlich breit gegrinst.

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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Mit Homo Faber hab ich auch nix anfangen können. Im Unterricht haben wir aber vor allem Andorra durchgenommen (unsere Deutschlehrerin liebte Literatur mit Antisemitismus-Bezug). Außerdem hatte ich so meine Probleme mit Brecht und Kafka, vielleicht ist das ja mit mehr Lebensweisheit anders. ;)


    Kafka fand ich zu meiner Schulzeit einfach nur krank *grinst* die Verwandlung des Menschen in ein Insekt - irgendwie waren da SciFi-Bücher deutlich höher im Kurs als Deutschunterrichtszwangslesereien. :D

    "Ich weiss nicht, ob das auch auf mich zutrifft. Mein Gemahl schien nicht unglücklich mit mir zu sein, ein anderer wäre das vielleicht schon gewesen, ich weiss es nicht. Aber wir haben auch eine nicht geringe Zeit gebraucht, um miteinander auszukommen," meinte sie sinnierend, und betrachtete ihn nicht minder aufmerksam.
    "Ein Angeber? Das soll Deine einzige schlechte Eigenschaft sein? Pah, Du veralberst eine arme Witwe, das ist nicht gerecht. Gerade ein Volkstribun sollte doch ein gutes Vorbild geben. Lass Dir doch nicht alle Würmer aus der Nase ziehen!"

    "Ach, ich denke, es wird sicher Frauen geben, die da nachsichtiger sind als andere. Solange keine Kinder aus solchen Vergnügen entstehen, ist es ohnehin etwas anderes," meinte sie sinnierend. Titus war kein großer Lupanar-Gänger gewesen, aber ab und an hatte auch er sich etwas Abwechslung gegönnt, die sie ihm auch zugestanden hatte. Sicher, immer mit einem gewissen unguten Gefühl, aber sie hatte nie daran zweifeln müssen, dass er ihr zugetan war.


    "Meine Eigenschaften ... hmmm," sie legte den Kopf überlegend schief und meinte dann vergnügt: "Ich nenne Dir am besten die Schlechten zuerst, die Guten sind nicht so zahlreich, dass man viel Zeit damit verbrignen würde, sie aufzuzählen. Ich bin stur, arrogant und ich weiss meistens sehr genau, was ich will und was nicht, was die meisten Männer eher erschreckt als dass sie es als gute Eigenschaft für eine Frau empfinden würden. Und ich mag Angeber nicht besonders." Überlegend rollte sie die Augen, aber die Augen funkelten amüsiert - hatte er nun die Deckung verlassen? "Achja - ich hasse Dummköpfe, da werde ich sehr schnell sarkastisch. Und nachdem ich Dir jetzt meine schlechten Eigenschaften verraten habe, nenn mir Du doch einmal Deine. Sonst ist das hier ja nicht fair." Mit einem zuckersüßen Lächeln drehte sie den pilum in seine Richtung um.

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    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Die Bibel und die offizielle Kirche zu verlgeichen finde ich immer recht heikel, aber gut das wäre wohl nen anderes Thema für einen anderen Thread.


    @Topic


    Wegen diesen Stadtwachebüchern von Pratchett: Welches war das wo ein Drache die Herrschaft über die Stadt an sich reißt?


    Das war 'Wachen, Wachen!' das allererste Buch über die Stadtwache direkt - da hat Sir Samuel auch seine Frau kennengelernt ;)

    "Das kommt darauf an," meinte sie amüsiert. "Zumindest hättest Du einen sehr großen Vorteil anderen Männern gegenüber: Sollte Deine Gemahlin einmal keine große Lust auf ein abendliches Vergnügen mit Dir haben, kannst Du Dich kostenlos ablenken lassen - andere Männer verprassen damit bisweilen das Familienvermögen." Amüsiert zwinkerte sie zu ihm zurück und betrachtete den Vinicier dann etwas eingehender als zuvor. War das nun ein Hinweis gewesen ...? Oder doch nur ein Scherz? Letztendlich war sie sich absolut nicht sicher, immerhin kannte sie ihn nicht gut genug, um ihn genauer einzuschätzen.


