Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Der Winter ist wohl nicht die Jahreszeit, in der beim Bau viel zu schaffen ist. Doch hoffe ich, dass es wieder zügig vorwärts geht, wenn sich das Wetter bessert und das bewilligte Geld ausgezahlt wurde.“


    Ich wiegte den Kopf. Sicher gab es angenehmere Witterung zum Bauen, aber die Arbeiter hatten die Arbeit schließlich über mehrere Jahre hinweg schleifen lassen, ergo konnte man meiner Meinung nach nun durchaus erwarten, dass sie tüchtig zupackten. "Dann wollen wir hoffen, dass es spätestens im Frühjahr zügig vorangeht. Gut, Aelius. Ich möchte dich dann auch gar nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns in ein paar Tagen zu deiner cena. Ich freue mich schon darauf. Danke dir für deine Zeit", leitete ich den Abschied ein.

    Ich wartete, bis Baöbus unterschrieben hatte. Dann nickte ich, nehm Feder und Tinte an und legte sie beiseite. Hernach zog ich das Dokument zu mir. "Sehr gut. Das war es dann auch schon. Wenn du oder Callista noch fragen habt, könnt ihr mich gern ansprechen. Ansonsten, würde ich sagen, dass ihr bald eine Priesterin in der Familie habt."

    Nabend,


    ehe ich mich dazu äußere, hätte ich einige Fragen an dich.


    Warum möchtest du eine Patrizierin spielen und warum hast du dir unsere gens ausgeguckt? Hast du dir bereits gedanken zum Hintergrund deiner ID gemacht, also zur bisherigen Vergangenheit und zum Charakter? Wie stellst du dir die Zukunft deiner Figur vor? Und hast du Vorstellung von einer möglichen Platzierung innerhalb des Stammbaumes?


    Die patrizischen Familien sind in ihrer Aufnahmekapazität hinsichtlich der Spieler eingeschränkt, deswegen versuchen wir natürlich zu vermeiden, die vorhandenen Plätze an jene zu vergeben, die sich nach kurzer Dauer im Spiel einfach nicht mehr melden.


    Corvinus

    Innerhalb kürzester Zeit begann ein Ansturm auf den Gastgeber, der zu erwarten gewesen war, weswegen ich nach der Begrüßung auch zurücktrat und den anderen die Gelegenheit gab, sich für die Einladung zu bedanken. Unter den geladenen Gästen befand sich auch Modestus. Ihn hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, sah man von den unpersönlichen Treffen im Senat einmal ab. Er war inzwischen verheiratet, wie ich erfahren hatte. Ich unterdrückte ein Seufzen, dass sich an ein Niesen anschließen wollte, und begab mich zu dem Annaeer. "Salve, Modestus! Schön, dass man dich mal wieder trifft. Wie geht es deiner Frau?" begann ich ein unverfängliches Gespräch.

    "Das freut mich", erwiderte ich höflich. "Mein Neffe erzählte mir, dass Artorius Avitus ebenfalls kommen wird? Dann ist es eine schöne Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, denn außer einer kurzen Begegnung während des dritten Militärexamens war es mir bisher nicht vergönnt, ihn näher kennenzulernen."


    "Ich danke dir. Und du hast recht, consul. Ich werde in diesem Jahr auch nicht der einzige meiner Familie sein, der dich aufsucht - aber ich möchte ungern vorweggreifen." Und ein wenig Spannung, so man denn in diesem Fall davon sprechen konnte, war schließlich auch nicht zu verachten. Ich hatte Ursus zwar schon gefragt, aber es erschien mir höflich, auch den Hauptverantwortlichen noch einmal zu fragen, ehe ich ging. "Wie geht es mit dem Ulpianum voran?"

    "Gut. Dann halten wir den siebenten Tag vor den Iden fest. Möchtest du dich um die Stoffe kümmern? Natürlich nur, wenn du dir das zumustest", fügte ich hinzu. Alle Trübsal und der Schrecken schienen mit einem Mal wie weggeblasen. Das verwirrte mich ein wenig, aber, so sagte ich mir, sicher klammerte sie sich nur an einen schillernden Strahl, damit alles in Vergessenheit geriet. In diesem Moment nahm ich mir vor, ihr die Hochzeit unvergessen werden zu lassen, so gut es mir eben möglich war. Dieses Zugeständnis konnte ich durchaus machen.


