Beiträge von Sergia Severa

    "Ach, bei mir gibt es nichts Neues, es ist aber schade, dass du den Kaiser noch nicht gesehen hast, aber vielleicht
    bald, bei der Parade ... , ich möchte ihn auch gern sehen ...."


    ich seufzte leicht, nahm eine Traube und dachte kurz nach, dann erhob ich mich und machte das Fenster auf,
    draußen war es dunkel geworden und die liebliche Frühlingsluft strömte ins Triclinium.


    "Möchtest du noch etwas Süßes, Lupus? Ein Stück Honigkuchen vielleicht?..."

    Der Sklave Makitros fand mich im Garten beim Blumen pflücken. Er berichtete mir in einem aufgeregten Ton
    über den Besucher, der nach einer Wohnung fragte und bereits im Atrium auf mich wartete.
    Energisch und mit einem sehr freundlichen Lächeln betrat ich den Raum und ging auf den Mann zu, der da saß,
    um sich blickte und, aus welchen Gründen auch immer, seufzte ....


    "Salve..., mein Sklave sagte, du hättest unsere Anzeige gesehen und interessierst dich für eine Wohnung ..."


    ich machte eine kleine Pause, sah mir den jungen Mann noch mal genau an und fuhr dann fort -


    " Nun, ich bin Sergia Severa, das ist meine Casa und wir haben wirklich schöne Räume zu vermieten ... und
    mit wem habe ich die Ehre ...?"

    In Gedanken verloren, bemerke ich die leisen Schritte nicht, dann erklang eine melodische Frauenstimme.
    Stella stand vor mir und begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln.


    "Oh, Salve, Furia Stella, verzeih bitte, ich glaube, ich bin kurz eingeschlafen ... . Aber bitte, nimm doch Platz"


    Mit einer einladenden Geste zeigte ich auf den anderen Korbstuhl, mir gegenüber.


    "Nein, nein, ... du kommst nicht zu früh, genau richtig ... und es ist mir eine Freude, Dich in unserem Haus
    begrüßen zu können ... wie geht es Dir? ..."


    In diesem Moment brachte eine Sklavin das Tablett mit Erfrischungen und einer großen Schale mit Obst
    und stellte es auf den kleinen Tisch.


    "Was möchtest Du trinken? Den Wein oder das frische Quellwasser, wir haben, wie ich sehe, alles hier..."

    Ich zuckte leicht mit den Schultern und lächelte amüsiert


    "Ja, ja ... ich weiß, du musst ... denn du bist ein pflichtbewusster Mensch ... und Soldat ..."


    Lupus war ein Mann mit einem ausgeprägten Sinn für Humor, schade, dass er so selten zu Besuch kam


    "Aber erzähl mir, was gibt es Neues in der Stadt? Hast du schon unseren neuen Kaiser gesehen?"

    Inzwischen begann es dunkel zu werden und die Sonne sandte ihre letzten Strahlen durch die Fenster des
    Tricliniums. Die Sklaven haben die Öllampen angezündet und ein warmes Licht erhellte den Raum.
    Calvina verabschiedete sich, nachdem sie ihr Essen beendet hatte.


    "Gute Nacht, Calvina und träume was schönes ..."


    Lupus trank langsam seinen Wein und wollte auch schon gehen. Ich war schon längst mit dem Essen fertig
    und lehnte mich gemütlich zurück, dann lächelte ich Lupus an


    "Ja, Lupus, wenn du schon gehen möchtest, werde ich dich nicht aufhalten, aber ich freue mich
    immer, wenn du mal ab und zu vorbei kommst ..."

    Heute war ein schöner, warmer Frühlingstag. Furia Stella ließ mich wissen, dass sie mich heute besuchen kommt,
    worauf ich mich sehr freute und ich habe beschlossen, meinen Gast im Garten zu empfangen. Zu dieser Tageszeit
    lässt die Sonne den Garten in einem ganz besonderen Licht erstrahlen und die Luft war erfüllt von einem lieblichen
    Duft. Ich setzte mich auf einen Korbstuhl und betrachtete nachdenklich das Wasserspiel der Fontäne...

    Langsam marschierten die beiden weiter, als der Rappe plötzlich einen Sprung nach vorne machte, irgendetwas hat ihn
    vermutlich erschreckt, er rollte ängstlich mit seinen großen Augen, schlug mit den Hufen und, bevor ich reagieren konnte,
    landete auf einmal direkt vor mir. Sein Herr versuchte den Hengst zu beruhigen, er sprach zu ihm und nannte ihn Audax...

    "Ach, es ist mir nichts passiert, du brauchst deinem Pferd nicht böse zu sein ... das arme Tier ist ganz verstört,... die
    Rappen sind eben sehr edel und sensibel,...sie erschrecken sich wegen jeder Kleinigkeit. Besonders, wenn sie, nun ja,
    übermüdet sind ... Ich hatte auch so einen gehabt ..."


    sagte ich mit einem Seufzen und dachte an meine schwarze, schöne Stute, die sehr jung starb... Sehr gern wollte ich
    Audax streicheln und auch trösten, aber er war immer noch ziemlich durcheinander und wirkte sehr nervös. Dann
    blickte ich den jungen Legionär an, auch er wirkte erschöpft und müde. Ich überlegte kurz und lächelte ihn freundlich
    an:


    "Willst du dich nicht hinsetzen? Wenigstens so lange, bis dein Pferd sich etwas erholt hat ... es ist genug Platz auf
    dieser Bank ... . Bist du auf dem Heimweg?"

