Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    Deron musste sich zusammenreißen, um nicht zurückzuzucken, als die hornige Hand des Magiers die - selbstverständlich ebenfalls geklauten - Phiolen aus Glas von seiner Handfläche nahm. Die Haut des Mannes wirkte stellenweise wie der rissige Boden eines ausgetrockneten Wasserlochs in der ägyptischen Wüste. Deron hatte so etwas Ähnliches schon einmal gesehen. Die hygienischen Verhältnisse waren in Rom an und für sich nicht sonderlich gut, aber in der subura waren sie widerwärtig. Krätze hatte die Krankheit geheißen, welche die alte Livilla gehabt hatte, wenn er sich recht erinnerte. Aber statt dahinzusiechen, hatte die Alte behauptet, ihre Kräutertinkturen würden bestens dagegen helfen, und damit hatte sie einen rechten Reibach gemacht, bis sie Rom verlassen hatte. Zumindest erzählte man sich das so, ob es stimmte, und ihr Leichnam nicht den Tiber hinabgetrieben war, während das geld ganz wo anders auf Wanderschaft ging, wusste natürlich niemand.


    Der rothaarige Deron, aus dessem bleichen Gesicht die obligatorischen Sommersprossen bei dem spärlichen Licht beinahe herausstachen wie Leberflecke, war froh, als der Magier die Hand wieder fortnahm und das Blut begutachtete. Das des Mädchens war ein wenig heller als das der Mutter. Deron hatte keine Ahnung, warum das so war. Vielleicht dunkelte das Blut mit zunehmendem Alter nach. Vielleicht zeichnete der tatsächliche Vater des Kindes aber auch verantwortlich dafür, indem er dem Bastard schwaches, wässriges Blut vermacht hatte. So musste es sein. Derons Blick flackerte kurz, heftete sich dann an die Phiolen.


    "Nein nein, ganz bestimmt nicht!" beeilte er sich zu sagen. Zwar war Deron von Natur aus weder ein Speichellecker noch jemand, der schnell kleinbei gab, aber der Kerl hier war ihm einfach zu suspekt. Er traute ihm alles zu. Da konnte es nicht schaden, sich ein wenig folgsamer zu geben als es sonst üblich war. "Ich belüge dich ganz bestimmt nicht, Herr." Von wegen. Ausgehandelt worden waren zwar tatsächlich nur achtzig, aber die Münzen, die er noch am Körper trug, hätten zusammen mit jenen, die Jaref bereits hatte, annähernd hundert ergeben. Rasch senkte er den Blick, als der Magier ihn durchdringend taxierte. "Genügt dir das?" fragte er, um abzulenken, und wies mit einer halbherzigen Bewegung auf das Blut.



    Ich hatte darauf bestanden, dass wir den Weg zu Fuß gingen. Selbstverständlich begleitete uns eine kleine Armada von teils auch versteckt bewaffneten Sklaven, zumal nicht feststand, wann wir zurück zur villa Aurelia aufbrechen würden, und nachts war es mir lieber, wenn mehr Schutz als nötig vorhanden war als gar keiner - zumal Laevina Orest und mich begleitete. Ausnahmsweise hatte ich auch meinen Schreiber dabei, denn immerhin war diese cena dazu da, die Formalitäten der sponsaliae zu besprechen. Da war es durchaus günstig, wenn jemand mitschrieb, was vereinbart wurde.


    Ich hatte heute die Qual der Wahl gehabt, toga oder tunica, und angesichts der Einladung hatte ich mich für eine verzierte tunica und die synthesis entschieden, farblich aufeinander abgestimmt, elegant und vor allem bequem: Ich hatte keine Lust, ständig an der toga herumzupfen zu müssen. An den Fingern steckten die obligatorischen Ringe.


    Es brauchte nicht lange, und wir waren angekommen, woraufhin ein Sklave klopfte, unsere Namen und den Verweis auf die Einladung des Hausherren ins Spiel brachte.