    "Es würde schon helfen, dass Du Dir darüber klar wirst, was für eine Art Frau Du haben willst, dann ist die Suche auch deutlich leichter. Welche Eigenschaften sie haben sollte .. und so weiter." Vielleicht würde er jetzt die Deckung des Scherzes verlassen.

    Sie lachte leise auf und schüttelte den Kopf. "Passende Kandidaten wachsen ja auch auf den Bäumen, nicht wahr? Das Schlimme ist, die meisten Männer, bei denen ich mir denken könnte, dass sie mein Temperament aushalten würden und ich das ihre, sind bereits vergeben - in sofern wird es schwierig. Der Heiratsmarkt hier in Rom ist für mich noch ein bisschen unübersichtlich, und es sollte schließlich auch keine Familie mit zu wenig Ansehen sein. Auch wenn wir keine Patrizier sind, müssen wir Iulier doch auf eine passende Verbindung achten. - ich bin mir sicher, das Problem dürftest Du kennen als Vinicier und Mitglied einer bekannten und mächtig gewordenen Familie."

    "Abwarten, fürchte ich ... ich meine, ich kann schlecht das gladius meines verstorbenen Mannes nehmen und ihm Verstand einbläuen, ich bekomme die Waffe ja nicht einmal allzu lange erhoben," meinte sie mit einem Anflug eines Lächelns, den Gedanken daran verbannend, wie es wohl aussehen würde, versuchte sie Sulla mit der Waffe anzugehen. "Man kann einem freien Bürger wohl kaum die Werbung untersagen, oder?" Ein Rest Hoffnung war geblieben, aber sie wusste selbst, wie unsicher diese war.

    Es schien, als sei ihr mit dem Caecilier ein sehr interessanter, bunt schillernder Fisch ins Netz gegangen und sie freute sich durchaus auch auf weitere Gespräche. Es würde sicher spannend sein, mit jemandem, der genauso viel wie sie gereist war, die Gedanken auszutauschen, immerhin kamen genug Römer Zeit ihres Lebens nicht über das pomerium hinaus und wussten entsprechend nur sehr wenig wirklich über das Leben in den Provinzen.


    "Dann bist Du vom jetztige Zeitpunkt an der neue Scriba von Ostia, und ich heisse Dich in Deinem Amt willkommen. Du wirst ein eigenes Officium haben - nebenan, das sehen wir uns gleich an - und ansonsten ... nunja, die Arbeit findet sich dann auch. Lass uns gleich einmal in Deinen neuen Raum gehen, ich denke, dann kannst Du es Dir dort gleich häuslich einrichten. Wenn Du etwas bestimmtes brauchst, sage das einfach einem der Sklaven der Curia, solange es keine exotischen Tiere aus Africa sind, sollte es in Ordnung gehen." Damit erhob sie sich und schob ihren Stuhl schmunzelnd wieder an den Tisch heran, zu ihm blickend, als erwarte sie, dass er ihr folgen würde - immerhin gab es noch eine ganze Curie zum Ansehen und der Tag war schon etwas fortgeschritten. In diesem Moment hatte ihre Begeisterung fast etwas kindhaftes, die blauen Augen funkelten vor Tatendrang.

    Leise einatmend schüttelte sie etwas den Kopf. "Er hat bereits an meinen Vater geschrieben, um ihn um Erlaubnis zu bitten, um mich werben zu dürfen, das teilte mir mein Vater mit - aber diese Erlaubnis hat er noch nicht erhalten. Dennoch will er mich sprechen und scheint bestrebt, diese Werbung auch ohne die Erlaubnis fortzusetzen ... ich kann mich nicht dauernd verleugnen lassen." Das Thema schien ihr ein gewisses Unbehagen zu bereiten, denn sie wirkte fast ärgerlich dabei, die blauen Augen blitzten leicht auf, während sie sprach.


