Ich werde ein verlängertes Wochenende für physikalische Aktivitäten nutzen und darob wenn überhaupt nur lesend anwesend sein.
Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus
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"Annaeus", grüßte ich zurück, als ich des Annaeers gewahr wurde. Mit meiner toga wirkte ich nun wohl ein wenig fehlgekleidet, hatte ich doch angenommen, dass es um eine Angelegenheit geschäftlicher Natur ging und nicht um einen privaten Plausch. Hätte er auch deswegen einen Liktor geschickt? "Ich danke dir für die Einladung." Auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, was Modestus im Sinn hatte, erst recht nicht nach dieser Ankündigung. Ich nickte Pyrrus zu, der sich daraufhin vermeintlich interessiert den obligatorischen Wachsmasken widmete, und folgte Modestus ins Peristyl.
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Mit Livius Pyrrus im Schlepptau trat ich also ein und wusste nicht recht, was nun geschehen würde. Der Sklave führte uns ins atrium, wo ich anschließend auf das Erscheinen des Annaeers wartete. Derweil besah ich mir die Ausgestaltung des Raumes. Wie lange war es her, dass Modestus und ich etwas gemeinsam zu schaffen gehabt hatten? Es kam mir vor wie ein halbes Leben. Damals, als wir beide noch nicht im Senat gewesen waren, sondern in Mantua gearbeitet hatten. Wie sich die Zeiten änderten.
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Ich hätte da mal eine Frage. Es existieren unterschiedliche Formulierungen, wie mir eben durch Zufall aufgefallen ist. Bei Avarus beispielsweise ist "ist Pater Familias" vermerkt, bei vielen anderen mit Familienanhängsel hingegen lediglich "ist sui iuris". Ist das ein Versehen oder gewollt?
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Es war ein anstrengender Tag gewesen und ich war froh, als ich endlich das Haus betrat und mir die toga abnehmen lassen konnte. Brix war nicht auffindbar - zumal ich auch nicht selbst gesucht, sondern nur darum gebeten hatte. Weiter ging es mit vier Briefen, die ich bereits aufgeschoben hatte und die nun allmählich dringlich wurden. Ich diktierte sie Pyrrus und blieb danach noch eine Weile allein im Arbeitszimmer. Siv musste inzwischen schon hier sein, deswegen hatte ich eigentlich Brix sprechen wollen. Dann grübelte ich. Ob es gut war, wenn ich sie noch vor der cena aufsuchte? Hunger hatte ich ohnehin keinen. Dieses Essen mochte zu einer Farce avancieren, und darauf konnte ich eigentlich verzichten. Dennoch wäre es wohl äußerst unklug, am ersten Abend nach Sivs Rückkehr ins Haus nicht zum Abendessen zu erscheinen. Ich erhob mich und ging eine Weile hin und her, blieb schließlich vor dem Fenster zum Garten hin stehen und sah nachdenklich hinaus. Es war verwirrend. Nun war Siv hier, doch besser ging es mir dadurch nicht. Die Probleme hatten sich verschoben, so seltsam das klang. Mein Zugeständnis an sie und an mich selbst hatte dazu geführt, dass Celerina erneut diejenige war, um die ich mich verstärkt bemühen musste. Mehr noch als zuvor, sofern sie mich denn ließ. Mein letzter Versuch dahingehend hatte schließlich nicht sonderlich gefruchtet.
Einige Minuten später verließ ich mein officium. Wie von selbst führten mich meine Schritte zu dem Zimmer, das man Siv gegeben hatte. Es war größer als die kleine Kammer neben meinen Gemächern, in der sie zuvor als Sklavin geschlafen hatte, wenngleich auch nicht so groß wie das kleinste unserer Gästezimmer. Und doch gab es neben dem obligatorischen Bett und einer großen Truhe nicht nur Platz für die Wiege, sondern auch für einen kleinen Tisch samt zweier Stühle. Ich stand also vor Sivs Zimmertür und sah das Holz an, und gerade, als ich mich vollends entschlossen hatte, zu klopfen, öffnete sich die Tür und eine erschrockene Siv starrte mich an. Ich erwiderte ihren Blick nicht minder perplex, rettete mich jedoch recht schnell in ein Schmunzeln. Sie trug den Knaben im Arm, wie ich bemerkte, und er schlief gerade. Schweigend sah ich Siv an. Ich hätte sie fragen können, wo sie hin wollte, ihr sagen können, dass es schön war, dass sie zurück war, doch ich tat nichts dergleichen und lächelte nur ein wenig. Dann trat ich vor, würde sie zurückschieben, wenn sie nicht selbst zurückwich. Leise schloss sich die Tür hinter uns, und kaum hatte sie das getan, zog ich Siv samt Finn an mich heran und wehrte mich nicht mehr gegen den Wunsch, beide dicht an mich zu drücken und sonst nichts weiter zu tun.
