Beiträge von Sergia Severa

    Chaerea war, wie immer schon in Plauderstimmung und während sie wie ein Wasserfall redete, schrieb ich eine kurze
    Notiz an Lupus, packte die in einen kleinen Behälter und schickte einen Sklaven in die Castra.


    "...So, ich hoffe, Lupus kommt nun uns besuchen, er wird sich freuen, Dich wieder zu sehen... , aber erzähl nun weiter,
    was hast Du so in den ganzen Jahren gemacht? Studiert? ..."


    Inzwischen trank ich auch meinen Becher leer und verlangte nun nach Honigwasser, das schmeckte mir besser. Dann
    versuchte ich mich zu erinnern, was ich in meinem letzten Brief so alles geschrieben hatte, schüttelte nur den Kopf und
    lächelte Chaerea an,


    "...Ach, mache Dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung hier ... Und trinke nicht so hastig, sonst verschluckst Du Dich noch... "

    "Ach ja, Schnatterinchen, genau das meinte ich", - lächelte ich Chaerea liebevoll an und bedankte mich für das Kompliment,


    "Danke, Chaerea, es ist wahr, ich liebe Rom und fühle mich hier wohl, Du kannst hier bleiben so lange, wie es Dir gefällt, es
    ist auch Dein Haus ..."


    Die Sklavin Lyda füllte unsere Becher mit frischem Wasser und ich trank zuerst einen großen Schluck, obwohl ich eigentlich
    Honigwasser bevorzugte ...


    "Mit Jugendlichen hier muss Du aber vorsichtig sein, sie haben nichts anderes im Kopf, als junge Mädchen zu verführen...,
    also pass gut auf Dich auf, mein Kind, und ich kann nur hoffen, dass sie doch auf der Durchreise waren ..."


    Dabei fiel es mir ein, dass Lupus schon seit langem uns nicht besucht hat, der könnte doch etwas auf seine kleine Cousine
    aufpassen.


    "Du hast ja einen Cousin hier, Titus Lupus, ich werde ihm gleich eine Notiz schicken, damit er uns besucht, er ist der Optio
    Valetudinarii bei den Cohortes Urbanae und ein sehr netter junger Mann..., kannst Du Dich noch an ihn erinnern? "

    Die Überraschung war sehr groß, obwohl ich meine kleine Nichte schon seit Tagen erwartete, dabei habe ich vergessen, das
    sie kein kleines Mädchen mehr war, das ich zuletzt in Amatris gesehen habe, es sind immerhin zehn Jahre vergangen...


    "Aber natürlich erkenne ich Dich, mein Kind, Du bist so groß und schön geworden, aber Deine Augen und Dein Lächeln haben
    sich nicht geändert ..., und Du machst Deinem Spitznamen Schnatt ... Schnatter ... ach, wie auch immer, wieder mal alle Ehre "


    Ich stand auf und erwiderte Chaereas Umarmung. Es freute mich sehr, sie wieder zu sehen, wir haben uns immer sehr gut
    verstanden. Inzwischen wurden auch Erfrischungen und eine Schale mit Obst serviert


    "Natürlich bleibst Du in Rom und wirst schon selbst raus finden, was hier los ist! Und hier ist Dein Zuhause, nun, von Hunden
    brauchst Du keine Angst zu haben, sie sind alle lieb und verspielt, und beißen nur, wenn es unbedingt notwendig ist ... aber
    nimm bitte Platz und,... was willst Du trinken? Und erzähl mir, wie war Deine Reise?... "

    ...Wie immer zu dieser Tageszeit, saß ich auf meinem Korbstuhl neben dem kleinen Brunnen und lauschte dem leisen
    Geräusch des Wassers, in Gedanken versunken... . Da vernahm ich ein anderes Geräusch: Ich hörte Schritte und sah
    Makitros auf mich zu kommen, dem folgte eine Frau, die zwar sehr jung wirkte, aber etwas müde aussah, bestimmt
    eine neue Mieterin, habe ich gedacht und lächelte sie freundlich an,


    "Salve, junge Dame, was kann ich für Dich tun?..."

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    Das Lächeln der jungen Frau kam ihm irgendwie bekannt vor... Makitros versuchte sein Gedächtnis zu anstrengen und sah
    sie sich genauer an, dann schlug er sich plötzlich auf die Stirn, lächelte schief und nickte höflich,


    "Kleine domina Chaerea? ... Die Herrin erwartet Dich schon seit langem... Komm, lass Dein Gepäck hier stehen und folge mir,
    Domina Severa ist im Garten..."

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    Es klopfte wieder. Was war hier denn heute los? Makitros hatte nicht einmal die Zeit, rechtzeitig seine Mahlzeit einzunehmen.
    Hungrig und gereizt machte er die Tür auf. Als er aber die junge Dame erblickte, die mit sehr großem Gepäck vor ihm stand,
    versuchte er ein freundliches Gesicht zu machen, noch eine Mieterin, dachte er und fragte höflich


    "Salve. Was kann ich für dich tun?"

    Sergia Severa stimmt zu ... Auf so eine nette Anmeldung kann ich nicht "nein" sagen :)


    Willkommen in der Familie, Sergia Chaerea !


    Verwandtschaftsverhältnisse klären wir dann per PN, sobald Du freigeschaltet bist...



    Alle drei Tage ging Makitros zum Markt, um das Fleisch und frische Gemüse zu kaufen. Als er seine Einkäufe erledigte, machte
    er sich auf den Heimweg. Als er nun so in Gedanken nach Hause ging, stolperte er über einen Stein und fiel fast hin, konnte
    aber sein Gleichgewicht doch behalten, und sah dann am Boden etwas feines im Schlamm liegen. Er hob es vorsichtig auf und
    stellte mit Erstaunen fest, dass es ein Seidentuch war ... zwar sehr schmutzig, aber doch sehr edel. Makitros verstaute das gute
    Stück in seinem Beutel und lächelte zufrieden in sich hinein, wenn er erst zu Hause ist, wird das Tuch gründlich gewaschen
    und er wird es seiner Freundin schenken, der Sklavin aus der Nachbarschaft, sie wird sich sehr darüber freuen und ihn richtig
    dafür belohnen ... Bei dem Gedanken lächelte Makitros breit und setzte seinen Weg nach Hause fort....

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    Im Vestibulum angekommen, bat Makitros den Mann auf ihn zu warten und verschwand in einer Nebentür. Nach einer
    Weile kehrte er zurück mit einer Menge Schlüssel in der Hand,


    "So, Herr, das ist der Schlüssel für das Tor, dieser ist für die Porta und der für dein Cubiculum"


    Makitros dachte einen Augenblick nach und fuhr fort -


    "Das Tor wird nachts geschlossen und es werden Hunde im Hof losgelassen, also pass dann auf Dich auf, wenn Du spät
    nach Hause kommst ..., Vale bene ..."


    Mit diesen Worten gab der Sklave Centho die Schlüssel und blieb dann unbewegt auf seinem Posten stehen