Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    "Aurelius! Die Einladungen sind eben gekommen!" Mürrisch blickte ich auf, als Pyrrus mit einem Stapel Pergementen in mein Arbeitszimmer platzte, ohne anzuklopfen. Allerdings beschloss ich, angesichts der Nachricht darüber hinwegzusehen. Ich winkte ihm also nur, dass er mir eines der Dokumente reichen sollte, was er auch tat. Ich studierte Schrift und Aufmachung und nickte schließlich. "Sehr schön, wirklich. Wo hast du eigentlich die Gästeliste hin getan?" erkundigte ich mich, als ich die Einladung wieder ablegte. Pyrrus suchte kurz in dem Stapel an Tafeln, den er stets mit sich herum trug, und zog dann eine Wachstafel hervor. "Hier, Herr!"



    gens Flavia
    gens Aurelia
    Senator Aelius + Frau
    Senator Purgitius + Begleitung
    Senator Germanicus + Frau
    Senator Annaeus Modestus + Frau
    Senator Tiberius + Begleitung
    Senator Hungaricus + Frau
    Germanica Aelia + Germanicus Corvus
    Prudentius Balbus + Aelia Vespa
    Decima Seiana + Begleitung
    Quintus Philo + Begleitung
    Decimus Verus + Begleitung (causa gratiae)



    Ich nahm die Tafel an mich und überlegte. "Sind da die Klienten der Flavier ebenfalls aufgeführt?" "Ähm, nein, Herr." "Was soll ich dann damit, Pyrrus? Selbstverständlich sollten die wichtigsten Klienten der Flavier ebenfalls eingeladen werden, das gehört sich so. Ich hatte dich doch gebeten, diese Information einzuholen", wies ich ihn zurecht und seufzte. Womöglich hatten wir am Ende nicht einmal genug Einladungen. ich verzog das Gesicht. "Das ist ärgerlich, Pyrrus." "Tut mir leid... Das hab ich irgendwie...verpennt, dann wohl." Ärgerlicherweise vergaß mein scriba in der letzten Zeit immer häufiger solche Dinge. Ich seufzte erneut. "Dann bring es in Ordnung", gab ich zurück, und der Schreiber verließ nach einem hastigen Nicken das officium, nicht ohne dass er sich zuvor einen Stapel der Einladungen geschnappt hatte.

    Am Vormittag, nach der salutatio, hatten ich mich, begleitet von einigen Klienten, zum Domizil meiner Verlobten aufgemacht. Sie hatte mich gebeten, gemeinsam mit mir der Iuno zu opfern, und da ich weder den Grund dieser Bitte noch die Dankbarkeit nicht nachvollziehen konnte, hatte ich mich gern bereit erklärt, gemeinsam mit ihr der Schutzgöttin von Ehe und der Frau an sich ein Opfer darzubringen. Nicht nur im Hinblick auf unsere bevorstehende Hochzeit lag schließlich auch mir die Gewogenheit der Göttin am Herzen. Und welcher Tag würde sich besser eignen als der Festtag der Iuno Februata, die in diesem Zusammenhang für die Liebesleidenschaft stand?


    Das Vorhaben, Iuno ein Opfer darzubringen, war zu einer kleinen Prozession geworden, da sich auch an der villa Flavia einige Leute uns anschlossen. Die Sänften setzten dicht vor dem Tempel ab, und nachdem ich Celerina beim Ausstieg geholfen hatte, erklommen wir gemeinsam die breiten Stufen hinauf zum Tempel. Der Eingang war weit geöffnet, Blumen fanden sich, wohin das Auge blickte, und einer meiner Klienten war bereits vorausgeeilt und hatte dafür Sorge getragen, eine der Opfernischen entalang der Tempelwände für uns zu reservieren. Da wir bei weitem nicht die einzigen waren, die der Göttin an diesem Tage gedachten oder ihren Segen erbaten, lag ein stimmungsvolles Murmeln in der Luft, vermengt mit dem Duft von wohlriechenden Kräutern, herbem Wein und dem süßlichen Duft von Blüten aller Art. Gelegentlich drang ein Geräusch von draußen herein, wenn eines der Ferkel quiekte oder ein Kalb blökte. Der Großteil unserer Begleiter wartete vor dem Tempelgebäude, einige Sklaven beaufsichtigten das Opfertier.