    "Ich denke, ich werde dir nun wieder ein wenig Ruhe gönnen, Celerina." Überdies hätte ich auch nicht recht gewusst, welches Thema ich noch hätte ansprechen können oder sollen. "Bald sind die Saturnalien, und dann sehen wir uns wieder. In Ordnung?"

    Ein witziger Gedanke, den Gästen absagen zu müssen, weil ich unpässlich war. Vielleicht sollte ich meine Erkältung diesbezüglich pflegen. Aber nein. Orestes hatte ganz recht. Ich nickte und stand ein wenig schwankend auf. "Gut. Sag mir einfach bescheid. Aber warte nicht zu lange, sonst suchen sie sich jemand anderes", riet ich Orestes. "Ich glaube, ich lege mich tatsächlich mal eine Weile hin..." murmelte ich und tappte langsam zur Tür hin. "Brauchst du Nuala gerade? Sonst könntest du sie mir eine Weile ausleihen. Ein bisschen Musik wäre grade ganz angenehm, denke ich." Ich würde vermutlich ohnehin schnell einschlafen.

    "Das hoffe ich doch", erwiderte ich und schmunzelte, ehe ich husten musste. "Die Opfermaterialien besorge ich, da musst du dich nicht drum kümmern. Danke, Manius." Ich schniefte ein wenig uns schloss kurz die Augen. Mein Kopf fühlte sich heiß an. Ich blinzelte und sah Orestes wieder an. "Tja, weißt du, ich soll noch einen Vorschlag machen diesbezüglich. Und ich hatte dabei schon an dich gedacht.. Andererseits würde das heißen, dass Rom einen guten Ausbilder und sacerdos verliert. - Wie lang bist du schon im Tempeldienst? Und hast du die zweite Prüfung eigentlich schon abgelegt?" Ich kniff die Augen ein wenig zusammen und sah Orestes an. "Ich könnte mir dich allerdings auch sehr gut als augur oder haruspex vorstellen. Zu tun hättest du genug, und soweit ich informiert bin, suchen derzeit alle Kollegien nach Nachwuchs."

    Diesen Satz hörte Niki natürlich gern, auch wenn sie wusste, dass sie recht hatte - meistens! Sie schmunzelte in sich hinein und wirkte durch Nualas Ausspruch und Kompliment auch gleich ausgeglichener. Mit einem breiten Lächeln auf den Zügen rührte sie weiter in ihrem Topf herum und registrierte dadurch kaum, dass bis auf einige alle den Ruam verließen. "Wir sehen uns später", sagte ich generell in die Küche hinein, zu niemandem bestimmten. Dann wandte auch ich mich zum Gehen. Es wartete ein Bad auf mich.

    Als Ursus von der Möglichkeit sprach, vielleicht einmal ein Kommando übernehmen zu wollen, hob ich eine Braue. Ich wusste nicht recht, ob es die Überraschung darüber war oder ich beeindruckt war, dass ihn das Militär so sehr gereizt hatte. Ich schürzte die Lippen und neigte den Kopf. "Das könntest du dir tatsächlich vorstellen? Interessant." Es wäre sicherlich nicht das Schlechteste, einen Feldherren in der Familie zu haben, dachte ich. In mir schlummerte diese Fähigkeit ganz sicher nicht. Ich war eher ein Mensch der Verwaltung, das Kommandieren lag mir nicht - zumindest nicht das militärische.


    "Einen Rat... In diesen Zeiten ist das nicht unbedingt einfach." Ich seufzte. "Aber wenn mir jemand ins Auge fällt, werde ich es dich wissen lassen. Die Feierlichkeiten zu Celerinas und meiner Hochzeit werden übrigens am siebenten Tag vor den Iden des Februar in Ostia auf der Nordwind stattfinden, zumindest zum Großteil. Manius übernimmt den Vollzug der Riten." Hatte ich Ursus von dem Schiff schon erzählt? Ich wusste es nicht mehr.


