Ich nickte dem Sklaven zu, dem ich bis hierher gefolgt war, und gesellte mich dann zu Aelius Quarto hinzu. "Salve, consul Aelius! Ich danke dir, dass du mich gleich empfangen kannst. Ich hoffe, deine Frau und dein Sohn sind wohl auf?" begrüßte ich Quarto.
"Ich bin wegen zweierlei Dingen hier. Zum einen hat mein Neffe Ursus mir deine Einladung überbracht, wofür ich mich herzlich bedanke. Ich werde da sein. Und zum anderen möchte ich mich gern für die Wahl zum aedilis aufstellen lassen."
Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus
-
-
Entschuldigt die spontane Abwesenheit. Ich werde frühstens morgen zum Antworten kommen und eventuell in der nächsten Woche auch weniger oft anwesend sein.
-
Nachdem nun auch der neue flamen Quirinalis seinen neuen Platz erhalten hatte, würde es wohl mit den pontifices weitergehen. Mit einem prüfenden Blick kontrollierte ich nochmals meine toga - alles saß noch, wie es sollte. Und dann würde es gleich soweit sein. Noch sprach Curiatius Fistus ein paar Worte des Danks. Ich befeuchtete noch einmal meine Lippen. Ja, doch, ich war nervös. Dann reihte sich der neue flamen bei seinen Kollegen ein.
-
Ich war dem Prätorianer bis hierher gefolgt. Auf dem Weg war uns kaum jemand begegnet. Nun klopfte ich also in Ermangelung eines Sklaven selbst an die aelianische porta. Den Ägypter kannte ich noch vom letzten Mal, er bot aber auch einfach ein Bild, das lebhaft in Erinnerung blieb. "Salve. Ich möchte den consul Aelius sprechen. Bitte melde ihm Senator Aurelius Corvinus", sagte ich dem ianitor.
-
Schon bei der Feier zur Hochzeit von Prudentius Balbus und Aelia Vespa hatten die Sklaven keine Sondergenehmigung erhalten, die Gästeschar zu erhalten. Ich war daher nicht davon ausgegangen, dass der mich begleitende custos mitkommen durfte. So nickte ich ihm nur zu und hob hernach die Arme, damit man mich durchsuchen konnte. Wenigstens runierten sie damit nicht den Großteil meiner Kleidung, sodass die Falten der Senatorentoga schnell wieder in Ordnung gebracht waren. "Hab Dank", erwiderte ich und ließ mich zur domus führen. Der Sklave wartete am Tor, und da er nicht der einzige war, der wartete, hatte er wenigstens ein wenig Gesellschaft.
-
"Ich habe Zeit", erwiderte ich und legte die Abschrift zur Seite, um auf der Tischplatte die Hände zu falten. "Was gibt es denn?" Pyrrus schmunzelte und angelte sich die Abschrift, um sie sich noch einmal durchzulesen, während ich mich mit Ursus unterhalten würde. Ich konnte beim besten Willen nicht erahnen, was Ursus für ein Anliegen hatte. Ob es um Avianus ging? Oder vielleicht sogar um eine potentielle Ehekandidatin, die er ausgemacht hatte? Nun, in beiden Fällen würde es wohl länger dauern als kurz. Ergo wartete ich ab, was er zu sagen hatte. Dass er sich setzen konnte, wenn er denn wollte, fügte ich nicht eigens hinzu. Es war schließlich selbstverständlich.
-
"Hast du Hunger?" überging ich ihre Beteuerung und deutete auf das Essen. "In Gesellschaft isst es angenehmer." Einer der servierenden Sklaven hob irritiert eine Braue, als er diese meine Worte hörte, doch war er klug genug, sogleich wieder in Lethargie zu verfallen und keinen Kommentar abzugeben. Ich angelte mir derweil einen pausbäckigen Apfel, besah ihn mir kritisch von allen Seiten und biss dann herzhaft hinein. "Nur keine Scheu", ermunterte ich Charis, sich zu nehmen, worauf sie Lust hatte. Für mich allein war es ohnehin viel zu viel, und ob sie nun nachher die Reste des Mahls aß oder mir hier und jetzt Gesellschaft leistete, war so ziemlich gleich.