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Was Lupus darüber dachte, vermochte ich nicht zu erahnen. Es lag mir jedoch nahe, ihm deutlich zu machen, dass er Flavius Gracchus nicht für sich gewinnen würde, wenn er unvorbereitet in dieses Gespräch ging und den Dienst eines haruspex als simple Leberschau im Hinterkopf hatte. Lupus war sich wohl genauso im Klaren über die Macht und den Einfluss, den man als haruspex hatte, wie ich selbst, auch wenn dieser Aspekt der Tätigkeit unerwähnt blieb. Es machte zudem wenig Sinn, ihm genauere Hinweise oder Tipps zu geben - oder gar Anweisungen - da der Verlauf eines solchen Gesprächs situationsabhängig und überdies Lupus nicht auf den Kopf gefallen war. Ich nickte demnach sein Vorhaben nur ab, Gracchus aufsuchen zu wollen, obgleich ich auch mit Durus zufrieden gewesen wäre. "Gut. Dann wünsche ich dir viel Erfolg." Eine Empfehlung würde ich ihm auch ausstellen, wenngleich sie wohl weniger wert sein würde als die eines Nicht-Aureliers, doch sicher war nun einmal sicher.
Bezüglich des Konsuls war Lupus wenig mitteilsam, was wohl allerdings tatsächlich auch an der kurzen Zeit lag, die er nun in Diensten des Flaviers stand. So bleib mir auch hier nicht viel mehr, als nachdenklich zu nicken. "Gut. Willst du in der kommenden Amtszeit denn bereits kandidieren oder erst in der darauffolgenden?"
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Celerina bog ihren Kopf zur Seite, abwesend und unterkühlt, und ich hing einen Moment in der Luft, ehe ich die Lippen pikiert schürzte, mich wieder aufrichtete und sodann an ihre Seite auf die Liege setzte. Mir lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, etwas wie der Hinweis, dass dies mein Haus und mein Garten war, und ich darob derjenige sein sollte, der fragte, was sie wollte, doch ich schluckte jegliche Trotzreaktion hinunter und bemühte mich stattdessen, die steilen Falten auf meiner Stirn zu glätten, um nicht zu verärgert auszusehen. Bemerkt haben musste sie es dennoch, was mich wiederum verärgerte. Kurz überlegte ich, eine Hand locker auf ihrer Hüfte zu platzieren, verwarf diesen Gedanken jedoch angesichts ihrer Launenhaftigkeit und ließ die Hände stattdessen locker in meinen Schoß fallen. "Muss ich einen Grund haben, meiner Frau Gesellschaft zu leisten?" Gab ich mich unbeschwert - das heißt, ich versuchte es. Die Worte kamen leicht mürrisch heraus, was mich erneut verärgerte. Und nun saß ich auf der cline meiner Frau im milden Sonnenschein und fragte mich einerseits, was ich hier überhaupt tat, andererseits, was ich mit ihr nun anfangen sollte. Über das Wetter zu reden, erschien mir albern, wie sonst auch belangloses Gerede mir zuwider war. Doch was war dienlich in dieser Situation? Nachdenklich fiel mein Blick auf Celerinas Antlitz, in dem die Spuren des Schlafmangels der gestrigen Nacht durchaus noch zu sehen waren - wohl ebenso sehr wie auf meinem Gesicht. Ich seufzte tief.
