Beiträge von Gaius Scribonius Curio

    "Unlängst hatte das Imperium einen neuerlichen Aufruhr zu bewältigen. Man zog vor die Pforten des Imperators und forderte (ja, man höre, man forderte vom Imperator!) Gerechtigkeit.
    Es ist ja nicht so, dass solche Aufruhre weiter ungewöhnlich wären, nur liegen hier die Umstände etwas anders.


    Das Volk sah sich nämlich von Äusserungen eines Magistraten zu diesen Taten getrieben. Und nicht irgendeines Magistraten, sondern gleich von jenen unseres Consuls. Es ist hier zunächst nicht mein Ziel spezifische Personen zu kritisieren, aber vielleicht sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie die Magistrate, Senatoren und andere hohe Mitglieder nach aussen wirken. Was gesagt werden darf und was nicht.


    Man solle mich nicht falsch verstehen: Es ist nicht so, dass ich sage, dass wir uns fortan vor dem Volke fürchtend bei jeder öffentlichen Äusserungen bücken sollen, aber ob es wirklich förderlich und vor den Göttern auch tragbar ist, die Gründung unserer Stadt in Frage zu stellen und die Gründer als Banditen zu bezeichnen."

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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich habe eine Anfrag für Samstag vor der Basler Fasnacht, also den 4. März. Macer möchte da zu mir nach Basel kommen.


    Er hätt ämal de 4. gmeint.


    Häsch am 6. ä Gschichtsprüefig? Ja, was git's denn da bessers als äs Träffe mit eus Gschichtsfanatische :D?


    Was isch jetzt mitem Aemilius und mitem Agrippa ;)?

    Die Lage schien sich ein bisschen beruhigt haben, nachdem die Wortwahl des Quarto die Stimmung noch einmal richtig aufgeheitzt hatte. Nun rief die Menge nach dem Volkstribun. Er solle sprechen. Curio schätzte, dass nun nicht wenig von seinen Worten abhängen würde.


    "So, mein Kleiner. Hör gut zu, der Volkstribun setzt nun an. Hoffen wir, dass er sich in der Menge Gehör verschaffen kann."

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    Original von Appius Silurius Crotilo
    "Senator, willst du allen Ernstes behaupten, dass dies der richtige Ort für ein Kleinkind ist? Willst du ihn hier wirklich zwischen all den aufgebrachten Menschen munter herumlaufen lassen? Siehst du denn nicht die Gefahr?".


    "Kleinkind? Ein Kleinkind ist ein Wesen, das sich kaum aufsetzen kann, aber dieser Bursche ist wachen Geistes und neugierig. Er zieht die politische Luft Rom's in seine Nase. Natürlich ist dies der richtige Ort. Wie sonst erlernen wir Römer Politik, wenn nicht mittendrin uns befindend?
    Wir sind doch keine achso belesenen Griechen!


    Gefahr sehe ich keine. Nicht umsonst wählte ich diese erhöhte Treppe, fernab des Geschehens. Ich stelle ihn nun also unter meinen Schutz und werde sehen, dass er nicht mehr entwischt."


    Dabei sehe ich mahnend zum Burschen.


    "Ansonsten kann ich ihn dir nicht mitgeben. Solange niemand da ist, dessen Gewalt er untersteht und der ihn einfordert, hast du, genausowenig wie auch ich, ein Recht mit ihm gewaltsam zu verfahren.


    Und nebenbei: Sagte nicht auch schon Geminus, man solle ihn laufen lassen?"

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    Original von Publius Vinicius Sulla
    "Nun, eine lange Geschichte, zur Zeit hat niemand die Potestas, mein Vater ist tot und Onkel Hungi ist so etwas wie ein Ziehvater.....und ja Hungaricus, dort wohne ich."


    Curio hörte ungeduldig zu, doch endlich wusste er, was er wissen musste.


    "Ich verstehe. Niemand hat die Patria Potestas über dich. Das heisst du entscheidest und stehst für dich selbst."


    Er wandte sich wieder an Crotilo.


    "Du siehst: ich kann leider nicht tun, wonach du verlangst."


    Plötzlich herrschte etwas mehr Ruhe auf dem Platz. Zuerst versucht der Volkstribun, dann der Consular Quarto etwas zu sagen.

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    Original von Appius Silurius Crotilo
    "Salve, Senator. Arretiert? Tut mir leid, aber wenn ich jemanden arretiere sieht das anders aus. Das Kind entstammt der Familie des Praefectus. Ich fürchte, er wird mir übles antun, falls ich zulasse dass ihm Schaden zugefügt wird. Würdest du deinem Sklaven bitte befehlen, dass er mir das Kind übergibt damit ich es endlich nach Hause bringen kann?"


    "Ich verstehe dich, Appius Silurius. Einen Moment bitte."


    Er wandte sich an den Jungen.


