Beiträge von Lucius Caecilius Metellus

    Mit zunehmender Angst sah ich, wie Minor ein Stück nach dem anderen verspachtelte. "He, du sollst auch noch etwas für uns übriglassen." :D Minors kleine Stichelei überging ich. Ich war gerade nicht der Meinung, dass der Podten des Princeps Prior mehr brachte, als eine Lohnerhöhung und sehr viel mehr Akten. Sehr viel mehr Akten. Die Idee mit dem Cursus fand ich aber gut und meinte: "Das ist keine schlechte Idee, beim Schreiben solltest du ja mittlerweile geübt sein. :D Dieser kleine Seitenstich war jetzt dann doch nötig. Doch dann schwieg ich und lauschte Tiberius´ Ausführungen.

    Ich begrüsste den Neuen. Doch als er erzählte stutze ich. Immer hatte ich gedacht, dass man mir vom Körperbau und Auftreten den Römer abnehmen würde, aber dem war offensichtlich nicht so.


    "Ich nicht, ich studierte bloss einige Zeit in Achaia und habe das Land und die Sprache dort schätzen gelernt, aber ansonsten bin ich vollblutiger Römer."


    Für meinen anderen Gesprächspartner wagte ich nicht zu antworten.

    Ich dachte an das Lupanar, welches wir kürzlich durchsucht hatten und musste ebenfalls lächeln.


    "Das kann man nicht verneinen. Und es gibt schlimmere Ort, als Rom, um ins Exil zu gehen. Doch sgae, wie verdienst du hier dein Geld. Als Hauslehrer? Gebildete Leute, wie du sind sicher gefragt."

    Da kam auch schon der Koch hinein und steltte mir zwei Gehilfen den Topf hin. Im Topf war ein vorzüglich bereitetes Rebhuhn, aussenherum wurde eine weitere Spezialität kredenzt. Gebratene Pflaumen umhüllt mit Speck.


    "Na dann lasst es euch schmecken." meinte ich, doch kam nochmal auf den Cursus Iuris zu sprechen: "Der Cursus Iuris? Über den habe ich bisher noch garnicht nachgedacht, aber die Idee ist gut. Werden in der Schola nemnächst eigentlich Cursi angeboten?"

    Ich prostete zurück.


    "Ich gedenke in der Castra zu weilen, wenn er in seinen Weinkeller geht. :D"


    Auf Minors Frage mit den verwandtschaftsverhältnissen überlegte ich kurz und meinte dann: "Er ist mein Cousin. Sein Vater war Caecilius Aventurinus, ich weiss nicht, ob dir der Name etwas sagt. Er war mal Comes von Italia." Danach lächelte ich. "Es gibt Rebhuhn in Weisswein. Ich bin auch gespannt darauf."

    "Salve, Quintus! Unser Neuzugang braucht wohl etwas länger. Du siehst in deiner Toga übrigens sehr... sehr gelenk aus. Ja, ich glaube das trifft am Meisten."


    Ich sah Minors Blicke und sagte:


    "Crassus wird sich freuen, wenn er wieder kommt. Dieser Caecubier, den du da grade trinkst, ist einfach vorzüglich. Das Weingut hat sogar kaiserliches Privileg. Ich hoffe, das Essen hält, was der Koch verspricht."


    Genüsslich steckte ich mir eine Garnele in den Mund.

    Ich salutierte und trat dann weg.


    Der nächsten Strassenzug sah etwas düsterer aus, als die anderen, aber vielleicht bildete ich mir das ja auch nur ein. Die Häuser links und rechts direkt an der Kreuzung waren wie erwartet nicht die gesuchten Häüser. Hier war viel zu viel los. Auch die nächsten drei Häüserpaare waren nicht die Gesuchten. Doch hinter dieser war ein Haus leicht nach hinten versetzt. Dies war für Rom mehr als ungewöhnlich. Wir betraten es. Innen kam ein rundlicherer Mann auf uns zugewatschelt.