    "Hast du ihr das schon vorgeschlagen?" fragte ich Ursus. "Ich würde das unterstützen, wenn es ihr danach besser geht. Allerdings sollten wir darauf bestehen, dass sie unter Beobachtung steht, Titus. Seit der Sache mit Helena mache ich mich lieber mit zu großer Wachsamkeit unbeliebt als noch einmal jemanden so zu....gefährden."

    Ein Nicken rundete meine Meinung bezüglich Arvinia ab, dann wandte ich mich der Thematik meiner eigenen Hochzeit zu und lächelte bei seinem Einverständnis. Die Informationen mussten wohl an Orestes vorbei gegangen sein, was allerdings angesichts seines Lebenswandels in den letzten Wochen verständlich war. "Es soll der siebente Tag vor den Kalenden des Februar sein. Die Hochzeit wird zu einem Großteil auf dem Wasser stattfinden, aber ich dachte mir, dass wir das Opfer vorangehend auf dem ostiensischen Festland zelebrieren." Ich stutzte. "Du weißt doch, dass ich ein Schiff erworben habe?" fragte ich ihn, denn sicher war ich mir nicht mehr, dass ich es auch Orestes gegenüber erwähnt hatte. "Eine Zweimast-Corbita, ein wirklich stolzes Schiff. Der Stapellauf war vor drei Wochen." Ich dachte an den Rammsporn, der in Form eines nach vorn springenden Löwen gestaltet worden war. In meinen Augen war es wirklich ein wunderschönes Schiff.

    Orestes' Überraschung war eine angenehme Erfahrung für mich. Ich zeigte ein vages Lächeln, das ein wenig melancholisch wurde, als er von Verliebtheit sprach. Meine trägen Gedanken glitten zu Celerina und ich seufzte leise. Nun, wenigstens war es eine angemessene Beziehung, die im schlimmsten Fall lediglich von gegenseitigem Respekt, im besten Fall von Zuneigung geprägt sein würde. Das würde die Zeit zeigen. "Ich würde dir vorschlagen, bis nach der Wahl zu warten - die ganz sicher von Erfolg gekrönt sein wird, wie ich die Dinge einschätze - und dann Durus diesbezüglich deine Aufwartung machen." Ein Frösteln durchlief mich. "Um Laevina werde ich mich kümmern. Es kann nur von Vorteil sein, wenn unsere Beziehungen derart gefestigt werden. Durus ist ein ehrbarer Mann, ich schätze ihn sehr." Einen Moment grübelte ich über etwas nach, dann stellte ich schließlich noch eine weitere Frage. "Manius, wenn du es zeitlich in deiner Kandidaturphase einrichten kannst, würdest du die Riten leiten auf der Hochzeit? Auf Celerinas und meiner, meine ich." Dass ich sie heiratete, war der Familie schließlich bekannt, und dass die Hochzeit auf einem Schiff stattfinden würde und wann, ebenfalls. "Ich würde es selbst übernehmen, aber es scheint mir überaus unpassend." Sicher hätte ich auch Gracchus fragen können, doch jemand aus der eigenen Familie war mir immer noch lieber, auch wenn ich Gracchus sehr schätzte. Und die Riten selbst zu leiten auf meiner eigenen Hochzeit erschien mir wie ein Frevel. Böse Zungen sollten hinterher nicht behaupten können, ich hätte selbsttätig die Dinge zum Guten gewandt, auch wenn ich von Orestes natürlich erwarten würde, dass er sein Möglichstes tat.

    Zweifelnden Ausdrucks hob ich einen Mundwinkel und sah Orestes an. "Vielleicht hast du recht... Aber bleib bitte noch mal hier. Ich würde gern noch etwas mit dir besprechen, wenn du schon mal da bist." Ich setzte mich ein wenig aufrechter hin und fuhr mir mit der flachen Hand übers Gesicht. "Ich hatte neulich eine Unterhaltung mit Tiberius Durus... Ich würde ihm gern Laevina an die Hand geben. Wir haben in dem Zusammenhang auch über deine Tiberia gesprochen. Ich kann dir noch nichts Genaues sagen, Durus hat sich noch ein wenig Bedenkzeit erbeten. Aber Arvinia ist bisher nicht versprochen, und Durus hat sich positiv geäußert, was deine politischen Ambitionen angeht. Letztendlich wird es ohnehin deine Aufgabe sein, dich mit ihm diesbezüglich zu unterhalten, auch was die Mitgift anbelangt. Ich habe mir allerdings die Freiheit herausgenommen, ein wenig Vorarbeit zu leisten." Falsch war das gewiss nicht. "Ich nehme doch an, dass die Dame dein Interesse noch genießt?"