    Eine füllige Priesterin wartete bereits auf uns, als Celerina und ich vor den Opferaltar traten. Ein Klient hielt den reich gefüllten Korb für das Voropfer in Händen. Neben Opferkeksen und vollkommenen Blüten waren auch weiße Lilien darin zu finden, denn die lichte Iuno Februata hatte einst ihren Sohn Mars unbefleckt durch die Berührung einer Lilie empfangen. "Salve, pontifex, Flavia. Ich bin Acilia Curva." Curva - das glaubte ich ihr sofort. Sie lächelte breit. "Ich werde euch draußen gern zur Seite stehen." Das Voropfer würden wir selbstredend allein schaffen, für das Blutopfer würde sie die Rolle des Opferhelfers übernehmen. Celerina und ich würden die Opferherren sein. ich nickte der Priesterin zu, woraufhin sie sich ein wenig zurückzog. Dann blickte ich Celerina an. Ich ließ ihr den Vortritt, sofern sie es wünschte.

    Philo setzte sich zu Laevina, die ihn auch sogleich in ein Gespräch verwickelte, und dann purzelten Severa und Leone herein, wobei letzterer meine Verlobte und diesen ungepflegten Sklaven in den Raum geleitete der damals rosé getragen hatte. Nun hieß es zusammenrücken, doch wir hatten ohnehin eine lockere Sitzordnung eingenommen, die im Grunde gar keine war. Celerina wirkte frisch und ausgeruht, wie ich fand, und von den blauen Flecken und Schrammen sah man so gut wie nichts mehr, ob das nun an ihrer Schminke lag oder daran, dass die Blessuren allmählich abklangen. Ich erhob mich, das gebot die Höflichkeit. "Io Saturnalia, ihr vier!" grüßte ich und deutete Celerina an, bei mir Platz zu nehmen. "Darf ich euch meine Verlobte vorstellen? Flavia Celerina." tat ich wie angekündigt und lächelte in den Personenkreis. Anschließend stellte ich Celerina diejenigen vor, deren Namen sie noch nicht kannte, indem ich jeweils auf die Person wies. "Genaugenommen haben wir noch gar nicht angefangen", entgegnete ich auf ihre Bemerkung des Essens wegen hin und zwinkerte ihr zu. "Genau, wir wollen nämlich zuerst Geschenke tauschen!" platzte Alexandros heraus und grinste frech in die Runde. "Ehm. Nun gut. Dann...entschuldigt mich kurz", bat ich und stand ein zweites Mal binnen kurzer Zeit auf, um in meinem Arbeitszimmer den seidenen Sack zu holen, der allerlei Geschenke beinhaltete. Für tatsächlich jeden hatte ich ein individuelles Geschenk ergattert. Diejenigen, die nicht zugegen waren, erhielten jedoch nichts. Ich verließ also das triclinium und ging zu meinem Geschenkeversteck im Arbeitszimmer.

    Sim-Off:

    Wertkarte der Familie, bitte.




    Ad
    Decimus Duccius Verus
    casa Duccia in Mogontiacum
    GERMANIA



    M. Aurelius Corvinus D. Duccio Vero s.d.


    Der Etikette ist mit der Information über deine zukünftige Auszubildende Genüge getan, weswegen ich dir nun guten Gewissens im Privaten antworten kann.


    ich danke dir herzlich für deine Glückwünsche. Die Kooptation kam für mich überraschend, erfüllt mich nichtsdestotrotz mit stolz. Ich werde weiterhin mit der Ausbildungskoordination und -aufsicht betreut sein - solltest du je Fragen oder Probleme haben, kannst du dich daher direkt an mich wenden.


