Beiträge von Sergia Severa

    "Salve, liebe Seia, es freut mich, dass ich Dich noch erreicht habe..."


    sagte ich, und wurde auf einmal verlegen:


    "Ich gehe nämlich los, ich verlasse Rom, es ist viel passiert, seit wir uns
    noch vor ein paar Tagen gesehen haben, liebe Cousine,
    Pelageos und ich haben unsere Liebe entdeckt und nun gehe ich mit ihm
    in seine Heimat, nach Amatris..."


    das alles sagte ich schnell und, ich glaube, ich wurde rot...


    "Ich wollte mich von Dir verabschieden, liebe Seia, wer weiss, wann ich
    wieder in Rom bin..."

    Es fiehl mir schwer Curio in diesem Zustand zu verlassen, wir sind wirklich
    wie Bruder und Schwester geworden. Ich mochte ihn sehr. Seine Worte
    und Glückswünsche haben mich tief bewegt....Ich sah ihn an und sagte:


    "Curio, wenn Dein Herz von Amors Pfeil getroffen ist und Du dort ein
    unerträglichen, aber süßen Schmerz verspührst, dann bist Du verliebt...
    So ist es bei mir.. Bei dem Gedanken an den Menschen, den man
    liebt soll das Herz brennen, es ist ein Feuer der Liebe..., ja, es ist so..."


    sagte ich leidenschaftlich und doch nachdenklich, küsste Curio noch einmal
    und ging....ich wollte nicht, dass er meine Tränen sieht.

    Es freute mich, dass Curio sich ein wenig erholt hat:


    "Wie ich Dir schon gesagt habe, Du hättest sie noch einmal küssen sollen, ich
    meine richtig küssen...
    ihr keine Möglichkeit geben weg zu gehen, aber
    wenn sie dann immer noch gegangen wäre, nun...
    da könnte man vielleicht denken, sie empfindet nichts für Dich,
    Du hast ihr zu viel Zeit gegeben, was sollte sie denn tun, auf Deinen
    weiteren Kuss warten?
    Curio, lade sie doch noch einmal ein, aber dieses mal sei nett und lieb,
    und habe keine Angst, wenn sie Deine Einladung annimmt, dann ist es
    schon ein gutes Zeichen!",
    sagte ich alles auf einmal und lächelte ihn an.


    "Curio, ich hätte gern noch bei Dir geblieben, aber ich muss mich
    für die Reise vorbereiten, morgen früh geht es schon los.
    Bitte sag Sulla, ich werde ihm schreiben. Und ich werde auch Dir schreiben,
    ich verabschiede mich ja nicht für immer, bestimmt werden wir uns noch
    sehen.."


    "Ich wünsche Dir viel Glück, mein lieber Freund und Bruder"


    sagte ich leise und wurde auf einmal sehr traurig, ich umarmte Curio
    und küsste ihn von ganzem Herzen...

    In der ganzen Aufregung habe ich fast vergessen mich von Seia zu
    verabschieden. So ging ich schnell zu ihr, in der Hoffnung sie zu erreichen:


    "Klopf....Klopf"

    Mein Herz begann mächtig zu schlagen, als ich seine Worte vernahm.
    Ich schaute in seine erwartungsvolle Augen und sprach die Worte,
    die sonst nur bei der Vermählung gesprochen werden, aber wir waren ja
    bereits eins:


    "Ubi tu Gaius, ego Gaia"

    "Curio, mein lieber, beruhige Dich, Du hast es richtig mit dem Gästezimmer
    gemacht, das beweist aber nur, dass Du die .... wie heisst sie eigentlich?,
    dass Du sie nicht verletzen wollte, dass Du Dir darüber Gedanken gemacht hast..."


    Inzwischen war ich auch schon durcheinander, Curio sah elend aus,
    ich stand auf, kam zu ihm und streichelte sein Haar.


    "Sicher ist, dass sie Dich auch mag, nur es liegt jetzt an Dir, alles
    wiedergutzumachen, obwohl ist ja auch nicht schlimmes passiert,
    die Verliebten können nun mal nicht richtig denken, oder handeln,
    sonst wären sie ja keine Verliebte..."


    "Hier, trink einen Schluck Wasser..."