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Auf dem Gesicht der Iunia stand kurzzeitiges Erstaunen, als sie meine Frage hörte. Dabei hatte ich sie durchaus ernst gemeint und zudem aus mehreren Hintergründen gestellt. Zum Einen fühlten sich viele Priester unverstanden oder unwichtig, und das war fatal, waren doch die Tempeldiener das Salz in der Suppe des kultischen Gefüges. Zum Anderen fielen engagierten Neuzugänge bisweilen Dinge auf, die alteingesessene Gewohnheitstiere nicht mehr bemerkten oder gewohnheitsmäßig ignorierten. Und zuletzt zielte die Frage darauf ab, herauszufinden, wie zufrieden Serrana selbst war.
Ihr Lächeln spiegelte sich auf meinem Gesicht wider im Verlauf des Gesprächs, bis ich schließlich nickte. "Das sehe ich ein wenig anders. Gerade frischgebackenen Priestern fallen Abweichungen vom Protokoll oftmals eher auf als Altgedienten" erwiderte ich daher auf ihre Bemerkung, sich nicht anmaßen zu wollen, etwas zu ändern. "Du solltest in jedem Falle den Mut haben, dich einzubringen." Auch wenn sie sich damit vermutlich nicht allzu viele Freunde machen würde unter den älteren, die sich oft an Veraltetes klammerten. "Was den Opferverkehr anbelangt... Das Problem ist ein altes. Viele opfern lieber bequem am heimischen Altar, statt sich in die Tempel zu bemühen. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn du deine Überlegungen wieder anstrengst, mehr Menschen in die Tempel zu locken." Selbst große Festivitäten waren nicht mehr so gut besucht wie einst. Ich dachte dabei an die Götterspeisung auf dem Palatin zurück und betrachtete Serrana forschend. "Wie sieht es mit der Praktizierung bei dir aus? Traust du dir zu, ein öffentliches Opfer zu leiten? Eines der größeren Art, meine ich. Oder hast du das bereits getan?" Falls ja, dann zumindest keines, an dem ich teilgenommen hatte, und ich war auf recht vielen Opferzeremonien anwesend. Es mochte der Iunia so vorkommen, als fühlte ich ihr ordentlich auf den Zahn. Und wenn es so war, dann hatte sie absolut das richtige Gefühl.
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Das war eine gute Antwort, wie ich fand, und ich hatte unter diesem Aspekt nichts dagegen, dass sich Narcissa ein ganz klein wenig für politische Dinge interessierte, auch wenn das selbstverständlich eine Angelegenheit für Männer war. An das erste Gespräch nach Ankunft der Zwillinge konnte ich mich kaum noch entsinnen - entweder war es zu lange her oder aber ich wurde tatsächlich allmählich alt. Die Lektüre allerdings ließ Narcissa sinken und signalisierte mir damit ihre volle Aufmerksamkeit. Ich räusperte mich erneut, denn es behagte mir selbst nicht so recht, dass ich derjenige sein sollte, der Orestes' Schwester davon in Kenntnis setzte. Die meisten Frauen, so glaubte ich, sahen ihr Glück in einer Schar Kinder und der Regimentführung des Haushaltes, und es war mir jedes Mal von Neuem verwunderlich, dass es hier auch Ausnahmen gab.
Narcissa stellte keine Frage, sie sah mich lediglich erwartungsvoll an. "Wir haben beschlossen, dich dem Kaiser als Vestalin vorzuschlagen", erklärte ich ihr weniger diplomatisch. Im Grunde stellte ich sie damit vor bestehende Tatsachen, was auch durchaus der Fall war. Orest hatte mit seiner Mutter korrespondiert, und jene hatte versprochen, ihm ein wenig Zeit zu lassen und dann einen Brief an Narcissa zu schreiben, was wohl auch bald der Fall sein mochte. Und für Narcissa bedeutete dies nun, dass ihre Zukunft keine Kinder vorsah, und einen Ehemann wohl auch nicht. Wenn sie alt genug war, den Dienst als Vestalin mit erhobenem Haupte zu verlassen, würde sie keine Kinder mehr gebären können, und damit war sie nurmehr interessant für einen Mann, der bereits genügend Erben besaß. Ich musterte meine Base und harrte ihrer Reaktion. "Du triffst zwar nicht mehr ganz das Alter einer Jungvestalin, doch mit der richtigen Unterstützung wird man dich sicherlich auch in deinem Alter noch annehmen." Vermutlich würde man ihre tatsächliche Jungfräulichkeit testen wollen, doch das wäre akzeptabel.