    Es ist löblich, dass du deine Energie darin investierst, den Menschen in Germanien die Tempel wieder näher zu bringen. Gerade in den nördlichen Provinzen ist dies besonders wichtig, wie du aus eigener Erfahrung weißt. Es betrübt mich allerdings zu hören, dass deine Heimatstadt keine Gelder aufbringen möchte, um die Tempel zu sanieren. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dir hiermit offiziell meine Hilfe anzubieten, sowohl finanziell als auch als Mittler, nicht nur, weil ich mich für das kommende Jahr zur Wahl als aedilis curules habe aufstellen lassen, sondern auch, weil es mir ein persönliches Anliegen ist, wie ich dir im Gespräch damals bereits mitteilte. Als Ädil obliegt mir zwar nur Fürsorge der öffentlichen Gebäude in Rom selbst, doch ist es gerade in den Provinzen ganz besonders wichtig, passende Voraussetzungen für das religiöse Leben zu schaffen. Daher möchte ich dich bitten, so die Stadt dies Angebot anzunehmen gewillt ist, mir eine Auflistung der sanierungsbedüftigen Gotteshäuser zukommen zu lassen. Gibt es in der Stadt einen Architekten, der die Instandsetzungen durchführen würde? So dies nicht der Fall ist, werde ich mich umhören.


    Schnee haben wir hier keinen, doch für den italischen Winter gab es vor einigen Wochen auffällig kalte Nächte. es scheint, als würde sich das Klima im Laufe der Jahre ändern. Mir ist kein Winter in Erinnerung, an dem es in Rom so kalt gewesen ist, dass selbst der Boden erstarrte. Allmählich wird es wieder wärmer, glücklicherweise, denn ich plane, in Kürze zu heiraten.


    Mögest du die Deinen auf sicheren Pfaden leiten können.


    Vale bene.


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    ROMA, ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLIX A.U.C. (2.2.2009/106 n.Chr.)


    "Dann werde ich das tun", verpsrach ich nickend. Und schon befanden wir uns wieder mitten im Wahlkampfthema. "Ah, sehr gut. Der consul war begeistert, sagst du?" Das war interessant. Ich hatte gar nicht geahnt, dass er der Familie so zugetan war, oder war es Orestes selbst? Doch Aelius Quarto mochte Orestes höchstens aus dem Tempel oder vom tiberianischen convivium kennen. Nun ja, im Grunde war es aber einerlei, woher er ihn kannte, solange Orest sein Wohlwollen genoss. "Das freut mich für dich. Ich bin zuversuchtlich, was deine Wahl anbelangt. Bei den Germanicern wüsste ich selbst nicht so recht, welche Taktik besser wäre. Sie sind mitunter...schwierig." Ich dachte da vor allem an die Museionsdebatte im Senat zurück. Wenn Avarus einmal sich eine Meinung gebildet hatte, kam er nur äußerst schwerlich davon los - oder er reagierte nicht mehr.


    "Hm. Ich weiß noch nicht genau, ob ich Zeit dafür haben werde. So du sie findest, solltest du gehen, es ist gut, wenn man dich vor und während der Kandidatur in der Öffentlichkeit sieht. Sie richten Spiele aus, nicht wahr?" Ich hatte davon gehört, wusste aber nicht so recht, was ich davon halten sollte - immerhin hatte Gracchus das ganz sicher nicht nötig, für Aristides allerdings war es das Sprungbrett in die Öffentlichkeit. Ich selbst hatte ebenfalls mit dem Gedanken gespielt, Gladiatorenspiele auszurichten, allerdings würde ich mir nun wohl etwas anderes überlegen müssen, wie es schien. Ich seufzte leise.

    "Laevina. Du weißt, wie das ist", erwiderte ich ihr und konnte eben noch einen Seufzer unterdrücken. Man suchte sich jemanden heraus, der passte, nicht jemanden, den man liebte. So war das nun einmal. Und Laevina passte allein deswegen schon, weil sie eine Patrizierin aus gutem Hause war. Dass ich sie Durus vorgeschlagen hatte, verschwieg ich. Stattdessen zauberte ich eine Vermutung aus dem Hut. "Natürlich hat er dich gesehen, als du neulich vor der cena mit Severa in die Stadt gehen wolltest. Du hast ihm gefallen." Hatte sie das vergessen? Ganz wohl war mir bei dieser vagen Behauptung nicht, andererseits würde es ihr vielleicht so leichter fallen, sich mit dem Gedanken anzufreunden, bald mit dem Tiberier vermählt zu sein.