Ich beobachtete Charis, streckte mich dann ein bisschen. Eigentlich schade, dass ich sie Celerina schenken wollte. Aber damit konnte ich ihr vielleicht ein wenig Unbeschwertheit zurückgeben - und ich musste mir nicht auf den letzten Drücker ein passendes Saturnaliengeschenk ausdenken. "Brix hat mir erzählt, dass du überaus zuvorkommend und geschickt seist", begann ich und legte den Kopf ein wenig schräg. "Ich schätze dies sehr." Ein erneuter Biss in den Apfel. Das Licht flackerte in einem Lufthauch, der durch den Raum zog. "Charis, ich kenne dich bisher kaum, und einschätzen kann ich dich nur schwerlich. Aber ich habe einen Wunsch, und ich möchte, dass du ihm nachkommst", sagte ich, nachdem ich den Bissen geschluckt hatte. "Meine Verlobte hat Schreckliches durchgemacht. Sie ist entführt worden und man hat ihr schreckliche Dinge angetan. Ihre liebste Sklavin wurde getötet, ehe sie gerettet wurde. Ich möchte, dass du Celerina an ihrer statt treu zur Seite stehst. Sie wird zu den Saturnalien herkommen, dann kannst du sie kennenlernen. Du wirst sie dann auch nach Hause begleiten. Allerdings bitte ich dich um etwas: Ergründe ihre Wünsche. Es ist nicht immer leicht, Frauen ihre Sehnsüchte von den Lippen abzulesen, und ich möchte, dass du mir dabei hilfst, dass sie glücklich wird, wenn sie mich heiratet." Ich sah Charis offenherzig an. Im Grunde verlangte ich von ihr, dass sie Celerina ausspionierte. Dass ich nicht nur ihre geheimsten Wünsche erfahren wollte, sondern auch auf Charis zurückgreifen würde, wenn ich mir in Bezug auf Celerina über etwas nicht sicher sein würde - beispielsweise eheliche Treue - , sollte eigentlich auf der Hand liegen. "Glaubst du, dass du das für mich tun kannst?"
-
Ich hatte Brix am Vormittag gefragt, wie Charis sich machte. Er war voll des Lobes gewesen, und schlechte Worte hatte er nicht einmal im Ansatz über Charis verloren. Umso besser war das für das Vorhaben, umso deplorabler für meinen Haushalt. Als Charis eintrat, sah ich auf. Artig und gehorsam grüßte sie mit gesenktem Blick. Mir gefiel das. Solche Sklaven waren weitaus besser als die störrischen, auch wenn ich mir eingestanden hatte, dass ich an Sivs aufbrausender Art einen Narren gefressen hatte.
"Setz dich", sagte ich einladend und wies mit dem fettglänzenden kleinen Finger der Rechten auf eine Liege in der Nähe. "Hast du dich gut eingelebt, Charis, und kommst du gut zurecht?" fragte ich und musterte sie von der Seite. Sie war hübsch, das fiel mir nicht zum ersten Mal auf. Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich sie verschenkte... Ich schluckte einen Bissen Huhn und stellte den Teller dann fort. Sogleich war der Sklave mit der Wasserschale wieder zugegen, und ich säuberte meine Hände vom fettigen Glanz. Hernach lehnte ich mich zurück und musterte Charis interessiert. "Es tut mir leid, dass ich nicht schon eher mit dir gesprochen habe. Es gilt viel vorzubereiten dieser Tage. In ein paar Wochen werde ich heiraten", sagte ich.
-
Keine der drei schien begeistert zu sein. Ich sah zu Prisca hin. Wie konnte ich ihnen ihre Reaktion auch verübeln? Andererseits hatte ein jeder seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, und die Heirat zählte definitiv dazu. Ich seufzte leise. Wenn ich ihnen jetzt zeigte, dass ich eigentlich selbst nicht ganz überzeugt davon war, sie alle jetzt auf der Stelle zu verheiraten, würden sie mir vermutlich auf der Nase herumtanzen - und sie hätten vermutlich sogar Erfolg damit.
