Beiträge von Titus Helvetius Gabor

    Völlig überstürzt sprang Gabor auf und schaute Longinus an. Dann griff er zu seinem Schwert, eilte nach draußen und rief dem Jungen zu: "Führe uns zu ihm! Wie ist er bewaffnet? Konntest du es erkennen?"
    Über die Schulter bedeutete er einigen Männern mitzukommen.

    Gabor folgte Longinus und lächelte alle Menschen freundlich an, da er sie kaum verstand. Das Essen war sehr gut. Anschließend teilte Longinus ihm seine Pläne mit.


    "Ja, ich bin einverstanden! Und ich möchte nicht mehr aussteigen. Ich habe meine Entscheidung getroffen!"

    "Nein, ich kann keine Dialekte von hier und ich hab eine weisse Weste, außer dass ich zwei Pferde geliehen hab... Ich weiß nicht, ob Agrippa mich verfolgen lässt...
    Ja, ich bin diszipliniert genug. Ich kann es kaum erwarten loszulegen!"

    "Ich denke, das meiste habe ich dir schon erzählt! Mein Vater ist oder war Tribunus Plebis oder so und ist deswegen jetzt vor Gericht, meine Mutter ist sehr streng und meine vielen Geschwister sind über ganz Rom verteilt. Mein Onkel jedoch ist angesehener Senator. Leider hat meine Familie nicht so viel von ihm geerbt oder gelernt.
    Eigentlcih sollte ich auch Politiker werden. Meine Ziele sind vor allem die Entmachtung der Patrizier und... ich weiß nciht...
    Daher war ich in der CU um mir einen guten Ruf zu machen und, damit mich mehr Leute kennen und anschließend ging ich aus dem selben Grund nach Hispania. Dort sollte cih auch alles über Politik von Agrippa lernen, der ein Freund meines Vaters ist. Doch wenn du genaueres wissen willst musst du bitte Fragen stellen. Mir fällt nicht so viel über mich ein!"

    Auch Gabor bestellte etwas zu essen und antwortete dann Longinus:
    "Ganz gut, denk ich. Als kleiner Junge bei Rom auf dem Land kämpfte ich mit Holzgladii mit anderen Jungs und mit Sklaven, später war ich kurz beim Militär und erst vor kurzem war ich genoß ich die Ausbildung der CU in Rom. Dort lernt man sehr viel für den Nahkampf in engen Gassen und für Verfolgungsjagden und Verhaftungen. Mit dem Gladius bin ich sehr gut, schießen kann ich nicht so gut. Dafür reite ich gut. Du kämpfst mit einem Stock, wie du erwähntest!?"

    "Jau, das machen wir. Du führst weiterhin!"


    Nachdem sie eine Weile schweigend und trinkend nebeneinander gesessen hatten, stand Gabor auf und schwang sich erneut auf sein Pferd. Durch ein Nicken forderte er auch Longinus auf.

    "Sehr gut! Auf den Erfolg!", stimmte Gabor zu und trank ebenfalls. Kurz verzog er den Mund, weil es eher mittlemäßiger Wein war, wenn überhaupt, doch dann sagte er sich selbst in Gedanken er solle sich nicht so anstellen und hörte dann dem Mann aus dem Norden zu. "Gut, wir werden sicher einige von ihnen anwerben bei uns mitzumachen. Dann können wir schnell etwas auf die Beine stellen!"

    "Nee. Lass uns losreiten. Ich reite dir nach, du kennst ja sicher den Weg. Wir sollten uns aber unbedingt beeilen, falls einer von uns beiden gesehen worden ist."


    Er gab seinem Pferd einen sanften Klaps und spürte, wie es trotz der späten Stunde vor Energie nur so sprühte...

    Einige Minuten konnte Longinus das Klopfen von Pferdehufen hören.
    Schnell wurde es lauter. Dann erschien Gabor auf einem Pferd reitend, ein weiteres mit sich führend. Es waren prächtige Tiere und die Pferdedecken schienen aus einem reichen Haus zu stammen. Beide Tiere waren bepackt mit Waffen; Gladii und Pilae.


    Grüßend hob Gabor die Hand als er Longinus erblickte und hieß ihn aufzusteigen.

    Gabor schlich spät in der Nacht aus dem Haus und betrat den Pferdestall. Der Pferdeknecht hatte die Tür offenstehen lassen und nach kurzer Zeit hatte er zwei prächtige Pferde fertig gemacht. Anschließend legte er eine Tabula in den Eingang, wo ihn niemand übersehen konnte und ritt auf dem einen Pferd, das andere führend zum Aquädukt.





    Lieber Agrippa!


