Beiträge von Sabbatia Orestilla

    Dem Skalven folgend kam ich in das Atrium, in dem ich auf Aquilius warten sollte. Ich nickte dem Sklaven auf seine Worte hin zu und sagte schlicht:
    "In Ordnung. Das werde ich."
    Dann sah ich mich im Atrium um. Es zeugte ohne Zweifel vom Wohlstand der Hauseigentümer, war mir aber fast schon wieder ein wenig zu protzig. Na,ja. Auf den blankgeputzten Boden jedenfalls konnte man richtig neidisch werden. In Gedanken versunken schaute ich noch weiterhin umher und wartete.

    Obwohl mir der kritische Blick des Alten nicht entgangen war, antwortete ich ihm weiterhin freundlich lächelnd:


    "Also. Ich bin seit kurzem Discipula beim Cultus Deorum. Bei meiner Anmeldung hat man mir gesagt, dass Caius Flavius Aquilius mein Ausbilder sein soll. Da man mir aber nicht genau sagen konnte, wo er sich zurzeit befindet, riet man mir, ihn zuerst in der Villa zu suchen. Deshalb bin ich jetzt hier."

    Lächelnd antwortete ich dem alten Mann:
    "Salve. Mein Name ist Sabbatia Orestilla und ich bin auf der Suche nach Caius Flavius Aquilius, da ich mich bei ihm melden soll. Kannst du mir da weiterhelfen?"

    Auf Milos Anweisung hin hatte ich mich auf die Suche nach der Villa Flavia gemacht und hoffte nun inständig, auch die richtige Villa gefunden zu haben. Ich ging zur Tür und klopfte an.

    Ich betrat die Halle, hielt einen kurzen Augenblick inne, um mich zu sammeln, und sprach dann:


    "Ego, Sabbatia Orestilla, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.


    Ego, Sabbatia Orestilla, religioni romanae me fauturum et eam defensurum et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro."

    Ich erwiderte das Lächeln des Scriba, setzte mich auf seine Aufforderung hin nieder und antwortete:
    "Nein, ich komme nicht aus Rom, sondern lebe jetzt seit einiger Zeit in Mantua. Aufgewachsen aber bin ich auf dem Land, warscheinlich liegen mir deshalb auch die Göttinnen Ceres und vor allem aber Diana besonders am Herzen. Für den Cultus Deorum interessiere ich, weil es mein Wunsch ist, den Göttern zu dienen..."
    Ich hielt inne und sah den Flavier an, abwartend, ob ihm diese Antworten genügten oder ob es noch etwas davon genauer zu klären galt.

    Ich war mal wieder in meinem Zimmer und blickte mich etwas kritisch um. Gut. Von dem Chaos, dass hier kurz nach meiner Ankunft geherrscht hatte, war nichts mehr zu sehen. Überrascht wurde mir klar, wie lange das schon wieder her war. Die Zeit war wirlich wie im Flug vergangen. Immer noch nachdenkend, nahm ich etwas Wolle und begann zu weben, was wirklich eine Art Hobby von mir ist. In der Casa war es still und blieb es leider auch. Ich legte das Webzeug wieder beiseite und beschloss, etwas frische Luft zu schnappen.

    Ich trat in das Zimmer und wandte mich, immer noch mit einigem Herzklopfen, an die darin sitzende Person.


    "Salve! Mein Name ist Sabbatia Orestilla. Ich möchte gerne in den Dienst der Götter treten, bin allerdings offengestanden nicht allzu vertraut mit allen Aufgaben der Priester und wollte daher fragen, ob man mich erstmal als Schülerin aufnehmen würde. Kannst du mir vielleicht da weiterhelfen?"

    Als Orestilla das Theater endlich gefunden hatte, hatte sie feststellen müssen, dass das Stück bereits begonnen hatte. In der Hoffnung, die anderen Zuschauer nicht zu stören, suchte sie sich in der Dunkelheit noch schnell ein freies Plätzchen. Ihre Nachbarn waren so mit dem Geschehen auf der Bühne beschäftigt, dass sie sie kaum bemerkten und auch Orestilla schlug das Stück bald darauf in seinen Bann.

    Hascherl?! Was ist denn das für einer? Etwas verdutzt dreinschaunend sagte ich:


    "Nun, falls Sie den Hausherrn hier sprechen wollen, muss ich Sie enttäuschen. Lucius Sabbatius Sebastianus ist jetzt bei der Flotte in Germanien. Momentan bin nur ich in Mantua. Mein Name ist Sabbatia Orestilla. Und Sie sind?"

    Überrascht sah ich den lachenden Sklaven an und fragte mich verwirrt, was seinen plötzlichen Heiterkeitsausbruch bewirkt hatte. Nach seinen Wort aber wurde mir klar, dass er es aber nicht etwa böse gemeint hatte. Verlegen lächelte ich zurück und sagte schlicht:


    " Ach so. "


    Nun, er machte auch nicht gerade den Eindruck, als ob er nicht alles alleine schaffen könnte, aber man weiß ja nie. Ich musste ihn wirklich noch besser kennenlernen, wie ich anscheinend gerade bewiesen hatte.


    " Ich hoffe auch, dass er bald gesund und wohlbehalten wieder zurückkommen kann."


    Ich dachte an die Geschichten, die ich über Germanien gehört hatte und hoffte, dass Sebastianus wirklich nichts passierte.