Ich neigte andächtig den Kopf.
"Gut gesprochen, Callidus. Ich für meinen Teil werde alles in meiner Macht stehende tun, um den Willen und die Taten meines Onkels fortzuführen. Ich bin mir sicher, dass dies auch in Albinus' Interesse sein wird."
Ich lächelte den comes an. Ein großer Mann, der weise Worte sprach. Er hatte diesen Posten voll und ganz verdient.
Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus
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Ich presste leicht die Kiefer aufeinander. Schließlich wusste niemand, was in der Nachricht gestanden hatte, die Cicero erhalten hatte. Und den Kurier hatte niemand ausfindig machen können.
"Ja. Es muss gewiss etwas Ernstes gewesen sein", sagte ich nachdenklich. Und wieder fragte ich mich, ob die Übergabe des Siegelringes der Vorbote dieses Aufbruchs war, konnte es aber nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich räusperte mich.
"Nun gut. Ich kam, um dich über den Stand der Dinge zu informieren. Das habe ich nun getan. Hast du sonst noch etwas, das wichtig wäre für Mantua, comes?" erkundigte ich mich freundlich. -
Nun wurde es langsam langweilig. Ich seufzte leise und sah mich im Raum um. Viele schienen sich zu kennen, nur ich kannte mal wieder niemanden. Oder, halt doch, Flavius Furianus. Ihn kannte ich, und zwar von der rostra. Nur er wusste sicherlich nicht, wer ich war. Also keine Redemöglichkeit, um mir die Zeit zu vertrieben. Oder doch? Als ich weiterblickte, sah ich einen Mann auf seinem Tisch schnarchen, ein anderer säuberte sich die Fingernägel. Wieder ein weiterer rutschte auf seinem Stuhk herum und verließ, nachdem er etwas von flott und Hugo gemurmelt hatte, den Saal. Ich stützte den Kopf in eine Hand und malte ein Strichmännchen auf meine Tafel...
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"Du bist auch nicht viel älter als ich. Anfang, Mitte zwanzig?" erkundigte ich mich mit einem beinahe schadenfrohen Grinsen.
"Und ja, ich werde unter den Anhängern der Aurata zu finden sein. Ziemlich weit unten auf den Rängen, wie es sich für einen Mann unseres Standes gebührt.""Nun, die Arbeit als magistratus macht mir Spaß. Es ist eine Herausforderung und zugleich eine willkommene Abwechslung, die Dinge einmal anzupacken, statt stetig nur plattzureden. Derzeit wird der Bau eines amphitheatrums fertiggestellt, das jenem in Epidaurus die Stirn bieten kann. Du warst doch in Epidaurus, nicht? Ein wunderbarer Ort, mitten in den Bergen gelegen und dennoch so kunstvoll aus dem Stein gehauen... Einfach beeindruckend."
Ich schloss kurz in meiner Schwärmerei die Augen und dachte mich in das griechische Theater zurück. Wieder überkam mich die Erinnerung an Achaia, und wieder dachte ich an jemanden, der....
Doch da kam der Sklave, Brutus, und brachte endlich Wein und Knabbereien. Mit einem Nicken dankte ich ihm und nahm den Becher entgegen, den er mir wie auch Aqilius reichte. Ich hob den Becher und sah meine neue Bekanntschaft an."Auf den Beginn einer Freundschaft", intonierte ich lächelnd und trank einen Schluck des wunderbaren Falerners. Genießerisch schloss ich abermals die Augen und musste einen wohligen Summton unterdrücken. Ich vertrug nicht viel Wein, doch noch war ich nicht so angeschlagen, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne war. Als ich die Lider wieder hob, betrachtete ich erneut den Flavier. Mir war, als würde ich ihn irgendwoher schon kennen, schon lange kennen, Doch woher? Ich war mir sicher, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Dieser Gedanke wurde von einem milden Bedauern begleitet, das mir nun die Kehle hinaufkroch und schnell mit einem weiteren Schluck Falerner heruntergespült werden wollte. Nur zu gern kam ich diesem Bedürfnis nach. Dann kam mir ein weiterer Gedanke und ich fragte mich ob...
"Und, wirst du bald heiraten?" fragte ich unvermittelt. Eine normale Frage, wie ich mir dachte, doch zugleich unsagbar informativ.