    Ich hätte heute nicht hier sein sollen. Nicht nur, dass ich mich ohnehin nur schwerlich konzentrieren konnte dieser Tage - ich hätte auch besser im Bett bleiben und die erhöhte Temperatur auskurieren sollen. Nur anwesend, doch kaum aufmerksam, verfolgte ich die Diskussion um die Paragraphen, welche die unzähligen Titel des Kaisers reglementierten. Avarus schien sich um ein wenig Arbeit drücken zu wollen, Durus indes war voller Tatendrang, und das, was er sagte, klang wie so oft recht logisch. Andererseits hätte es für mich in diesem Moment auch logisch geklungen, wenn mir jemand erklärt hätte, sofort und ohne Umschweife auf der marmornen Bank einzuschlafen und erst am nächsten Morgen wieder aufzuwachen, damit die Kopf- und Gliederschmerzen verschwanden. Ein wenig schwankend beim Aufstehen, leistete ich dennoch meinen Beitrag zu diesem Thema. "Ich stimme... dem Kollegen Tiberius...zu." Ermattet und dankbar, wieder sitzen zu können, ließ ich mich wieder sinken, verschloss die Augen einen Moment vor der sich drehenden Welt und lehnte den Rücken gegen den kühlen Stein. Ich hätte tatsächlich heute nicht hier sein sollen.

    Ich war so frei und schloss mich Durus sozusagen augenblicklich an, als dieser sich auf machte, um dem consul für seine Einladung zu danken. Nach wie vor schwirrte mir der Kopf ein wenig - ich hoffte inständig, nicht vollends von der Erkältung heimgesucht zu werden. Saba hatte leider anmerken müssen, dass man frühen Anzeichen einer Grippe nicht wegschminken könnte, dalso hatte ich nicht darauf bestanden, dass sie es dennoch versuchte. So trat ich ein wenig müde aussehend ebenfalls auf Aelius Quarto zu. "Da schließe ich mich gern an. Es ist mir eine Freude, heute Abend dein Gast zu sein."

    Sim-Off:

    Wertkarte des CD, bitte.




    Ad
    Decimus Duccius Verus
    casa Duccia in Mogontiacum
    GERMANIA



    M. Aurelius Corvinus D. Duccio Vero s.d.


    Duccius, es ist mir eine Freude, dich in Sachen Ausbildung kontaktieren zu dürfen. Dir wird in Kürze eine Schülerin zugeteilt werden. Ihr Name ist Prudentia Callista. Sie ist die Nichte von Prudentius Balbus, den du vielleicht kennst - er war vor einiger Zeit Präfekt der Ala in Confluentes. Prudentia Callista hat sich der Iuno verschrieben, wird aber aufgrund der gestrengen Witterungsverhältnisse erst im Frühjahr nach Mogontiacum reisen. Ich möchte dich nur vorab davon in Kenntnis setzen, sodass du gegebenenfalls nötige Vorbereitungen treffen kannst. Du wirst ihre Ausbildung eigenverantwortlich übernehmen. Das Provinzkollegium wird darüber ebenfalls informiert werden und bei Bedarf mit dir in Kontakt treten.


    Ich hoffe, die Kälte des Winters plagt euch nicht zu sehr in Germanien und die Tempel sind gut besucht.
    Mögen die Götter stets ihren wohlwollenden Blick auf dich richten.