Glücklich über eine Reaktion, auf die ich eingehen konnte, griff ich sogleich Severas Frage auf. "Ich weiß. Aber er ist auch ein Senator und ein vom Kaiser geschätzter Mann", gab ich zu bedenken. Mir war selbst nicht bewusst, dass ich dabei an Iulianus dachte und nicht an Valerian. "Ich halte ihn für einen intelligenten Mann. Es wäre nicht falsch, sich um ihn zu bemühen." Letztendlich würde den Damen noch die Wahl bleiben, sich zwischen einer Ehe oder den Vestalinnen zu entscheiden. Ich würde wohl auch den einfachen Tempeldienst noch als Alternative betrachten, aber das musste ich schließlich nicht sofort preisgeben.
-
Aufmerksam und respektvoll wartete ich, bis der Alte sein Gebet vollendet hatte und deie Arme wieder sinken ließ. Als dieser dann verkündete, dass nichts, auch der Wille des höchsten Gottes, nicht gegen diesen Termin sprach, nickte ich erfreut. "Das sind gute Nachrichten. Ich danke dir, ehrenwerter Augur. Mögen die Unsterblichen dich behüten." Im Grunde war damit alles gesagt. Der Termin war verifiziert, die Einladungen konnten serschickt werden. Ich nickte dem Auguren noch einmal zu und wandte mich dann zum Gehen.
-
"Gern", erwiderte ich nur, denn eine entsprechende Frage hatte ich zuvor schon gestellt. Der wartende Schreiber war geistesgegenwärtig genug, meinen Fauxpas auszugleichen und sich um einen Becher verdünnten Weines für den Gast zu kümmern. Er stellte ihn vor Balbus hin, lächelte ihm kurz zu und verschmolz sodann wieder mit der Einrichtung des Arbeitszimmers.
-
Ich tauchte die Finger in die dargebotene Schale mit Rosenwasser und trocknete sie anschließend an dem Tuch, das dem Sklaven über dem Unterarm hing. Dann widmete ich mich wieder dem störrischen Hühnchen. Knochenlose Tiere wären mir um einiges lieber gewesen, doch gab es nun einmal nicht viele davon. Schlangen waren mir immer shcon zuwider gewesen, allein schon vom Aussehen her. Wie sie wohl schmecken mochten, stellte ich mir lieber gar nicht erst vor. Ich winkte einem der Namenlosen in Reichweite. "Hol mir Charis her. Die Neue", befahl ich kurz angebunden, und der Sklave sputete sich.
Es war früher Abend, die cena nahm ich heute allein ein, weswegen sie auch nicht sonderlich üppig ausfiel. Am Morgen hatte ich die Behausung der Flavier aufgesucht und damit auch meine totgeglaubte Verlobte. Ganz unterschwellig war mir dabei ein Gedanke gekommen, und jetzt wollte ich prüfen, ob er Sinn machte oder aber unsinnig war. Letztendlich bedeutete er für Charis nur eine kleine Umstellung, fast wie ein Urlaub, da Celerina nach der Hochzeit ohnehin hier leben würde und Charis damit zurückkehren würde, wenngleich Celerinas Besitz auch nicht in den meinen überging. Charis war nun seit vier Tagen hier, was Siv mit ihr geredet hatte, ahnte ich nicht. Ich selbst hatte bisher keine Zeit gefunden, mich um sie zu kümmern, und so hatte wohl jemand anders ihr Aufgaben zugewiesen, vermutlich Brix.
-
"Ah, salve Prudentius", erwiderte ich, als ich meinen Besucher wiedererkannte. Ich ahnte schon, weswegen er mich aufsuchte, und mit seinen nächsten Worten bestätigte sich diese Vermutung. "Keineswegs. Bitte, nimm doch Platz. Es wäre nicht nötig gewesen, dass du persönlich herkommst, Prudentius, nichtsdestotrotz freue ich mich natürlich, dass mir jemand den Alltag hier auflockert", erwiderte ich und schmunzelte kurz. "Wie hast du dich bezüglich der Ausbildung deines Mündels entschieden?"
-
Unter anderen Umständen hätte ich vermutlich einen Brief geschickt, doch heute hatte ich sogleich doppelt Grund, selbst den consul aufzusuchen. Ich passte demnach einen Moment ab, an dem ich selbst für gewöhnlich zu Hause war - vormittags nach der salutatio - und hoffte, dass Aelius Quarto gleichfalls anwesend sein mochte. Soeben trat ein Sklave neben mir hervor, um mich und mein Anliegen anzukündigen. "Salve! Der Senator und septemvir Aurelius Corvinus möchte den consul sprechen, so er sich denn zu Hause aufhält", sagte er.