    Bei ihrem Ausbruch gelang es mir nur mit Mühe, nicht aufzufahren. Ich presste die Lippen aufeinander und schluckte den unschönen Kloß hinunter, der sich in Form zurechtweisender Worte in meiner Kehle manifestiert hatte. "Ich bin nicht dein Vater, und ich bin mir sicher, dass er die Tatsachen erkennen und danach handeln würde", gab ich stattdessen trocken zurück. Ihr Kichern empfand ich als vollkommen der Situation unangemessen, weswegen ein Stirnrunzeln direkt auf meine Erwiderung folgte. Im Grunde war es aber auch irrelevant, was ihr Vater getan oder eben nicht getan hätte, denn Laevina erschien Tiberius Durus als geeignet, und damit stellte sich diese Frage bei ihr nicht - wohl aber bei den beiden anderen. Ich wandte meinen Blick von Laevina ab und taxierte nun Prisca und Severa. Severas Bemerkung bezog ich auf mich, nicht auf das Kichern seitens Laevina. "Es ist mein voller Ernst", bekräftigte ich mit ebensolchem Gesichtsausdruck.

    Sim-Off:

    Wertkarte des CD, bitte.




    Ad
    Lucius Iunius Merula
    regia des cultus deorum in Tarraco
    HISPANIA



    M. Aurelius Corvinus L. Iunio Merulae s.d.


    Deinen Brief habe ich erhalten und deine Versetzung veranlasst.
    Du bist dazu angehalten, dich spätestens am neunten Tage vor den Kalenden des Martius (21.2.) in Rom einzufinden. Ich werde dir bis dahin schriftlich mitteilen, wo du zukünftig eingesetzt wirst, das Dokument werde ich an die domus der Iunier hier in Rom entsenden. Bei eventuellen Rückfragen wende dich bitte direkt an mich.


    Mögen die Unsterblichen über deine Wege wachen.


    Gez.
    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/2755/macunterschriftmn6.png]
    - SENATOR ET PONTIFEX -






    ROMA, KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (1.2.2009/106 n.Chr.)


    "Und Nuala. Du hast wirklich ein glückliches Händchen bewiesen, als du sie gekauft hast. Sie spielt grandios und hat eine wunderbare Stimme", bestätigte ich, noch ein wenig verschnupft. Orestes setzte sich nicht, sondern blieb stehen, was mir sagte, dass er nicht lange bleiben wollte. Und sogleich bestätigte er dies auch schon. Ich fragte mich, warum alle Welt stets dachte, mich aufzuhalten, sagte aber nichts, sondern hörte ihm nur zu. Anschließend nickte ich. "Soweit ich weiß, suchen sie gerade nach einem geegneten Kandidaten. Ich wollte später ohnehin zur regia, auf dem Weg könnte ich Verginius Esquilinus besuchen, den magister des Augurenkollegs." Sofern er zugegen sein würde, wäre es sinnig, ein gutes Wort für Orest einzulegen. "Ich heiße deine Entscheidung gut. Vielleicht wird man dich bereits beim Tempelneubau in Ostia zu Rate ziehen. Dort soll das Haus des Mercurius neu erbaut werden. Wie sieht es denn mit deinen Kandidaturplänen aus?" fragte ich.

    Der Tiberier ließ sich Zeit - Zeit, die ich nutzte, um mich zu meinen neuen Kollegen zu gesellen. Einige kannte ich bereits, andere grüßte ich mit einem Nicken, und schließlich war ich neben Flavius Gracchus angelangt.
    "Salve, Flavius. Wir werden uns demnächst vermutlich öfter sehen", sagte ich mit einem Lächeln. Zugleich versuchte ich, die Fassungslosigkeit bezüglich der Handhabe des Kaisers ein wenig in den Hintergrund zu drängen, was mir meiner Ansicht nach auch recht gut gelang.