    "Ich suche auch keinen Ersatz für Titus ... was war, wird nicht von einem anderen ungeschehen gemacht werden können. Es waren zehn Sommer, manchmal gut, manchmal schlecht, und ... ich würde ihn auch nicht vergessen wollen. Dafür haben wir zuvieles gemeinsam erlebt. Du wirst lachen ... aber er hat mir sein gladius vererbt. Ich habe es heute noch dort, wo er es immer aufbewahrt hat ..." Für einen Moment verlor sich die Stimme in der Erinnerung, dann lächelte sie mit einem Mal. "Letztendlich ... liegt alles andere ohnehin in den Händen der Götter, meinst Du nicht? Liebe und Ehe sind selten vereinbar, aber respektieren können möchte ich meinen Gemahl schon."

    Sie lächelte etwas und senkte den Blick auf den Boden herab, leise dabei einatmend. "Noch hat er jenem Bewerber nicht erlaubt, um mich werben zu dürfen, aber das scheint diesen Mann nicht wirklich aufzuhalten, warum auch immer ..." ein Seufzen folgte diesen Worten. "Sagt Dir der Name Spurius Sergius Sulla etwas? Ein Eques und sicher kein schlechter Mensch - allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass eine Ehe mit ihm weder für mich noch für ihn ein besonderes Glück wäre. Das Andenken meines Gemahls wird nur ein sehr starker Mann überhaupt beiseite schieben können, jemand, der mehr zu bieten hat als Worte und Geschenke."

    Sie lauschte den gesprochenen Worten ihrer Verwandten mit einem stillen Ausdruck der Melancholie im Lächeln der Lippen. Caius' Worte über die Legion ließen sie erahnen, wovon er wirklich träumte, was er sich wirklich wünschte - es schien so eigenartig, dass er stets davon sprach, ihr mit seinen Bedürfnissen nicht im Weg stehen zu wollen, und gleichzeitig schien es, als stünde sie ihm im Weg, durch die Tatsache, dass er sie beschützen wollte. Es machte sie fast traurig, dieses erkennen zu müssen, denn es würde wohl erst dann eine wirkliche Lösung geben, wenn sie heiratete, dann wäre er wieder frei, seinen Weg nach eigenem Willen zu wählen. So blieb sie vorerst stumm, ließ die anderen sprechen und beobachtete nur die Gesichter der Anwesenden. Irgendwann würde er seine Entscheidung treffen müssen, ebenso wie sie - und dieser Tag erfüllte sie heute schon mit einem vagen, leisen Schrecken, konnte sie den Abschied von vor zwölf Sommern doch nach wie vor nicht ganz vergessen. Der trotzige, wütende Blick des Constantius, als sie mit Titus fortgegangen war - aber sie zwang sich, den Gedanken beseite zu schieben, um den Gästen keine unaufmerksame Gastgeberin zu sein.


    "Es würde mich freuen, würdest Du hier wohnen, Cousine," sagte sie dann mit einem aufrichtigen Lächeln auf den Lippen. "Immerhin ist die Casa Iulia unser aller Heim, und in Rom gibt es sicher vieles, was eine junge Frau entdecken und erfahren kann - nicht zuletzt, um einen Weg für ihr Leben zu finden. Und Gesellschaft ausser diesem abends meist müden miles hier wäre mir mehr als recht," meinte sie vergnügt und schubste Constantius mit einer Hand in seine Seite. "Zudem gibt es sehr nette Frauen hier in Rom, in den Kastellstädten ist das immer so eine Sache - weniger Auswahl und deutlich mehr Neid, das habe ich lange genug mit Titus mitgemacht, um es Dir nicht zu wünschen." Sie machte eine leichte Geste durch den Raum, hin zu Numerianuns.
    "Was haltet ihr davon, einem Gastmahl beizuwohnen? Dann lernt ihr gleich einige Leute hier kennen und könnt ins Gespräch kommen. Ansonsten können wir uns für die nächsten Tage überlegen, was ihr tun möchtet und ein bisschen planen, Caius hat leider nicht so viel frei und ich auch nicht, da kommen wir um eine gewisse Planung nicht herum." Dann, den Blick auf Livilla richtend, meinte sie nun deutlich vergnügter: "Und hier gibt es tausend und eine Möglichkeit, das hart verdiente Geld Deines Vaters loszuwerden, du wirst schon sehen."