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Die Blicke der meisten richteten sich nun auf Lupus, der bisher höflich stehen geblieben war, statt sich einen Platz zu suchen. So auch die meinen. Ich zweifelte nicht daran, dass er die rechten Worte finden mochte, um die Mehrheit hier im Raume von sich zu überzeugen, hatte er doch bei Flavius Furianus schon sehr souverän gewirkt.
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Ich stellte mir Gracchus in Gedanken vor, und dabei fiel mir auf, dass ich ihn schon eine ganze Weile nicht mir gesehen hatte. Die Inspektion bei den Vestalinnen war die letzte Begebenheit gewesen, zu der wir uns getroffen hatten. Und da hatte er einen leicht verwirrten Eindruck auf mich gemacht. Nun, was war er für ein Mann? "Du wirst Flavius Gracchus wohl am ehesten von dir überzeugen können, wenn du ihm verdeutlichst, dass du dich sehr engagieren wirst. Seine Schwester war bis zu ihre....Tod die Vorsteherin der Vestalinnen, und in seiner Familie dienen viele den Göttern in Tempeldienst oder Collegium. Ich habe ihn als Menschen kennen gelernt, der auf Geschwätz nicht sonderlich viel gibt. Vielleicht wäre es daher günstig, nicht zu weit auszuholen, sondern nur auf Nachfrage mehr preiszugeben", überlegte ich laut. "Tiberius Durus ist meines Erachtens empfänglicher für Schmeicheleien. Was den cultus aber angeht, führt er das Regiment allerdings mit starker Hand. Wie es eigentlich der pontifex maximus tun sollte..." Ich räusperte mich. "In jedem Falle solltest du ehrlich sein und nicht übertreiben. Mehr brauche ich dir eigentlich nicht mit auf den Weg zu geben, gleich zu wem dein Weg dich da führen mag. Deine Sache mit Furianus hast du schließlich auch gemeistert. Wie geht es da voran?"
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Ich rollte mit den Augen und schloss sie dann, als Salinator - wieder einmal - seinen Senf dazugeben musste. Allmählich machte sich dieser Mann nicht nur als lästige Fliege bemerkbar, die einen gelegentlich umschwirrte, sondern avancierte zu einer Art unangenehmem Geruch, der allem und jedem anhaftete. Nun denn, vermutlich war es seine Absicht, bei dingen mitzureden, die er nicht beurteilen konnte. Ich beschloss, ihn zu ignorieren.
Seiana schlug sich gut, auch wenn die Formulierung am Ende ihrer Antwort auf Macers Frage für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in mein eigenes Fleisch schnitt. Man konnte nun einmal niemanden zwingen, sich zu engagieren - und wie wenig die Arbeit der Acta Diurna tatsächlich geschätzt wurde, zeigte sich sogar hier im Senat in aller Deutlichkeit. Außer Macer fragte niemand etwas, abgesehen von Salinators unqualifizierten Beiträgen beteiligten sich am heutigen Tage sogar noch weniger Senatoren als zuvor an der Debatte. Das war ein Trauerspiel, und ich wünschte Seiana wirklich sehr, dass ihr das Vorhaben der Anwerbung besser gelang als mir selbst, der ich mir nicht vorwerfen konnte, diesbezüglich untätig gewesen zu sein. Ich nickte Seiana alsdann dennoch aufmunternd zu. Sie wirkte souverän und ich glaubte nicht, dass jemand ernsthaft etwas gegen sie als Kopf der Zeitung haben würde - zumal es wohl eine Entscheidung war, die ohnehin nur eine Handvoll Senatoren überhaupt mitverfolgten, nach der Beteiligung zu urteilen.
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Eine ebenso simple wie ehrliche Antwort. Also war der Stoff so zäh wie altes Leder. Nun, da gab es keinen Weg vorbei, also würde ich mich irgendwann durch diese Abhandlungen durchbeißen müssen, ganz gleich, wie zäh sie waren. Ich machte eine entsprechende Grimasse und seufzte vernehmlich, gestand mir jedoch nicht mehr zu als das, ehe ich das Thema vom Tisch fegte und mich auf das konzentrierte, was ich Lupus später hatte mitteilen wollen. Ich deutete auf die kleine Sitzgruppe, die eigentlich zum Lesen einladen sollte. "Schön. Dann setzen wir uns doch." Ich setzte meinen Vorschlag auch gleich selbst in die Tat um und nahm Platz. Von seinen feierabendlichen Gossenaktivitäten wusste ich schließlich nichts, noch ahnte ich etwas.