-
Livius Pyrrus hatte mir vor einigen Minuten eine Abschrift vom Forum gebracht. Ich hielt sie gerade in den Händen und studierte sie aufmerksam. "Und, wirst du kandidieren?" fragte mich Pyrrus gerade. "Hmm. Der Beginn der Amtszeit liegt recht nahe an dem angesetzten Termin für die Hochzeit", erwiderte ich nachdenklich. Pyrrus runzelte die Stirn. "Ach. Die Flavia da? Aber die Feier findet doch vorher statt, da solltest du eigentlich genügend Vorbereitungszeit für ein paar Worte im Senat haben", gab er zu bedenken. Ich wiegte den Kopf. "Da hast du recht. Ich denke, ich sollte kandidieren. Man wird schließlich auch nicht jünger, nicht warh?" Ich grinste schief, als es plötzlich klopfte. "Stimmt", erwiderte Pyrrus feixend und stand auf, um die Tür zu öffnen. "Salve, Aurelius", grüßte er Ursus und schloss hinter ihm die Tür.
-
Es wäre wohl besser gewesen, wenn ich mich auf eine llängere Wartezeit gefasst gemacht hätte. Doch das hatte ich nicht, und deswegen wurde ich mit vertreichender Zeit ungeduldig. Caecus kam alsbald wieder und meldete, dreien die Nachricht überbracht zu haben, nur Minervina hatte er nicht finden können, doch wollte er es weiterhin versuchen. Ich schickte ihn fort und goss mir einen Becher verdünnten Fruchtsaft ein. Dann begann das Warten.
Laevina war die erste, die erschien. Ich blickte sie an und lächelte. "Ah, guten Morgen Laevina. Hast du gut geschlafen?" fragte ich sie. Ich selbst war bereits seit einigen Stunden auf den Beinen, hatte einige Klientenbesuche hinter mir und bekam nun allmählich Hunger. Kurz darauf tröpfelten die beiden anderen Damen hinein. Severa war die nächste. "Guten Morgen. Passiert? Nein, wieso?" erwiderte ich ihr verwundert und setzte mich in einen der bequemen Korbsessel, welche die exedra beherbergte. Prisca war die vorerst Letzte, die eintrat und sich zu den anderen beiden gesellte. "Guten Morgen", entgegnete ich ein drittes Mal - und stutzte. Die Blüten in ihrem Haar... Mit einem forschenden Blick bedachte ich sie, konnte allerdings nicht leugnen, dass ihr die Blüten ausgezeichnet standen. Auf eine Schelte verzichtete ich vorerst.
Zuerst taxierend, dann mit einem tiefen, angetanen Seufzer betrachtete ich meine Mädels. "Wisst ihr, es geht einem so richtig das Herz auf, wenn man euch beisammen sieht", sagte ich beinahe philosphisch und deutete hernach auf die freien Sessel. "Setzt euch doch bitte. Ich möchte etwas Wichtiges mit euch besprechen." Meinen Becher stellte ich zur Seite auf einen halbhohen Tisch. Mir fiel es alles andere als leicht, dieses Gespräch zu führen, und gern hätte ich es verschoben, bis auch Minervina aufgetaucht war, doch schien sie äußerst wankelmütig demletzt, und deswegen biss ich also bereits jetzt in den sauren Apfel. Ich hatte mich auch wahrlich lange genug davor gedrückt. Ich seufzte ein weiteres Mal, dann räusperte ich mich. "Ihr seid allesamt im heiratsfähigen Alter, meine Damen. Es ist meine Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass ihr versorgt seid. Das wisset ihr, und ich weiß es auch. Ich bin der letzte, der euch in eine Ehe zwingen oder euch die Bürde der Jungfräulichkeit bei den Vestalinnen auferlegen will, aber es gibt nun einmal Dinge, die man tun muss, auch wenn sie einem schwerfallen."
Ich hielt kurz inne und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und mit der Hand durchs Haar. "Ich will ehrlich mit euch sein: Ich halte nach geeigneten Ehemännern für euch Ausschau. Laevina, bei dir sieht es gut aus. Senator Tiberius Durus interessiert sich für dich... Und der junge Neffe des Senators Flavius Gracchus wird auch bald eine geeignete Verbindung suchen. Senator Purgitius Macer ist gleichfalls noch ein Junggeselle." Das waren drei. Ich machte ein Gesicht, als hätte ich soeben auf eine bittere Olive gebissen, und wartete auf den Ausbruch, der sicherlich gleich folgen würde. Zumindest erwartete ich ihn.
