Beiträge von Manius Corvus Secundus

"Oh, da hast Du ja eine weite Reise hinter Dir und ein richtig aufregendes Leben. Ich habe es gerade mal von einem kleinen Bergdorf im Norden bis hierher nach Tarraco geschafft. Und habe hier als Barbier gearbeitet, bis der Betrieb zu gemacht hat.

Wirst Du bald hier in der Arena auftreten?"

Mit einem dankenden Nicken setzte ich mich auf den Hocker am Tisch. "Ja, auch mich führt der Hunger hier hin. Ach ja, ich bin Secundus. Wie kommst Du zu den Namen Spartacus? Kommst Du aus Sparta?"

Es war ziemlich voll in der Taverne, als ich mir eine kleine Mahlzeit gönnen wollte. Ich schaute mich nach einem Platz um und mein Blick fiel auf einen Mann, der offensichtlich auf seine bestellung wartete und mit wachem Blick seine Umgebung beobachtete. 'Auch so ein neugieriger Beobachter wie ich', dachte ich mir und ging auf ihn zu. "Ich darf mich zu Dir setzen?"

Langsam schritt ich auf der Straße an den Grabmälern vorbei und las die Texte auf den Steinen. Manche Namen kannte ich, viele nicht. Viele Gräber waren älter als ich selbst und manche waren von Leuten, die nach mir geboren und schon verstorben waren. Immer wieder blieb ich schweigend stehen und stellte mir die Menschen vor, die zu diesem Grab gehörten.

In einer kleinen Apsis eines großen Grabbaus nahm ich Platz und blickte in den blauen Himmel. Aus der Nähe wehte der Geruch von frischem Weihrauch herüber und auf der anderen Seite der Straße beobachtete ich eine Familie bei einem Opfer an einem großen Familiengrab.

Ich beobachtete den Tempeldiener, wie er sorgfältig seiner Pflicht nachkam und machte mich dann auf zu den Grabmälern vor der Stadt. Wenn ich schon nicht an den Gräbern meiner Ahnen gedenken konnte, so wollte ich wenigstens den Ahnen der Bürger dieser Stadt Respekt erweisen. Vielleicht fände sich ja eine kleine Aedicula, in der ich auch zumindest in Gedanken zu meinen Ahnen finden konnte...

Lange war ich nicht mehr hier gewesen, zu lange. Es war mal mein Lieblingsplatz gewesen, hier unter dem Säulengang. Das Treiben auf dem Markt beobachten, ein bisschen faulenzen.
Dann hatte ich den Arbeitsplatz als Barbier bekommen, auch eine tolle Sache. Den ganzen Tag im Laden stehen, Leute beobachten, mit Leuten reden. Und auf's Forum schauen können.
Einen Monat ist es jetzt her, dass der Betrieb dicht gemacht hat. Und ich stand auf der Straße. Und ging nicht mehr auf's Forum. Jetzt war ich wieder hier. An meinem alten Lieblingsplatz. Und der Kerl mit seinem unrentablen Marktstand war auch immer noch da. Vielleicht sollte ich da mal nach Arbeit fragen...

"Oh, hallo. So trifft man sich wieder." Ich war überrascht und musst erst überlegen, wer da vor mir stand. Einen Centurio kannte ich eigentlich nicht. Dann fiel es mir wieder ein, er war der Mann, der wegen der Prämie zur Armee ging. Der war aber schnell befördert worden...

"Auf dem Weinberg arbeite ich schon lange nicht mehr. Ich bin jetzt Barbier im Laden von Lucius Tiberius Callidus."

Seit ich meinen Arbeitgeber gewechselt hatte und als Barbier arbeitete könnte ich fast den ganzen Tag meinem liebsten Hobby nachgehen und die Leute auf dem Forum beobachten. Der Frisörladen hatte wirklich eine gute Lage. Ich konnte den ganzen Tag hinausschauen und jeden sehen, der auf das Forum kam. Sehr angenehm.

Schon seit Stunden sitzt da jetzt ein Neuankömmling unter einem Baum und pennt. Der Kerl sieht gar nicht so aus, als ob er kein Dach über dem Kopf hätte. Gut gekleidet, sauber frisiert (sowas fällt mir jetzt besonders auf), fast könnte er ein vornehmer Herr aus Rom sein. Warum geht er nicht in eine Herberge?

Ob er hier wohl länger bleibt, vielleicht ein Grundstück kauft. Wo früher die Casa Fabia stand ist jetzt ein gutes Grundstück frei...

Eigentlich hätte es ein schöner Tag werden können. Sonnig, warm. Ich hatte frei und wollte einfach nur ausspannen. Das klappte gut - bis dieser Centurio auf dem Marktplatz auftauchte. Werbung für die Truppe. Na toll. Mein Sohn soll zu mir aufsehen... Ich hab' noch nicht mal 'ne Frau! Feinde vernichten, um meine Familie zu schützen... Als ob irgend ein Feind meine Eltern in ihrem kleinen spanischen Bergdorf auch nur ansehen würde... Disziplin, Körper stählen, Ehre machen... Pfff... Ich will mein Leben geniessen. Die Arbeit im Weinberg ist hart genug, ich brauche keine Offiziere, die mich auch noch anbrüllen und mich Säcke mit Steinen durch die Gegend tragen lassen... 50 Sesterzen als Prämie... Wenn's wirklich alles so toll wäre, dann bräuchte man das ja wohl nicht als Lockmittel. Also, nix für mich, ich suche mir ein ruhigeres Plätzchen.