    Als Orestes den Kuchen von der Sklavin entgegen nahm, begegneten sich kurz unsere Blick. Ein leichtes Nicken ließ ich ihm zukommen, gefolgt von einem Lächeln. Dann nahm ich den Kuchen an und hielt ihn Celerina hin, damit wir ihn gemeinsam mittig brechen und jeder ein Stück verspeisen konnten. Krümel fielen auf das Schaffell zwischen uns und auf die blank gewienerten, neuen Planken des Schiffes. Der Kuchen war für meinen Geschmack zu trocken. Ich aß zwei Bissen und kaute bedächtig, dann blickte ich die Sklavin an, die wieder vortrat und die Reste des farreum libum mit ihrer Silberschale entgegen nahm. Jetzt noch der unblutige Ritus, dann war es vorerst geschafft und wir würden uns gemeinsam mit den Gästen an Speis, Trank, Musik und Spiel gütlich tun können - zumindest bis zum Abend, wenn der Nordstern zu sehen sein und wir wieder in den Hafen einlaufen würden. Der Brautzug würde vermutlich recht spaßig werden, zu Hause würden noch einige traditionelle Riten folgen...und dann würde ich mit Celerina allein sein. Ich konzentrierte mich wieder auf Orestes. Später war noch genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was in der Nacht geschehen würde.


    Unterdessen schoben sich einige wenige lockere Cumuluswolken über den blauen Himmel. Die Intensität der Sonne war zwar noch nicht ganz so sommerlich - kein Wunder, es war schließlich noch lange nicht Sommer - aber ein schöner Frühlingstag war es dennoch. Für den später hereinbrechenden Abend und die damit über das Wasser aufziehende Kühle war bereits vorgesorgt worden, denn vereinzelt standen Kohlebecken auf Deck verteilt, die jedoch noch nicht gefüllt waren. Noch wurden sie auch nicht benötigt.

    Der Durchgang zum sudatorium war verziert mit einem prächtigen Bodenmosaik in Form eines prustenden, blaugrauen Walfischs inmitten wogender See. Ein hoher Steinbogen überspannte das Kunstwerk und bildete den Eingang zum Dampfraum. Dichter Nebel zog vom Becken in der Mitte des rechteckigen Raumes auf. Einige Männer saßen auf steinernen Bänken um das heißgefüllte Wasserbecken herum und unterhielten sich leise. Ich grüßte sie mit einem Nicken und spürte, wie sich die winzigfeinen Nebeltröpfchen auf meiner Haut niederließen und in meiner tunica festsetzten. Menatius strebte sogleich der Nordwand entgegen und legte eine Hand auf den mitgenommen wirkenden Marmor. Wasser lief an der Wand hinunter, was ein Zeichen dafür war, dass die dahinterliegenden tubuli nicht mehr richtig heizten und die Wand ob dessen so kühl war, dass der Dampf sich wieder zu Wasser werden konnte. „Fühlst du das, Ädil? Ganz kalt. An manchen Tagen ist es hier normal warm, dann stimmt alles. Deswegen glaube ich, dass man die Röhren mal austauschen müsste. Nur der Marmor…“ Er bog den rechten Zeigefinger und klopfte an den grau gemaserten Stein. „Nunja, ganz so ansehnlich ist er ohnehin nicht mehr“, bemerkte ich und ließ die Fingerspitzen über die Verkleidung gleiten.


    Es war verwunderlich. Bei keinem der letzten Thermengänge hatte ich sonderlich auf die Ausstattung der Bäder geachtet. Nun fielen mir sehr viele Dinge auf, die beinahe heruntergekommen wirkten oder nicht in Ordnung waren. Die Auslagen der öffentlichen Thermen wurden üblicherweise aus Steuergeldern und durch Privatspenden bezahlt. Da Menatius allerdings darüber klagte, den monatlichen Etat der nächsten Monate bereits jetzt schon überzogen zu haben, bedeutete dies wohl im Umkehrschluss, dass einfach nicht genügend Spendengelder zusammenkamen – oder dass der Anteil der staatlichen Steuern für die Instandhaltung der Agrippinischen Thermen zu gering bemessen war. „Pyrrus. Wir werden uns die Finanzlage der Thermen genauer ansehen müssen. Und ich möchte, dass jemand einen Kostenvoranschlag für alle notwenigen Ausbesserungen erstellt. Wir müssen hierzu Rücksprache halten mit den aquarii und einigen Handwerkern. Menatius, du wirst sicherlich eine Liste der Arbeiter haben, mit denen ihr bisher zusammengearbeitet habt. Du solltest sie durchgehen und auf den neuesten Stand bringen. Und ich möchte dann eine Abschrift davon haben.“ Der Bademeister nickte und versuchte sich die Worte zu merken. „Das mach ich. Kein Problem.“