    "Sag, holder Knabe. Wer ist dein Pater Familias? Ist es Hungaricus?"

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    Original von Lucius Flavius Furianus
    Dann wurde er doch ernster und sah wieder nach vorne.


    "Ja, ohne die Hilfe der Götter stünden wir nicht hier sondern in Schlamm, würden mit Schweinen in der selben Kammer hausen. Nein, wir brauchen die Götter und das Zürnen derer ist das Letzte was Rom in solchen Tagen noch braucht. Ein schwerwiegender Fehler des Consuls, der prompt bestraft wird. Doch soll er nicht sagen ich hätte ihn nicht gewarnt, soll er nicht sagen er hätte nicht gewusst was er sprach."


    "Prompt bestraft und vergessen wir nicht, dass Mars bestimmt gezürnt haben wird. Ich weiss im Moment ehrlich gesagt nicht, wie wir den Schaden beheben sollten. Ein Frevel entfesselt nicht nur die Götterwelt, sondern auch das Volk."

    "Appius Silurius..."


    sie kannten sich aus früheren flüchtigen Kontakten


    "...wie darf ich das verstehen? Da vorne schlagen sie sich schon fast die Köpfe ein und gleichzeitig wird diesem Kinde nachgehuscht? Wer gab Dir den Befehl das Kind zu arretieren?"

    Noch ehe jemand reagieren konnte, verschwand der Junge in der Menge. Er rannte und rannte. Flux zwischen den Menschen vorbei. Curio rief nach ihm, er solle keine Dummheiten machen und zurückkommen. Er schien nichts zu hören und war auch schon weit weg.


    "Verdammt, ich hätte ihn nicht mitnehmen sollen", grummelte er.


    Er winkte seinem Sklaven Malachias, dass er ihn fassen solle. Der getreue, aber dickliche Malachias, rennt los. Mit Schweissperlen auf der Stirn.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    ...[/B]


    "Ich gebe Euch ganz recht, Lucius Flavius. Die Triebe des Volkes sind unberechenbar, aber auch echt. Das Volk ist sehr abergläubisch und es ist nicht geschickt den Zorn der Götter auf uns zu lenken."


    Er machte eine Pause, dann wieder die Lucius-Rufe des Knaben, Furianus's verwirrter Gesichtsausdruck.


    "Ich glaube er meint den Lucius dort ganz vorne, den Rädelsführer :D."


    Ein weiterer Patrizier gesellte sich zu ihnen.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Maximus
    "Salve Curio, was geht hier nur vor? Das Volk scheint in höchstem Maße aufgebracht."


    "Der Volkstribun. Ein Glück. Komm und sieh nur, Marcus Octavius. Das Ganze begann, als Avarus die Gründung Rom's in Frage stellte, die Gründerväter mit Banditen verglich und indirekt die Götter beleidigte. Das Volk scheint entfesselt. Vielleicht kannst du etwas tun, immerhin bist du ihr gewählter Volkstribun."

    Der neue kleine Freund, fing plötzlich an zu schreien. Die Menschen, die unmittelbar um sie standen, drehten sich um, erblickten meinen Senator-Streifen, die Insignien des Patrizier-Standes des Furianus, dann das schreiende Kind und lächelten daraufhin bestärkt.


    "Ja, ja, ist ja gut. Spare deine Stimme. Wir wollen hören, was sie zu besprechen haben....der Lucius und der Titus ;)."

    "Ah, Furianus. Du kommst gerade recht. Der Spitze des Aufruhr's scheint sich zu nähern.


    Tja, wer Leichtfertiges auf der Rostra spricht, der sollte auch immer die Konsequenzen bedenken.
    Nur sehe ich Gewalt nur selten als Lösung. Sie sollten andere Wege finden, ihr Missfallen zu zeigen, was meinst du?"

    Curio schaute runzelnd auf den Knaben, winkte dann einem ihn begleitenden Sklaven (der zwar etwas schmal auf der Brust war), der den Jungen daraufhin in die Höhe hielt, so dass Curio und der Knabe aus gleicher Warte das weitere Geschehen betrachtete.


    "Siehst du: Das nennt man einen Aufruhr und der Mann...."


    er zeigte auf Lucius Sergius


    "...scheint das ganze zu koordinieren. In der Vergangeneheit, weisst du, wurde nicht wenig Blut bei solch Aktivitäten vergossen. Drum halten wir uns lieber etwas in der Ferne. Siehst du auch genug?"

    Noch vor kurzem auf der Rostra befand er sich nun an einem gewissen Punkt beim Palatin, wo der Strom stockte und sich die Menschenmassen um einen Senator ringten. Von Weitem erkannte Curio Geminus.


    Er trat in sicherem Abstand auf eine erhöhte Treppe und versuchte mit seinen Begleitern herauszufinden, was wohl im Gange war.