-
Begleitet von zwei Sklaven und meinem Schreiber, Livius Pyrrus, hatte ich mich nach das allmorgendlichen salutatio auf den Weg hierher gemacht. Es galt nun, der Götter Wille zu erforschen, was den Termin anbelangte.
Vor mir warteten bereits einige Ratsuchende, und glücklicjherweise entdeckte Pyrrus einen Klienten weit vorn, der mir bereitwillig seinen Platz überließ. So dauerte es also gar nicht mehr lang, bis ich an der Reihe war und auf den Auguren zutrat. "Salve. Ich bin Senator et septemvir Aurelius Corvinus, und ich wünsche den Willen des Iuppiter Optimus Maximus betreffend der Hochzeitsfeierlichkeiten mit Celerina von den Flaviern zu ergründen", sagte ich. Ohne mein Zutun öffnete einer der beiden Sklaven in meinem Schlepptau seine Börse und zählte fünf Denare ab, die er im Anschluss daran dem Auguren reichte. "Wir dachten an den siebten Tag vor den iden des februarius (Sa, 7.2.2009/106 n.Chr.)."
-
Ich diktierte gerade einem scriba der regia einen Brief, als es klopfte. Den Satz führte ich noch aus, ehe ich den Klopfenden hinein bat, und den Schreiber wies ich mit einer Geste an, im Raum zu bleiben, damit wir im Anschluss den Brief fertigstellen konnten. "Herein!"
-
Bist du sicher, dass es daran liegt?
Bei mir wird unter identischen Voraussetzungen alles normal angezeigt. -
Dass ich keine der Damen anpries, lag vermutlich daran, dass ich sie selbst in ihrer Abwesenheit nicht wie eine Herde Vieh verschachern wollte. Andererseits brachte es in meinen Augen doch nur wenig, wenn man lange um den heißen Brei herumredete und Vorzüge herausstellte, wenn doch eigentlich kein Interesse bestand oder sogar eine anderweitige Verlobung geplant war. Ich hatte von den Fabiern gehört, war mir allerdings sicher, dass Durus sich nach dem Vergehen des Fabius Antistes nicht dazu herablassen würde, dieser Familie auch noch einen politischen Gefallen mit einer Heirat zu erweisen, sollte die Fabia überhaupt noch im Gespräch gewesen sein zum Zeitpunkt der fabischen Geldervgeruntreuung.
Ich ließ mir selbst mehr Geflügel denn Fleisch reichen, besonders den gedünsteten Flamingo im krossen Honigmantel zog ich vor, denn in Verbindung mit der Dattelsoße war er schlichtweg ein Gedicht. Erfreut nahm ich also Durus' Antwort zur Kenntnis. "Das werde ich im Anschluss an die cena gern tun,", erwiderte ich, ohne zu wissen, dass Durus eine Verwandte mitgebracht hatte, mit der Severa und Laevina vor kurzem in die Stadt aufgebrochen waren. So musste dieses nähere Kennenlernen wohl erst einmal warten. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn du dich ihrer annehmen tätest", fuhr ich fort. "Wie du sicher weißt, schätze ich dich, auch wenn mich mit deinem Verwandten Vitamalacus nicht viel verbindet. Was hieltest du davon, zu paktieren, Durus? Natürlich nur, wenn dir Laevina geeignet erscheint. Ich spiele damit auf deine Verwandte Arvinia an." Ich brach ein wenig aus dem Stück der Flamingobrust auf meinem Teller, stippte es in die Soße und schob es in den Mund. "Du kennst Manius Orestes? Er ist an ihr interessiert. Eigentlich wäre eine entsprechende Verabredung unserer beider gentes ideal. Wir könnten alle Vorteile daraus ziehen", schlug ich recht unverblümt vor. Eine augenblickliche Entscheidung wäre auch gar nicht notwendig. Ich selbst hätte mir ebenfalls Bedenkzeit erbeten, also wäre ich nicht überrascht, wenn Durus genau das tun würde.