    Als der Nubier aus dem Zimmer verschwunden war, richtete die Iulierin ihren Blick auf den Ägypter, und sie wirkte nicht, als würde sie momentan auch nur ansatzweise über die Situation erfreut sein. Dass er sich dann dem Korb zuwandte und tatsächlich eine Schlange daraus hervorzog, die auch noch ziemlich giftig aussah, ließ ihr dann vollends die Kinnlade auf Brusthöhe herabsacken, zumindest sprichwörtlich - sichtbar entgleisten ihr nur die Gesichtszüge zu einer ausgesprochen erschrocken-verärgerten Miene. Der Blick folgte seinen Handlungen ungläubig, besonders, als er begann, der Schlange das Gift abzuzapfen und so geschickt hantierte, als sei ihm derlei alltäglich.


    "Ich kann es kaum glauben, dass Du so ein gefährliches Tier in diesen Haushalt mitgebracht hast, ohne mich davon zu unterrichten - dass selbst Wonga davon wusste, und nicht ich, ist einfach unglaublich!" Sie stemmte beide Hände in ihre Seiten und funkelte den Ägypter nun offensichtlich wirklich wütend an. "Du wirst mir in Zukunft sehr genau berichten, was Du hierher anschleppst, und das ist mein Ernst, Teremun! Was soll bitte geschehen, wenn unsere Besucher sich im Haus verirren und ganz zufällig auf den Korb Deines neuen Haustiers stoßen, ohne zu ahnen, welche Gefahr darin lauert? Du weisst genau, dass es für die Verletzung eines Römers durch Nachlässigkeit eines Sklaven nur eine einzige Strafe geben kann. Willst Du das?" Wieder schüttelte sie den Kopf, nun ausgesprochen ernst wirkend.


    "Dieses Zimmer hat ab sofort verschlossen zu bleiben, und Du und ich werden Schlüssel dazu besitzen, sonst niemand ... und dieses Ding!" damit deutete sie auf die Schlange. "...ist das einzige seiner Art, welches ich hier dulden werde, hast Du mich verstanden? Wir können uns keinen schlechten Ruf leisten und schon gar nicht vergiftete Verwandtschaft!"

    Wonga nahm die Wachstafel entgegen, nickte Sulla zu und verschwand wieder im Inneren des Hauses, worin er für eine ganze Weile verschwunden blieb. Entweder brauchte seine Herrin so lange für das Abfassen der Antwort oder aber, um die Nachricht zu lesen - als sich die porta der Casa Iulia schließlich wieder öffnete, wirkte der Sklave trotz seiner Größe irgendwie eingeschüchtert und übergab Sulla die zerbrochenen Reste seiner Wachstafel.


    "Herrin ziemlich zornig wegen Brief, Du vielleicht besser kommen wieder anderer Tag," meinte der Hühne mit dem Blick eines Mannes, der gerade einen ziemlichen Schrecken erlebt hat.

    "Es geht nicht darum ... dass ich nicht dem Willen meines Vaters entsprechen möchte, denn die erste Ehe, die er gefügt hat, war durchaus glücklich und ich möchte das Andenken an meinen verstorbenen Gemahl hoch halten. Aber ..." sie atmete ein und überlegte. Wie sollte man schon so etwas richtig erklären? "Ich habe auch nichts dagegen, wieder zu heiraten, aber ..." Langsam hob sie beiden Hände an und ließ sie auf den Schoß sinken. "Ich weiss nicht, ob Du das verstehen kannst, aber ... manch ein Mann ist einfach keine gute Wahl, das weiss ich jetzt schon. Wärst Du eine Frau,. hättest Du sicher auch Deine Vorbehalte gegen jemanden, der Dir beim Gespräch auf ...gewisse Teile ...Deines Körpers starrt, obwohl Deine Verwandten anwesend sind."