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    Flavia Celerina
    vill Flavia zu Rom


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der aktuell legitimen Konzessionen fiel der unter deinem Namen geführter Barbier 'Chez Vidalus' auf. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. V. dar, wonach es Angehörigen des ordo patricius nicht erlaubt ist, einen Betrieb zu führen, der weder landwirtschaftliche Güter produziert noch deren Weiterverarbeitung durchführt.
    Dir wird daher die Konzession des vorgenannten Betriebes mit sofortiger Wirkung entzogen. Weiters wirst du dazu aufgefordert, die Dienstleistungen und sonstigen Angebote umgehend vom Markt zu nehmen und den Betrieb zu veräußern. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)




    Liebste Celerina,


    leider ist es mir nicht möglich, hierbei ein Auge zuzudrücken. Es würde mir ob der peniblen Aktenführung als Bevorzugung angerechnet werden, sähe ich über diesen Verstoß hinweg oder behandelte ich ihn mit weniger Schärfe als gleichartige Verstöße gegen unser geltendes Gesetz. Ich rate dir dringlichst, besagten Barbier zu veräußern, damit ich nicht gezwungen bin, dir eine Strafe aufzuerlegen.


    Herzlichst,
    Marcus


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    Wertkarte der Familie, bitte. Zudem als Aushänge in der jeweiligen Stadt anzubringen.



    AUSHANG ALEXANDRIA, AEGYPTUS


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei der Kontrolle der auf dem Markt dargebotenen Angebote fielen Datteln und Falernerwein auf, welche als Produkte eines auf den peregrinus Ioshua ben David zugelassenen Fernhandels unterhalb des Mindestpreises verkauft werden. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 4, Abs. III. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 3392.75 Sesterzen geahndet. Er wird überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)




    AUSHANG CONFLUENTES, GERMANIA


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fielen im Namen des peregrinus Arminius Secundus verkaufte Bierfässer und lukanische Würste auf. Ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe für den Vertrieb besagter Waren fehlt ihm allerdings. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. I. dar und wird mit einer Strafe in Höhe von insgesamt 100.01 Sesterzen geahndet. Er wird überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)




    AUSHANG MOGONTIACUM, GERMANIA


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fielen im Namen der peregrina Tullia Maestrale verkaufte Landweinkannen auf. Ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe für den Vertrieb besagter Waren fehlt ihr allerdings. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. I. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 429.94 Sesterzen geahndet. Sie wird überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)



    Ad
    Gaius Caecilius Crassus
    casa Caecuilia in Rom



    aedilis curulis M. Aurelius Corvinus G. Caecilio Crasso s.d.


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fiel in deinem Namen verkaufter Ton auf. Nach Akteneinsicht ließ sich feststellen, dass die Tongrube "Calpurnias Schlammgrube" bereits am 12.9.858 in den Besitz des Decimus Artorius Corvinus überging. Die von dir dargebotenen Waren unterliegen prinzipiell dem codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. II., der nach Betriebsaufgabe einen Ausverkauf des Lagerbestandes genehmigt. Angesichts des seit der Schenkung verstrichenen Zeitraumes allerdings kann es sich unmöglich noch um Waren aus der damaligen Produktion besagter Tongrube handeln. Du wirst daher aufgefordert, die vorgenannten Waren umgehend vom Markt zu nehmen, andernfalls sehe ich mich gezwungen, eine Kontrolle deiner Lagerbestände durchzuführen, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten zu können.