"Ich habe mich schlau gemacht. Die haruspices haben derzeit zwei vakante Plätze. Offenbar gibt es bisher keine oder kaum geeigneten Männer, die diese Lücken wieder auffüllen könnten. Mit deiner Mutter allerdings hast du dich formal bereits qualifiziert, und dank des Umstandes, dass du dich durch sie mit den Handgriffen weitestgehend auskennst, halte ich es für eine sehr gute Idee, wenn du beim haruspex primus vorstellig wirst. Ich werde dir dazu gern eine amtliche Empfehlung ausstellen. Mehr Gewicht allerdings dürfte ein Schreiben von jemandem haben, der nicht deinen nomen gentile trägt. Vielleicht solltest du auch versuchen, dich über Flavius Furianus günstig bei Flavius Gracchus zu platzieren, anderenfalls könntest du auch die Verbindung zum Stellvertreter des pontifex maximus nutzen." Oder eine geeignete Spende erbringen. Vielleicht auch beides, das musste man sehen.
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Während ich so dasaß und Narcissa betrachtete, wurde mir allmählich klar, dass ich im Grunde kaum etwas von ihr wusste. Sie las gerne...und da hörte es auch schon auf. Weder wusste ich, was sie gern las, noch was sie sonst ausmachte. Das war eigentlich schade, und doch hatte ich nun die Aufgabe, sie an Orestes' Stelle noch weiter von uns zu entfremden, denn so kam es mir in jenem Moment vor. Und ihre Antwort verwunderte mich sichtlich. Ich hätte eher auf seichte Lektüre getippt, doch sie las die Biografie eines Senators und bedeutenden Heerführers Britanniens. Das Erstaunen mochte sich kurz in meinem Blick widerspiegeln, doch schwieg ich dazu, denn ich wollte sie nicht vor den Kopf stoßen, indem ich ihr ausgedprochen unterstellte, was ich soeben im Stillen gedacht hatte. So nickte ich nur einige Male ein wenig nachdenklich und ließ mich von ihr betrachten, bis sie ihre Gegenfrage stellte und ich schmunzeln musste. Einen Kommentar konnte ich mir nun doch nicht mehr verkneifen. "Das Ädilat ist vorüber, die Berge haben ein wenig abgenommen - du interessierst dich für Politik?" Eigentlich eine unnötige Frage, würde Narcissa denn sonst diese Biografie lesen?
Ich räusperte mich. "Aber es ist gut, dass ich dich treffe, ich hatte dich ohnehin gesucht. Ich werde dich auch nicht allzu lange stören, wenn du lieber weiterlesen möchtest..." bemerkte ich und kratzte mich kurz an der Wange. "Dein Bruder ist in letzter Zeit sehr beschäftigt und hat mich deshalb gebeten, mit dir über etwas Wichtiges zu reden..." Wie musste sich das nun anhören! Es klang gar so, als würde ich nun gleich einen Monolog zu den bestimmten Voraussetzung zur Empfängnis eines Kindes herunterbeten wollen. Meine vorsichtig tastende Miene trug gewiss auch nicht dazu bei, dass Narcissa sich unbefangen fühlte, dabei war das, was ich ihr zu sagen hatte, eine Ehre und keine Strafe.
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Es waren die Unterlagen zum Kurs der Rechtswissenschaften, die ich gelesen hatte - oder vielmehr überflogen, denn mich so recht zu konzentrieren vermochte ich nicht. Umso willkommener war die junge Priesterin, die mir Minus ankündigte. Ich legte die Abschrift beiseite und richtete mich ein wenig auf. Nachdem die Iunia ihren Wunsch geäußert hatte, warf er auch mir einen fragenden Blick zu, den ich meinerseits mit einer Geste auf den halb gefüllten Weinbecher auf dem Tisch lenkte, und Minus machte sich daraufhin an die Arbeit, dem Gast sein Getränk einzugießen. Ich selbst nickte und deutete auf einen weiteren Sessel. "Sei gegrüßt, sacerdos Iunia. Bitte, setz dich." Ich gab ihr Gelegenheit, dem Angebot zu entsprechen, und lehnte mich hernach wieder zurück. Auf dem Tisch zwischen uns, neben der Schriftrolle mit den rechtlichen Abhandlungen, lag die Wachstafel, auf der sich die Notizen aus dem Gespräch mit diversen Anwärtern befanden.