    "Mein Name ist Cicero. Was kann ich für die Herren Milites tun." Unser Laden bietet die erlesenste Auswahl die es gibt. Ihr werdet euch fragen, wofür: Nun,", erbreitete die Hände aus. "für alles. Schaut in unsere Taberne an. Alles was Rom zu bieten hat." Innerlich hoffte ich, dass das, was ich sah, nicht alles von Rom war, auch wenn ich zugeben musste, dass die ausländischen Gäste zumindest Geld haben mussten.


    "So scheint es zu sein.", antwortete ich möglichst schmeichelhaft. "Doch derzeit interessieren wir uns mehr für deinen Keller.
    "Meinen Keller?" fragte er entsetzt.


    "Ja, deinen Keller."
    "Da kann ich euch leider nicht weiterhelfen. Die Keller gehört nicht zu meinem Bereich."


    "Zu deinem Bereich?" fragte ich verwirrt.


    "Nun mein Geschäftspartner ist Peregrinus und deshlab braucht er einen römischen Geschäftspartner. Das Haus gehört ihm und der Keller ist sein Heiligstes. Obwohl ich meine, dass er sich sicher gut zum Aufhängen von Schinken eignen würde." antwortete er aufgeregt.


    "Zum Schinken lagern?" Ich witterte eine Spur. "Es ist besser, wir holen den PP." sagte und lief los.

    "Bisher noch nicht, Princeps! Wir haben jetzt bis zur Taberna "Aulus kocht am Besten" alle Keller durchsucht und einige Baumängel festgestellt, aber keinen geeigneten keller, um jemanden festzuhalten. Einige kann man nicht betreten, in anderen hätte er ohne Probleme auf sich aufmerksam machen können." antwortete ich.

    Sim-Off:

    Der Mann heisst Marcellus! :D


    Auch die nächsten beiden Keller waren Reinfälle. Entweder war kein keller vorhanden oder war war absolut ver- oder vollgerammelt. Während wir uns noch über die Ironie des Schicksals freuten, dass ein Marcellus ausgerechnet am Marcellustheater gefangengehalten wurde. "Kein Keller hier mehr übrig, zumindest keiner, bei dem es jetzt noch Sinn machen würde ihn zu suchen. :D Wir kehren jetzt zum PP zurück." meinte ich niedergeschlagen. Wieder einmal war viel Arbeit für die Katz gewesen.

    Still waren wir hinter dem PP hinterhermarschiert. Bis hierhin zum marcellustheater. Nachwievor war es ein beeindruckendes Bauwerk, auch wenn es vom Amphittheatrum Flavium in den Schatten gestellt wurde. Ich fragte mich innerlich, ob es hier soviele Keller gab, machte mich aber brav auf die Suche.


    Kurz darauf waren wir in der ersten insula. Der Verwalter war, wie Verwalter halt eben sind.
    "Was wollt ihr hier?"


    "Cohortes Urbanae", antwortete ich, auch wenn er das selbst erkennen konnte. "Wir wollen den Keller von dem Haus hier sehen."


    Nun schrillten beim Verwalter alle Alarmglocken. Der Keller war der sensibelste Teil bei einer entgegen der Bauvorschriften gebauten insula. Normalerweise wurde die Stützpfähle nämlich mit einem kleineren Durchmesser eingebaut, als vorgeschrieben.
    "Kommt ihr vom Aedilen?"


    Wir gaben keine Antwort.


    Die Gesichtsfarbe des Verwalters nahm langsam kreidefarbige Züge an.


    "Ich zeige ihn euch."


    Doch der Keller war wohl kaum der richtige, viel zu luftig und mit viel zu dünnen Stützbalken. Abgesehen davon, sah es hier so aus, als wären schon Jahre vergangen, seit hier das letzte Mal jemand war. Also verliessen wir das Haus und machten uns eine innere Notiz, dieses Haus dem Aedilen zur Kontrolle zu empfehlen.