    Gezeichnet:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


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    Ad
    Arminius Secundus
    curia Confluentium in Confluentes
    GERMANIA


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fielen in deinem Namen verkaufte Bierfässer und lukanische Würste auf. Ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe für den Vertrieb besagter Waren fehlt dir allerdings. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. I. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 100.01 Sesterzen geahndet. Du wirst überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


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    Ad
    Tullia Maestrale
    casa Terentia in Mogontiacum
    GERMANIA


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei einer Routinekontrolle der auf dem Markt dargebotenen Waren fielen in deinem Namen verkaufte Landweinkannen auf. Ein gesetzlich lizenziertes Gewerbe für den Vertrieb besagter Waren fehlt dir allerdings. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 3, Abs. I. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 429.94 Sesterzen geahndet. Du wirst überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


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    Wertkarte der Familie, bitte.



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    Ioshua ben David
    villa Tylusica in Alexandria
    AEGYPTUS


    EDICTUM AEDILIS CURULIS
    ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Bei der Kontrolle der auf dem Markt dargebotenen Angebote fielen Datteln und Falernerwein auf, welche als Produkte eines auf den peregrinus Ioshua ben David zugelassenen Fernhandels unterhalb des Mindestpreises verkauft werden. Dies stellt eine Verletzung des codex universalis, lex mercatus § 4, Abs. III. dar und wird mit eine Strafe in Höhe von insgesamt 3392.75 Sesterzen geahndet. Du wirst überdies aufgefordert, die vorgenannten Angebote umgehend vom Markt zu nehmen, sowie die Strafsumme der Staatskasse II gutzuschreiben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Dokumentes festgesetzt.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.


    Gezeichnet und verfügt:


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    ROMA, ANTE DIEM XI KAL APR DCCCLIX A.U.C. (22.3.2009/106 n.Chr.)


    Obwohl die Kohle in ihrem fleckigen Becken glomm, war Deron kalt. Das mochte an der Art der Blicke liegen, mit dem der Wahrsager ihn betrachtete, oder aber an den ganzen unheimlichen Dingen, die hier die Regale und fast jeden freien Platz füllten. Pendel, Amulette und Knochen gab es, einen ausgestopften und recht zerfledderten Raben auf einem Stock und viele, viele kleine Schälchen und Schüssel. Ein einigen lagen seltsame Dinge, die wie Knochensplitter, Krallen oder Fingernägel wirkten. Es gab auch blutverschmierter Federn und ein Glas mit lebenden Kröten. Deron gruselte es. Das war abartig. Aber jetzt zu flüchten, kam auf gar keinen Fall infrage. Er schluckte, spürte wieder den eisernen Blick des Magiers auf sich ruhen. Warum sagte er nichts?


    Deron wurde äußerst mulmig zumute. In einer Windbö bewegte sich träge ein mottenzerfressener Vorhang, der einmal von purpurner Farbe gewesen sein mochte. Jetzt war er verblasst und schäbig. Der Wind trieb ein paar Regentropfen durch die Fensteröffnung, die mit leisem Prasseln auf die ausgetretenen Holzdielen fielen und kleine, dunkle Punkte darauf zurückließen. Deron unterdrückte mit aller Macht den Impuls, die Arme um den Körper zu schlingen. Unruhig huschte Derons Blick zu dem hageren Mann mit der Adlernase hin. Immer noch sprach er kein Wort und sah ihn nur mit seinen unheimlichen Augen an. Als er sich bewegte, klirrten die zahlreichen Ringe an seinen Armen leise. Das Geräusch jagte Deron einen Schauer über den Rücken, und er warf einen schnellen Blick über die Schulter und die Treppe hinunter. Doch die Stiege war leer, von der hübschen Schönheit keine Spur. Deron war allein mir dem Wahrsager.