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"Das freut mich", sagte ich. Dann senkte ich kurz den Blick und seufzte. Als ich den comes wieder ansah, war deutlich zu erkennen, dass etwas nicht stimmte, auch wenn ich eigentlich versuchte, genau dies zu verbergen.
"Es geht um meinen Onkel, Aurelius Cicero. Er musste aufgrund familiärer Dinge recht plötzlich aus Mantua abreisen. Die Sache ist...verzwickt. Man weiß nicht, wann er wiederkommen wird. Es kann sein, dass er nach einer Woche zurück ist, doch auch, dass er erst in einigen Jahren wiederkehrt. Niemand weiß, wohin er gegangen ist. Er wirkte ziemlich zerschlagen. Mantua ist Führungsspitzenlos. Didius Albinus und ich dachten, dass du das wissen solltest, damit du gegebenenfalls weitere Schritte einleiten kannst. Es sind viele Dinge für Mantua geplant. Wir können es uns momentan nicht leisten, nun auf einen duumvir zu verzichten." -

Wenn ich nicht viel zu jung wäre und in Rom wohnen würde, so hättest du nun auf dem Markt einen Zusammenstoß mit Folgen.

Sehr schön geschrieben, ich drück dir die Daumen!
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Das tat ich auch. Ich warf dem comes ein kurzes Lächeln zu. Wir kannten uns ja bereits.
"Salve Callidus. Ich hoffe, es geht dir gut?" begann ich, während ich mich setzte. -
Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
Und letzten Endes wird eine Heirat doch hoffentlich aufgrund der Informationen im Tabularium für möglich/unmöglich befunden und nicht aufgrund irgendwelcher anderer Definitionen. Solche Definitionen beliebt die gens Aurelia ja recht frei auszulegen, da hat ein Mitglied plötzlich schon mal einen anderen Vater. Aber naja... Im Fall der Aurelia haben wir SL offensichtlich viel zu spät interveniert, und jetzt haben wir das totale Chaos.Ich bin zwar noch nicht lange dabei, aber ich frage mich dennoch, warum man so negativ über die Aurelier redet. Das finde ich schade, wo doch die Spielleitung als unparteiisch angesehen werden sollte, oder ist das falsch?
Was den Stammbaum betrifft, so weiß ich, dass Deandra sich schon Gedanken darum gemacht hat. Er wird der Spielleitung in den nächsten Tagen vorgelegt werden. Der Gens Aurelia war ebensowenig wie der Spielleitung bewusst, dass es sich eher um ein Kuddelmuddel handelt als um einen klar definierten Stammbaum. Ich hoffe, damit sind eventuelle Missverständnisse aus der Welt geschafft.

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Ich wiegte den Kopf hin und her. Ein goldener Käfig. Sicher, der Posten des flamen dialis war mit sehr harten Einschränkungen verbunden. Doch wenn man den Göttern gerecht werden und aufopferungsvoll leben wollte, so würde man dieses Manko akzeptieren. Doch war ich bereit dazu? Vorerst nicht. Ich war noch zu jung, zu wenig erfahren. Und außerdem unverheiratet. So schüttelte ich den Kopf.
"Nein. Du hast zwar Recht, der der Posten des flamen dialis ist ein sehr ehrbarer und würdevoller Posten, doch ich fühle mich zumindest im Moment noch außer Stande, ein Leben mit diesen Einschränkungen zu leben."
Ich setzte mich auf eine Liege und legte die Beine hoch. Mit einem Arm stützte ich meinen Kopf, mit dem anderen deutete ich auf die Liege, die der meinen gegenüber stand.
"Wie gesagt, es ist alles noch sehr vage. Ich fühle mich noch unsicher und werde daher das Gespräch mit meinem Vater suchen, ehe ich mich für oder wider etwas entscheide."
Dennoch, die Aussicht, vielleicht als flamen mehr Zeit mit Aquilius zu verbringen, barg etwas Anziehendes in sich, auch wenn ich diesem Gedanken jetzt sicherlich nicht nachgeben wollte. Während er sich setzte, musterte ich ihn erneut. Durch und durch männlich war sein Körper. Er hatte ein markantes Gesicht, das mich zum wiederholten Male an Periklis erinnerte. Einer derjenigen, mit denen ich in Achaia viel, sehr viel Zeit verbracht hatte. Ich ertappte mich dabei, wie ich beschloss, ihm wieder einmal zu schreiben. Dann hatte Aquilius wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
"Also treffen wir uns bei den Spielen", stellte ich fest und suchte kurz mit einem Blick nach dem Sklaven, der noch immer weder Wein noch Naschwerk aufgetragen hatte.
