Feiner Rauch stieg über dem Altar auf. Ich hatte mich dieser Tage immer wieder in die tiefen Grotten der Tempelanlage zurückgezogen. Es war mein erster Sommer seit Jahren in Rom und ich vermisste das kühle Lüftchen, das den Lago umweht hatte. Sehr drückend schob sich eine unangenehme Luft durch die Straßen der Stadt. Immer wieder war ich gezwungen ein Tuch vor den Mund zu halten, um dem Geruch zu entkommen. Die Wege zum Templum Quirini und davon weg wurden zu einer Qual. Mit den Stunden in seinem Bauch kam ich sehr gut zurecht. Fast täglich weitete ich meine Zeit im heiligen Bau aus. Irgendwann allerding wies man mich an zeitiger nach Hause zu gehen, um das Risiko eines Überfalls zu entgehen.
In den drückenden Nächten wünschte ich mir in den Hallen Quirinals zu sein und sein Kühle zu nutzen. Doch neben dem Dienst an den Göttern schufen jehe irdischen Figuren immer neue Aufgaben für einen aufstrebenden Priester. Nur selten konnte ich Zeit für mich allein haben. Zu oft blockierten wichtige Versammlungen meine Zeit.
Mit wachsamen Auge beobachtete ich heute ein Opfer. Jener Opferpriester hatte keine leichte Kür. Sengende Hitze donnerte durch die Macht der Strahlen auf das Pflaster. Sein Umhang verdeckte das Meiste seines Körpers. Doch in seinen Augen war die Qual zu sehen mit welcher er seine Arbeit versah. Glücklich der Blick gleich das erste Opferlamm als rein vermelden zu können.
So begannen die Gesänge eher mit einem Murmeln. Nur wenige der anwesenden Zuschauer und Priester vermochte der Bruthitze eine kräftige Stimme abzugewinnen. Auch meine Worte waren heller im Kopf, als Silben auf den Lippen.