    Als er die Stimme hob, zuckte Deron ein klein wenig zusammen. Dann gab er sich einen Ruck und stieg die letzten zwei Stufen hinauf, um zu dem Syrer hinüber zu gehen. Einen Meter vor dem Mann blieb er stehen und hob die rechte Faust. Er verfluchte sich für das leichte Zittern, als er sie öffnete. Zwei schlanke Phiolen lagen darin. Deron schluckte. Bei dem Bastard war es leicht gewesen, an Blut zu kommen. Elisa hatte er erst schlagen müssen, um ihr beim anschließenden Säubern der Wunden etwas Blut abzwacken zu können. Als der Fremde zum zweiten Mal sprach, zuckte Deron erneut zusammen, diesmal jedoch vor Entsetzen. "Hundert! Aber...abgemacht waren achtzig! Ich... ich hab nicht mehr!" Das war eine Lüge, denn am Vorabend hatte Deron den Beutel eines reichen Römers gefunden. Seine Hand glitt zu dem ledernen Beutel an seinem Gürtel. Mit fahrigen Bewegungen schnürte er ihn los und hielt ihn dem Wahrsager hin. Gut verborgen unter seiner tunica befanden sich weitere zehn Sesterzen und ein paar Asse, aber das würde er dem Kerl sicherlich nicht auf die Nase binden. Unverschämt, einfach so den Preis zu erhöhen! "Das ist alles, ich schwöre es", beteuerte er glaubhaft. Hoffentlich schickte der Wahrsager ihn jetzt nicht unverrichteter Dinge fort. Vielleicht würde Deron doch an seinen eisernen Vorrat gehen. Er musste es einfach wissen. Er musste.



    Täuschte ich mich, oder wurde die Qual in Avianus' Augen noch eine Spur unerträglicher? Was mochte ihn so drangsalieren? Und weshalb kamen gerade in diesen Tagen die Erinnerungen an seinen Vater, meinen Bruder wieder hoch? Mit leicht schräg geneigtem Kopf blickte ich ihn an, ratlos und zugegebenermaßen auch ein wenig irritiert. Der Blick, mit dem mich Avianus schlussendlich bedachte, ließ mich vollends die Stirn runzeln. Mit einer solchen Wendung des Gesprächs hatte ich nicht gerechnet. Dementsprechend plötzlich fehlten mir die Worte, weswegen ich meinen Neffen zunächst nur ansah. Erst sein Angebot, den Raum zu verlassen, rüttelte mich aus der Starre.


    "Nein, bleib. Bitte", gab ich zurück und lehnte mich im Sessel zurück, um zu seufzen und mir mit einer Hand über die Augen zu fahren. Regulus war nicht der mir liebste Bruder gewesen, doch hatte ich auch ihn geliebt. "Vielleicht schenkst du mir jetzt keinen Glauben, aber ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst, Tiberius. Selbst im Leben des stärksten Mannes gibt es verzweifelte Stunden. Die Kunst ist, sich daran zu erinnern, dass man sie nicht allein durchstehen muss." Ich dachte an so manchen Moment in meinem eigenen Leben zurück. Kurios dabei war, dass ich stets vergessen hatte, dass ich nicht allein war, und daher so oft meine Bürde allein getragen hatte. War es daher nun falsch, Avianus einen Rat zu geben, den ich selbst nicht befolgen konnte? Ich verbog die Lippen zu einem schmalen Lächeln. "Dein Vater war... Er war ein großer Mann, und sein Tod war nicht gerecht", reihte ich ohne bestimmte Absicht an, einfach, um etwas Aufmunterndes zu sagen. "Du trittst in seine Fußstapfen, und es ist gewiss nicht übertrieben wenn ich dir sage, dass er stolz auf die Arbeit seines Sohnes gewesen wäre." Ich nickte, das glaubte ich wirklich. Ich selbst war schließlich ebenso überrascht gewesen, dass Avianus seine Sache so gut gemacht hatte. "Falls es etwas gibt, dass du wissen möchtest, frage nur", bot ich an, da ich davon ausging, dass Avianus solche Neuigkeiten aus dem Leben seines Vaters meinte, nicht jene, welche die Umstände seines Todes betrafen.

    Sim-Off:

    Kein Problem. Du kannst dich dennoch noch zur Hochzeit schreiben, wenn du möchtest. Bei der Saturnalienfeier sind wir auch noch nicht sooo viel weiter gekommen. ;)


    Seine Antwort hatte zwar nicht recht etwas mit meiner Frage zu tun, doch es war dennoch interessant zu hören, was Quintus Philo in letzter Zeit verhindert hatte. "Umso besser, dass du nun wieder wohlauf bist. Mich selbst hatte es vor kurzem ebenfalls erwischt. Vermutlich eine Art Welle, die gegenwärtig umgeht", vermutete ich und hob dann die Mundwinkel. Mir kam etwas in den Sinn. "Ist dein Sklave denn bewandert in der Heilkunst? Ansonsten hättest du ihn mit einer Nachricht herschicken können, dann hätte unser Arzt sich dich einmal angesehen." Denn gute Ärzte waren teuer, und ich bezweifelte, dass ein Schüler des cultus sich eine Behandlung leisten konnte.