    Der kleine Regen hat aufgehört und zwischen den Wolken zeigte sich die Sonne. Ich beschloss einen kleinen Spaziergang
    zu machen, um die frische, würzige Frühlingsluft einzuatmen. Meine Sklavin Lyda begleitete mich, wie immer mit einem
    Sonnenschirm bewaffnet. Eine kleine Allee, die zur großen Wiese führte, kam in Sicht und viele Erinnerungen kamen hoch.
    Curio und ich spazierten hier oft und hatten einfach eine ungezwungene, schöne Freude am Leben gehabt. Und obwohl
    Curio mein Onkel ist, waren wir wie Bruder und Schwester ... Wo könnte er bloß jetzt sein? Dieser Gedanke ließ mich nicht
    in Ruhe, seitdem ich aus Griechenland nach Rom zurück kam. Ich seufzte und sah mich um, um eine Bank zu finden, denn
    ich wollte mich etwas ausruhen und das schöne Wetter genießen.


    In diesem Moment erblickte ich ein rabenschwarzes Ross, das mich sehr an mein Pferd erinnerte, und einen Mann, der
    neben dem Tier stand und es streichelte. Ein verstaubter, müder Legionär, der vermutlich aus dem Krieg mit Parthia und
    nach der Erfüllung seiner Pflicht unterwegs nach Hause war. Eine Bank fand sich in der Nähe, ich setzte mich hin und
    betrachtete diskret das Pferd und seinen Herr ... . Am liebsten wollte ich auch dieses erschöpfte Pferd streicheln, aber
    es gehörte nicht zu den guten Sitten.



    Sim-Off:

    wenn ich darf?

    Eine Weile hörte ich den beiden zu, nahm dann einen Apfel und biss kräftig zu. Mit Freude sah ich, dass Calvina auch
    wieder den Appetit bekommen hatte und etwas aß.


    "Aber, Lupus, was sagst du da! Einen Liebhaber, ... unsere Calvina ist erst 15 Jahre alt ... und wenn sie die Regeln
    kennt, wie sie sagt, wird ihr schon nichts passieren ... sonst wartet auf sie eine grausame Strafe ..."


    bei dem Gedanken bekam ich eine Gänsehaut und ein Schütteln ging durch meinen Körper


    "Calvina, wenn Du zuerst das Orakel befragen möchtest, gehe einfach dorthin und die Priesterin wird dir sagen, was
    du benötigst ..."

    Inzwischen wurde es spät und ich war müde. Lupus sagte kein Wort mehr, trank nur seinen Wein und blickte
    uns abwechselnd an. Und Calvina wirkte auf einmal etwas unruhig und aufgeregt.


    "Ja, Calvina, ich meine, du sollst den Vesta-Tempel noch mal aufsuchen und mit der Priesterin sprechen,
    den Weg kennst du ja schon... Aber du kannst auch zuerst das Orakel über deine Träume und deine Zukunft
    befragen"


    sagte ich mit einer beruhigenden Stimme und trank dann einen Schluck Wasser


    "Leider kann ich dich nicht begleiten, aber die Sklaven stehen dir selbstverständlich zur Verfügung ..."


    Ich lehnte mich zurück, dachte kurz nach und und blickte dann Lupus an


    "Was sagst du nun dazu, Lupus? Könnte unsere Calvina Vestalin werden?"

    Lupus hatte natürlich recht. Es war Aufgabe der Priester, sich um solche Angelegenheiten zu kümmern.


    "Calvina, aber weine doch nicht, es wird wieder alles gut, du hast uns doch erzählt, dass dir der Tempel
    der Vesta gefällt? In diesem Tempel wird das heilige Feuer der Vesta fortdauernd brennend beschützt,
    vielleicht wollte dir deine Mutter im Traum einen Hinweis geben ... "


    Dass Calvina unglücklich war, war offensichtlich und sie brauchte Hilfe


    "Vielleicht solltest du den Vesta-Tempel aufsuchen und mit der zuständigen Priesterin reden? Oder das Orakel
    befragen?"


    abwechselnd sah ich die beiden an und seufzte, dann schüttelte ich den Kopf und nahm einen Apfel aus der Schale

    Was Calvina erzählte machte mir Sorgen. Obwohl es in diesem Alter schon mal passieren könnte, dass
    die Albträume und Ängste öfter vorkommen, trotzdem tat mir das Mädchen leid,


    "Aber, Calvina, wovor hast du Angst, du bist hier doch bei uns gut aufgehoben, in unserem sicheren Haus ...
    hast du Sorgen, die dich quälen ?"


    ich sah sie besorgt an, trank langsam meinen Wein und überlegte kurz


    "Nun, Lupus ist mehr oder weniger ein Mediziner, wir müssen lieber ihn fragen, was er dazu meint ..."


    und ich blickte Lupus fragend an ...