"Zunächst einmal möchte ich dir danken, dass du so kurzfristig Zeit gefunden hast, und dir noch einmal persönlich zur Hochzeit gratulieren", begann ich und lächelte sie an. "Du stehst nun schon eine geraume Weile im Dienst des cultus. Wie gefällt es dir bisher? Gibt es Dinge, die du ändern würdest oder etwas, das dir aufgefallen ist?" erkundigte ich mich bei ihr. In diesem Moment stellte Minus das Wasser vor Serrana hin und blieb dann selbst vor dem Tisch stehen, sie mit hochroten Wangen anstrahlend. Ich hob eine Braue, räusperte mich, und der Junge schien sich wieder zu erinnern, dass dies ein angemessenes Verhalten war, denn er erwachte aus seiner Starre und türmte aus dem Zimmer. Alsdann sah ich abwartend zu der Priesterin hin.
Sim-Off: Name entfernt, des Spielverlaufs wegen
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Naja, der Threadtitel passt nimmer so ganz, aber trotzdem. Schade, da ist heute alles zusammengekommen. Mieser Schiri, mieser Elfmeter, mieser Badstuber, Stimmung angeschlagen, Bier warm. Mittwoch dann hoffentlich der Sieg fürs Achtelfinale.
Schlaaaand!
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Zitat
Original von Aristea
Könnte man meinen Besitzer umtragen? Ich gehöre nicht mehr Livianus, sondern wurde von ihm an Decima Seiana weiterverschenkt.Dass müssen Livianus und Seiana selbst umstellen in ihren Control Panels.
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Während der Sklave die Bücher einsortierte - überhaupt hatte ich den Eindruck, dass er fortlaufend etwas zu tun hatte, gleich welche Tageszeit es war, und argwöhnte darob, dass er des Öfteren die Bücher einfach umschichtete, was wiederum erklärte, wieso man nie etwas fand - beobachtete er Lupus durch die Buchlücken hindurch. Er persönlich fand, dass zu einer ambientigen Bibliothek eine schnarrende Tür ebenso gehörte wie ein Ohrensessel, der freilich noch nicht erfunden, aber doch im sklavischen Hirne vorhanden war. Ich für meinen Teil registrierte das Quietschen kaum mehr und nahm die Schriftrolle entgegen, um sie danach gedankenverloren in Händen zu drehen. "Naja, dringend kaum. Ich sollte nur allmählich diesen Kurs der Rechtswissenschaften absolvieren, wenn ich politisch nicht auf der Stelle treten will", erzählte ich und seufzte. Das Recht war nie so wirklich mein Ding gewesen, doch führte nun einmal kein Weg daran vorbei. "War es denn wenigstens ein klein wenig interessant oder so zäh wie die Sohle einer caligula?" erkundigte ich mich und hob scherzend einen Mundwinkel. "Ich wollte ohnehin noch zu dir. Hast du einen Moment? Dann könnten wir das gleich erledigen."
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Ad
Iunia Serrana
casa Germanica in Romapontifex M. Aurelius Corvinus sacerdoti Iuniae Serranae s.d.
Ich lade dich hiermit zu einem vertraulichen Gespräch bezüglich deiner Tätigkeit als aeditua vor und bitte dich aus diesem Grunde, dich am ANTE DIEM XVI KAL IUL DCCCLX A.U.C. (16.6.2010/107 n.Chr.)* zur siebenten Stunde in der villa Aurelia einzufinden.
Mögen die Unsterblichen dich behüten.
Für den cultus deorum
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- senator et pontifex -ROMA, ANTE DIEM XVI KAL IUL DCCCLX A.U.C. (16.6.2010/107 n.Chr.)
Sim-Off: * SimOff wann es dir zeitlich passt