    Curios Augen wurden immer größer, aber er war wenigstens nicht mehr
    blaß, die Farbe kam wieder in sein Gesicht, was mich freute.
    Er wollte bestimmt nicht zugeben, dass er sich verliebte, vor allem sich selbst.
    Er hat sie in einem anderem Zimmer empfangen,
    nun das sprach für sich selbst...
    Richtig sprechen konnte er auch nicht mehr, ich machte mir wirklich
    Sorgen um ihn:


    "Nicht in diesem Zimmer, wo denn?"

    "Dieses Lied hat mir meine Mutter immer gesunken, als ich noch ein Kind war.
    Ich vermisse sie sehr, ich wünschte sie hätte mich so glücklich erlebt, wie
    ich jetzt bin...."


    ich umarmte ihn auch und er küsste mir meine Tränen weg...


    "Mein Liebster..."

    Curios "kurz und quer" Gerede war für mich zuerst sehr anstreng und dann
    plötzlich sah ich die ganze Situation, die so klar wie das Quellwasser war:


    "Natürlich hat die Sonne hier die große Rolle gespielt, aber, lieber
    Curio, Du hast Dich in diese Frau verliebt. Ich habe da keine Zweifeln."


    sagte ich fest davon überzeugt.


    "Du bist doch in der Liebe so ein erfahrener Mann, nehme ich an...",


    sagte ich und sah ihn fragend an...


    "Weisst Du denn nicht, dass man einer Frau, wenn man sie erobern will,
    niemals die Gelegenheit geben darf nachzudenken, worüber auch immer,
    vor allem nicht nach dem ersten Kuss! Du solltest sie gleich noch einmal
    küssen, aber dann schon richtig...um so mehr, dass sie Deinen Kuss
    erwidertre....Warum hast Du sie nicht in den Garten eingeladen, die Atmosphere dort ist mehr als günstig, bestimmt haben Deine Mosaiken
    hier sie nicht gerade angenehm überrascht..."


    sagte ich und lächelte leicht, denn ich musste an meine eigene Geschichte
    im Garten denken...Wenn er mich nach dem Kuss losgelassen hätte,
    würde ich sofort ins Haus laufen um über alles nachzudenken...



    der arme Curio saß ganz verloren da, es brach mir fast das Herz:


    "Aber es ist noch gar nicht passiert, wenn Du sie wirklich wiedersehen
    möchtest, dann schreibe ihr eine kurze Einladung zum Essen in unserem
    Garten, oder Du triffst sie vielleicht noch mal und sei dann nicht so
    durcheinander, aber benutze Deinen Charme, Du hast ja genug davon...
    und denk über ein kleines Essen im Garten hach..."


    ich wusste nicht ob Curio das alles mirbekommen hat, ich wollte ihm so gern
    helfen...

    Curio machte eine Pause und dann erzählte er sehr aufgeregt, was ihm
    passierte. Zuerst war ich geschockt, dass er wieder den Hitzeschlag
    bekommen hat, es klingte nicht gut....
    In meinen Gedanken dankte ich der Frau, die ihn trotz allem nach Hause brachte, sie hatte bestimmt ein gutes Herz.


    Da Curio aber so verstört geredet hat, musste ich mich
    konzentrieren, um zu verstehen, was ihn so durcheinander brachte:


    "Du must auf Dich aufpassen und mit Sonnenschirm auf die Strasse
    gehen, und niemals alleine, hast doch genug Sklaven hier..."


    sagte ich und sah ihn besorgt an,


    "Nun, ich finde es sehr lieb von der Dame, dass sie Dich nach Hause
    brachte, sie könnte auch eine Sänfte für Dich mieten, wenn sie Dich
    los werden wollte, ich denke, Du warst ihr nicht gleichgültig, lieber Curio,
    was passierte dann hier, was Dir so merkwürdig vorkam?"


    fragte ich und schaute in Curios Augen, in denen ich fast Verzweiflung sah,
    oder sogar Angst?


    Ich wollte ihn umarmen und wie ein Kind beruhigen...wartete aber weiter
    auf seine Worte

    Curio sah nicht gut aus. Ich merkte, dass er nicht den Medicus brauchte,
    sondern einen Freund...