    "Und gibt es sonst noch etwas?" fragte ich meinen Schreiber mehr rhetorisch denn wirklich wissbegierig, immerhin sah ich die letzte verbleibende Schriftrolle in seinen Händen. "Ein Brief aus Hispania, dominus. Von einem gewissen Iunius Merula..." Ich überlegte, konnte mich jedoch an den Namen nicht entsinnen, schon gar nicht mir ein zugehöriges Gesicht vorstellen. Ein Wink leitete meine Worte ein. "Mach ihn auf und lies vor." Pyrrus tat wie ihm geheißen. "Ehrenwerter Senator und Pontifex...Ich schreibe an dich als Vertreter des Collegiums der Pontifices und als mein Ansprechpartner im Cultus Deorum von Rom. Wie du dich vielleicht erinnern kannst, bin ich als Sacerdos Publicus pro Hispania in Tarraco für die Tempel des Mercurius zuständig. Bis vor kurzem bin ich dieser Arbeit auch mit großem Eifer und Freude nachgegangen. Doch nun sind sowohl in der Provinz Hispania Tarraconensis als auch bei mir persönlich einige Veränderungen eingetreten, mit deren genaueren Schilderung ich dich hier nicht belästigen will, die es mir aber unmöglich machen, weiter in meiner jetzigen Funktion tätig zu sein....Demzufolge möchte ich meine Versetzung als Sacerdos nach Italia beantragen, wo ich mich meinen Aufgaben mit dem gleichen Einsatz widmen werde, wie ich es in Tarraco bis zum letzten Tage meiner Anwesenheit tun werde. Mit den besten Wünschen aus dem winterlich kühlen Tarraco, et cetera et blabla... Das wars." Pyrrus ließ den Papyrus sinken und sah mich an.


    Ich hatte die Spitzen der Finger aneinander gelegt und aufmerksam zugehört. "Gut, ich sehe gegenwärtig keinen Grund, aus dem dieser Angelegenheit nicht stattgegeben werden könnte. Bereite eine Nachricht für den rex sacrorum vor und sorge dafür, dass sie ihm zugestellt wird. Und dann schreibst du dem Iunier folgendes..." Ich begann, Pyrrus eine Antwort zu diktieren, und er zückte eine Tafel und schrieb fleißig mit.



    Deinen Brief habe ich erhalten und deine Versetzung [strike]vorgeschlagen[/strike] veranlasst. Neue Zeile.
    Du bist dazu angehalten, dich spätestens am neunten Tage vor den Kalenden des Martius in Rom einzufinden. Ich werde dir [strike]dann[/strike] bis dahin schriftlich mitteilen, wo du zukünftig eingesetzt wirst, das Dokument werde ich an die domus der Iunier hier in Rom entsenden. Bei eventuellen Rückfragen wende dich bitte direkt an mich. Absatz. Mögen die Unsterblichen über deine Wege wachen.


    Pyrrus blickte auf. "Fertig?" "Hm. Ich denke schon. Du kannst das Siegel des Kultus verwenden, aber füge das Datum erst hinzu, wenn der rex die Versetzung bewillgt hat. Und den Brief natürlich erst danach absenden." Pyrrus nickte. "Ähm... Da steht kein Absender drauf, Aurelius." "Dann finde seine Adresse heraus oder sende den Brief an den Tempel des Mercurius", erwiderte ich. "Alles klar. Das wär's dann auch gewsen." Zehn Minuten später lag das Arbeitszimmer verlassen da und Pyrrus saß in der Bibliothek, um die Notizen sauber anzuschreiben und alles weitere zu veranlassen.

    Während Prisca zunächst sprachlos schien und sich setzte, schwiegen auch die anderen. Ich wartete. Die Zeit floss träge dahin. Severa sagte nichts. Laevina ebenso wenig. Schließlich seufzte ich und strich mir mit einer Hand übers Kinn. "Ich bitte euch, macht es mir nicht schwerer, als es ohnehin schon ist. Diese Aufgabe fällt mir nun einmal zu. Wir müssen alle unseren Teil beitragen, auch wenn wir es zähneknirschend tun." Wäre es nach mir gegangen, hätte ich natürlich keins meiner Mädels freiwllig ziehen lassen. Es ging nun einmal nicht nach mir. Ich sah Prisca bittend an.