    Ich werde nicht länger in dieser Casa leben und trete auch als Magistrat zurück.
    Bitte verzeihe mir, dass ich deine Pferde genommen habe, ich hoffe, dass du es tun wirst.
    Ich habe dich als einen netten Menschen in Erinnerung und möchte dir für alles danken, was du mir gabst!


    Vale bene,


    Gabor


    Gabor hatte Longinus versprochen Waffen mitzubringen. Er hatte seinen Gladius unter der Tunika versteckt, doch er brauchte noch andere Sachen.
    Er war sich sicher, dass er auf dem Forum Erfolg haben würde. Und gerade um diese Uhrzeit. Es dunkelte bereits und die Hälfte der wenigen Leute, die ihm noch begegneten waren bereits angetrunken. Das würde es ihm umso leichter machen. An einem Gürtel trug er einen Ledersack mit einer Menge Geld. Hoffentlich würde er fündig werden...
    Langsam näherte er sich der Gladiatorenschule und die Menschen auf der Straße wurden zwielichtiger mit jedem Schritt. Sie musterten ihn argwöhnisch, weil er wahrscheinlich zu normal aussah. Er legte sich einen Streifen seiner Toga über den Kopf, um nicht erkannt zu werden, als er einen kleinen Mann sah, der ihn argwöhnisch anstarrte. Er hatte sich an einen Wagen gelegt auf dem etwas geladen war, was man nicht erkennen könnte, da der Wagen mit einem großen Segel bedeckt war. Langsam schlenderte Gabor auf den Mann zu und nuschelte ihm dann zu, als er ihm ganz nah stand und der Gestank ihn fast zum übergeben brachte, was er geladen habe.
    "Was suchst du denn? Ich kann dir alles beschaffen, für das passende Kleingeld..."
    "Ich brauche Waffen. Und zwar auf der Stelle. Weißt du jemanden für mich?", antwortete Gabor so leise wie möglich.
    Der Mann nickte kaum merklich. "Ich habe Schwerter vom Militär. Sie sind fast neu. Nie im Krieg benutzt. Außerdem kannst du einige Pilae kaufen. Aber es gilt, wie immer auf der Straße: Keine Fragen!" Nun nickte Gabor. Er holte seinen Geldsack raus und hielt ihn dem Mann geöffnet hin. Der nahm ihn, wog ihn in der Hand ab und steckte ihn dann zufrieden grinsend ein. Dann pfiff er durchdringend auf zwei Fingern. Gabor schreckte zusammen und schaute sich nach allen Seiten um. Zwei Jungen kamen angerannt. Der Mann drückte beiden zwei Sesterzen in die Hand und noch einen Dritten, als sie unzufrieden blickten und zeigte dann auf seinen Wagen.
    Die Jungen nahmen auf Anweisung des Händlers vier Schwerter und vier Pilae heraus und warteten geduldig. Dann drückte der Mann Gabor auch noch zwei Schwerter in die Hand. Dieser untersuchte sie kurz aber mit Fachkenntnis und gab sich zufrieden. Sie waren nicht so neu, wie beschrieben aber in einem ganz annehmbaren Zustand.
    Er nickte dem Händler zu und drehte sich dann um. Die Jungen folgten ihm.
    Mittlerweile war es so dunkel geworden, dass man schon sehr nah herankommen musste um etwas erkennen zu können, trotzdem liefen die drei geduckt und möglichst durch enge Gassen. An einem großen Gebüsch in der Nähe des Aquädukts ließ Gabor halt machen und versteckte mit den Jungen die Waffen. Er würde sie noch in der selben Nacht mit Longinus dort wieder abholen. Niemand würde sie wohl entdecken können. Es war eine dunkle Nacht. Er steckte beiden Jungen noch einen Denar zu, die er in einem weiteren Geldsäckchen hatte. Dann machten sie sich davon und auch Gabor begab sich ein letztes Mal zur Casa Matinia. Jetzt fehlten nur noch die Pferde...


    Normalbrief


    Caius Helvetius Tacitus
    Domus Helvetia
    Ostia
    Italia


    Salve Vater!


    Die Kunde vom Tod meines Bruders hat mich sehr getroffen und ich nahm es zum Anlass, mich aus der Politik zurückzuziehen.
    Ich habe vor nach Africa überzusetzen und dort ein Landgut zu kaufen, doch ich bitte dich, nicht den Proconsul zu benachrichtigen, da ich dort von allen unbehelligt leben möchte.
    Im Übrigen wünsche ich dir alles Gute und hoffe, dass du deinen Prozess gewinnst.


    Vale bene,


    Gabor