    "Weisst Du, ich habe Vater geschrieben, weil ich mir ebensolches gedacht habe, als wir seinen letzten Brief gelesen haben. Denkst Du, ich bin begierig danach zu heiraten, so begierig, dass ich jeden nehmen würde, der mich nur anlächelt? So schwierig die erste Zeit mit Titus auch gewesen ist, es fällt mir schwer, ohne ihn zu sein, auch heute noch. Wenn man erst einmal zehn Sommer lang Bett und Tisch miteinander teilt, gewöhnt man sich an einen Menschen sehr, vor allem, wenn er einen so starken Charakter hat wie ihn mein Gemahl hatte." Sie klang nachdenklich, wenngleich auch wehmütig genug, um nicht vergessen zu lassen, dass sie noch immer nicht über den Tod des Titus vollkommen hinweg gekommen war.
    "Vater wird sicher auch Wert auf Deine Worte zu einem jeden Bewerber legen, so Du sie ihm nennen willst, und ich bin mir sicher, er wäre stolz, von Dir Post zu bekommen, so stolz, wie er es immer war, wenn Du die neuesten Deiner Heldentaten mit dem Holzgladius damals beim Abendessen erzählt hast."


    Wieso kam einem die Vergangenheit eigentlich stets goldener vor als sie es eigetlich gewesen war? Ihre Kindheit war neben dem Spaß auch mit Pflichten erfüllt gewesen, aber gerade im Rückblick schienen die lustigen Ereignisse deutlich zu überwiegen, jene, bei denen sie mit geschwisterlicher Verschworenheit über elterliche Regeln triumphiert hatten oder einfach nur einen dummen Streich nach dem anderen angestellt hatten, um die Sklaven und Besucher der Casa gleichermaßen zu terrorisieren. Iulische Kinder schienen eben zu allen Zeiten einen gewissen Trotz und einen großen Hang zum Risiko zu besitzen ...
    "Das Geschenk," sagte sie leise und atmete ein. Also doch. Das Thema hatte wohl kommen müssen, und wieder fühlte sie eine gewisse Wehmut aufkommen. "Ich ... dachte, es sei an der Zeit dafür," setzte sie den Satz fort und zog langsam den Atem durch die Nasenflügel ein. "Es ist nicht gut, wenn das Bett eines Mannes beständig leer bleibt, irgendwann braucht man diese Art der Entspannung einfach. Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht dadurch beleidigt, dass ich dieses Arrangement getroffen habe, Caius. Wir können uns nicht so vieles schenken, und ich wollte Dir etwas schenken, das Dir nützt, nichts, was man in die Ecke stellt, in der es dann verstaubt oder einfach alt wird." Sie blickte nun ebenfalls in den Himmel, seinen Blick meidend wie auch sein Gesicht ... so vieles gäbe es dazu zu sagen, aber sie wagte es einfach nicht.

    "Es geht um ... wie könnte es wohl anders sein ... die Ehe," hob die Iulierin an und atmete tief ein. "Wie Du vielleicht weisst, bin ich Witwe und die Gesetze wünschen es, dass eine Witwe nicht allzu lange unverheiratet bleibt, dem Staate zum Wohl. Ich möchte wissen, ob es für mich als unter der patria potestas ihres Vaters stehende Frau eine Möglichkeit gibt, mich iuristisch gegen einen ... sagen wir ... unpassenden ... Bewerber zu wehren." Ihr Kinn hob sich etwas an, und entschlossen blickte sie ihrem Gegenüber direkt in die Augen, denn diese Frage schien für sie von großer Wichtigkeit zu sein.