    "Was bedeutet es denn? Es bedeutet, dass wir mit der Zeit gehen. Früher habe ich die Dinge auch anders gesehen. Aber wir leben nun einmal in einer Welt, die sich beständig ändert. Es gibt Plebejer, die mehr Macht haben als Patrizier. Es kommt nicht mehr nur auf den Besitz und den Wohlstand an, Prisca." Mein Vater hätte sich vermutlich im Grabe herumgedreht, hätte er mich gehört. Nur gut, dass er verbrannt worden war. "Ich glaube nicht daran, dass der Grat jemals wieder breiter wird. Eher würde er sich noch mehr verschmälern, bis letztendlich nur noch der Halbmond für den Adel steht", prognoszierte ich. "Und ich erwarte in jedem Fall, dass ihr zu eurer Herkunft steht. Es gäbe da auch noch den ein oder anderen Flavier. Flavius Serenus beispielsweise, der Neffe von Flavius Gracchus. Er ist allerdings erst an der Schwelle zur Mannwerdung... Wäre dir das lieber?" Ich würde nicht zögern, hier zuzusagen, im Gegenteil.

    Zitat

    Original von Rediviva Helena
    Aber für die Acta arbeitet man ja relativ frei und blockiert keine Posten. Subauctoren können doch ziemlich x-beliebig viele eingestellt werde, oder?


    Du irrst nicht. Genau so ist es, weswegen sich Ioshuas Kritik im Sande verläuft. Es blockiert niemand eine Stelle, wenn es derer beliebeig viele gibt. ;)


    Da mich nun einige per PN angeschrieben haben, würde ich hier gern kurz umreißen, worum es beim Artikelschreiben geht (reine Faulheit, dann schreib ich es nur einmal und nicht mehrmals :D). Worüber jemand schreiben will, steht demjenigen frei. Ggf. muss man mit Teilüberarbeitung rechnen (wenn es beispielsweise gegen unseren Kaiser geht...) und Umbau/Korrektur durch unsere lectrix, aber im Großen und Ganzen ist es eure Entscheidung, was ihr schreiben mögt. Ideal wäre was mit Bezug zum Rollenspiel. Vorab reicht eine kurze PN an jemanden aus der Acta, damit Themen nicht doppelt vorkommen. Derzeit versuchen wir, die Acta alle 3 Wochen mittwochs rauszubringen, was aus bereits genannten Gründen nicht ganz hinhaut und sich ständig verschiebt (derzeit visieren wir den nächsten Montag an). Redaktionsschluss ist idR dienstags, Bezahlung gibt es nach Veröffentlichung. Ob ihr namentlich genannt werden möchtet, könnt auch ihr entscheiden. Sinn macht es allerdings dann nicht, wenn ihr in Germanien lebt und beispielsweise eine brandaktuelle Story aus Rom bringen wollt.


    Noch Fragen? :)


    edit @ Gorgis: Inzwischen ist die Bezahlung höher. :P

    Als subauctor hat man keinen Posten inne, sondern lediglich Spaß am Schreiben. Dass man dafür in der WiSim entlohnt wird, ist ein Anreiz. Es steht hier aber auch gar nicht zur Debatte, ob jemand deiner Meinung nach ungerechtfertigt bei der Acta mitarbeitet - wir werden niemanden rauswerfen weil er vorübergehend nicht schreiben kann.


    Also bitte wieder zurück zum Thema. ;)

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Na, also die Acta ist ja wohl keine Institution, die den Aufstieg einer ID so sehr beeinflusst wie z.B. das Duumvirat oder die Senatorenlaufbahn. Wenn man ein Auctor nicht da ist, gibts halt keinen Artikel, aber das stört doch nicht, oder? -.^


    Richtig. Knete wird auch nur ausgaben- und artikelweise ausgezahlt und nicht wochenweise, insofern stört es theoretisch niemanden, wenn die Acta nicht rauskommt.

    Das bedeutet nicht, dass man bei regelmäßigem Engagement nicht fest angestellt wird, Ioshua. Es war bisher immer so, dass kontinuierliches Engagement entsprechend honoriert wurde, nur ein Artikel und das Versprechen, mehr zu schreiben, wiegt da natürlich weniger als tatsächlich geschriebene Artikel. Wir hatten schon einige, die öfter schreiben wollten, aber wenn überhaupt über einen Artikel nicht hinaus kamen - das soll kein Vorwurf sein, nur die Erfahrung zeigt eben, dass einige recht schnell das Interesse verlieren.