Der Mann der mich ansprach scheint ein Soldat zu sein, der hier seine Freizeit verbringt. "Salve, ich heiße Manius." Ich lächelte freundlich und freute mich über eine neuen Gesprächspartner. "Ich bin ein Landarbeiter auf einem Weingut hier in der Nähe. Ich komme häufiger hier her und schaue mir den Markt an. Hier ist immer viel los, das ist sehr unterhaltsam. Was machst Du hier? Und wie heißt Du überhaupt?"

Zitat

Cicero Octavius Anton dixit:
Politische Gegner sind: Veneta und Albata

Schön, dass meine Factio auch mal wahrgenommen wird...

Ich war lange nicht mehr hier gewesen. Auf dem Weingut gab es viel zu tun und wenn man den ganzen Tag in der heißen Sonne steht hat man nicht unbedingt nooch Lust, in die Stadt hinunter zu laufen. Aber jetzt hatte ich es mir mal wieder gegönnt.

Viel hat sich nicht verändert. Viele Händler, die üblichen Kunden und Taschendiebe und ein paar flüchtige Bekannte. Die unvermeidlichen Legionäre, die in ihrer Freizeit nach schönen Mädchen Ausschau hielten waren natürlich auch da.

Ich kaufte mir etwas Brot und Käse und setzte mich auf meinen Stammplatz in einer der Säulenhallen. Vielleicht ergab sich ja wieder das eine oder andere Gespräch...

Ich war lange nicht mehr hier gewesen. Ich wusste nicht warum. Aber ich merkte, dass ich nicht viel verpasst hatte. Kaum Händler waren unterwegs. Mein Gesprächspartner hatte sich verabschiedet, um zur Legion zu gehen. Weil es da eine Prämie gibt. Seltsamer Kerl.

Der neu Tribun feierte irgendwo seine Beförderung aber diese feine Gesellschafts war nichts für mich. Mein Platz ist auf der Straße, auch wenn da gerade nicht viel los ist.

Ich bin ein einfacher Arbeiter vom Land. Ich vertreibe mir hier in der Stadt meine Freizeit und beobachte die Leute auf dem Markt. Mir gefällt das hier auch sehr gut.

Hast Du schon diesen neuen Tribun gesehen, der neulich kam? Da war im Hafen richtig was los.

Ich hatte mich schnell an das Leben in Tarraco gewöhnt. Die Arbeit auf dem Weingut machte Spass, mit ein bisschen kleinem Handel auf dem Markt verdiente ich mir etwas dazu und genoss ansonsten das Leben. Nur beim Pferderennen neulich hatte ich etwas Pech gehabt, was mir meine Laune aber nicht zu stark kaputt machte.

Heute war ich wieder auf dem Markt und suchte nach eine Gelegenheit für ein güstiges Geschäft oder eine nette Unterhaltung. Seit Curio nach Rom gezogen war, um Politiker zu werden und seinen Barbierladen abgegeben hatte, hatte mir das ein wenig gefehlt.

Da kommt mir der Mann, der dort genüsslich durch die Sonne schlendert und den Mädchen hinterher sieht gerade recht. "Hallo, neu hier in der Stadt"?

Ich melde mich auch an.

Irgendwo hatte ich doch was von Wetten aufgeschnappt. Eine Wettannahmestelle sollte es geben. Hatte ich genau gehört. Aber wo?

Curio hatte sich gefreut, dass ich gekommen war. Aber dann war er auch schon wieder verschwunden. Solche Fest sind nichts für mich. Viele wichtige Leute mit vielen wichtigen Gesprächen. Ich höre was von Militär, von Geld, von politischen Ämtern, von Wagenrennen.

Aber Wagenrennen sind gut, da kann man bestimmt sein Geld mit vermehren. Und je früher man das weiss, umso besser. Hat sich ja doch gelohnt, hier zu sein.

Ich danke auch für diese Ehre.

Ob ich hier wohl richtig bin? Viele vornehme Leute scheinen hier zu sein. Schon von weitem sehe ich den mit Fackeln erleuchteten Garten und viele Sklaven laufen umher. Ob Curio es wirklich ernst meint, als er sagte, alle seien eingeladen? Ich bin ja nur ein kleiner Landarbeiter.

Aber jetzt bin ich hier, und solange es niemanden stört bleibe ich hier. Gutes Essen möchte ich nicht verpassen. Ich nehme mir einen Becher Wein und gehe unauffällig zwischen den Gästen hindurch. Was die alle für teure Kleidung tragen. Und von weiten Reisen erzählen. Ob hier einige wohl extra aus Rom gekommen sind?

Ich entdecke meinen Arbeitgeber unter den Gästen. Nun, da habe ich immerhin jemanden, den ich kenne. Er scheint gerade mit einem anderen Gast über's Militär zu reden. Davon verstehe ich natürlich nichts. Die beiden sehen sich irgendwie ähnlich. Ob sie miteinander verwandt sind?