    "Du sagtest, als ich rein kam, Dir sind seltsame Dinge passiert,
    was bedrückt Dich, mein Bruder?"


    fragte ich behutsam


    "Verzeih mir, dass ich Dich so mit
    meinen Neuigkeiten überfallen habe, Du bist der Erste, dem ich
    über meine Liebe erzählte..., denn ich habe ein großes Vertrauen zu Dir..."


    sagte ich leise, im einen beruhigenden Ton


    "Hat Dir jemand weh getan?"

    Auf einmal wurde Curio sehr blaß, noch mehr als vorhin und fasste sich am Bauch.
    Auch atmete er schwer... Ich habe Angst bekommen, dass es ihm wieder
    schlecht wird und fragte besorgt:


    "Was ist mit Dir, Curio, hast Du Schmerzen?"


    Ich berührte seine Stirn, die war in der Tat heiss...


    "Sollen wir vielleicht den Medicus rufen?"


    fragte ich nun vorsichtig

    Über Curios Reaktion war ich nun sehr erleichtet!
    Ich war aufgesprungen und habe ihn auf beide Wangen geküsst, auch
    meine Stimme wurde wieder kräftiger:


    "Curio, ich bin glücklich, dass Du Dich für mich freust...,


    ich weiss bloß nicht, wie ich es Sulla beibringen soll, auch habe


    ich ihn seit Tagen nicht mehr gesehen, einmal habe ich ihn schon


    enttäuscht, und nun wieder...",


    sagte ich dann nachdenklich

    Mit Bestürzung sah ich, dass meine Worte Curio sehr aufregten.
    Das wollte ich nicht, plötzlich wusste ich, dass es mir sehr schwer fallen wird
    den Abschied von ihm zu nehmen.


    "Curio, ich weiss es nicht wie ich es Dir sagen soll...",

    ich trank einen Schluck Wasser, -


    "Ich gehe mit Pelageos in seine Heimat, nach Amatris..,
    für immer, ich..., ich... liebe ihn..." -


    die Worte waren nun endlich ausgesprochen, ich sah Curio an
    und konnte kaum atmen.

    Nachdem Pelageos und ich die Entscheidung nach Amatris zu gehen
    nun endgültig getroffen haben, rief ich Lyda zu mir:


    "Lyda, wir müssen uns wieder auf den Weg vorbereiten. Diesmal wird
    es aber eine lange Reise sein."


    Lyda, daran gewöhnt, öfters unterwegs zu sein, fragte nur:


    "Wie lange, Herrin?"


    "Sehr lange, aber da werden wir auch für immer bleiben..."


    sagte ich träumerisch und fing zu singen und zu tanzen an,


    von Gefühlen überwältigt...

    In meiner Aufregung vergaß ich, dass ich einmal und ohne Absicht
    Curio eventuell beleidigt habe, indem ich mich weigerte sein Zimmer zu
    betretten. Meine Erziehung erlaubte es mir einfach nicht.
    Nur als ich seine Überraschung jetzt sah, erinnerte ich mich daran.
    Aber damals kannte ich ihn auch nicht und jetzt ist er mir ein Freund
    und Bruder geworden.


    "Es tut mir leid, Curio" , dachte ich zärtlich, sagte aber:


    "Ja, ich möchte einen Becher Wasser, bitte..."


    "Man sieht sich zwei, drei Tage nicht und schon passieren Dinge,
    die das Leben vollkommen ändern können," - ich seufzte...


    "Ich komme um mich von Dir zu verabschieden, lieber Cauis Curio,
    mein Bruder, mir ist etwas wundersames, aber gleichzeitig auch
    wunderschönes passiert..."


    sagte ich leise, die Augen nach unten gesenkt...
    Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals und konnte nicht weiter sprechen

    Als Curio die Tür aufmachte war ich wirklich so froh, dass ich seine
    Einladung sofort einnahm und sein Cubiculum betreten habe:


    "Ich grüße Dich, Curio, freue mich Dich zu sehen. Wie geht es Dir?
    Du siehst gut aus"


    sagte ich, obwohl er sehr blaß und müde aussah...


    "Hoffentlich störe ich Dich nicht" -

    Seit zwei Tagen habe ich Curio nicht mehr gesehen und machte mir
    Sorgen um ihn. Außerdem wollte ich unbedingt mit ihm über Ereignisse
    sprechen, die in diesen zwei Tagen passierten....
    In der Hoffnung ihn zu treffen, ging ich den Korridor entlang und
    stand nun vor seiner Tür:


    "Ich versuch es...."


    Klopf....Klopf...