    Gez.
    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/2755/macunterschriftmn6.png]
    - SENATOR ET PONTIFEX -






    ROMA, ANTE DIEM VIII KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (25.1.2009/106 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Ich bringe jetzt mal ein paar spätere Infos hier rein, von denen ich denke, dass sie vom Zeitverlauf her dennoch passen würden


    "Natürlich", erwiderte ich mit einem Nicken. "Das verstehe ich voll und ganz, ich würde selbst auch nicht anders handeln, Durus. Es gilt schließlich, gewisse Dinge abzuwägen." Und zu schauen, ob es nicht bessere Partien gab. Das, was Durus anfügte, würde ich Orestes allerdings bereits sagen können. Der Umstand, dass sie noch nicht für eine Ehe vorgesehen war, verbesserte die Aussichten für ihn.


    "Das wird ihn sicher freuen. Orest plant übrigens, sich bei den nächsten Wahlen zum vigintivir aufstellen zu lassen", fuhr ich im Plauderton fort. Schließlich sollte Durus nicht den Eindruck haben, dass sich der Heiratskandidat mit seiner einfachen Priesterwürde zufrieden gab. "Er hat sich durch seine religiöse Tätigkeit in Tempeldienst und Ausbildung einen Namen gemacht und den Willen gezeigt, sich für das Reich aufzuopfern, wenn du mich fragst. Wenn es ein unbekannter Decimus in den cursus honorum schafft, dann sollte es für ihn eine Leichtigkeit darstellen." Das war natürlich einerseits der versteckte Hinweis auf Unterstützung für Orestes, wenn dieser im Senat vorsprach, andererseits drückte ich damit meine Skepsis in Bezug auf den Wahlerfolg des Decimus aus.

    "Hast du dir die Abschriften der aktuellen Gesetzessammlung schon organisiert? Wenn nicht, solltest du in der Bibliothek nachsehen, ich hatte Pyrrus vor einiger Zeit bereits gebeten, welche zu organisieren und mögliche Änderungen nachzupflegen", sagte ich. "Und bezüglich des dritten Examens hast du recht, ich hatte mich frühzeitig angemeldet, aber eine gute Weile hat es trotzdem gebraucht, bis man genügend Teilnehmer beisammen hatte. Beim letzten Examen ist es dann wieder einfacher, soweit ich weiß, muss man da einen Vortrag ausarbeiten. Ich hatte überlegt, ob ich das machen sollte, allerdings strebe ich nicht nach einem Kommando, und ich habe gegenwärtig einfach andere Prioritäten als einen Militärkurs. Warum möchtest du das vierte Examen machen? Sag bloß, du willst einmal ein Kommando haben?" Erstaunt sah ich Ursus an. Ich konnte ihn mir nur schwerlich als Kommandeur einer Legion vorstellen.


    "Ja, er ist erst von der Ersten zu den Prätorianern versetzt worden, im Rang eines Tribuns. Kurz darauf wurde er dann Präfekt. Wenn du mich fragst, stand das schon fest, ehe man ihn nach Rom geholt hat. Vielleicht hat die Purgitia mit dem schnellen Abdanken des Caeciliers zu tun. Man munkelt, dass der Caecilier auf Brautschau sei und sich in sie verguckt hat. Ah - wie steht es denn mit dir eigentlich, Titus?" fragenden Blickes sah ich Ursus an. "Ich hatte erst kürzlich ein Gespräch mit unseren Damen darüber... Da fällt mir ein, du weißt nicht zufällig, was mit deiner Schwester los ist? Man sieht sie kaum noch, sie weicht jedem aus, den ich gefragt habe, und wenn du mich fragst, sieht sie eindeutig nicht gesund aus." Sorge stand nun auf meinem Gesicht. Ich hatte schon überlegt, einfach nach einem iatros schicken zu lassen, aber Minervina würde ihn wohl schlichtweg nicht einlassen, deswegen hatte ich bisher davon abgesehen.


    "Dann nimm doch diesen "Bildhauer von Rom"", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. Über den Bau des Ulpianums hatte ich bisher kaum etwas mitbekommen, sah man von den Debatten im Senat ab. Nicht, dass es mich nicht interessierte, nur machte der Bau bisher kaum Schlagzeilen, und gerade die Vorfälle der letzten paar Monate waren einfach schwerwiegender gewesen, wie ich fand.