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Ich lachte.
"Nein. Aber es ist schon befremdlich, wenn man zum ersten Mal hier ankommt. Da ich magistratus von Mantua bin, bin ich nicht oft in Rom. Aber mich trieben diesmal berufliche wie familiäre Dinge hierher."Ich führte Aquilius durch das Atrium, blieb kurz stehen um einem Sklaven aufzutragen, dass er zwei Becher und die Amphore im Tablinum bereitstellen sollte, so wie etwas Obst und auch Oliven. Dann neigte ich den Kopf zur Seite und sah in Aquilius'markantes Gesicht.
"Es ist seit langem Familientradition, der Aurata anzugehören. Die Aurelia stellt die Pferde, musst du wissen. Meine Schwester Deandra ist zudem sehr involviert in das Geschehen der factio. Was die ludi angeht: Es wäre mir ein Vergnügen, dort auf dich zu treffen. Ich bin mir sicher, dass wir Spaß haben werden."Ich warf ihm einen Blick zu, während ich lächelte, und mit dem Arm auf das Tablinum deutete.
"Bitte, gehen wir. Ah, es ist übrigens nicht der Marskult, der mich anzieht. Zumindest nicht so sehr wie der unseres allmächtigen Göttervaters. Doch leider müsste ich zuerst eine Frau ehelichen, um flamen dialis zu werden. Ich weiß noch nicht, welchen Weg ich gehen werde." -
Vom Markt kommend, langten wir bald in der Villa Aurelia an. Ein Sklave öffnete die Tür und ich trat vor Aquilius ein.
"Tja, das ist sie, die Villa", sagte ich. -
Ich sah zu meinem Vater auf, seufzte und erhob mich schließlich, um ihm zu folgen. Wieder einmal war ich dankbar, dass jener Familienzusammenhalt, von dem er sprach, bei den Aureliern so stark ausgeprägt war. Auf dem Weg ins Atrium erzählte ich ihm, was mich bewegte.
"Cicero ist fort. Das weiß du sicher schon. Ich.. Er ging einfach. Wurde kreidebleich, als er einen Brief bekam. Dann entschuldigte er sich und zog von dannen. Ich wollte ihm nachgehen und fragen, was ihn bewegt, aber er war schon fort. Ich weiß nicht, wohin er gegangen ist oder warum er Mantua verlassen musste, Vater. Weißt du es?"
Hoffnungsvoll sah ich ihn an, ehe ich an einer Steinbank anlangte und mich setzte. Dort hing ich wie ein Schluck Wasser. An meiner linken Hand trug ich den Siegelring Ciceros, sein Erbe. Es gab zwar keinen besonderen Anlass dazu, aber ich vermisste meinen Onkel und wollte ihm nahe sein. Nachdenklich sah ich auf den Ring hinab.
"Den hat er mir an seines Sohnes statt geschenkt", murmelte ich.
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Sim-Off: Das dachte ich mir fast. Leider hast du kein seperates Arbeitszimmer.

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Aquilius' Erinnerung an etwas oder jemanden zerstreute ich mit einem kurzen Auflachen und einem Schwenker nach rechts in eine schmalere Gasse, die alsbald zur Villa Aurelia führen würde. Ich musterte ihn kurz von der Seite, ehe mein Blick dann doch an dem sportula hängen blieb, das er mit sich führte. Kurz fragte ich mich neugierig, was da wohl alles drin sein musste, dann ssah ich schmunzelnd auf den Weg vor meinen Füßen.
Der Flavier war freundlich und seine Art amüsant. Vielleicht würden wir bald öfter miteinander zu tun haben. Als ich darüber nachdachte, kam mir eine weitere Frage in den Sinn.
"Bald sind die ludi apollonaris, zu denen der aedilis ein Wagenrennen veranstalten wird. Welcher factio gehörst du an? Ich bin ja für die Aurata..."Und wieder hing mein Blick kurz an seinem trainierten Oberkörper fest. Kurz dachte ich an Periklis und unsere gemeinsame Zeit. Für einen Moment wirkte mein Blick abwesend und in die Ferne schweifend, dann räusperte ich mich und sah zu Aquilius, der mich just in diesem Moment recht direkt ansah. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, weil ich in diesem Moment Periklis vor mir sah und nicht jenen Flavier, mit dem ich gleich dem Falerner zu Leibe rücken würde.
