Seit dem Tod unserer Eltern hatte ich immer einen Vater mehr vermisst, denn einer Mutter. Es stand in unseren Genen geschrieben, welchen Weg wir zu gehen hatten und während unserer Jugend bekamen wir alle nur erdenklichen Lehrer aufgebürdet, die unserem Geiste dieses Verständnis einbleuten, bis der Kopf zu schmerzen begann. Doch waren sie zeitiger als nötig verstorben. Erst der Vater, dann die Mutter. Schon damals waren wir getrennt von ihnen aufgewachsen.
Heute doch schien es mir so zu gehen, als müßte ich meinen Bruder Gracchus, den Ältesten in der Ahnenfolge als Vorbild nehmen und ihm die Vaterrolle aufdrängen. Seine Antwort war nicht so unerwartet, aber doch überraschte sie mich mehr, als ich je zugeben würde.
"Gracchus.... was ich will wird sich nie erfüllen. Was ich soll, wurde uns von Kindheitsjahren gelehrt. Was ich muß, habe ich begonnen. Wofür ich vorbestimmt bin, ergründet sich mir nicht. Deswegen bin ich hier. Aus diesem Grund suche ich dich auf Bruder."
Es war nicht leicht dieses kalte Band, das unsere Familie zusammen hielt, zu erwärmen. Schon garnicht, wenn wir uns kaum sahen. Wenn wir wenig bis garnichts miteinander zu tun hatten oder es uns nicht trieb einander näher zu kommen.