    Ich griff nach dem Weinbecher und nippte daran, unterdessen musterte ich meinen Klienten. "Wie geht deine Ausbildung voran? Und was gibt es Neues?" fragte ich ihn. Dass ich zum pontifex ernannt und zum Ädil gewählt worden war, war ihm gewiss bekannt.

    Vom tepidarium gelangten wir ins caldarium, einen weiten Raum mit zahlreichen Nischen entlang der Wände, die mäßig warme Becken beinhalteten, welche zum Verweilen und zum Gespräch einluden. Wasserspeier in Tierkopfgestalt sorgten für regelmäßige Frischwasserzufuhr, und in diesem Saal war schon deutlich mehr los als im eben besuchten Raum. Senatoren saßen in einem Becken und nickten mir grüßend zu, ein Klient grüßte mich im Vorübergehen, als ich auf ein Becken zusteuerte, dessen Pferdekopfspeier weniger Wasser ins Becken plätschern ließ als seine unmittelbaren Nachbarn. Spurius Menatius Cavarinus ließ sich eben über die Vorzüge der eigens für die Agrippinischen Thermen angelegten aqua virgo aus, als ich auf den Pferdekopf deutete und ihn unterbrach. „Weshalb kommt dort weniger Wasser als an den übrigen Becken?“ Menatius stockte in seinem Erzählfluss und machte ein recht unintelligent wirkendes Gesicht. „Äh. Wieso? Ja weil… das ist das Becken, das am weitesten entfernt ist von der Hauptwasserzufuhr, Herr?“ erwiderte er. „Dann scheint der Druck nicht stark genug“, überlegte ich laut. „Naja, das ist öfters so. An manchen Tagen kommt noch weniger. Deswegen ist das Becken auch nicht so gut frequentiert wie die anderen“, erklärte Menatius und zuckte mit den Schultern. „Hm. Es erscheint mir aber nicht normal. Sollte der Druck nicht konstant sein? Ich habe leider nicht so viel Ahnung von der Arbeit der aquarii. Pyrrus, mach einen Vermerk, die sollen sich das mal ansehen.“ “Jawohl“ murrte der scriba und schrieb etwas auf. Die anderen Wasserzuführungen sahen für mein ungeschultes Auge in Ordnung aus, weswegen ich hier nichts weiter zu bekritteln hatte. Mit der generellen Sauberkeit schien man es auch sehr genau zu nehmen, denn bereits beim Eintreten in den Warmbaderaum waren mir zwei Sklaven aufgefallen, die sich um am Boden stehende Pfützen kümmerten.

    Ich rief mir den Bauplan der agrippinischen Therme ins Gedächtnis, der zu Hause auf meinem Schreibtisch lag. Vor meinem Besuch hier hatte ich ihn studiert. Das praefurnium lag im Außenbereich der Thermen, gut vor neugierigen Blicken geschützt, denn die Badegäste sollten sich entspannen können und nicht den Sklaven beim Feuern zusehen müssen. „Ich nehme an, der Mangel ist damit behoben?“ hakte ich nach. „Oh ja, Herr. Ist wieder alles bestens. Allerdings ist uns dabei aufgefallen, dass die tubuli an der Nordwand im sudatorium vielleicht bald erneuert werden sollten. Nur zieht das wieder einiges an Kosten nach sich, weil wir die Marmorverkleidungen abnehmen müssten, um die Arbeiten durchzuführen….“ Menatius Cavarinus seufzte und zuckte mit den Schultern. Ich runzelte die Stirn. „Worin besteht das Problem? Der fiscus kommt für notwendige Sanierungen auf“, erwiderte ich. „Ja, schon. Nur steht uns monatlich ein bestimmtes Kontingent zur Verfügung, und wir müssen darauf achten, dass wir die Staatskasse nicht zu sehr strapazieren, wie du ganz sicherlich weißt. Durch den Neubau des praefurnium sind wir schon in den roten Zahlen…“ Der balneator schüttelte den Kopf und ich schwieg einen Moment nachdenklich. Die Thermen waren im Jahre 719 nach Stadtgründung erbaut worden. „Wann wurden die tubuli zuletzt saniert?“ fragte ich den Badeaufseher, der daraufhin ein eher unglückliches Gesicht machte. „Das kann ich dir beim besten Willen nicht aus dem Kopf sagen, Herr. Aber es war definitiv nicht zu meiner Zeit, und ich bin nun schon vierzehn Jahre hier.“ Dem balneator schwoll vor Stolz ein wenig die Brust, als er selig Lächelte. Pyrrus ritzte derweil etwas in das Wachs seiner Tafel. „Dann schlage ich vor, dass wir im Anschluss an die Runde in deine Unterlagen sehen. Vierzehn Jahre sind eine lange Zeit, und wenn wir davon ausgehen, dass die Teile des hypocaustum noch viel länger nicht überholt wurden, ist vielleicht eine weiter reichende Sanierung vonnöten als nur der Austausch einiger weniger Heizrohre.“