"Vielleicht werde ich beim cultus deorum vorstellig werden", sagte ich leise. Im nächsten Moment kamen wir an der Villa an. -
Decima Valeria
Castellum der Legio IX
Colonia Claudia Ara Agrippinensium
GermaniaEilbrief
Salve Decima,
ich schreibe dir in meiner Funktion als magistratus der Stadt Mantua mit einem Anliegen, deinen Betrieb emblemae decima betreffend.
Mantua plant, einen Park mit Grünflächen und Plätzen für Gesellschaftsspiele anzulegen, Hier würde dein Mosaikenleger ins Spiel kommen, denn es sollen nicht nur Gärten, Wiesen und Wege angelegt werden, sie sollen auch verschönert werden mit Mosaiken, in die teilweise auch Spielbretter für Gesellschaftsspiele eingelassen werden sollen. Mantuas Park soll ein Hort der Ruhe, Entspannung und Erholung werden. Man trug mir die Information zu, dass du den geeigneten Betrieb hierfür an der Hand hättest. Alles weitere könnte man besprechen, wenn du mir für rund zehn gelegte Mosaike zusagen würdest.In Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich.
Vale bene.Marcus Aurelius Corvinus
http://www.imperiumromanum.net…gs/itcman-magistratus.png -
Decima Valeria
Castellum der Legio IX
Colonia Claudia Ara Agrippinensium
GermaniaEilbrief
Salve Decima,
ich schreibe dir in meiner Funktion als magistratus der Stadt Mantua mit einem Anliegen, deinen Betrieb emblemae decima betreffend.
Mantua plant, einen Park mit Grünflächen und Plätzen für Gesellschaftsspiele anzulegen, Hier würde dein Mosaikenleger ins Spiel kommen, denn es sollen nicht nur Gärten, Wiesen und Wege angelegt werden, sie sollen auch verschönert werden mit Mosaiken, in die teilweise auch Spielbretter für Gesellschaftsspiele eingelassen werden sollen. Mantuas Park soll ein Hort der Ruhe, Entspannung und Erholung werden. Man trug mir die Information zu, dass du den geeigneten Betrieb hierfür an der Hand hättest. Alles weitere könnte man besprechen, wenn du mir für rund zehn gelegte Mosaike zusagen würdest.In Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich.
Vale bene.Marcus Aurelius Corvinus
http://www.imperiumromanum.net…gs/itcman-magistratus.pngIch las mir den Brief noch einmal durch, nickte und siegelte ihn. Ein Sklave würde ihn fortbringen.
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Seitdem Cicero gegangen war, war ich mir nicht sicher, was nun werden würde. Ich war nach Rom gereist, um mit meinem Vater zu sprechen, ihn um Rat zu fragen. Sicher war die Meldung über Ciceros Fortgang schon längst hier eingetroffen und Antoninus in Kenntnis gesetzt. Ich klopfte an und trat ein, nachdem ich hineingebeten wurde.
"Salve, Vater", sagte ich nur und sogleich schien der Kummer wie eine Welle über meinem Kopf zusammenzuschlagen. Gequält versuchte ich ein Lächeln, doch es missglückte kläglich. Ich ließ mich regelrecht in einen Stuhl fallen und versuchte, die Trauer über den wiedergefundenen und gleich darauf verlorenen Onkel zu unterdrücken. -
Als Anhänger der Aurata fand auch ich mich recht früh hier ein. Soetwas durfte man sich nicht entgehen lassen. Schon gar nicht, wenn es die eigene Familie war, welche die Pferde stellte, die hoffentlich in diesem Rennen den Sieg davontragen würden. So stand ich mit einem Erfrischungsgetränk etwas abseits und suchte in der noch kleinen Menge nach einem bekannten Gesicht.
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Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
Das ist nix Neues in dieser gens...
Also ich habe es so verstanden, dass er auf jeden Fall wiederkommen wollte, irgendwann. Daher wunderte ich mich heute auch so, dass er in elysio gesetzt wurde. Das beste wird sein, er meldet sich wirklich selbst noch einmal zu Wort.