    Und wenn man subauctor ist, wird erwartet, dass man regelmäßig etwas beisteuert. Wer das nicht möchte oder kann, reicht die Artikel als freier Mitarbeiter rein, gern veröffentlichen wir dazu auch den Namen, danach wird unsererseits immer gefragt.


    Wir werden auch niemanden entlassen, nur weil er gerade Stress im RL hat. Das kann jedem passieren.

    Guten Morgen zusammen,


    ich würde hier gern mal ein Thema zur Diskussion auf den Tisch bringen.
    Sicher fragen euch viele von euch, wann denn endlich die nächste Acta kommt. Einige haben mir oder anderen geschrieben und gefragt. Bisher haben wir euch immer vertröstet.
    Woran liegt das?


    Wir sind zur Zeit sechs Leute, von denen alle berufstätig sind und/oder studieren. Artikel zu schreiben, kostet Zeit und Kreativität. Gegenwärtig fallen zudem 4 der 6 Leute aus. Die Konsequenz ist, dass wir, die wir alle neben der Arbeit für die Acta noch mindestens eine ID haben, nach dem regulären Rollenspiel kaum noch etwas für die Staatszeitung hinbekommen.
    Warum ich das schreibe?


    Wir brauchen Hilfe.
    In der Umfrage kürzlich haben einige von euch gewählt, dass ihr Artikel schreiben würdet, wenn die Bezahlung stimmt. Ich möchte hier noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass jeder Spieler SimOff und jede ID SimOn Artikel schreiben kann - dazu muss man kein subauctor sein. Und natürlich gibt es für dieses Engagement auch eine Entlohnung. Eine kurze PN vorab, damit wir nicht hinterher zwei Artikel zum gleichen Thema haben, und los geht's.


    Warum wir das hier machen?
    Nun, SimOn haben wir bereits inseriert und Aushänge verteilt. Wir machen die Acta publik, wo es geht. Dennoch hat sich bisher niemand interessiert gezeigt. Vielleicht wurde es bisher einfach überlesen. Deswegen haben wir uns entschlossen, die Thematik auch SimOff zur Sprache zu bringen.

    Inzwischen war ich tatsächlich wieder auf dem Weg der Besserung. Ich schniefte zwar noch, aber Dank der guten Pflege der aurelischen Sklaven und Nikis Kochkünsten ging es deutlich bergauf. Allerdings fand Orestes mich dennoch nicht im Arbeitszimmer - zumindest noch nicht, denn gerade war ich auf dem Weg dorthin.


    "Manius! Du schon wieder", grüßte ich ihn und schmunzelte, als ich näher kam. "Was gibt's diesmal?" erkundigte ich mich, während ich die Tür öffnete und hinein ging. Die Tür blieb offen stehen, damit auch Orestes eintreten konnte.

    Ich wusste nicht, was schlimmer war: der Durst, die Träume oder der Umstand, dass ich die Decke ständig mit den Füßen wenden musste, weil ich sonst Gefahr lief, darunter zu schmelzen. Ich war nicht wehleidig. Ich war auch alles andere als jemand, der beim geringsten Anzeichen einer Krankheit alles stehen und liegen ließ. Und vermutlich aus diesem Grund hatte mich die Krankheit nun so dahingerafft, dass ich schon vor der cena zu Bett gegangen war. Meine Augen waren glasig, ich fühlte mich zittrig und regelrecht schwach, Hunger hatte ich ohnehin keinen und mir war kalt, obwohl sich unter meiner Bettdecke ein Dampfbad befand.