    Laevina stimmte zu. Doch weder Prisca noch Severa ließen sich zu einer weiteren Antwort herunter, wie ich missgefällig zur Kenntnis nahm. Jede der Damen sah ich noch einmal an, dann erhob ich mich. "In Ordnung. Da augenscheinlich niemand sonst noch etwas dazu zu sagen hat, dürft ihr nun gehen. Und sagt Minervina, sie soll zu mir kommen, wenn ihr sie seht." Ich klang vermutlich sehr viel strenger als beabsichtigt, was allerdings auf mein schlechtes Gewissen zurückzuführen war und nicht auf bewusste Strenge. Es gefiel mir nicht, meine Mädels zu verheiraten. Doch da musste ich durch. Und sie auch.
    Ein Nicken in die Runde, dann verließ ich die exedra.

    Zunächst glaubte ich wirklich, es gefiel ihr nicht recht. So, wie sie dastand und erst einmal nichts tat. Dann nahmen ihre Augen diesen Glanz an, und ich wusste, dass ihr die Wiege ebenso gefiel wie mir. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich um meine Mundwinkel herum aus. Sprachlosigkeit war ebenso wenig eine Eigenschaft Sivs wie falsche Bescheidenheit, und es kam gewiss nicht oft vor, dass ihr wahrhaftig die Worte fehlten - ob scharfe oder sonstwie geartete. Beim ersten Mal, als sie etwas zu sagen suchte, breitete sich nur ein Grinsen auf meinem Gescht aus, beim zweiten Mal konnte ich ein kurzes Lachen nicht zurückhalten und schlug ganz ungeniert ein passendes Satzende vor. "...eine Wiege?"


    Zärtlich strich sie über das dunkle Holz. Eine Geste die so viel mehr aussagte als sie es mit Worten gekonnt hätte. Es war doch stets wieder verwunderlich, wie glücklich man selbst durch eigen provoziertes Glück anderer wurde. Sivs Bewegung kam zwar nicht unerwartet, aber plötzlich. Ihre rasche Umarmung drückte mir die Luft aus den Lungen, und mit einem "Uff!" hob ich die Hände und umschloss locker ihre Taille. Mädchenhaft verrenkte sie sich beinahe den Hals, als sie, ohne die Umarmung verlassen zu wollen, wieder einen Blick auf die Wiege warf. Eben war es mir noch nicht aufgefallen, doch als sie mich jetzt Marcus nannte, zuckte eine Braue in die Höhe, dann manifestierte sich ein Schmunzeln. Es störte mich nicht im Geringsten, wenn sie mich so nannte, im Gegenteil, es kam mir richtig vor. Nur war es in Gesellschaft nicht möglich, und ich stellte mir vor, dass es schwierig war, sich stets die Situation zu verallgegenwärtigen, um nur ja nicht die falsche Anrede zu wählen. Ich legte mein Kinn auf Sivs Haar, sog tief ihren Duft ein und seufzte leise. Auf ihre Frage antwortete ich ein wenig verspätet, aber dennoch positiv - wenn wohl auch nicht so, wie Siv vermutet hatte. Ich zog sie noch ein wenig fester an mich heran. "Hmm... Was hast du denn für mich...?" 8)


    M Aurelius Corvinus M’ Tiberio Duro s.p.d.