    Es war inzwischen dunkel, ich hatte ein wenig geschlafen und vor mich hin gedämmert. Irgendjemand hatte ein Tablett mit inzwischen kalter Hühnerbrühe auf den Tisch neben dem Bett gestellt. Es roch zwar gut, aber weder hatte ich Hunger, noch erschien mir der Griff zur Suppenschale hin lohnenswert. Mit dem einigermaßen kühlen Unterarm versuchte ich, meine Stirn zu kühlen, seufzte und richtete mich schließlich halb auf, um zu der Tür zu Sivs Kammer zu schauen. Der Spalt unter der Tür verriet, dass sich dahinter ein wenig flackerndes Licht verbarg. "Siv? Dina?" murmelte ich mit belegter Stimme, ließ mich dann wieder zurücksinken und schloss ermattet die Augen. Ein tiefer Seufzer entwich meiner Brust und ich presste die Handballen auf meine Augenlider. Der Kopf dröhnte. Ich wusste nicht, wie spät es war, noch welcher Tag oder was am nächsten Morgen anstand. Fakt allerdings war, dass für mich der nächste Tag nicht allzu viel beinhalten würde, sah man von Schlaf und Langeweile im Bett einmal ab.

    "Es wäre natürlich ein großer Schritt", bemerkte ich. Wer wusste schon, ob Ursus nicht eines Tages vielleicht sogar seinen eigenen Patron ablösen würde? Daran allerdings wollte ich nicht denken. Ich mochte die Familie beisammen haben. Ginge Ursus für ein Kommando nach Germanien, würden ihn vermutlich nicht nur Sklaven begleiten.


    "Das werde ich, aber mache dir keine allzu großen Hoffnungen, Titus", erwiderte ich auf die Heiratssache hin. Dieser Tage war es unglaublich schwer, eine passende Frau zu finden. "Allerdings... Da gibt es diese Tiberia, die ehemalige Verlobte von Flavius Furianus. Vielleicht wäre das ja etwas. Soweit ich weiß, hat Vitamalacus sich weitgehend aus der Politik zurückgezogen und backt mit seiner Legion nur noch kleine Brötchen. Da ist eine Festigung der Beziehung zur Tiberia durchaus wieder eine Option, zumal Durus Interesse an Laevina zeigt und Orestes sich in eine Tiberia verguckt hat." Ich wiegte den Kopf hin und her und zog dann eine Grimasse. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ein konventionelles Fest gereicht. Celerina wünscht sich allerdings etwas Besonderes, und da ihre Verwandten schon vom üblichen Schema abgewichen sind und in einem öffentlichen Garten gefeiert haben, muss das noch irgendwie getoppt werden. Nun ja. Mich überrascht es ehrlich gesagt, dass sie nach einer Entführung durch Piraten ausgerechnet mit einem Schiff einverstanden ist, aber wenn es sie glücklich macht, soll es so sein." Ich hob die Schultern.


    "Ja. Bei Helena hatte es auch niemand vermutet", sagte ich ernst und ohne ermahnenden Unterton. Wieder dachte ich daran, dass es wohl schlecht gewesen war, Helena an einen Senator im mittleren Alter im Süden Griechenlands zu verheiraten, doch ich schob den Gedanken fort. "Vielleicht wäre es das Beste, Titus, wenn du diese Sache an ihrer statt entscheidest. Es wird ihr vielleicht nicht gefallen, aber ein paar Wochen am Meer können Wunder wirken."

    Ich hatte nicht angenommen, dass Celerina bei ihrer zweiten Ehe sich ebenfalls selbst an die Arbeit machen und das Hochzeitsgewand selbst weben, sondern vielmehr die Dienste einiger eifriger Weberinnen in Anspruch nehmen würde. Doch sie schien anderes geplant zu haben. Natürlich ließ ich wie gewähren, wieso auch sollte ich anders handeln? Nachdem sie das nächste Treffen noch einmal bestätigt hatte, wollte ich mich schon vom Stuhl erheben, doch sie fügte noch etwas an, sodass ich halb sitzend, halb erhoben, innehielt und sie ansah. Ihr Wunsch war natürlich vollauf nachvollziehbar, ebenso erfreute es mich, dass sie der Schutzgöttin der Frauen danken wollte. "Natürlich", erwiderte ich und richtete mich vollends auf. "Das können wir gern machen - sobald es dir besser geht und du dir sicher bist, das Haus verlassen zu wollen. Wir sehen uns an den Saturnalien, Celerina. Bis dahin gute Besserung." Ein aufrichtiges Lächeln folgte, dann ein Nicken, und schließlich verließ ich nach einem Blick hin zu Sciurus den Raum, um draußen vor dem Gemach auf den Aufpassersklaven zu warten.