    Gerne nehmen wir deine Einladung zur cena am ANTE DIEM X KAL APR DCCCLIX A.U.C. an und hoffen, dass auch Tiberia Arvinia Zeit findet, sich dem Mahl anzuschließen.


    Bis dahin,
    M Aurelius Corvinus


    Sim-Off:

    Wertkarte der Familie, bitte.




    Ad
    Decima Aeiana
    habitatio Aeliana in Alexandria
    AEGYPTUS



    M. Aurelius Corvinus Decimae Seianae s.d.


    Lange habe ich nichts mehr von dir gehört – ich hoffe, du befindest dich dennoch wohl.


    Ich schreibe dir heute aus einem geschäftlichen Anlass. Besitzt dein Verlobter nicht einen Architekturbetrieb? Ich hätte ihm einen Vorschlag zu unterbreiten. Mogontiacum benötigt dringend Hilfe bei der Instandsetzung und Sanierung seiner Tempel. Um wie viele Gebäude es sich insgesamt handelt und wie groß die Schäden zusammenfassend sind, kann ich allerdings nicht benennen. Als amtierender aedilis ist es mir ein Anliegen, den Blick auch über Rom hinweg zu richten, weswegen ich angeboten hatten, einen Teil oder die gesamten Kosten dieses Projektes zu tragen. Falls dein Verlobter Interesse an diesem Auftrag hat, möge er sowohl mich als auch den duumvir Mogontiacums, Numerius Duccius Marsus, davon in Kenntnis setzen. Uns liegt an einer zügigen Abwicklung.


    Die Götter mit dir.


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    - senator et pontifex -




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    ROMA, ANTE DIEM XV KAL APR DCCCLIX A.U.C. (18.3.2009/106 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Wertkarte der Familie, bitte.




    Ad
    Numierus Duccius Marsus
    casa Duccia in Mogontiacum
    GERMANIA



    M. Aurelius Corvinus N. Duccio Marso s.d.


    Seit meinem Aufenthalt bei der II. als senatorischer Tribun vor vielen Jahren verfolge ich interessiert die Entwicklungen der Stadt. Deinen Vetter habe ich als engagierten Priester kennen und schätzen gelernt, und in meiner Stellung als pontifex ist es mir überdies ein Anliegen, dass auch in den entfernten Provinzen die Götter nicht vergessen werden. Soviel sei gesagt zu meinen Beweggründen, bei der Sanierung der mogontiacischen Tempel eine tragende Rolle zu spielen.


    Als aedilis curulis ist es mir indes leider nicht möglich, die Götteshäuser zunächst selbst in Augenschein zu nehmen – was ich allerdings nicht als sonderlich gravierend betrachte, da sie mein Architekturverständnis zugegebenermaßen auf ein Minimum beschränkt. Der Verlobte einer Klientin allerdings führt ein recht rentables Architekturunternehmen im Süden, und ich würde ihm gern die Gelegenheit geben, den Auftrag anzunehmen oder abzulehnen, so dies die Zustimmung der Stadtcurie Mogontiacums findet. Über die Finanzierung der Tempelinstandsetzungen sollten wir nochmals korrespondieren, sobald ein Gutachten durch einen Sachverständigen vorliegt, doch kann ich dir bereits jetzt zusagen, zuwenigst einen Anteil der Kosten zu tragen, wenn nicht sämtliche Aufwendungen.


    Ich nehme mir zudem die Freiheit, den Verlobten meiner Klientin bereits unverbindlich in Kenntnis zu setzen. Ich werde ihn bitten, sich bei dir zu melden, sofern das Anliegen sein Interesse findet.


    Mögen die Unsterblichen dich behüten.


    Vale bene.


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    - senator et pontifex -




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    ROMA, ANTE DIEM XV KAL APR DCCCLIX A.U.C. (18.3.2009/106 n.Chr.)